Rassismus und Nationalismus im Internet....
24.11.2004 um 13:05
Ich meinte natürlich "ermöglicht". Wer zu faul ist, zu Wikipeida zu gehen:
"Rassen" in Bezug auf Menschen
>>Hinter dem Interesse, Menschen in "Rassen" einzuteilen, verbarg sich in jedem Fall ein Herrschaftsinteresse im Sinne von "divide et impera". Heute, nach der Erfahrung mit der "Herrenrasse" und der Apartheid, gilt solch ein Interesse als Zeichen eines sehr rückständigen Menschenbilds. Die mannigfachen Versuche, Menschen nach äußeren Merkmalen (wie Hautfarbe, Haarfarbe, Körperbau usw.) in "Rassen" zu klassifizieren, sind allenfalls noch von historischem Interesse.
Die Zahl der aufgestellten Gruppen schwankte sehr stark, wobei sich die bereits von Linné angenommenen vier Urtypen (s.u. Exkurs über die Geschichte der Rassenforschung) oder dreier großer Rassenkreise - Europide (Europa, Naher Osten, Indien), Mongolide (Ostasien und Ureinwohner Amerikas) und Negride (Afrika) - besonderer Beliebtheit erfreuten. Dies wurde häufig weiter ausdifferenziert in zahlreiche Mischformen (z.B. Turanide, Australide, Mestizen, Mulatten) und Unterteilungen. So wurden beispielsweise die Europiden nochmals aufgefächert in Nordide, Osteuropide, Dinaride, Dalo-Fälide, Alpinide, Mediterranide, Armenide, Orientalide, Indide.
Zwar sind diese Klassifikationen durch die Erkenntnisse der modernen Genetik überholt, aber im alltäglichen Denken der meisten Menschen als Altlast präsent. Humangenetiker wie Luigi Cavalli-Sforza argumentieren, dass äußerliche Unterschiede wie Haut- und Haarfarbe, Haarstruktur und Nasenform lediglich eine Anpassung an unterschiedliche Klima- und Ernährungsbedingungen sind, die nur von einer kleinen Untergruppe von Genen bestimmt werden. Im Prinzip ist jede beliebige Untergruppe - theoretisch auch die Bewohner eines einzelnen Dorfes - durchschnittlich von anderen unterscheidbar. Zahllose Migrationen führten zu ständiger Vermischung und ununterbrochenem Genfluss. Anders ausgedrückt ist beim Menschen die Vielfalt so groß, dass es unzweckmäßig ist, diesen als Art zoologisch zu untergliedern. Dieses Argument hat bereits 1871 Charles Darwin in seinem Buch über die Abstammung des Menschen benutzt.
Cavalli-Sforza und andere Wissenschaftler sprechen von Populationen (Gruppen, die einen präzise bestimmten Raum bewohnen) - ein Begriff, der nicht biologisch, sondern statistisch definiert ist. Genetische Unterschiede zwischen Populationen lassen sich anhand einzelner Merkmale (z.B. Blutgruppen) erfassen. Dabei liegt etwa 85% der bei Menschen erkennbaren genetischen Variabilität innerhalb einer Population vor; etwa 8% betreffen Unterschiede zwischen benachbarten Gruppen und nur 7% gehen auf Unterschiede zwischen den typologisch definierten "Rassen" zurück. Genetisch betrachtet können zwei Menschen aus verschiedenen Kontinenten näher miteinander verwandt sein als Individuen einer spezifischen Gruppe, auch wenn sie z.B. eine unterschiedliche Hautfarbe haben.
Populationen sind, in gewissem Sinn, einfach statistische Blöcke, die von der Wahl der jeweiligen Variablen abhängen; wobei es keinen bevorzugten Satz von Variablen gibt. Die "populationistische" Ansicht leugnet nicht, dass es Unterschiede zwischen Menschen gibt; sie behauptet einfach, dass die historischen Rassekonzepte nicht besonders nützlich sind, um diese Unterschiede wissenschaftlich zu analysieren.
Im Vergleich mit vielen anderen Tierarten (etwa Primaten) zeigen Menschen eine sehr hohe genetische Ähnlichkeit. Daraus schließt man, dass vor etwa 100.000 Jahren die Menschheit nur eine geringe Populationsstärke besaß. Die geringe genetische Variabilität dieser Ausgangspopulation spiegelt sich in der genetischen Ähnlichkeit aller Menschen wider - die DNA zweier beliebiger Menschen ist sich zu 99,9% gleich.
Dass "Rasse" ein soziales, kein naturwissenschaftliches Konzept sei, behauptet auch der amerikanische Genomforscher Craig Venter. Ob sich allerdings seine damit verbundene Hoffnung "ohne Rassen kein Rassismus" erfüllt, ist äußerst zweifelhaft (vgl. Rassismus ohne Rassen). Dagegen weist der renommierte englische Biologe John Baker große morphologische, gehirnmorphologische, Intelligenz- und Charakterunterschiede zwischen den Ethnien nach (Oxford University Press, 1974, Bibliografie mit über 1000 Einträgen). <<