@MiaJinn Es gibt fälle, wo man das machen kann. Das sehe ich ein, z.B. wenn jemand wirklich zu Putins Umfeld gehört oder ähnliches.
Aber im Fall von dem Rennfahrer z.b. finde ich das nicht in Ordnung.
Der hat seinen Job verloren (wenn auch einen sehr gut bezahlten), weil er sich nicht schriftlich zur Ukraine bekannt hat. Das geht nicht.
Stan_Marsh schrieb:Naja, man kann durchaus mit jemandem aus Sachsen über die politische Situation in Deutschland im Allgemeinen und in Sachsen im speziellen sprechen und sich erkundigen, wie dieser den hohen Einfluss der AFD dort erklärt und sieht.
So brandgefährlich die AFD ist und so sehr sie in diese Richtung führt, aber so lange sie auf dem Wahlzettel steht, dürfen Menschen sie natürlich wählen, ohne Sanktionen wie Jobverlust hinnehmen zu müssen.
Das mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu vergleichen, der die gesamte Welt und Menschheit bedroht, ist "interessant".
Wir alle sind jetzt aufgerufen, Stellung zu beziehen. Eine kleiner Anstecker mit ukrainischen Farben, eine Sonnenblume im Fenster, auf die Friedensdemonstrationen gehen, Spenden, Flüchtlinge aufnehmen, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Je stärker der persönliche Einfluss, je mehr jemand in der Öffentlichkeit steht und mit dieser interagiert (Künstler oder Sportler z.B.), desto mehr sind die Leute dazu moralisch verpflichtet, diesen Krieg zu verdammen. Putins Macht basiert zum großen Teil auf den Leute, die nicht Stellung beziehen, die sich raushalten wollen.
Ja aber ich fänd es nicht fair, meinen sächsischen mitarbeiter schriftlich dazu zu verpflichten, sich gegen die AFD zu bekennen oder ihn sonst zu entlassen.
Ich habe auch NICHT den verlgeich zwischen AfD und Putin getätigt, sondern dazwischen, Leuten ein zeugnis abzuverlangen, weil sie ja unvertrauenswürdig sein könnten. Darum ging es.
Es wurde mit der Gefahr argumentiert, aber die Gefahr, die hier für uns in Deutschland von einem Rechtsextremen ausginge ist ja viel größert als wenn ein Rennfahrer Putin mag. Dass der Rennen fährt, wenn er sich nicht politisch äußert, hilft Putin nicht.
Stan_Marsh schrieb:Weil genau diese Leute auf die gehirngewaschene Bevölkerung einwirken können. Es gibt nicht viele Möglichkeiten und einfach ist es auch nicht, aber gerade solche Leute können die Bevölkerung noch erreichen.
Mit großer Macht kommt große Verantwortung, ist ein Spruch aus einem Comic, aber dennoch sehr wahr.
Aber dazu kann man sie nicht so einfach zwingen. Nach der Logik sag ich auch, alle Künstler müssen Klimaschutz gut finden und wer sich nicht dazu bekennt wird entlassen.
Wenn man sich nicht öffentlich zum 2 Grad ziel bekennt sofortiges Auftrittsverbot oder wie?
Nur weil man künstler ist, heißt das nicht, dass man seinen Herkunftsstaat vertreten muss oder sich dazu erklären muss.
navi12.0 schrieb:Ok, wenn sie wenigstens nichts weiter dazu sagen, brauchen sie sich auch nicht zu rechtfertigen/zu positionieren. Das geht klar.
Da sind wir uns einig. und ja, wenn sie Regime nah sind, ist das etwas ganz anderes.
Selektiv schrieb:A) weil man sich von Putin und seinen Machenschaften distanziert
B) Weil der Krieg hier nicht weitergehen soll, die Sicherheit des Landes hat immernoch einen Stellenwert
(Wir lassen die Bundeswehr und deren Verteidigung jetzt mal außen vor)
C) geht es nicht nur um Ukraniner, wenn allesamt sich mit Ukraine solidasieren, da sind dann wir alle mögliche Zielscheiben
Also ich will das nicht. Du?
Ich will nicht, dass Russen Gesinnungszeugnisse ablegen müssen, nein. Dadurch, dass wir Russen dazu drängen, solche Abzulegen, wird auch der Krieg nicht kürzer. Es ist aber sehr doppelmoralisch, sowas verlangen wir von Deutschen nicht und auch von anderen Gruppe nicht.
JoschiX schrieb:Weil er sich durch seine Familie im Dunstkreis des Kremls befindet. Sein Vater ist russischer Oligarch, dessen Firma auch Sponsor des Rennstalls war. Das Sponsoring wurde aufgrund des russischen Angriffskrieges beendet. Vermutet wird auch ein Zusammenhang zwischen Sponsoring und Aufnahme des Sohnes in den Rennstall.
Okay, das wusste ich nicht, in dem Fall bewerte ich das auch anders. Wäre dem allerdings nicht so, würde ich es unlauter finden.
DerKlassiker schrieb:Interessant finde ich die Frage, warum von Deutschen eine Positionierung zu Taten erwartet wird, die vor fast einem Jahrhundert von Deutschen bzw. im deutschen Namen begangen wurden, während andere Völker/ethnokulturelle Gruppen etc. immer gleich diskriminiert werden, wenn man selbiges zu aktuellen Geschehnissen erwartet.
Naja es gibt schon einen unterschied zwischen Aufarbeitung der eigenen Geschichte (das Ausland erwartet das ja von uns eigentlich weniger) und Anfeindungen gegenüber Minderheiten in unserem Land.
Wenn ich der Meinung bin, wir als Deutsche müssen uns entschiedener Gegen Rechtsextremismus positionieren oder ähnliches, dann ist das politisch und es geht um unsere Gesellschaft.
Aber wenn ich ich Minderheiten unter einen gewissen Grundverdachte stelle, ist das ein anderes Ding, da wird eher stigmatisiert. Man kann sich aber schlecht selbst stigmatisieren.