Neue Form der Rassentrennung?
01.12.2017 um 14:23Vor 2 Wochen etwa entdeckte ich hier einen überaus zutreffenden Beitrag, aber dazu später.
Das Problem dieses Forums ist, dass es einen nicht gleich von Anfang an mitteilt, was für eine Art Thread auf einen zukommt, so dass man leider erst viel zu spät feststellt, dass man in den Zeitsumpf geraten ist, der eine Unmasse an Zeit mit Ausstiegsversuchen verschwendet, und egal, ob man es schafft sofort auszusteigen - dann war die bisherige Lesezeit Lebenszeitverschwendung - oder bis zum bitteren vorläufigen Ende weiterliest - dann weiß man am Ende, was man auch vorher schon ahnte, dass noch ein zusätzlicher Anteil Lebensverschwendung hinzugekommen ist. Es gibt also gewisse Threads, die sich von der Thematik her spannend anhören und die man sich entscheidet auch zu lesen und vielleicht auch aktiv dran zu partizipieren.
Das Problem mit Allmy ist, dass die meisten Themen gut sind und auch spannend bzw. kontrovers diskutiert werden, dass sich aber auch ein paar faule Eier darunter finden, also Threads, deren Nachlesen eine absolute Qual, informativ nullbringend und im ganzen furchtbar ist, also nur was für Masochisten. Hiervon musste ich leider bisher 4 zur Kenntnis nehmen, d.h. 4x schon bin ich in einen Zeitsumpf geraten, der mich sehr viel Lebenszeit kostete, die ich bei niemandem, am allerwenigsten beim Forenbetreiber selbst, einklagen kann, um mir diese verschwendete Lebenszeit zurück zu erstatten.
Diese 4 Threads sind:
Von allen 4 Threads ist dieser allerdings der mit Abstand Schlimmste. Kommt mir vor wie eine Rassismus-Satire deluxe. Aber auf die Art kann man schön den wirklichen alltäglichen Rassismus verdrängen.
Es tut mir also wirklich leid, dass ich 97 Seiten durchgehalten habe, 90 Minuten Lesezeit = 7 Seiten pro Tag -- man kann es sich ausrechnen: 2 Wochen diesen Mist und Tag für Tag darauf gehofft, dass es irgendwann noch mal besser wird, ich blauäugiger Weißkohl.
Wollte also nur mitteilen, dass ich mich durch den Quark gekämpft habe bis zum vorläufigen bitteren Ende. Hoffentlich kommt nicht mehr allzu viel nach.
Aber viel besser hat das ein anderer schon ziemlich früh im Thread zusammengefasst:
Noch ein paar Anmerkungen...
Zum Rassismus gehört noch etwas mehr. Und gleichzeitig kann es auch weniger sein; der meiste Alltagsrassismus hat nichts mit Macht zu tun, sondern eher mit Ablehnung, umso mehr, je "anders" oder "fremder" der andere aussieht; verbunden natürlich mit Vorurteil und einer Pseudoüberlegenheit, solange man als Mitglied einer Gruppe Rassismus zeigt.
Und nein, es hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit Kompetenz.
Wikipedia: Kultur der afroamerikanischen Sklaven
Die verschiedenen Formen sind Facetten schwarzer Kultur, die eine genuin andere ist als die weiße und beide eine jeweils andere als die ostasiatische.
Wenn dich einer irgendwo auf der Welt fragt, wo du her kommst, kann das nur ein Deutscher sein. :D
Das Problem dieses Forums ist, dass es einen nicht gleich von Anfang an mitteilt, was für eine Art Thread auf einen zukommt, so dass man leider erst viel zu spät feststellt, dass man in den Zeitsumpf geraten ist, der eine Unmasse an Zeit mit Ausstiegsversuchen verschwendet, und egal, ob man es schafft sofort auszusteigen - dann war die bisherige Lesezeit Lebenszeitverschwendung - oder bis zum bitteren vorläufigen Ende weiterliest - dann weiß man am Ende, was man auch vorher schon ahnte, dass noch ein zusätzlicher Anteil Lebensverschwendung hinzugekommen ist. Es gibt also gewisse Threads, die sich von der Thematik her spannend anhören und die man sich entscheidet auch zu lesen und vielleicht auch aktiv dran zu partizipieren.
Das Problem mit Allmy ist, dass die meisten Themen gut sind und auch spannend bzw. kontrovers diskutiert werden, dass sich aber auch ein paar faule Eier darunter finden, also Threads, deren Nachlesen eine absolute Qual, informativ nullbringend und im ganzen furchtbar ist, also nur was für Masochisten. Hiervon musste ich leider bisher 4 zur Kenntnis nehmen, d.h. 4x schon bin ich in einen Zeitsumpf geraten, der mich sehr viel Lebenszeit kostete, die ich bei niemandem, am allerwenigsten beim Forenbetreiber selbst, einklagen kann, um mir diese verschwendete Lebenszeit zurück zu erstatten.
Diese 4 Threads sind:
- Burkathread
- Köterrasse
- Erich von Däniken
- ... und dieser hier
Von allen 4 Threads ist dieser allerdings der mit Abstand Schlimmste. Kommt mir vor wie eine Rassismus-Satire deluxe. Aber auf die Art kann man schön den wirklichen alltäglichen Rassismus verdrängen.
Es tut mir also wirklich leid, dass ich 97 Seiten durchgehalten habe, 90 Minuten Lesezeit = 7 Seiten pro Tag -- man kann es sich ausrechnen: 2 Wochen diesen Mist und Tag für Tag darauf gehofft, dass es irgendwann noch mal besser wird, ich blauäugiger Weißkohl.
Wollte also nur mitteilen, dass ich mich durch den Quark gekämpft habe bis zum vorläufigen bitteren Ende. Hoffentlich kommt nicht mehr allzu viel nach.
Aber viel besser hat das ein anderer schon ziemlich früh im Thread zusammengefasst:
Libertin schrieb am 12.09.2017:Ich schätze mit der ganzen Emoji-Debatte wird eher wieder ein Problem aufgezäunt wo eigentlich nie eins war.
Die neue Variationsbreite an Hautfarben wie man sie ja zuvor schon bei Barbiepuppen, Legofiguren und anderen Sachen findet soll ja im Grunde einfach nur die Viefalt an menschlichen Repräsentationen hervorheben. Bis dieser Thread hier auf kam ist mir hierbei jedenfalls nicht mal der Gedanke an "Rassentrennung" in den Sinn gekommen.
Mit tatsächlichem Rassismus haben wir bis heute dagegen eher auf wesentlich elementareren Ebenen zu kämpfen weshalb der Fokus daher auf ganz andere Bereiche gelegt werden sollte. Meiner Meinung nach daher ein absolut unnötiges Fass das hier aufgemacht wurde.
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Noch ein paar Anmerkungen...
Tussinelda schrieb am 12.09.2017:Rassismus ist Vorurteil+Macht.Nein, das stimmt nicht ganz. Das wäre Chauvinismus.
Zum Rassismus gehört noch etwas mehr. Und gleichzeitig kann es auch weniger sein; der meiste Alltagsrassismus hat nichts mit Macht zu tun, sondern eher mit Ablehnung, umso mehr, je "anders" oder "fremder" der andere aussieht; verbunden natürlich mit Vorurteil und einer Pseudoüberlegenheit, solange man als Mitglied einer Gruppe Rassismus zeigt.
blueavian schrieb am 17.09.2017:Wenn man jemanden kritisiert, hat das fast immer mit Macht zutun. Man will den anderen schließlich mit Kritik abwerten.Das ist die populistische Volksansicht, die in weiten Teilen der Bevölkerung vorherrscht. Also würde man "Macht" missbrauchen, indem man auf schlechte Zustände oder schlechte Argumente hinweist und diese kritisiert. Wenn ein Literaturkritiker einen Roman verreißt, weil dieser seiner Ansicht nach schlecht geschrieben ist, fühlt sich der Kritisierte ganz persönlich angegriffen und behauptet, der Kritiker habe seine Macht missbraucht, um ihn "fertig zu machen." Deshalb war ein Reich-Ranicki unter den Schriftstellern ja so verhasst, weil er so viele Romane schlecht fand und damit die Eitelkeit der Herren von der schreibenden Zunft verletzt hatte. Aber um überhaupt von einem RR kritisiert zu werden, muss der Roman schon ganz gut sein, denn er kritisierte eben nur die wichtigsten Neuerscheinungen. Das wiederum wollten die Autoren nicht akzeptieren, sie wollten nicht nur kritisiert werden, sondern dann auch noch nur positiv. Der "gemeine User" verwechselt häufig Kritik an einer Aussage mit Kritik an der Person, die diese Aussage getätigt hat. Das ist aber aus den Köpfen der Betroffenen so schlecht rauszukriegen, dass sie teilweise sogar nach einem Kritikverbot bzw. Kritikerverbot schreien.
Und nein, es hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit Kompetenz.
blueavian schrieb am 17.09.2017:Bardon zum Beispiel schreibt, man sollte erst jemanden kritisieren und auf seine Fehler hinweisen, wenn man gefragt wird und dann sollte man es auch nur so machen, dass darin kein Vorwurf vorhanden ist. Dadruch umgeht man das Machtverhältnis von Kritik.Das ist die Ansicht eines Einzelnen. Warum Kritik ein Machtverhältnis sein sollte, kann weder er noch du begründen. Dieses falsche Zurückkeilen ist eher Ausruck mangelnder Argumente, also von Argumentationsnot, dass man der Kritik nichts entgegenzusetzen hat. Das aber mal ganz allgemein formuliert, ohne auf diesen spezifischen Fall eingehen zu wollen. Zu dem ich zudem noch keine abschließende Meinung hab. Ich war auch noch nicht einer Situation, in der ich mir überlegen müsste, weiße, gelbe, braune oder schwarze Emojis zu verwenden. Wenns nach mir ginge, sollten alle Emojis grün sein, denn das ist keine Hautfarbe, seitdem wir wissen, dass es keine Marsmenschen gibt. :D
AlteTante schrieb am 17.09.2017:Mech schrieb:Frei nach dem Motto: Es gibt keinen Rassismus, der wird von den Rassismuskritikern immer nur herbeigelabert.
Warum wird hier jedesmal auf die Hautfarbe gepocht obwohl doch der beste weg Rassismus zu bekämpfen wäre diese außen vor zu lassen und mehr mit dem Menschen selbst sich zu beschäftigen.
Weil viele Menschen, warum auch immer, anderen ein schlechtes Gewissen machen wollen. Und dafür muss man eben manchmal nach Gründen suchen. Heute ist das die unterschwellige Unterstellung von latentem Rassismus.
cesare schrieb am 19.09.2017:Auch ich habe Privilegien. Aber dass ich die habe ist nicht meine Schuld, viel mehr ist es problematisch, dass andere diese Privilegien nicht haben. Und das ist glaub ich der Urkonflikt, warum solche Themen heutzutage so polarisieren; Das Leuten ständig vermittelt wird, sie wären schuld an irgendetwas, sie werden entmenschlicht und soziologisch geschlossen einer Gruppe zugerechnet, die der Nachteilsgruppe gegenüber privilegiert ist.Ich glaube du missverstehst da etwas. In soziologischen Studien zum Thema Rassismus sind "weiße Gruppen" oder Schichten keine Blöcke, sondern eher Vergleichsgruppen. wenn sich einer aus der Oberschicht rassistisch verhält, wird er nicht in die "Ecke" Oberschicht = rassistisch gestellt, sondern stellt sich selbst in die Ecke der Rassisten. "Oberschicht" gilt dann nur als Zugehörigkeit bei der Zählung, um herauszufinden wie viele %% der Rassisten aus der Ober-, Mittel- und Unterschicht kommen, aber es wird deswegen nicht die ganze Gruppe "in die Ecke gestellt". Und dass Weiße Schwarzen gegenüber privilegiert sind, ergibt sich schon aus dem Anteil der Schwarzen in der Ober-, Mittel- und Unterschicht gegenüber dem Anteil der Weißen in diesen Schichten; d.h. die Schwarzen sind oben unter- und unten überrepräsentiert.
Tussinelda schrieb am 19.09.2017: Ich bin lange genug dabei, in der Regel sehr geduldig, habe mich durch alle diesbezüglichen threads gewurschtelt und habe immer - egal wie ich mich äusserte - die gleichen Reaktionen bekommen. Man "rief" mich ständig zu solchen Themen - wie auch hier - weil man vermeintlich ja wissen will, was ich denke.Oder nicht doch eher zum Zoff? Ich mache ja ähnliche Efahrungen... Das geliebte Feindbild. :D
interrobang schrieb am 23.09.2017:Es gibt eben keine schwarze kultur. Ein Schwarzer aus der usa, aus England, aus deutschland aus Ghana oder aus Südafrika haben verschiedene Kulturen.Selbstverständlich gibt es die
Wikipedia: Kultur der afroamerikanischen Sklaven
Die verschiedenen Formen sind Facetten schwarzer Kultur, die eine genuin andere ist als die weiße und beide eine jeweils andere als die ostasiatische.
Tussinelda schrieb am 23.09.2017:es muss auch nicht abwertend sein, kann es aber. Es verwäscht die ursprüngliche kulturelle Bedeutung, das ist eines der Probleme, der Kontext geht verloren, zudem sind genau solche Dinge, den Personen, zu deren Kultur es gehört, verboten worden, wurden lächerlich gemacht, werden sie genau deswegen diskriminiert. Schliesslich sind Dreads doch "nur" eine Frisur, kannste also ändern, abschneiden etc., wenn Du nicht diskriminiert werden willst (zum Beispiel bei Jobs). Nur hat es eben für die Menschen, zu deren Kultur die Dreads gehören, eine tiefe wichtige Bedeutung, es ist Teil ihrer Identität. Das ignoriert man aber gerne. Und redet dann von Rassentrennung und EthnopluralismusBei jedem meiner Afrikaaufenthalte passierte es häufiger, dass sich die Touristinnen Dreads machen ließen, einige bei ihren Töchtern ebenso, und auch einige Omas. Ich fand das mit der Zeit abstoßend, besonders wenn die Haare an sich schon eher spärlich oder dünn sind. Einige von ihnen, schätze ich, behielten die Dreads auch nach der Rückkehr aus dem Urlaub - man sieht ja hier auch immer häufiger Dreads bei Deutschen. Wahrscheinlich als so ne Art Souvenir, aus dem gleichen Grund, aus dem auch Urlaubsfotos gemacht werden. Mit der Kultur der Schwarzen selbst hat das rein gar nichts zu tun - für die meisten wohl maximal ein ästhetisches Modezeichen.
Tussinelda schrieb am 24.09.2017:Menschen, die von Rassismus betroffen sind würden sich wünschen, von gar keiner Form von Rassismus betroffen zu sein. Es gibt keinen falschen und/oder echten Rassismus. Auch wenn das gerne so dargestellt wird. Der alltägliche, subtile Rassismus ist der, unter der die einzelne Person oft besonders leidet, da es sie ganz persönlich und direkt trifft.Wahre Worte, die man sich öfter mal nachlesen und drüber nachdenken sollte.
AlteTante schrieb am 25.09.2017:Warum werden nicht (mehr) Menschen mit einer anderen Haarfarbe diskriminiert? Weil sich niemand für die Haarfarbe anderer Leute interessiert. Man akzeptiert ganz einfach, dass es Menschen mit unterschiedlichen Haarfarben gibt, und niemand denkt sich etwas dabei.Haarfarben kannst du nach Bedarf färben. Mit der Hautfarbe ist das schon etwas problematischer. Schwarze Frauen laufen hier zurzeit mit Vorliebe in blonden Dreadlocks rum und machen dabei ungewollt deutsche Frauen nach, die aus ihrem Afrikaurlaub ihre blonden Haar in Form von Dreadlocks mitbrachten. Ich mag da nicht gerne von kultureller Vereinnahmung sprechen, sondern lieber von Melting Pot, so wie es auch die Amerikaner sehen. Dem liegt dann auch gleich eine viel entspanntere Einstellung zugrunde, die weitgehend immun ist gegen Rassismus.
interrobang schrieb am 27.09.2017:Macht ist für rassismus immer noch irrelevant da Rassismus immer noch eine ideologie ist.Rassismus ist keine Ideologie sondern ein Charakterdefizit.
AlteTante schrieb am 03.10.2017:Man kann nicht jedes gigantische Verbrechen in der Welt der kolonialen Vergangenheit und damit den Europäern in die Schuhe schieben. Der Kolonialismus ist schon Jahrzehnte herImmer das Gleiche: Wir haben nix mit dem Holocaust und dem Kolonialismus zu tun, weil das waren irgendwelche Vorfahren von uns. Warum immer von uns Deutschen und Europäern? Zwar haben wir persönlich damit nichts zu tun, aber aufgrund der Geschichte dürfen wir, genauso wie wir Diskriminierung von Juden am wenigsten zulassen dürfen, Afrika aufgrund der kolonialen Vorgeschichte nicht vor die Hunde gehen lassen, sondern haben hier eine Bringschuld.
Tussinelda schrieb am 04.10.2017:Das ist auch hier im thread das Problem. Da Weißsein nicht diskutiert wird, da die Privilegien nicht als solche angesehen werden, kann man auch nicht verstehen, warum die Frau aus dem Video sagt, was sie sagt und welchen Zweck dies verfolgt.Dann findet sie aber im weißen Leserpublikum (so gut wie) keine verständnisvollen Leser, nicht aus Bosheit, sondern aus Mangel an (umgekehrter) Abstraktionsfähigkeit, und genau das scheint sich in diesem Thread wieder bestätigt zu haben.
vincent schrieb am 04.10.2017: weil es mir eigentlich nur darum ging, Rassismus, den ich abgrundtief ablehne, nicht auf irgendwelche vermeintliche Rassen einzuschränken. Das ist ein Problem, das komplett Hautfarben übergreifend existiert.Natürlich kann man das so postulieren, aber es ist die große Frage, ob es sich tatsächlich so verhält. Ich kenne Ostafrika ziemlich gut, es geht dort abseits der Touristeneklaven auch nicht mit Samthandschuhen zu, aber Auseinandersetzungen etwa zwischen verschiedenen Stämmen sind eigentlich nicht rassi(sti)sch motiviert, sondern beruhen auf anderen Feindschaften und Rivalitäten. Womit ich nicht gesagt haben will, dass es keinen reverse racism geben könnte. Mir fehlen dazu einfach die nötigen empirischen Daten und Befunde. Daher lasse ich für mich selbst die Frage erst mal offen, und da helfen auch keine historischen Geschichten zum Verhalten verschiedener Ethnien gegeneinander; Kriege dürften da jedenfalls ebenso wie in Afrika andere Gründe als rassistische gehabt haben. Aber ich lasse mich in diesem Punkt gern eines Besseren belehren.
Ja, und mit deinem Beitrag gibst du ihr komplett recht. Es würde nicht auf demDie Herkunfts-Hysterie, das Abstammungsdenken, die Wurzelbehandlung ist des Deutschen schrecklichstes Syndrom :troll:
Tussinelda schrieb:
Migrationshintergrund herumgeritten
werden, auf dem du gerade herumreitest mit deiner Wurzel. Der Punkt ist nicht, dass Deutsche eher mit einem helleren Teint assoziert werden. Der Punkt ist eher, dass du bei einer Person dunkleren Teints, das Deutsch-Sein eher absprichst. Dabei ist es auch irrelevant über die Herkunft seiner Eltern zu spekulieren, das kann man gerne machen, aber in erster Linie ihn als potentiell Nicht-Deutschen zu kategorisieren ist - auch in deinem Sinne - dann eine Diskriminierung. Auch wenn Nicht-Deutsch sein keine Abwertung sein muss..^^
Es ist eine Wertung und sie ist rein "biologisch" fremdbestimmt.
Wenn dich einer irgendwo auf der Welt fragt, wo du her kommst, kann das nur ein Deutscher sein. :D
gastric schrieb am 05.10.2017:In den USA ist man priviligiert, wenn man sich eine faire verhandlung überhaupt leisten kann ... Passt einem die nase des angeklagten nicht, dann wird der prozess in eine richtung gedrückt, die zur "passenden" verurteilung führt. Das ganze system gehört von grund auf erneuert. Priviligiert sind dort vor allem diejenigen mit geld.O.J. Simpson war ja auch eine Zeitlang, über ein Jahrzehnt lang, trotz seiner Hautfarbe privilegiert. Als ihm das Geld ausging, verlor er sein Privileg und der Fall wurde wieder neu aufgerollt.
blueavian schrieb am 06.11.2017:Die schwarze Rasse wird als überlegen dargestellt, was eben Rassismus ist.Es gibt keine Rassen., nur Hunde- und Pferderassen. Wer von Rassen spricht, äußert sich rassistisch.
Tussinelda schrieb am 16.11.2017:ja Macht und Vorurteil. Was bedeutet, jeder hat Vorurteile, aber nicht jeder hat die Macht/Privilegien die es braucht, um diese Vorurteile auch gesellschaftlich und politisch umzusetzen. Weshalb ich auch unterscheide zwischen Rassismus und Auswirkungen von Rassismus, die durchaus rassistisch sein können und sind, aber eben auf Rassismus durch privilegierte Weisse beruhen. Wie zum Beispiel der Völkermord in Ruanda, der ja immer gerne als Beispiel aufgeführt wird.Ah, jetzt hab ich das mit der Macht im Rassismus richtig verstanden und nehme daher meinen obigen Zweifel, dass Rassismus mit Macht verknüpft ist, zurück. Das war sehr gut erklärt und ist spontan einleuchtend.
Um es kurz zu fassen: Schwarze Menschen haben einen Grund, Vorurteile gegen Weisse zu haben, man betrachte die Geschichte, man betrachte, wer Rassismus quasi erfunden hat, sie haben aber weder Macht noch Privileg, bei Weissen sehe ich keinen Grund dafür, sie hatten die Macht, sie hatten die Vorurteile, sie haben sie genutzt und nutzen sie noch. Ohne Grund, ohne tatsächlichen Grund, weder wurden sie versklavt, noch abgewertet, noch ihnen die Menschlichkeit abgesprochen, sie als Besitz behandelt, verkauft, getötet, ihrer Herkunft, Familie beraubt etc., verschleppt....was einen durchaus zum Rassisten machen könnte
Rassismus ist ein Werkzeug, die Macht zu behalten, auszubauen, die Vorurteile sind quasi die Rechtfertigung.
Wer Rassismus aus dem geschichtlichen Kontext reisst, der relativiert ihn, meiner Meinung nach und das geschieht leider ständig.
Rassismus basiert auf dem white privilege und dessen Erhaltung und white privilege basiert auf Rassismus und dessen Erhaltung. Ich sehe nichts vergleichbares bei Nicht-Weissen Menschen, weder das Privileg, noch die Macht, die durch irgendein Vorurteil gerechtfertigt wird oder werden könnte, da sie weder Privileg noch Macht haben.
Tussinelda schrieb am 16.11.2017:Man kann als Weisser sogar mit dem Fremdsein auftrumpfen, weil es eben mit nichts Negativem verbunden ist. Wenn Du mich für Deutsch hältst und ich dann meinen amerikanischen Pass zücke, dann löst das in der Regel Interesse aus. Wenn ich nicht Weiss bin und sage ich bin deutsch, dann wird gefragt, wo ich denn eigentlich herkomme.....das nicht Weiss sein wird sofort mit "nicht zu uns gehörend" assoziiert.Auch das ist sehr wichtig und kommt in meine Zitatensammlung.
Deshalb ist es bescheuert, wenn man glaubt Rassismus verschwände, wenn man schlicht so tut, als sei man farbenblind. Denn die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen, die Denkweisen etc. sind ja trotzdem vorhanden. Man muß sich also positionieren....die einzige Gruppe, die sich nicht positioniert, sind die Weißen, sie wollen nicht anerkennen, dass Weisssein auch eine Bestimmung aufgrund ethnischer Merkmale ist, die ihnen eine Sonderrolle verschafft. Wenn man das ignoriert, dann manifestiert man dadurch die rassistischen hierarchichen Strukturen. Denn die Kategorien existieren ja. Sie werden ja täglich erlebt und gelebt.
vincent schrieb am 16.11.2017:Rassismus ganz selbstverständlich als eine Ideologie beschreiben und im darauffolgenden Satz die These aufstellen, es wäre nur manchen Menschen bewusst, dass sie rassistisch wären. Eine Ideologie ist aber immer nach Reflektion der selbigen bewusst gewählt und verinnerlicht; sonst wäre sie keine.Tja, was machen wir nun? Das ist auch ganz wichtig und richtig und widerspricht diametral @Tussinelda s durchgehender und genereller Machtthese. Zwischenzeitlich würde ich Macht nicht generell an der Hautfarbe festmachen, auch wenn das kolonialistisch bedingt zutrifft, sondern an realen Machtverhältnissen. Wenn ich als Tourist in Kenia bin, bin ich der Fettsack mit dem Geld und kann die Mädels springen lassen. Wenn ich aber in Kenia bin um mir dort eine Existenz aufzubauen und Geld verdienen muss, und das als Weißer, sieht die ganze Sache schon wesentlich anders aus, vielleicht bin ich dann das letzte Glied in der Kette, und da Nachnachkomme eines kolonialistischen weißen Packs, der letzte Dreck, den man rassistisch fertig machen kann. Solche Situationen werden zwar nie eintreten, aber sie erscheinen strukturell nicht ausgeschlossen. Wie gut, dass es hier keinen Realitätstest oder "Faktencheck", wie @lawine das gerne zu nennen pflegt, geben wird.
Inhaltlich konkreter auf deinen Beitrag eingehen, fällt mir gerade schwer, da es mich tatsächlich weitestgehend sprachlos macht und fast gleichermaßen auch enttäuscht. Da muss ich inter leider wieder mal Recht geben, es ist zu tiefst rassistisch. Die Schlüsselwörter „kollektivschuld“ etc. hat er schon korrekt benannt.
Libertin schrieb am 16.11.2017:Die Problematik des "critical whiteness" (oder auch Weißsein) ist, daß ihre Vertreter (wenn auch im Glauben an gute Absichten) das Thema Hautfarbe besonders durch den häufigen Hinweis auf die Historie (Kolonialismus, Rassentrennung, Nationalsozialismus) so sehr in den Fokus rücken wie man es sonst nur von Rassisten kennt wordurch es auf diese Weise oft zu ähnlich pauschalisierende und extreme Darstellungen kommtNein, wer versucht Rassismus ahistorisch zu betrachten, verlässt schon mit dem ersten Schritt die Wissenschaftsschiene. Da gibt es keinen Kompromiss mit populistischen Abwägungseinflüsterungen, um den Rassismus der Jahrhunderte so zu relativieren, dass man zu dem Trugschluss kommt, wir seien schon auf halbem Weg raus aus dem rassistischen Denken und Handeln.
Sixtus66 schrieb am 16.11.2017:Dass ein Weißer zB aus irgendeinem Männlichkeitsideal heraus vergewaltigt oder tötet, um seine Männlichkeit zu beweisen oder sich für eine gefühlte Wegnahme derselben zu rächen (wie die eine Amokläufer vor 2 Jahren oder so der sich an Frauen rächen wollte, weil diese nette Typen wie ihn nicht wollen) sowas gibt es nicht, also man wird es nie groß in den Medien lesen und erst recht würde es ein Politiker niemals irgendwie vermuten.Ja, auch ein sehr wichtiger Aspekt, den ich mit dem Zitat noch mal festhalten wollte.
Wenn aber ein Orientale genau dasselbe Verbrechen macht, auch ganz ohne IS Bezug oder sowas, oder ein Schwarzer, dann wird da grudnsätzlich die Kultur und Gruppe unter Generalverdacht gestellt. Wenn ein Tunesier vergewaltigt dann muss es seine Kultur sein, individuelle Gründe gibts da nicht. Wenn ein Schwarzer tötet dann ist es die inhärente Bandenkriminalität. das Verbrecherische was die an sich haben, Ghettoisierung usw., falls er aus einer muslimischen Familie kommt ists halt der Islam. Das ist das Problem.
interrobang schrieb am 19.11.2017:rassismus von "links"Die Wortschöpfungen von rechts werden auch immer unkreativer. Demnächst kriegen wir es also mit linken Nazis zu tun, "Liinksfaschismus" hat sich im rechten Spektrum ja schon eingebürgert.
Fierna schrieb am 19.11.2017:n Brasilien schlug sie sich unter anderem in der Politik des branqueamento nieder, mit der die „weißen“ Brasilianer die „brasilianische Rasse“ verbessern und durch Zumischung von mit Hilfe von europäischen Einwanderern importierten „weißen Blutes“ das „schwarze Element“ in der brasilianischen Bevölkerung bis zum Jahre 2012 zum Verschwinden bringen wollten. Brasilien gilt auch als extremes Beispiel für die „soziale Konstruktion“ von Rasse, wo eine direkte Zuweisung von Hautfarbe und sozialem Erfolg (bis heute) der Fall ist und sich bei einer Person der soziale Aufstieg auch in der Einordnung in eine „weißere“ Farbklasse widerspiegeltFür die 3 Karnevalstage wird dann als Kompensation mal der Spieß umgedreht ("black pride rules"), und danach dürfen sie dann für 362 Tage wieder zurück in ihre Favelas.
Tussinelda schrieb am 19.11.2017:Danke, dass Du es so schön auf den Punkt bringst. Ich verstehe es nicht, dass man sich so vehement weigern kann, Privilegien anzuerkennen, die man nun einmal hat. Sofort wird unterstellt, es werde verlangt, sich schuldig zu fühlen, dabei geht es darum gar nicht. Es geht doch nur darum seine Privilegien zu erkennen und zu nutzen, um anderen, die weniger privilegiert sind, zu helfen. Aber dann macht man sich lieber zum "Opfer", weil man ja zum Schuldigen gemacht wird (ohne das man dazu gemacht wird) und zack geht es schon wieder um die, die sowieso privilegiert sind und ihre Befindlichkeiten. Ist doch praktisch ;)Schönes Schlusswort, wie ich finde.