Ich habe mir beide Podcasts angehört und der neuere ist um Dimensionen besser und gehaltvoller als der ältere.
birotor schrieb am 04.10.2022:So wie der 40jährige, der mehrmals in ihrer Begleitung war. Eine Beziehung zwischen einem 40jährigen Mann und einem 15jährigen Mädchen finde ich nicht normal, aber vielleicht bin ich zu altmodisch. Man muss jedoch auch einräumen, dass Christa Mirthes älter aussah als 15.
Du bist nicht altmodisch, sondern neumodisch. Sorry, dass ich dich direkt anspreche, ich denke das ist aber plakativ, um die Zeit besser zu verstehen.
Es gibt heute eine ungleich größere Sensibilität in Bezug auf Sexualität und Involvierung ins Rotlichtmilieu von Menschen, die unter 18 sind, als in den 1970er Jahren. Das ist sehr gut so und eine überaus positive Entwicklung, trotzdem ist es wichtig die damalige Grundeistellung zu verstehen, um Tatsachen in diesem Fall einordnen zu können.
Der Kommissar im „Spuren des Todes“ Podcast hat ja zuerst gesagt, dass es keine Anzeichen gibt, dass Christa Mirthes als Prostituierte gearbeitet hat, jedoch als „Animierdame“ in einem Lokal. Etwas später im Podcast ist dann klar geworden, dass das in einem Rotlichtlokal war.
Jetzt war ich noch nie in einem Rotlichtlokal mit Animierdamen und schon gar nicht in den 1970er Jahren. Mich würde aber interessieren, wie genau deren Tätigkeit bzw. wie das Verhältnis und die Abgrenzung in der täglichen Arbeit zu allfällig dort arbeiteten Prosituierten war. Bzw. frage ich mich, ob die Grenzen nicht fließend waren, ohne jetzt irgendwas über den konkreten Fall von Christa Mirthes sagen zu wollen oder können.
Die Tatsache selbst zeigt aber die gänzlich andere Situation in den 1970er Jahren. Wenn heute eine 15-jährige Person irgendwo wäre, wo es Sexarbeit gibt, wäre binnen Millisekunden die Polizei mit dem SEK und dem Jugendamt dort und die Verantwortlichen würden die nächsten Jahre nicht mehr aus dem Gefängnis kommen. Das ist sehr gut und wir sollten stolz darauf sein, dass sich die Gesellschaft so weiterentwickelt hat.
Im Onetz Podcast haben die Moderatoren ihre Verwunderung ausgedrückt, dass es in der Gegend in den 1970er Jahren eine rege Rotlichtszene gegeben hat, die es heute nicht mehr gibt. Das ist aber recht klar. Wer heute dort Billig-Sex sucht, fährt nach Tschechien, wer mehr möchte, such im Internet und fährt in die größeren Städte, da Menschen heute ungleich mobiler sind.
Etwas frustrierend finde ich, dass es offensichtlich schon konkretere Ansätze gibt, die wohl auch zumindest teilweise öffentlich bekannt sind, aber an die man über das Internet nicht herankommt. Das Herumgerede im Onetz Podcast war phasenweise schon unerträglich. Jetzt muss man nicht den Namen, das Geburtsdatum und die Wohnanschrift aller möglichen Verdächtigen nennen, wenn man aber etwas für die Öffentlichkeit macht, sollte man schon ein umfassenderes Bild zeichnen.
emz schrieb am 24.09.2023:Foto vom Brunnenschacht
https://www.mittelbayerische.de/archiv/1/schrecklicher-fund-im-brunnenschacht-11314010
Foto damaliges Anwesen Klostergasse 30
https://www.nordbayern.de/region/45-jahre-alter-mordfall-in-bayern-neue-dna-spur-gibt-hoffnung-1.13604183
Danke für die Links mit den Fotos. Ich hatte ein ganz anderes Bild von diesem Haus im Kopf. Irgendwie dachte ich, dass es vollkommen frei in der Landschaft steht und war sehr verwundert, dass es mitten in der Stadt ist.
Das unterstreicht für mich aber noch einmal die Tatsache, dass das jemand direkt von dort war. Ein Fremder würde eine Leiche wohl kaum mitten in einer Stadt verstecken.