Grenzen der Solidarität
20.02.2023 um 14:56
Da ist eine Frau, die mit mir studiert und wir gemeinsam waren mehrere Wochen, ja Monate in einer Schule zur Observation und zum Praktikum. Sie war da schon ein bisschen strange - hat mir manchmal Ratschläge gegeben, wo ich dann als die dumme darstand, bzw. hat sie sich teilweise so verhalten, dass ich mir nicht sicher war, ob sie das vielleicht auch unabsichtlich gemacht hat. Z.b. mir zu raten, früher zu gehen weil das eine kind, was ich beobachten sollte ja nicht Anwesend sei, oder immer zu warten, bis ich zuerst aufstehe um zu gehen, mir in der Klasse verhalten komische Gesichter zu machen, also mich zu einer Gegenreaktionen zu verleiten, die evtl. Sehr riskant sein könnte, wenn andere Lehrkräfte es mitbekommen (angenervt drein schauen bspw.)
Naja, auf der anderen Seite fand ich sie eigentlich auch echt nett und hatte auch ein offenes Gespräch mit ihr einmal, so nach dem Motto, lass uns als Team auftreten und dann wird schon alles klappen. Ich habe keinen Bock auf good cop bad cop Spielchen. Danach ging auch alles gut und wir haben 170 Stunden und mehr Praktikum geleistet.
Ich habe immer den Standpunkt vertreten, wir kommen und gehen gemeinsam, wir kooperieren. Habe morgens via WhatsApp meine aktuelle Location geteilt und sie damit informiert, wann ich da bin. Es klappte dann gut.
Nun müssen wir beide noch 2 Tage Praktikum nachholen, die wir verpasst haben aus organisatorischen Gründen seitens der Schule, nicht wegen uns. Durch einen Fehler (?) muss ich zwei Tage nachholen und sie nur einen.
Da Zeit echt kostbar ist und wir kollektiv den letzten Vorbereitungen zur finalen Prüfung stecken, ist zusätzlich Praktikum einfach unheimlich belastend, weil es einem 12 Stunden Tag gleich kommt. Durch einen Irrtum (nehme ich an) muss sie jetzt nur noch 1 tag nachholen und ich 2..
Ich dachte, sie zeigt sich a) pflichtbewusst und b) solidarisch und faktisch muss sie auch die selben Stunden Nachholen, macht sie aber nicht. Sie macht es so „wie es auf der Liste steht“. Ich finde das so scheisse von ihr, ich bin irgendwie total erschüttert.
Sie weiß, ich werde sie natürlich nicht ankreiden, denn ich habe ihr schon gleich gesagt, dass sie das selbst regeln muss und ich nicht nach nur 1 Tag fragen werde.
Hätte ich ja machen können, dann hätte sie zwei kommen müssen.
Ich glaube, so ein Gefühl hatte ich bisher noch nicht. Dieses kalte unfaire Gefühl, dass jemand sich den Vorteil nimmt, weil er glaubt, es steht ihm/ihr zu und einen Scheiß auf alles was bisher war und ist, auf die Solidarität gibt?!
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Grenzen der Solidarität
21.02.2023 um 00:24
Bevor du uns fragst, frag dich selber..
Ist dir deine Mutter bzw. deine Familie wichtiger als Geld?
Ist es wichtig für dich loyal zu dem Menschen zu sein, der dich auf diese Welt gebracht hat und dich großgezogen hat etc. oder zu Jemandem, der zu dir niemals diese tiefere Verbundenheit spüren wird?
Hast du deine Cousine nach diesem Geld/Grundstück gefragt, weil du es dringend brauchst bzw. einfach nur danach gefragt?
Hast du das Gefühl du schuldest einem Menschen, der dir etwas aus freiem Willen (oder aus einem manipulativem Hintergedanken) geschenkt hat, mehr "schuldest" als deiner eigenen Mutter?
Welche Prioritäten hast du dir eigentlich ich deinem Leben gesetzt?
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