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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.877 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
deniss Diskussionsleiter
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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 16:10
Hallo Leute

Habt ihr von der aktuellen Lage in der Türkei gehört.
es gibt seit einigen tagen einen riesigen Korruptionsskandal der immer weitere Kreise zieht.
Erdogan hat sein halbes Kabinett umgebildet und manche fordern seinen Rücktritt.
Aus Europa kommt heftige Kritik an der AKP-Regierung.
Angeblich gibt es einen heftigen Machtkampf zwischen dem einflussreicher Prediger Fethullah Gülen und Erdogan.
Was glaubt ihr ?
Ist Erdogan angezählt ?
Steht er mit dem Rücken zur Wand ?
Oder wird er diese Krise auch überstehen ?


Lg


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 16:13
Er wird es aussitzen und auf Gott und die Welt schieben wie bisher auch.
Wie lange sich die Türken das noch gefallen lassen?
Ich weiss es nicht, mein Mitleid hält sich aber in Grenzen.


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deniss Diskussionsleiter
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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 16:14
Da bin ich mal gespannt. Ich werde die Nachrichten aufmerksam verfolgen.


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deniss Diskussionsleiter
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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 16:18
Wenn Erdogan von der Bühne abtritt dann kommt hoffentlich ein Besserer aber eigentlich gibt es derzeit keinen der besser ist als er auch wenn er nicht perfekt ist.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 16:39
Man stelle sich vor: Berliner Staatsanwälte ermitteln gegen Regierungsmitglieder und einen Bankenchef wegen Bestechlichkeit, verhaften Ministersöhne und Freunde der Bundeskanzlerin. In den nächsten Tagen suspendiert Innenminister Thomas de Maizière 600 leitende Beamte und Ermittler der Landeskriminalämter. Auch in der Justiz wird aufgeräumt, dem ermittelnden Staatsanwalt der Fall entzogen, staatsanwaltlich Dossiers werden beschlagnahmt, schließlich ergeht der Befehl des neuen Berliner Polizeichefs, weitere Haftbefehle gegen 40 Beschuldigte nicht auszuführen. Undenkbar in Deutschland.

In der Türkei ist genau dieses Szenario in den vergangenen Tagen wahr geworden. Und mehr: Der Hohe Justizrat, oberste Instanz der unabhängigen Rechtsprechung, hatte den Mumm, der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eine massive Verletzung der Gewaltenteilung vorzuwerfen. Das oberste Verwaltungsgericht entschied, Erdogans Anordnung an die Polizei, Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft an ihre Vorgesetzten zu melden, sei null und nichtig. Und wie reagiert der Regierungschef? Auf einer Kundgebung drohte er: Wenn er könnte, würde er die Justiz verklagen.

In der größten Krise seiner Amtszeit handelt der türkische Premier wie ein Despot, der seinen eigenen Körper mit dem des Staates gleichsetzt. Er hat viel zu verlieren, und damit ist nicht nur der Reichtum seiner Familie gemeint. Er kämpft um sein politisches Überleben und ruiniert dabei gerade sein Lebensprojekt, den politischen Islam, die Vereinbarkeit von Islam mit Demokratie und Gerechtigkeit.
Fragte man vor drei Jahren während der Revolution in Ägypten junge Leute auf dem Tahrir-Platz, welches Gesellschaftsmodell ihnen besonders sympathisch erscheine, so antworteten nicht wenige: Die Türkei, weil sie Islam, Demokratie und Freiheit vereine. In den ersten Jahren von Erdogans elfjähriger Regierungszeit war es internationaler Konsens, dass sich die Türkei schnell in Richtung Demokratie bewegte. Justiz und Bürokratie wurden den Religiösen geöffnet, dem frommen Bürgertum Anatoliens wurde der wirtschaftliche Aufstieg ermöglicht, der Konflikt mit den Kurden entschärft, die politische Macht der Militärs beschnitten. Damit einher ging ein Wirtschaftsboom. Zugleich polarisierte er die türkische Gesellschaft zutiefst. Drei Mal wurde Erdogans religiös-islamische Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) wiedergewählt. Die „schwarzen Türken“ Anatoliens fühlen sich heute den „weißen Türken“ Istanbuls und der Ägäisküste endlich gleichwertig.

Doch die Regierungsjahre haben ihre Spuren hinterlassen. Die Partei der Aufsteiger und Moralisten wurde von Macht, Geld und Gier vergiftet. Die „muslimische Demokratie“ Erdogans bekam Risse. Das provozierende Auftreten der steinreichen Ministersöhne („Prinzen“), Konsumrausch als Lebensmaxime, grassierende Korruption im Bausektor, von der nie etwas in den Zeitungen stand – Erdogan regierte immer selbstherrlicher und autoritärer.

Eine nennenswerte Opposition hatte er lange Zeit nicht zu fürchten. Deshalb die brutale Gewalt gegen die Gezi-Proteste von Millionen Menschen, die es leid sind, sich mit frommen Vorschriften bevormunden zu lassen. Deshalb die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten. Pries Erdogan früher jene Staatsanwälte, die Dutzende Generäle verhaften ließen, spricht er jetzt von einer „Konspiration gegen die Regierung“, weil sie (aus welchen Motiven auch immer) gegen die grassierende Korruption vorgehen. So entsteht der Eindruck, dass Demokratie für den Ministerpräsidenten vor allem bedeutet, sich alle vier Jahre an der Wahlurne bestätigen zu lassen.

Erdogan beginnt sich einzureihen in die Reihe der gescheiterten Versuche des politischen Islams, die geoffenbarten Wahrheiten Gottes mit Menschenrechten, offener Gesellschaft und Gewaltenteilung zu verbinden. Der politische Islam will die staatliche Macht erobern und sie dann mit islamischen Regeln, Gesetzen und Traditionen stärken – es geht ihm nicht primär um demokratische Normen. Weil er seinen Gestaltungsanspruch aus der Religion ableitet und für allgemein gültig erklärt, polarisiert er die Gesellschaften. Demokratische „Checks and Balances“, gar Selbstbegrenzung, sind ihm fremd. Es sieht so aus als hätte Erdogan nie ein anderes Ziel verfolgt. Ob die türkische Demokratie genug Abwehrkraft besitzt, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen erweisen. Hoffentlich zum Wohle des Landes und seiner demokratischen Institutionen.

Noch genießt der Premier das Vertrauen der Bevölkerungsmehrheit. Aber das darf keine Rechtfertigung sein, einen Unrechtsstaat zu errichten. Mit seiner Reaktion auf die Korruptionsaffäre gibt auch Erdogan all jenen Recht, die glauben, dass Islam und Demokratie nicht zusammenpassen. Er straft seine eigenen Worte von sauberer Regierungsführung Lügen. Das sorgt für Klarheit und eine Ende von Illusionen. Weil die EU an einer stabilen, demokratischen Türkei Interesse haben sollte, muss sie Stellung beziehen.
http://www.fr-online.de/tuerkei/leitartikel-zur-tuerkei-die-muslimische-demokratie-ist-am-ende,23356680,25749746.html

Ich finde auch, dass unter den Voraussetzungen die Erdogan schafft, keine Verhandlungsbasis mehr gegeben ist. Sein Verhalten ist in der Tat das eines Despoten.
Es ist traurig zu sehen wie sehr er mittlerweile das Volk spaltet, bis tief in die Familien hinein. Diese Risse werden nicht einfach wieder zu schließen sein


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 17:20
Zitat von denissdeniss schrieb:Wenn Erdogan von der Bühne abtritt dann kommt hoffentlich ein Besserer aber eigentlich gibt es derzeit keinen der besser ist als er auch wenn er nicht perfekt ist.
Sinn? Nein!

-------

Von einem Machtkampf zwischen Erdi und Güli kann glaub ich keine Rede sein. Gülen-Anhänger sind große Erdogan-Kritiker, wie Gülen selbst auch, aber selbst wenn Erdogan abtritt wird Gülen nicht der Nachfolger werden, das strebt er selbst nicht an.

Die neue Gewalt, die er demonstrierenden Regierungskritikern entgegenbringt, ist noch das Tüpfeöchen auf dem i.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 18:57
dieser typ meint woll auch sein amt ist von gott gegeben.jedenfalls ist dieser typ völlig größenwahnsinnig und meint was er tut ist demokratisch.

mir scheint es eher, der typ ist die 5. kolonne von religösen fundamentalisten.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:06
Erdogan ist einer der wenigen heutigen Politiker die sich nicht verkaufen lassen ist auch nur gut so das er den korrupten Müll austauscht ;)

verstehe nicht was sich die meisten unter Erdogan vorstellen ...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:11
@Bbb
Zitat von BbbBbb schrieb: ist auch nur gut so das er den korrupten Müll austauscht
Ah.. und wan tauscht er sich dan mal aus? Momentan führt er sich wie ein Diktator auf.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:14
@interrobang

Wieso sich selbst austauschen ?? Und wie ein Diktator führt er sich nicht auf er tut was getan werden muss seit dem er an der Macht ist geht es der Türkei besser den je und ich verstehe nicht was er jetzt wieder falsch machen soll wenn der die korrupten Politiker wegsperrt ..


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:17
@Bbb
Zitat von BbbBbb schrieb:er tut was getan werden muss
Er setzt leute ab die ihre arbeit machen und ermitteln? Aja...
Zitat von BbbBbb schrieb:seit dem er an der Macht ist geht es der Türkei besser den je
Nicht wirklich. Es büsst vor allem immer mehr freiheit ein. Etliche inhaftierte Künstler und Reporter sprechen für sich.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:21
@interrobang

Was ?? Leute die ihre Arbeit machen ? Geh bitte ich verstehe wenn man ihm Kritik aufwirft wenn es um einen Gottesstaat geht aber hier ... Das ist doch absurd ihn zu kritisieren wenn er korrupte Politiker und Polizisten wegsperrt so gehört es sich in jedem Land
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Nicht wirklich. Es büsst vor allem immer mehr freiheit ein. Etliche inhaftierte Künstler und Reporter sprechen für sich.
Der Türkei geht es wirtschaftlich besser den je das meinte ich und Freiheit hat jeder er nimmt keinem die Freiheit weg die Mehrheit ist sowieso für ihn diejenigen die (in der Türkei) gegen ihn sind, sind Türken denen Land und Religion nichts bedeuten..


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:24
@Bbb
Zitat von BbbBbb schrieb:Das ist doch absurd ihn zu kritisieren wenn er korrupte Politiker und Polizisten wegsperrt so gehört es sich in jedem Land
Macht er aber nicht. Er räumt die Leute weg die gegen korrupte Leute ermitteln.
Beitrag von _Themis_ (Seite 1)
Zitat von BbbBbb schrieb:und Freiheit hat jeder er nimmt keinem die Freiheit weg
Solange er keine abweichende meinung hat. Sonst wird er weggesperrt.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

30.12.2013 um 19:34
Zitat von BbbBbb schrieb:Der Türkei geht es wirtschaftlich besser den je das meinte ich und Freiheit hat jeder er nimmt keinem die Freiheit weg die Mehrheit ist sowieso für ihn diejenigen die (in der Türkei) gegen ihn sind, sind Türken denen Land und Religion nichts bedeuten..
Also erstmal bricht die türkische Wirtschaft gerade ein wening ein, denn der ISE (türkische Aktienindex) ist von Mai mit seinen 95.000 Punkten auf heute nunmehr 69.000 Punkte gesunken. Dazu kommt, dass sich auch die türkische Lira im Moment in einer ungünstigen Situation befindet
Die türkische Lira sank gegenüber dem Euro in der abgelaufenen Woche auf den niedrigsten Stand ihrer Geschichte.
http://www.finanzen.net/nachricht/devisen/Devise-im-Fokus-Tuerkische-Lira-Noch-nicht-das-Ende-3053745

Niemand will Erdogan seine Erfolge strittig machen, aber leider hat die Medaille 2 Seiten bei ihm, die sehr stark ausgeprägt sind.
Zitat von BbbBbb schrieb:er nimmt keinem die Freiheit weg die Mehrheit ist sowieso für ihn diejenigen die (in der Türkei) gegen ihn sind, sind Türken denen Land und Religion nichts bedeuten..
Das interpretiert er leider so, dass alle kritischen Journalisten mittlerweile im Knast sitzen. In der Türkei sitzen mehr Journalisten im Knast als in China. Denk mal drüber nach!
Zudem strebt er ja jetzt an alle kritischen Parteimitglieder aus der Partei zu schmeißen.
Erdogan will Kritiker aus AKP werfen

Im Korruptionsskandal in der Türkei hat die Regierungspartei AKP ein Parteiausschlussverfahren gegen drei kritische Abgeordnete eingeleitet.
http://www.tagesschau.de/ausland/erdogan316.html

Der hat sie wirklich nicht mehr alle stramm. Der gehört in die Klapse


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 10:00
alle Diktatoren werden fallen auch Erdogan er denkt der kann sich alles erlauben


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 11:03
Schon wieder ein "Erdogan ist am Ende" Thread....

Der wievielte ist das jetzt? und immer dieselben die sein Ende herbeisehnen. Erdogan wurde gewählt und wird auch 2015 wiedergewählt werden.

Vor den Lokalwahlen im März wird Erdogan die 4 verdächtigen Minister austauschen und gut ist.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 12:33
Zitat von _Themis__Themis_ schrieb:Niemand will Erdogan seine Erfolge strittig machen,
was den für ein erfolg? die türkei ist ziehmlich am arsch, die akp hat einfach die bankendereguliert, in schwellen ländern führt das zu einer privatkreditschwemme, kurzfristig sehen die zahlen großartig aus, mittelfristig zerstört man so eine wirtschaft. von erfolg kann keine rede sein.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 12:41
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:mittelfristig zerstört man so eine wirtschaft. von erfolg kann keine rede sein.
Mittelfristig wartet die ganze Welt auf die nächste Finanzkrise. Wenn ich mir die Börsen so ansehe wird es 2014 wieder Zeit....


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 12:42
@kickeric die türkei, thailand, china, die usa, die stehen alle ganz oben wenn man einen ort sucht an dem die nächste finanzkrise ausbrechen könnte. die türkei und thailand sind schon am kollabieren unter schulden, einbrechender währung und politischen problemen...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

31.12.2013 um 16:32
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:was den für ein erfolg?
Den wirtschaftlichen Aufschwung dadurch, dass er die Türkei soweit geöffnet hat dass ein investitionsfreundliches Klima für Unternehmen geschaffen wurde, das kann er sich schon auf die Brust schreiben.
Aber er macht es eben nicht ohne Hintergedanken. Das ist schon ein schlauer Fuchs oder besser ein schlauer Wolf


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