JestersTear schrieb:Und jetzt soll innerhalb von 13 Tagen (!) nach XY Schreiber:in den Entschluß und vor allem den Mut gefasst haben, sich nochmal an die Polizei zu wenden, vielleicht einen zweiten Brief zu schreiben, dessen übrigens Text gut gewählt sein will, Polizei prüft die Angaben und der der Täter ist überführt.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass sich schon mehrere Leute gemeldet haben, die behaupten, den Brief verfasst zu haben. Vielleicht sind auch weitere Briefe eingegangen. So eine Trittbrettfahrerei ist ja leider viel verbreiteter als man denkt und der Polizei nur allzugut bekannt. Und selbstverständlich dauert es seine Zeit, zu überprüfen, ob und welche Briefe und Nachrichten echt sind.
Hinzu kommt, dass man bei den 13 Tagen nochmal 4 Sams- und Sonntage abziehen kann, es bleiben dann also gerade mal 9 Arbeitstage. Klar kommt es uns lang vor, wenn sich 2 Wochen nach der Sendung noch keine heiße Spur ergibt. Aber die Polizei ist auch nicht so blöd, und würde es sicher nicht sofort rausposaunen, wenn sich der Briefeschreiber gemeldet hat.
JestersTear schrieb:Ein kluger Kommissar mit Zweifeln hätte gar nicht erst seine eigene Zeit noch die Sendezeit von XY verschwendet. Die präsentieren das nicht bundesweit mal auf Verdacht auf die Gefahr hin , am Nasenrig durch die Manege geführt zu werden.
Und man muss doch wohl auch bedenken, dass die Frage, ob der Fall bei XY präsentiert wird oder nicht nicht die Entscheidung eines einzelnen Komissars ist. So eine Entscheidung wird in einem Ermittlungsteam getroffen, da schauen also schon mal mehrere Personen drauf, dann muss sie wahrscheinlich vom Abteilungsleiter, in dem die Ermittlungsgruppe angesiedelt ist genehmigt werden und zu guter letzt muss auch die zuständige Staatsanwaltschaft zustimmen, wo ganz sicher auch nicht reicht, dass ein einzelner Staatsanwalt das abnickt, sondern auch hier werden mehrere Staatsanwälte (mind. der zuständige und dessen Vorgesetzter) in die Entscheidung eingebunden sein. Auf der anderen Seite beim ZDF ist es eben auch nicht Rudi Cerne, der entscheidet, ob ein Fall gezeigt wird, er ist ja nur der Moderator, sondern ein Redaktionsteam.
Und all diese ausgebildeten, erfahrenen und mit dem Fall mehr oder weniger vertrauten Personen haben auch dabei mitzureden, welche der bekannten Informationen dabei in welcher Dramaturgie preis gegeben werden und welche Fragen man in der Sendung stellt.
Da ist es schon ziemlich naiv, ständig zu wiederholen: "Ja, was hätter er (der Komissar) denn sonst sagen sollen?!" Man kann all diesen Leuten einfach mal zutrauen, dass sie ihren Job gut machen und gemacht haben und sich sehr genau überlegt haben ob sie den Fall bei XY öffentlich machen wollen und welches konkrete Ziel sie dabei verfolgen. Und dieses Ziel muss sich nicht immer mit dem decken, was sie dort sagen, dass es ihr Ziel ist.