Wenn HP seine Anlaufpunkte nicht auswendig kannte, wovon ich ausgehe, müsste er vor seinen Touren noch eine andere Liste mit den realen Adressen bzw. Ansprechpartnern und den jeweiligen Beträgen bekommen haben.
Die abgekürzten bzw. verschlüsselten Aufzeichnungen in seinem Taschenkalender waren wohl nur für ihn selbst zur Kontrolle bzw. Abrechnung bestimmt.
Möglicherweise wurden seine akribischen Aufzeichnungen für seine(n) Auftraggeber zu gefährlich, da er diese damit hätte erpressen können oder dies evtl. sogar versucht hat.
Vermutlich fanden die Treffen mit "Gerd" meist an Bahnhöfen statt, dort erst bekam er kurzfristig seine Besuchs-Liste, die er dann abzufahren hatte, daher die etwas merkwürdigen Fahrtrouten. "Gerd" wird vermutlich auch nur der nächsthöhere Kurier und nicht der große Pate im Hintergrund gewesen sein. Diese Besuchs-Liste musste er sicherlich am Ende zusammen mit dem Geld wieder abgeben.
Merkwürdig nur, dass sein Mörder den Taschenkalender nicht beseitigt hat. Dies kann eigentlich nur bedeuten, dass diese Aufzeichnungen für den Mörder bzw. dessen Auftraggeber nicht gefährlich werden konnten, auch wenn sie zur schnellen Identifizierung des Opfers beitrugen. Also möglicherweise eine konkurrierende Organisation, die ihn vor seinem Tod noch "ausgequetscht" hat.
ExilHarzer schrieb:Wenn man die Differenz zwischen Einnahmen der ersten Tour und Zahlung an "Gerd" ausrechnet (laut XY) sind das um die 10.000DM, die der Heinz offenbar an Spesen und Lohn bekam.
Es waren genau 10 % "Provision": 73.020 - 7.302 = 65.718
Es wurde auch nicht erwähnt, was mit dem Leihwagen auf seiner letzten Tour passiert ist. Der müsste ja dann nach seiner Ermordung irgendwo abgestellt aufgefunden worden sein, evtl. am Nürnberger Hauptbahnhof nach seinem letzten Treffen mit "Gerd".
Abschließend noch ein, wenn auch zugegebenermaßen unwahrscheinliches Gedankenspiel: Könnte es nicht auch sein, dass HP gar kein Geld eingesammelt, sondern ausbezahlt hat, z. B. Gewinne aus illegalen Wetten?