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Mordfall Claudia Wilbert

712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

24.09.2024 um 21:19
Mir kam gerade der Gedanke, das der Briefschreiber vielleicht auch ein ehemaliger Ermittler sein könnte. Der schon damals einen Verdacht hegte, es aber für sich behielt weil er glaubte das es keine Beweise gegen die Person gäbe, jetzt aber vermutet, das man mit den heutigen Möglichkeiten den Täter doch überführen kann.


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Mordfall Claudia Wilbert

24.09.2024 um 21:27
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Mir kam gerade der Gedanke, das der Briefschreiber vielleicht auch ein ehemaliger Ermittler sein könnte. Der schon damals einen Verdacht hegte, es aber für sich behielt weil er glaubte das es keine Beweise gegen die Person gäbe, jetzt aber vermutet, das man mit den heutigen Möglichkeiten den Täter doch überführen kann.
Aber wenn es stimmt, dass sowieso CC-Ermittlungen anstanden, wären die heutigen Sachbearbeiter doch sowieso nochmal mit allen Erkenntnissen neu gestartet. Der Brief ändert dann ja nichts und der Ehemalige kann nichts Neues beisteuern, sondern nur Dinge nennen, die eh in den Akten stehen.


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24.09.2024 um 21:34
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:.
Aber wenn es stimmt, dass sowieso CC-Ermittlungen anstanden, wären die heutigen Sachbearbeiter doch sowieso nochmal mit allen Erkenntnissen neu gestartet. Der Brief ändert dann ja nichts und der Ehemalige kann nichts Neues beisteuern, sondern nur Dinge nennen, die eh in den Akten stehen
Wenn es so wäre, nein, der Ehemalige kann natürlich nichts Neues beisteuern, das ist schon richtig. Aber er kann den Namen nennen den er verdächtigt, und das behauptet er ja.


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Mordfall Claudia Wilbert

24.09.2024 um 22:22
Warum hat er das dann nicht sofort gemacht? Weil hier würde das Argument „man will keinen möglicherweise Unschuldigen belasten“ nicht ziehen. Dieser Ermittler wäre dann ja davon überzeugt, dass einer der damaligen Verdächtigen der Täter ist. Sonst hätte er Zweifel in die eigene Ermittlungsarbeit…


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24.09.2024 um 22:31
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:der Ehemalige kann natürlich nichts Neues beisteuern, das ist schon richtig. Aber er kann den Namen nennen den er verdächtigt, und das behauptet er ja.
Ich glaube nicht an einen ehemaligen Ermittler als Verfasser des anonymen Briefes.

Einem Ehemaligen ist klar, dass er keine fünf Seiten Brief schreiben muss, in denen er Bedenken äußert, ob er auch den Richtigen verdächtigt usw. usf., wenn es sein Ziel ist, die Überprüfung einer bestimmten Person zu lancieren.

Er kann den Cold Case Ermittlern seinen Verdacht gegen eine bestimmte Person ganz offen mitteilen und begründen. Seine Aussage dürfte allein deswegen Gewicht haben, weil er ein Ehemaliger ist.

Und falls er unerkannt bleiben möchte, dann genügt eine anonyme Eingabe mit Nennung von Namen und Anschrift der von ihm verdächtigten Person und ohne große Umschweife ebenfalls.


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25.09.2024 um 00:17
Sehe ich genauso. Als Ehemaliger könnte man ganz offen mit den Kollegen reden. Die aktuellen Ermittler könnten ihre Untersuchungen dann nochmal dahingehend konzentrieren, den fundierten Verdacht eines eingeweihten Kollegen erneut zu überprüfen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Und falls er unerkannt bleiben möchte, dann genügt eine anonyme Eingabe mit Nennung von Namen und Anschrift der von ihm verdächtigten Person und ohne große Umschweife ebenfalls.
Eine Legitimation ist schon erforderlich. Sonst könnte ja jeder jeden belasten, so nach dem Motto „Der Nachbar ist mir auf den Keks gegangen - zack, mache ich ihn zum Tatverdächtigen eines Tötungsdeliktes.

Mal ganz doof gesagt, Kielius zankt uns hier manchmal mit eigenwilligen Interpretationen - also stecken wir der Polizei mal gerade, seht euch den komischen Abweichler mal an - und 10 Minuten später klingelt es an deiner Haustür…


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Mordfall Claudia Wilbert

25.09.2024 um 07:19
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Eine Legitimation ist schon erforderlich.
Eine anonyme Anzeige, in der Name und Anschrift eines angeblichen Mörders genannt werden, wird von den zuständigen Stellen auf jeden Fall ernst genommen und überprüft.

Da ist keine besondere Legitimation des Hinweisgebers erforderlich.

Ich hatte das bereits an einem ausformulierten fiktiven Beispiel veranschaulicht:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Anonymer Hinweis an die Polizei: Ich glaube, dass Max Mustermann aus Musterstadt CW umgebracht hat. Bitte überprüfen Sie das, denn ich bin mir nicht 100%ig sicher, dass er der Mörder ist."

Einem solchen Hinweis mit konkreten, überprüfbaren Angaben zu einer Person wird auf jeden Fall nachgegangen.
Deine Sorge, dass "Heerscharen von zerstrittenen Nachbarn" sich mit anonymen Anzeigen überziehen würden, in denen sie sich der Täterschaft in irgendwelchen ungeklärten Tötungsdelikten bezichtigen, teile ich ohnehin nicht.


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25.09.2024 um 07:27
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Mal ganz doof gesagt, Kielius zankt uns hier manchmal mit eigenwilligen Interpretationen - also stecken wir der Polizei mal gerade, seht euch den komischen Abweichler mal an - und 10 Minuten später klingelt es an deiner Haustür…
Es ist ja sowieso die Frage, was denn in einem solchen Brief stehen kann/muss und welche Möglichkeiten es dann für die Ermittler gibt.

Nehmen wir mal an, der Unbekannte schreibt (wie es weiter oben @Kielius so schön formuliert hat): "Der Max Mustermann war es!"

So, wenn da nicht mehr in einem solchen Brief steht, was kann man denn dann überhaupt tun? Man kann mal abfragen, was der Mustermann so macht, wo er wohnt, wo er damals gewohnt hat. Ob er schon mal wegen irgendwelcher Dinge bei der Polizei auffällig geworden ist. Aber wenn er das nicht ist, sondern irgendwo ganz bieder als (sagen wir mal) pensionierter Verwaltungsbeamter mit seiner Frau im Reihenhaus lebt und jeden Tag nach dem Essen eine Runde mit dem Hund spazieren geht wenn er nicht gerade im Keller an seiner Modelleisenbahn bastelt? Und damals, als der Mord passierte, hat er halt noch bei seinen Eltern in der XY-Straße gewohnt und hatte nach seiner Ausbildung gerade bei der Stadtverwaltung in der Kämmerei angefangen.

Selbst wenn man ihn (und ich weiß nicht, ob das nur aufgrund eines solchen Briefs überhaupt juristisch möglich wäre) dann befragt und er sagt: "Ja, also, ich kann mich noch an den Mord erinnern, ja klar, das war doch damals in den Zeitungen und es wurde viel drüber geredet, aber ich weiß echt nicht mehr, was ich an dem Tag gemacht habe!" dann war es das doch erst einmal. Ich kann niemandem als Mordverdächtig einbuchten, weil er sich nicht mehr erinnern kann, was er an einem bestimmten Tag vor 45 Jahren gemacht hat und irgendein ein anonymer Briefschreiber ihn bezichtigt hat.

Also irgendwie "mehr" als nur ein Name mit dem Zusatz "Der ist der Mörder!" muss da schon in so einem Brief sein, damit man damit überhaupt etwas damit anfangen kann. Oder der Briefeschreiber muss sich noch mal melden und substantielle Informationen nachlegen.


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25.09.2024 um 10:49
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also irgendwie "mehr" als nur ein Name mit dem Zusatz "Der ist der Mörder!" muss da schon in so einem Brief sein, damit man damit überhaupt etwas damit anfangen kann. Oder der Briefeschreiber muss sich noch mal melden und substantielle Informationen nachlegen.
Ohne Zweifel. Im Morfall Lydia Schürmann hatte sich ab 2005 ein 32 jähriger True-Crime-Nerd einer damals 44 Jahre zurückliegenden Tat als Täter bezichtigt und über 2 Jahre 6 Briefe geschrieben.

Anhand der Angaben war sich die Polizei sowas von sicher, dass er es war. Er sollte auch einen anderen Mord begangen haben.
Nachdem ein Briefträger zufällig beim Austragen dessen Handschrift auf einer Postkarte wiedererkannte (Respekt vor dem Briefträger) flog alles auf. Sehr peinlich, da bereits ein Massen-DNA Test für Senioren am laufen war.
Der Täter

Nur er weiß genau, was passiert ist. Und er hat begonnen, es aufzuschreiben. In verstellter Handschrift und in mittlerweile sechs anonymen Briefen hat er sich immer weiter entlarvt. Er hinterlässt Fingerabdrücke und DNA-Spuren auf den Briefen. Er liefert der Polizei lauter Puzzleteile. Die Ermittler haben die ersten davon zusammengesetzt. Sie wissen jetzt, dass der Mörder von Lydia Schürmann 1970 auch die Prostituierte Heiderose Berchner aus Nürnberg umgebracht hat. Sie ahnen, dass sie ihm vielleicht vier weitere Morde aus den 60er Jahren anlasten können. Als das in der Zeitung stand, hat er wieder einen seiner Briefe geschrieben: „Das trifft nicht zu.”
...
Der Täter

Er ist eingekreist. Und er weiß das. Er hat einfach nicht schweigen können. 30 Jahre, 40 Jahre - aber nicht für immer. Die Ermittler, die seine Briefe ausgewertet haben, beschreiben ihn als einen Mann von mindestens 65 Jahren mit stark egoistischen Zügen. Es ist nicht Reue, die ihn treibt. Ist es Geltungsdrang? Er findet nie Worte des Mitleids. Und dann war er auch noch dumm genug, das entscheidende Puzzleteil selbst einzufügen. Einer seiner anonymen Briefe fiel aus dem Rahmen. Er ging an die Gemeindeverwaltung Weiskirchen im Saarland. In diesem Brief hat er über ein Konzert gewettert, das DJ Ötzi in Weiskirchen geben wollte. Den werde er abknallen. Auf dem Schreiben fanden sich die gleichen Fingerabdrücke und DNA-Spuren wie auf den Briefen zu den beiden Mordfällen. Jetzt werden 5000 Senioren aus der Region Weiskirchen zum Gentest geladen. Die Polizei ist sicher, dass ihr der Mörder nicht mehr entwischt.
...
Quelle: https://www.wr.de/wr-info/article1272613/schlinge-um-kindermoerder-wird-enger.html


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25.09.2024 um 11:56
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Er ging an die Gemeindeverwaltung Weiskirchen im Saarland. In diesem Brief hat er über ein Konzert gewettert, das DJ Ötzi in Weiskirchen geben wollte. Den werde er abknallen. Auf dem Schreiben fanden sich die gleichen Fingerabdrücke und DNA-Spuren wie auf den Briefen zu den beiden Mordfällen. Jetzt werden 5000 Senioren aus der Region Weiskirchen zum Gentest geladen.
In dem von Dir beschriebenen Fall gab es ja gute Gruende fuer den Gentest an 5000 Senioren - immer hatte dieser Typ DJ Ötzi mit dem Tode bedroht.

Und aktuell wurde in diesem Fall von einem Opfer der Name eines Taeters genannt - bleibt die Pruefung, ob dieser Mann auch die Tat an CW begangen hat.
Spaetestens seit Ausstrahlung der XY Sendung ist der Brief (ob nun 'echt' oder nicht sei dahingestellt) nicht mehr die einzige neue Spur.

https://www.radioeuskirchen.de/artikel/bad-muenstereifel-neue-hoffnung-im-fall-claudia-wilbert-2100015.html


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25.09.2024 um 12:06
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Und aktuell wurde in diesem Fall von einem Opfer der Name eines Taeters genannt - bleibt die Pruefung, ob dieser Mann auch die Tat an CW begangen hat.
Spaetestens seit Ausstrahlung der XY Sendung ist der Brief (ob nun 'echt' oder nicht sei dahingestellt) nicht mehr die einzige neue Spur.
Hier ging es ja um den Brief und nur weil weil einer da schreibt, er wisse wer der Täter ist und warum, heißt das nicht, das dies seriös ist.
Und nur weil einer DJ-Ötzi beroht, wird kein DNA- Massentest gemacht, sondern weil man glaubte das das der Mörder ist.
Der Fall der Frau kann ja mögl. etwas ganz Eigenes sein. Wenn sich deren Verdacht als haltlos erweist und sich der Briefeschreiber nicht mehr meldet, dann war es das.


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25.09.2024 um 12:15
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn sich deren Verdacht als haltlos erweist und sich der Briefeschreiber nicht mehr meldet, dann war es das.
Das wird sich zeigen.
Noch wird ermittelt.

Und in einigen Cold Cases hatte man Erfolge.
Von daher moechte ich nicht zu frueh unken.


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25.09.2024 um 12:16
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Im Morfall Lydia Schürmann hatte sich ab 2005 ein 32 jähriger True-Crime-Nerd einer damals 44 Jahre zurückliegenden Tat als Täter bezichtigt und über 2 Jahre 6 Briefe geschrieben.
Neuerdings vermutet direkt jeder gleich "Tricks" der Polizei, weil das im Fall "Hofmann/ Waldbad Lindenfels" mal gut gegangen ist. Nach fast 20 Jahren wird noch immer diese Briefe aus dem Schürmann-Fall hingewiesen .

Deren Existenz dürfte auch der Kripo Bonn auch vor dem XY-Auftritt bekannt gewesen sein .

Trotzdem gehen sie mit ihrem eigenen Fall noch mal an die Öffentlichkeit , auch auf die Gefahr hin, selbst geleimt zu werden .

Die werden das Risiko ganz gut abgeschätzt haben und halten es trotzdem für sinnvoll, über Aktenzeichen XY zu präsentieren.


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25.09.2024 um 12:34
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die werden das Risiko ganz gut abgeschätzt haben und halten es trotzdem für sinnvoll, über Aktenzeichen XY zu präsentieren.
Deswegen denke ich ja auch, dass der Brief in diesem Fall schon mehr enthält als nur "Der XY ist der Mörder, verhaften sie den!" sondern es wird auch andere Dinge geben, die der Briefschreiber angesprochen hat und die dazu führen, dass man ihm glaubt.

Man sollte aber trotzdem im Auge behalten, dass nicht jeder anonyme Brief der der Polizei ins Haus flattert gleich die Wahrheit enthalten muss und zu dem Täter führt. Sondern genauso ist es möglich, dass a) ein Spinner geschrieben hat, der irgendwem eins auswischen wollte oder b) man den angeblichen Mörder überprüft aber es eben eine ganz unbescholtene Person ist, bei der es dann außer der Behauptung in dem Brief keinerlei Anfangsverdacht gibt. Vor allem eben bei Fällen, die sehr lange zurückliegen dürfte es sehr schwer sein, eine nicht weiter begründete Behauptung zu überprüfen. Wie gesagt: Man kann niemanden einsperren, nur weil es einen anonymen Brief gibt, in dem einer behauptet, das wäre der Mörder und sich der "Mörder" nicht mehr erinnern kann, was er an einem bestimmten Tag vor über 45 Jahren gemacht hat.


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25.09.2024 um 12:39
Die Polizei selbst hat hier kein Risiko sich zu blamieren, denn es gibt im Kontext des Briefes ja bisher niemanden, gegen den sie ermitteln können. Sie haben ja nur den Briefeschreiber gebeten sich wieder zu melden und mögl. weitere Informationen zu geben.

Ich sage hier im Forum nur, dass man in den Briefeschreiber nicht zu viel hineininterpretieren sollte, so wie es hier schon einige getan haben.


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25.09.2024 um 12:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Deswegen denke ich ja auch, dass der Brief in diesem Fall schon mehr enthält als nur "Der XY ist der Mörder, verhaften sie den!"
Der Name des (potentiellen) Moerders ist in dem Brief doch gar nicht genannt......
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Vor allem eben bei Fällen, die sehr lange zurückliegen dürfte es sehr schwer sein, eine nicht weiter begründete Behauptung zu überprüfen
Ja. Aber vielleicht kann man an alte Ermittlungen anknuepfen, vielleicht zeigen andere Hinweise auf die gleiche Person...ganz normale Ermittlungsarbeit eben.

Die Alternative waere zu sagen, noe, zu alt, zu schwierig, zu umstaendlich...und die Flinte ins Korn zu werfen.
Ich finde es gut, dass NRW so grosse Bemuehungen in die Cold Cases steckt.
Sonst wuerde Mord ja doch (in der Praxis) verjaehren.


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25.09.2024 um 12:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Man sollte aber trotzdem im Auge behalten, dass nicht jeder anonyme Brief der der Polizei ins Haus flattert gleich die Wahrheit enthalten muss und zu dem Täter führt.
Da sind sich hier ausnahmsweise alle einig.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:b) man den angeblichen Mörder überprüft aber es eben eine ganz unbescholtene Person ist, bei der es dann außer der Behauptung in dem Brief keinerlei Anfangsverdacht gibt.
Deswegen tut sich Briefeschreiber:in ja auch so schwer, einen Namen zu nennen. M.E. wollte er/sie erst mal abwägen, in wie weit die Kripo überhaupt auf die Argumente anspringt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. Sondern genauso ist es möglich, dass a) ein Spinner geschrieben hat, der irgendwem eins auswischen wollte
Daran glaube ich in diesem Fall nicht . Die Spinner gibt es wohl in jedem etwas prominenteren Fall , wobei ich voraussetze , daß der Fall CW in der Region eine gewisse Prominenz hatte. Der Spinner hätte in diesem Fall nicht
( Achtung Killius !) "weitestgehend deckungsgleich" geschrieben. Wenn nur Infos genannt wurden, die eh aus den damaligen Medien der Öffentlichkeit bekannt waren, wäre die Kripo wohl nicht so heiß auf erneuten Kontakt.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich sage hier im Forum nur, dass man in den Briefeschreiber nicht zu viel hineininterpretieren sollte, so wie es hier schon einige getan haben.
In der ganzen Aktion bei Cerne ging es doch nur darum, Verfasser:in anzusprechen, weil es sonst dazu keine andere Möglichkeit gab. Die anderen Zuschauer wurden zwar freundlich nach einer Brille oder einem Auto gefragt, dafür hätte man sich aber nicht extra die Mühe machen brauchen. Jetzt muß halt eine Reaktion kommen. Aber weder innerhalb von zwei Wochen, noch muß die Öffentlichkeit darüber informiert werden. Einerseit um Verfasser:in zu schützen, andererseits, um den echten Täter nicht auf dem Laufenden zu halten.

Es kann ja tatsächlich sein, daß der von Schreiber:in Verdächtigte gar nicht der richtige Täter ist - was man diesem aber nicht auf die Nase binden sollte. Der darf ruhig weiter nervös sein, ob der anonyme Hinweis tatsächlich ihm galt oder eine Fehlzündung war .


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25.09.2024 um 13:46
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:M.E. wollte er/sie erst mal abwägen, in wie weit die Kripo überhaupt auf die Argumente anspringt.
Da soll jemand, der glaubt zu wissen, wer der Täter ist, einen fünfseitigen, die Ermittlungen aber nicht voranbringenden anonymen Brief geschrieben haben, um erst einmal "auszuloten", ob die Polizei darauf eingeht?
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:In der ganzen Aktion bei Cerne ging es doch nur darum, Verfasser:in anzusprechen, weil es sonst dazu keine andere Möglichkeit gab.
Und da es - wie du ja zurecht schreibst - keine andere Möglichkeit der Kontaktaufnahme gab, soll der anonyme Verfasser zusätzlich "erwartet" haben, dass man ihm über "Aktenzeichen XY" erst einmal signalisiert, dass sein Brief ernst genommen wird?

Das glaubst du doch selbst nicht...

Was soll ein anonymer Hinweisgeber überhaupt zu befürchten haben, wenn er einen konkreten Tatverdacht in seinen Brief hineinschreibt?

Es ist doch sehr viel wahrscheinlicher, dass die Kripo nicht ausschließen kann, dass der anonyme Briefschreiber tatsächlich "etwas weiß" und, da es darüber hinaus kaum noch aussichtsreiche Fahndungsansätze in dem lange zurückliegenden Mordfall gibt, die Spur "anonymer Brief" unbedingt abklären möchte.


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25.09.2024 um 14:07
Zitat von KieliusKielius schrieb:Da soll jemand, der glaubt zu wissen, wer der Täter ist, einen fünfseitigen, die Ermittlungen aber nicht voranbringenden anonymen Brief geschrieben haben, um erst einmal "auszuloten", ob die Polizei darauf eingeht?
Genau, du kommst der Sache näher.

Ich zitiere dazu noch mal das geniale Beispiel von @Ayran84 :
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Mal ganz doof gesagt, Kielius zankt uns hier manchmal mit eigenwilligen Interpretationen - also stecken wir der Polizei mal gerade, seht euch den komischen Abweichler mal an - und 10 Minuten später klingelt es an deiner Haustür…
Wenn ich glauben würde, daß mein Nachbar namens Kielius der Täter ist, ihn aber bei einem gewissen Restzweifel nicht zu unrecht beschuldigen möchte, ist es naheliegend, erstmal anonym das darniederzulegen, was ich glaube, gegen ihn in der Hand zu haben. Schließlich muß ich im Negativfall noch 30 Jahre mit ihm Tür an Tür auskommen.

Wenn ich der Polizei aber schreibe, daß ich von seiner Täterschaft überzeugt bin, weil er mir immer die Einfahrt zuparkt , Blondinenwitze macht , meine Ex flachgelegt hat und für den falschen Fussballverein ("alles Verbrecher!") schwärmt, werde ich als Spinner abgetan. Wenn ich dagegen auf 5 Seiten begründen kann, was für diesen Nachbarn, Kollegen , Bekannten spricht und das genau mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen übereinstimmt , brauche ich für den nächsten Schritt erst mal ein positives Feedback, das ihm/ihr über XY vermittelt wurde.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was soll ein anonymer Hinweisgeber überhaupt zu befürchten haben, wenn er einen konkreten Tatverdacht in seinen Brief hineinschreibt?
Du solltest dich ganz einfach mal mit dem Gedanken anfreunden, daß nicht jeder mit einem Vorschlaghammer durch die Weltgeschichte rennt und andere Personen anonym anzeigen möchte.
Zitat von KieliusKielius schrieb:einen fünfseitigen, die Ermittlungen aber nicht voranbringenden anonymen Brief geschrieben haben
Hervorhebung durch mich, einfach mal wieder eine unbelegte Behauptung.


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Mordfall Claudia Wilbert

25.09.2024 um 14:26
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was soll ein anonymer Hinweisgeber überhaupt zu befürchten haben, wenn er einen konkreten Tatverdacht in seinen Brief hineinschreibt
Ich haette da mehrere Ideen:
- Die verdächtige Person hat mit dem Mord nichts zu tun, aber die Ermittlungen gegen sie starten. Das muss eine psychisch sehr belastende Situation sein. Moechte man, also hier der Briefeschreiber, das ausloesen?
- Der Briefeschreiber koennte fuerchten, wie der Tatverdächtige auf seine (ich nenne es mal) Anschuldigung reagiert.
- Der Briefeschreiber fuerchtet Kritik aus seinem eigenen Umfeld (z.B.: Warum mischst du dich da ein? Das geht dich nichts an, du weisst es ja auch nicht genau, lass den Mann in Ruh. oder Das ist so lange her, ich traue es dem XXX nicht zu, der ist doch ein feiner Kerl mit Familie etc. oder Leg dich besser nicht mit XXX an. oder Das gibt nur Aerger, halt dich da besser raus.)


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