Spartacus
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USA - Waffen und das Waffengesetz. Wann hört das auf?
24.03.2012 um 14:11Was ist los mit Amerika bzw. was ist los mit Florida? Wieso darf so gut wie jeder in Amerika, eine Waffe besitzen? Können die Verantwortlichen sich nicht vorstellen, das es auch schief gehen kann? Wieso kann sich die USA sich nicht von Rassismus entgültig trennen?
Wie oft hört man z.b. das weiße Polizisten hart gegen "verdächtige" Afro-Amerikaner vorgehen, und nicht selten kommt die Person ums Leben. Oder die Vorurteile gegen schwarze Amerikaner, wo ein Gesetzeshüter zu schnell zur Waffe greift.
Speziell im Fall Trayvon Martin, würde ich gerne mit euch darüber unterhalten. Themen sind Waffengesetze, Rassismus und die Probleme in der amerikanischen Gesellschaft.
Wie kann man die Probleme lösen? Welche Gesetze sind nötig? Was muss geändert werden?
Ich bitte um eine gute und sachlische Diskussion.
Nach dem Tod eines schwarzen Jugendlichen flammt in den USA die Debatte über Rassismus neu auf. Auch Präsident Barack Obama schaltet sich ein.
Die genauen Ereignisse jenes Februarabends, an dem der 17-jährige Trayvon Martin sterben musste, sind einen Monat später noch immer unklar. Der afroamerikanische Teenager ging in einem Vorort von Orlando im US-Bundesstaat Florida mit einer Tüte Süßigkeiten in der Hand nach Hause, als sich sein Weg mit dem von George Zimmerman kreuzte, Mitglied einer Bürgerwehr und im Besitz einer geladenen Waffe.
Zimmerman sagt, er habe den Jugendlichen in Notwehr erschossen, doch die Zweifel daran wachsen. Der Fall ist ein Lehrstück über Rassismus und laxe Waffengesetze in den USA.
Bis zu 20.000 Menschen versammelten sich am Donnerstagabend zu einer Kundgebung in der Vorstadt Sanford, um ihrer Wut über den Tod des Teenagers Luft zu machen. Trayvons Eltern waren gekommen, prominente Bürgerrechtler wie Al Sharpton, viele Afroamerikaner.
"Der Rassenfaktor hat bestimmt eine Rolle gespielt"
Sie forderten einen Prozess gegen Zimmerman, der bislang weder festgenommen noch offiziell beschuldigt wurde. Vor allem aber verlangten sie Gerechtigkeit in einem Justizsystem, in dem die Hautfarbe all zu oft über das Schicksal von mutmaßlichen Tätern und Opfern mitentscheidet.
Der Rassenfaktor hat ganz bestimmt eine Rolle gespielt“, sagte die 33-jährige Karen Curry. „Wie kann es sein, dass die Polizei den Kerl nicht festgenommen hat, der einen jungen Mann erschossen und ihn wie Abfall liegen lassen hat?“
An dem verhängnisvollen Abend des 26. Februars befand sich Martin auf dem Rückweg zur Wohnung der Verlobten seines Vaters, er hatte die Pause eines Basketballspiels im Fernsehen zu einem kleinen Einkauf genutzt. Es regnete, der Jugendliche zog sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf. Wie US-Medien berichteten, telefonierte der 17-Jährige mit seiner Freundin, als er bemerkte, dass ihn offenbar jemand verfolgte. Das Mädchen riet Martin davonzulaufen.
Täter handelte gegen Anweisung der Polizei
Zimmerman fuhr mit seinem Pickup-Truck durch die Nachbarschaft, zuletzt hatte es mehrere Einbrüche gegeben. Der 28-jährige Student hegt eine besondere Leidenschaft für Recht und Ordnung, dem TV-Sender CNN zufolge ließ er sich 2008 in einer viermonatigen Schulung zum Hilfssheriff ausbilden.
In der Bewerbung habe er damals geschrieben: „Ich habe die höchste Achtung vor Gesetzeshütern und hoffe, eines Tages selbst einer zu werden.“ Zunächst reichte es aber nur für den ehrenamtlichen Nachbarschaftsschutz.
Als Zimmerman an dem regnerischen Abend eine verdächtige dunkelhäutige Gestalt mit Kapuze sah, wählte er den Notruf. Der Junge fange an zu rennen, sagte er laut veröffentlichen Mitschnitten des Telefonats. Die Beamten wiesen ihn an, den Verdächtigen nicht auf eigenen Faust zu stellen. Kurz darauf gingen weitere Anrufe in der Zentrale ein, Anwohner meldeten erst einen Kampf und dann einen Schuss. Als die Polizei eintraf, war Trayvon Martin tot.
Behörden wurden erst spät aktiv
Zimmerman erklärte, er habe aus Notwehr gehandelt. Der Teenager habe ihn angegriffen. Die Polizei glaubte dem Schützen, obwohl Martin unbewaffnet war. In Florida gilt das „Stand Your Ground“-Gesetz (Weiche nicht zurück), das Bürgern ein besonders ausgeprägtes Recht auf Selbstverteidigung einräumt. Wer sich bedroht fühlt, darf sogar tödliche Gewalt anwenden – kombiniert mit den laxen US-Waffengesetzen eine Art Freibrief.
Martins Eltern erzählten auf der Internetplattform change.org die andere Seite der Geschichte. „Trayvon war unser Held“, schrieben sie und prangerten an, dass Zimmerman „für den Mord an unserem Sohn“ noch immer nicht angeklagt worden sei. Ihre Online-Petition, den Schützen zur Verantwortung zu ziehen, unterstützen rund 1,5 Millionen Menschen – und die Zahl wächst rasant.
Die Behörden wurden erst angesichts der wachsenden Empörung aktiv. Mittlerweile ermitteln das Justizministerium und die Bundespolizei FBI. Eine sogenannte Grand Jury soll am 10. April klären, ob die Beweise ausreichen, um Anklage zu erheben. Wäre Trayvon ein weißer Junge gewesen, säße Zimmerman längst hinter Gittern, klagte sein Vater Tracy Martin.
Der umstrittene Polizeichef von Sanford hatte am Donnerstag sein Amt vorübergehend niedergelegt. Bill Lee erklärte, seine Rolle als Leiter der Polizeistation sei zu einer „Ablenkung“ für die Ermittlungen geworden. Der Stadtrat hatte ihm zuvor das Vertrauen entzogen.
Obama – "Mein Sohn würde aussehen wie Trayvon"
US-Präsident Barack Obama forderte eine lückenlose Aufklärung. Die „Tragödie“ um Martins Tod müsse voll aufgearbeitet werden, sagte Obama am Freitag in Washington. Mit Blick auf die wieder aufgeflammte Debatte um unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft rief der Präsident das Land dazu auf, sich einer „Gewissensprüfung“ zu unterziehen.
„Wenn ich an diesen Jungen denke, denke ich an meine eigenen Kinder“, ergänzte Obama. Er könne nachempfinden, was dessen Eltern nun durchmachten. „Wenn ich einen Sohn hätte, würde er aussehen wie Trayvon“, sagte der erste afroamerikanische US-Präsident.
Dass Rassismus möglicherweise auch ein Mordmotiv gewesen sein könnte, weist die Familie des Schützen vehement zurück. Zimmerman habe selbst hispanische Wurzeln und viele afroamerikanische Freunde und Familienmitglieder, hieß es. „Er wäre der letzte, der jemanden wegen irgendetwas diskriminiert.“
welt.de
Gruß
SaifAliKhan
Wie oft hört man z.b. das weiße Polizisten hart gegen "verdächtige" Afro-Amerikaner vorgehen, und nicht selten kommt die Person ums Leben. Oder die Vorurteile gegen schwarze Amerikaner, wo ein Gesetzeshüter zu schnell zur Waffe greift.
Speziell im Fall Trayvon Martin, würde ich gerne mit euch darüber unterhalten. Themen sind Waffengesetze, Rassismus und die Probleme in der amerikanischen Gesellschaft.
Wie kann man die Probleme lösen? Welche Gesetze sind nötig? Was muss geändert werden?
Ich bitte um eine gute und sachlische Diskussion.
Nach dem Tod eines schwarzen Jugendlichen flammt in den USA die Debatte über Rassismus neu auf. Auch Präsident Barack Obama schaltet sich ein.
Die genauen Ereignisse jenes Februarabends, an dem der 17-jährige Trayvon Martin sterben musste, sind einen Monat später noch immer unklar. Der afroamerikanische Teenager ging in einem Vorort von Orlando im US-Bundesstaat Florida mit einer Tüte Süßigkeiten in der Hand nach Hause, als sich sein Weg mit dem von George Zimmerman kreuzte, Mitglied einer Bürgerwehr und im Besitz einer geladenen Waffe.
Zimmerman sagt, er habe den Jugendlichen in Notwehr erschossen, doch die Zweifel daran wachsen. Der Fall ist ein Lehrstück über Rassismus und laxe Waffengesetze in den USA.
Bis zu 20.000 Menschen versammelten sich am Donnerstagabend zu einer Kundgebung in der Vorstadt Sanford, um ihrer Wut über den Tod des Teenagers Luft zu machen. Trayvons Eltern waren gekommen, prominente Bürgerrechtler wie Al Sharpton, viele Afroamerikaner.
"Der Rassenfaktor hat bestimmt eine Rolle gespielt"
Sie forderten einen Prozess gegen Zimmerman, der bislang weder festgenommen noch offiziell beschuldigt wurde. Vor allem aber verlangten sie Gerechtigkeit in einem Justizsystem, in dem die Hautfarbe all zu oft über das Schicksal von mutmaßlichen Tätern und Opfern mitentscheidet.
Der Rassenfaktor hat ganz bestimmt eine Rolle gespielt“, sagte die 33-jährige Karen Curry. „Wie kann es sein, dass die Polizei den Kerl nicht festgenommen hat, der einen jungen Mann erschossen und ihn wie Abfall liegen lassen hat?“
An dem verhängnisvollen Abend des 26. Februars befand sich Martin auf dem Rückweg zur Wohnung der Verlobten seines Vaters, er hatte die Pause eines Basketballspiels im Fernsehen zu einem kleinen Einkauf genutzt. Es regnete, der Jugendliche zog sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf. Wie US-Medien berichteten, telefonierte der 17-Jährige mit seiner Freundin, als er bemerkte, dass ihn offenbar jemand verfolgte. Das Mädchen riet Martin davonzulaufen.
Täter handelte gegen Anweisung der Polizei
Zimmerman fuhr mit seinem Pickup-Truck durch die Nachbarschaft, zuletzt hatte es mehrere Einbrüche gegeben. Der 28-jährige Student hegt eine besondere Leidenschaft für Recht und Ordnung, dem TV-Sender CNN zufolge ließ er sich 2008 in einer viermonatigen Schulung zum Hilfssheriff ausbilden.
In der Bewerbung habe er damals geschrieben: „Ich habe die höchste Achtung vor Gesetzeshütern und hoffe, eines Tages selbst einer zu werden.“ Zunächst reichte es aber nur für den ehrenamtlichen Nachbarschaftsschutz.
Als Zimmerman an dem regnerischen Abend eine verdächtige dunkelhäutige Gestalt mit Kapuze sah, wählte er den Notruf. Der Junge fange an zu rennen, sagte er laut veröffentlichen Mitschnitten des Telefonats. Die Beamten wiesen ihn an, den Verdächtigen nicht auf eigenen Faust zu stellen. Kurz darauf gingen weitere Anrufe in der Zentrale ein, Anwohner meldeten erst einen Kampf und dann einen Schuss. Als die Polizei eintraf, war Trayvon Martin tot.
Behörden wurden erst spät aktiv
Zimmerman erklärte, er habe aus Notwehr gehandelt. Der Teenager habe ihn angegriffen. Die Polizei glaubte dem Schützen, obwohl Martin unbewaffnet war. In Florida gilt das „Stand Your Ground“-Gesetz (Weiche nicht zurück), das Bürgern ein besonders ausgeprägtes Recht auf Selbstverteidigung einräumt. Wer sich bedroht fühlt, darf sogar tödliche Gewalt anwenden – kombiniert mit den laxen US-Waffengesetzen eine Art Freibrief.
Martins Eltern erzählten auf der Internetplattform change.org die andere Seite der Geschichte. „Trayvon war unser Held“, schrieben sie und prangerten an, dass Zimmerman „für den Mord an unserem Sohn“ noch immer nicht angeklagt worden sei. Ihre Online-Petition, den Schützen zur Verantwortung zu ziehen, unterstützen rund 1,5 Millionen Menschen – und die Zahl wächst rasant.
Die Behörden wurden erst angesichts der wachsenden Empörung aktiv. Mittlerweile ermitteln das Justizministerium und die Bundespolizei FBI. Eine sogenannte Grand Jury soll am 10. April klären, ob die Beweise ausreichen, um Anklage zu erheben. Wäre Trayvon ein weißer Junge gewesen, säße Zimmerman längst hinter Gittern, klagte sein Vater Tracy Martin.
Der umstrittene Polizeichef von Sanford hatte am Donnerstag sein Amt vorübergehend niedergelegt. Bill Lee erklärte, seine Rolle als Leiter der Polizeistation sei zu einer „Ablenkung“ für die Ermittlungen geworden. Der Stadtrat hatte ihm zuvor das Vertrauen entzogen.
Obama – "Mein Sohn würde aussehen wie Trayvon"
US-Präsident Barack Obama forderte eine lückenlose Aufklärung. Die „Tragödie“ um Martins Tod müsse voll aufgearbeitet werden, sagte Obama am Freitag in Washington. Mit Blick auf die wieder aufgeflammte Debatte um unterschwelligen Rassismus in Teilen der US-Gesellschaft rief der Präsident das Land dazu auf, sich einer „Gewissensprüfung“ zu unterziehen.
„Wenn ich an diesen Jungen denke, denke ich an meine eigenen Kinder“, ergänzte Obama. Er könne nachempfinden, was dessen Eltern nun durchmachten. „Wenn ich einen Sohn hätte, würde er aussehen wie Trayvon“, sagte der erste afroamerikanische US-Präsident.
Dass Rassismus möglicherweise auch ein Mordmotiv gewesen sein könnte, weist die Familie des Schützen vehement zurück. Zimmerman habe selbst hispanische Wurzeln und viele afroamerikanische Freunde und Familienmitglieder, hieß es. „Er wäre der letzte, der jemanden wegen irgendetwas diskriminiert.“
welt.de
Gruß
SaifAliKhan