Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

k330 schrieb:-+Stadt nicht lesbar? Coburg?

Sieht auf dem Screenshot aus wie "Hof" oder? Wobei beim "H" der Strich unten rechts fehlt.

Hof würde zumindest in sofern passen, dass es auf einer Route mit den voherigen Reisezielen Nürnberg und Bayreuth liegt.
Und "Hof" besteht nur aus 3 Buchstaben, dh hier den Stadtnamen mit 2 Buchstaben abzukürzen, wie zuvor bspw. bei "N" für Nürnberg oder "BT" für Bayreuth, würde weniger Sinn machen.

MaLe8 schrieb:Sieht auf dem Screenshot aus wie "Hof" oder? Wobei beim "H" der Strich unten rechts fehlt.

Hof würde zumindest in sofern passen, dass es auf einer Route mit den voherigen Reisezielen Nürnberg und Bayreuth liegt.
Und "Hof" besteht nur aus 3 Buchstaben, dh hier den Stadtnamen mit 2 Buchstaben abzukürzen, wie zuvor bspw. bei "N" für Nürnberg oder "BT" für Bayreuth, würde weniger Sinn machen.

Laut Filmbeitrag wollte er noch nach Coburg.

Die Abkürzungen der Städte hat Heinz Puschnik wohl von Autokennzeichen abgeleitet, so macht es schon Sinn:

N = Nürnberg
BT = Bayreuth

HP= Heppenheim

Quelle: Aktenzeichen XY Folge 207


Weiteres interessantes Detail was bisher niemand aufgefallen ist. Neben der Abrechnung steht etwas geschrieben:

POL | Z | EI

Das könnte Polizei bedeuten oder etwas komplett anderes. Jedes Abkürzung könnte für etwas eigenes stehen für eine Region, Person oder was auch immer.

k330 schrieb:Es verdichtet sich schon stark das Gerd damit etwas zu tun hat. Das Zeitfenster 12.30 Uhr würde genau dazu passen

Denke ich auch. Er könnte beim Treffen mit Gerd in eine Falle gelockt worden sein von Komplizen
Aber das Auffinden des Notizbuches bei der Leiche macht da wenig Sinn, wie Du schon bemerkst.

k330 schrieb:Was aber einfach keinen Sinn macht warum wenn Gerd es war er ihm dieses Notizbuch nicht weggenommen hat.

Gerd wusste von diesen Notizen und musste auch befürchten, das diese eine Spur zu den Geschäften und schlußendlich auch zu ihm enthalten.
Es könnte nur sein, das dieses Buch von einem "Exekutionsteam" keine gebührende Beachtung fand.

k330 schrieb:einz Puschnik wollte ca. 41.700 Mark abliefern und hatte diese dabei. War HP damit ein lohnendes
Ziel zum ausrauben?

Auf jeden Fall. Wenn das jemand wusste, war er schon gefährdet ausgeraubt zu werden.

k330 schrieb:Weiteres interessantes Detail was bisher niemand aufgefallen ist. Neben der Abrechnung steht etwas geschrieben:

POL | Z | EI

Das ist eine interessante Feststellung.
Vielleicht wurde das gesehen von Gerd und Puschnik als V Mann verdächtigt, was ihm das Leben kostete.
Stellt sich aber wieder die Frage; warum man das Notizbuch als Beweis nicht verschwinden ließ.

Hallo Zusammen,

ich wollte nur kurz einwerfen, dass die Aussage von Herrn Puschnik bzgl. der Computerteile nicht falsch sein muss. In den 80gern bzw. 90gern gab es zwar keine Bauteileknappheit wie heute. Dennoch wurden für kleinste Kartons mit Mikrochips bereits vier oder fünfstellige Summen aufgerufen. In den 80gern entwickelte sich hierzu auch ein gewisser Zweitmarkt. Hier wurden oftmals aus Werken, Originalteile oder Überbestände in den Umlauf gebracht. Gerade auf der von Ihm gewählten Route, befanden sich schon damals viele EMS und Elektro-Unternehmen (z.B. Werner Sie....). Vlt. hatte Herr Puschnik oder sein Partner gute Kontakte zu einem Hersteller und konnte dort die Bausteine durch Beziehungen besorgen.

k330 schrieb:POL | Z | EI

Vielleicht hat das auch mit einer nächsten Route zu tun.

POL könnte für Polen stehen (nur mal ein Gedankengang). Ein Kfz Kennzeichen für POL in Deutschland gibt es nicht. Hab eben nachgesehen.

Z könnte für Zwickau in Sachsen stehen.

Ei könnte für den Landkreis Eichstätt stehen, das ist in Bayern.

Die Frage ist ja, warum HP in den Notizen Polizei schreiben würde... vielleicht, weil er angehalten wurde wegen einer Verkehrskontrolle oder weil er irgendwie mit der Polizei in Berührung gekommen ist? Aber das hätte die Polizei sicherlich geprüft.

HP wusste, dass Gerd die Aufzeichnungen sehen würde ... er wusste, dass er in illegale Geschäfte verwickelt war. Dann schreibt er doch nicht für Gerd sichtbar Polizei da hin. Diese Buchstaben müssen aus meiner Sicht was anderes bedeuten.

Comtess1702 schrieb:POL könnte für Polen stehen (nur mal ein Gedankengang). Ein Kfz Kennzeichen für POL in Deutschland gibt es nicht. Hab eben nachgesehen.

Z könnte für Zwickau in Sachsen stehen.

1987 war Deutschland noch in West und Ost aufgeteilt. Fahrten nach Ostdeutschland wären mit großen Aufwand und Kontrollen verbunden auch Fahrten nach Polen dürften auch nicht einfach gewesen sein.

k330 schrieb:1987 war Deutschland noch in West und Ost aufgeteilt. Fahrten nach Ostdeutschland wären mit großen Aufwand und Kontrollen verbunden auch Fahrten nach Polen dürften auch nicht einfach gewesen sein.

Kann ich mir auch nicht vorstellen, aus den genannten Gründen.

Laut XY hatte er ja Meldeauflagen. Er musste sich einmal wöchentlich melden, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe.
Ich habe gerade mal nach Meldeauflage gesucht. Wenn ich das richtig sehe, dann bedeutet das anscheinend, dass du an einen bestimmten Wochentag, zu einer bestimmten Uhrzeit, bei einem bestimmten Revier zu erscheinen hast.

Es wurde ja nichts gesagt, wo er anzutanzen hatte. Allerdings steht da kein Datum und Uhrzeit bei.

Vielleicht musste er sich auch einfach an diesem Tag einem Samstag den 27 Juni 1987 bei der Polizei melden wegen der Auflage. Da im Kalender nicht mehr Platz war steht die Abrechnung zufällig daneben.

Skurrile Theorie die mir gerade kam als ich von einem Fall gelesen habe wo eine Person verschwunden ist und bereits als tot galt aber in Wahrheit mit Absicht verschwunden ist.

Ist HP vielleicht untergetaucht? Klingt wie in einem Krimi. Ob die Leiche zweifelsfrei als HP identifiziert werden konnte? Sie war ja schon stark verwest und wie es aussieht wurde er anhand des Notizbuches identifiziert.

Denkbar das HP damit sein verschwinden perfekt gemacht hat vielleicht eine Leiche die ungefähr seiner Statur entspricht dann hat er tatsächlich diese Fahrten durch Deutschland unternommen aber nur zum Schein, das Notizbuch hat er als Legende geführt. So war sichergestellt das man sich lange Gedanken macht was es damit auf sich hat und wer und was dahinter steckt und das er wohl in der Gefahr in die er sich begeben hat umkam. Daran das er irgendwo unter falscher Identität weiterlebt denkt niemand mehr alle halten ihn für tot.

Ich hatte auch schon in ähnliche Richtung überlegt, ob die Sache nicht insgesamt "fake" war. Er hatte ja zuvor offensichtlich in irgendeiner Form psychische Probleme, die einen bis dahin unauffälligen und biederen Mann zu einem Brandstifter etc. machten. Kann es nicht sein, dass dieses Buch und dieser "Gerd" ebenfalls Teil der Parallelwelt waren und er eigentlich niemals Geld eingetrieben hat? Offensichtlich ist ja von der durchaus luxuriösen Provision nichts irgendwo aufgetaucht.

Und war der Tod dann vielleicht eigentlich ein Suizid?

Aber vermutlich wurde in die Richtung ermittelt und man hält es doch für plausibler, dass ein Fremdverschulden beteiligt war.

orakel09 schrieb:Und war der Tod dann vielleicht eigentlich ein Suizid?

Die Theorie hab ich auch schon mal aufgestellt. Wäre ja auch denkbar das er das gefaket hat um bei seinen Angehörigen als kleiner Mafiosi dazustehen und nicht als Looser der sich umbringt.

Aber anscheinend konnte nachvollzogen werden das er Leihwagen und Hotels tatsächlich gebucht hat wobei das Teil der Legende sein könnte die er gebaut hat. Entweder ist er untergetaucht es war Selbstmord oder Mord.

Sollte es sich tatsächlich um ein geplantes Untertauchen von HP handeln, würde ich mal folgende Gedankengänge in den Fokus stellen.

Die Leiche wurde in der Nähe von Erlangen gefunden, das birgt doch eine gewisse Brisanz, denn seine Mutter, wo er nach der U-Haftentlassung unterkam wohnte bei Erlangen.

Würde ein Profi die Leiche seines Eintreibers so nah bei dessen damaligem Lebensmittelpunkt entsorgen? Eher nein, bzw nur in größter Not.

Eine in der Nähe von HPs damaligem Lebenmittelpunkt abgelegte Leiche würde aber bei einem geplanten Abtauchen eher Sinn machen. Er gilt eine gewisse Zeit als Vermisst und es wird später in der Nähe eine Leiche gefunden -> erster Gedanke der Polizei der dann noch durch das ominöse Notizbuch gestützt wird: bei der Leiche handelt es sich um HP.

Allerdings war die Leiche nicht so platziert, dass sie schnell gefunden wurde, was wiederrum gegen ein Abtauchen und die Inszinierung des eigenen Todes sprechen würde. Und ob HP der Typ war, der für die Inszinierung seines Verschwindens erstmal jemanden umbringt um an eine geeignet Leiche zu kommen?

MaLe8 schrieb:Und ob HP der Typ war, der für die Inszinierung seines Verschwindens erstmal jemanden umbringt um an eine geeignet Leiche zu kommen?

Er hatte ja bestimmt kriminelle Kontakte im Knast geknüpft die ihm dabei geholfen haben können. Es müsste dafür ja auch niemand extra umgebracht worden sein sondern mit entsprechenden Kontakten eine Leiche eines kürzlich verstorbenen aufgetrieben worden sein.

Den Fundort der Leiche finde ich auch komisch nahe Erlangen wo er ja nach der Haft gewohnt hat. Wenn Gerd ein Profi war und davon muss man ausgehen bei der Art von Organisation die er unterhielt hätte er das bestimmt anders gemacht und auch ohne Notizbuch. Die Leiche war ja fast so platziert das sie irgendwann gefunden wird aber nicht gleich und in der Zeit ist sie schon so stark verwest das eine gute Idenfizierung oder rausfinden der Todesursache schwierig wird. Im Prinzip lieferte ja das Notizbuch sämtliche Antworten um wen es sich handelt und was wohl passiert sein könnte.

Einen Suizid würde ich aber auch nicht ganz ausschließen. Laut Beitrag waren die Füße gefesselt die Hände nicht aber es lagen Stricke daneben wo man davon ausging die Hände waren auch gefesselt.

raptor83 schrieb:Laut XY hatte er ja Meldeauflagen. Er musste sich einmal wöchentlich melden, wenn ich das richtig auf dem Schirm habe.
Ich habe gerade mal nach Meldeauflage gesucht. Wenn ich das richtig sehe, dann bedeutet das anscheinend, dass du an einen bestimmten Wochentag, zu einer bestimmten Uhrzeit, bei einem bestimmten Revier zu erscheinen hast.

Richtig.
Stand 80er Jahre:
Das Gericht gibt dem Angeklagten auf sich wöchentlich (das ist die übliche Form, in bestimmten Fällen können die Meldeauflagen auch verschärft werden) bei einer festgelegten Polizeidienststelle zu melden. Üblicherweise am Wohn/Aufenthaltsort.

Die Polizeidienstelle führt ein Meldebuch in dem die Meldetermine für einen bestimmten Zeitraum vorab eingetragen werden. Dabei gibt es durchaus etwas Ermessensspielraum was die Taktung angeht, sie durfte in Puschniks Fall nur 7 Tage nicht überschreiten.
An den festgelegten Tagen hatte der Betroffene dann bis zu einer bestimmten Uhrzeit (ich glaub 19:00 war Ende) auf dem Revier zu erscheinen und sich unter Vorlage eines gültigen Ausweisdokumentes in das Buch eintragen zu lassen.

Wenn in "Notfällen" das angeordnete Polizeirevier nicht rechtzeitig zu erreichen war, konnte man auch auf einer anderen Wache vorstellig werden, die das Erscheinen telefonisch an das "Heimatrevier" gemeldet hat. Das mach man ein oder zweimal, dann fangen die unangenehmen Fragen an.
Wenn man nicht rechtzeitig erscheint wird das Gericht verständigt und ggf. Fahndung ausgelöst.

Ich denke mal HP hat seine Meldetermine so getaktet das sie sich mit seiner Tätigkeit vereinbaren lassen.
Dafür könnte das POL Z EI stehen.


Ich frage mich was HP auf lange Sicht vorhatte. Irgendwann die unvermeidliche Haft antreten?

oder

In einem kurzen Zeitraum möglichst viel Geld verdienen und sich absetzen?

Mir fällt gerade etwas auf was HP ja Anfangs tat: Er rief seinen Chef mit verstellter Stimme an und schicke ihm eine Art Bombenattrappe nach Hause. Im Endeffekt spielte er hier ja nur etwas, das er seinen Chef verletzen wollte war wohl nicht das Ziel da es ja eine Attrappe war. Aber er wollte definitiv etwas vormachen. Ein Zeichen dafür das er ja durchaus in der Lage und bereit dazu war äußerst skurrile schon ziemlich geisteskrank wirkende Sachen abzuziehen. Daher könnte ich mir das Fake Notizbuch als Story zum Untertauchen gut vorstellen.

k330 schrieb:Vielleicht musste er sich auch einfach an diesem Tag einem Samstag den 27 Juni 1987 bei der Polizei melden wegen der Auflage. Da im Kalender nicht mehr Platz war steht die Abrechnung zufällig daneben.

Ja, das erklärt den Eintrag Polizei gut.
Er musste sich einmal die Woche melden.
Wenn er vorgab, Wochentags einer Arbeit nachzugehen ging das sicherlich auch Samstags.
Das wird sein Termin an diesem Tag gewesen sein.
Vielleicht haben die Auftraggeber (Gerd z.B.) diese Kontakte zur Polizei bemerkt und ihn für einen Spitzel gehalten.
Aber auch dann hätte man das Buch wohl eher verschwinden lassen.
Außerdem hätte P das ja auch plausibel erklären können.

k330 schrieb:Denkbar das HP damit sein verschwinden perfekt gemacht hat vielleicht eine Leiche die ungefähr seiner Statur entspricht dann hat er tatsächlich diese Fahrten durch Deutschland unternommen aber nur zum Schein, das Notizbuch hat er als Legende geführt. So war sichergestellt das man sich lange Gedanken macht was es damit auf sich hat und wer und was dahinter steckt und das er wohl in der Gefahr in die er sich begeben hat umkam. Daran das er irgendwo unter falscher Identität weiterlebt denkt niemand mehr alle halten ihn für tot.

Das ist vollkommen auszuschließen.
Der Mann wurde völlig einwandfrei identifiziert. Wahrscheinlich schon wegen Gebissstatus bzw Fingerabdrücke.
Den Gedankengang weiter zu verfolgen führt daher in eine Sackgasse

orakel09 schrieb:Und war der Tod dann vielleicht eigentlich ein Suizid?

Mit gefesselten Füßen im Wald ?

k330 schrieb:Einen Suizid würde ich aber auch nicht ganz ausschließen. Laut Beitrag waren die Füße gefesselt die Hände nicht aber es lagen Stricke daneben wo man davon ausging die Hände waren auch gefesselt.

Sehr unwahrscheinlich doch und vor allem ohne jegliche Spuren in die Richtung.

Was ist denn mit dem letzten Mietwagen, den er benutzte ?
Hatte er den bereits zurückgegeben oder wurde der erst später gefunden ?

@k330
An die Geschichte mit dem untertauchen oder auch Suizid glaube ich nicht.

Nightrider64 schrieb:Mit gefesselten Füßen im Wald ?

Eben deshalb.

Nightrider64 schrieb:Was ist denn mit dem letzten Mietwagen, den er benutzte ?
Hatte er den bereits zurückgegeben oder wurde der erst später gefunden ?

Eigentlich wurde ja zu beiden Autos nichts gesagt, aber da er ja mit dem BMW ein zweites Auto angemietet hatte, gehe ich mal davon aus, dass er den Audi wieder zurückgegeben hat. Irgendwelche Spuren hat man da wohl nicht gefunden, vorrausgesetzt, man hätte noch kurzfristig drankommen können. Manche Fahrzeuge sind ja recht schnell wieder vermietet.

Aber was mit dem E30 gewesen ist, würde mich auch interessieren.

Falls das Urteil so bestätigt worden wäre vom BGH hätte er noch 4 Jahre und 7 Monate Reststrafe gehabt.
Bei 2/3 Regelung noch 2 Jahre und 8 Monate. Sicher wäre er vorher Freigänger geworden.