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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

428 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Darmstadt, 1987 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

02.02.2022 um 11:00
Ich bin vor einiger Zeit auf eine alte Aktenzeichen XY Folge gestoßen (Folge 207 vom 15.07.1988).

XY 207 Ab 41:16 geht es los.


Der mysteriöse Mordfall an Heinz Puschnik beschäftigt mich. Das besondere daran ist finde ich das es dieses mysteriöse Notizbuch gab was bei ihm gefunden wurde woraus hervorgeht das er quer durch die BRD fuhr und für einen Mann Namens "Gerd" irgendwelche Gelder kassiert hat und das nicht gerade wenig. Doch wofür? Er führte strukturiert und akribisch Buch über seine "Touren" und die Namen der Zahler in Abkürzungen. Außerdem rechnete er "Gerd" genau seine Provision und Ausgaben vor und lies diesen sogar quittieren. Was sollen das wohl für Geschäfte gewesen sein? Das es wohl keine legalen Geschäfte waren liegt auf der Hand. Doch dagegen spricht finde ich das in solchen "Kreisen" man eher nichts aufschreibt, dokumentiert oder irgendwie festhält so wie Heinz Puschnik es tat.

Außerdem fand bei ihm plötzlich einen Wesensveränderung statt, er bedrohte seinen Chef, schlug seine Freundin und zündete die Wohnung an. Warum er dies tat bleibt auch bis heute ein Rätsel. Vorher galt er als seriös, zuverlässig und eher verschlossener Typ. Er saß dafür in U-Haft und wurde nach 14 Monaten aufgrund eine Revision freigelassen und begann dann kurze Zeit später mit der Mysteriösen Inkassotätigkeit welche ihm dann das Leben kostete.

Würde mich über einen Austausch freuen.

Wer näheres nachlesen will hier der Artikel:
Aus dem Leben eines Strafrichters –
Ein ungeklärter Mordfall
Wissenschaftliche Sitzung von Bbr. Winfried Jäger
Im WS 15/16 erklärte sich Bbr. Winfried Jäger bereit, uns seine langjährige
Tätigkeit als Strafrichter näher zu bringen. Bbr. Jäger war 22 Jahre lang der
vorsitzende Richter der großen Strafkammer des Darmstädter
Landgerichts. Außerdem war er im Schwurgericht sowie der
Wirtschaftskammer tätig. Über der großen Landesstrafkammer steht nur
der Bundesgerichtshof. Eine Kammer besteht immer aus einem
vorsitzenden Richter, zwei beisitzenden Richtern und zwei Schöffen. Diese
sind ehrenamtliche Richter. Ein Urteil wird immer mit einer
Zweidrittelmehrheit entschieden. Um die Unabhängigkeit der Richter zu
gewährleisten, haben sie einen Sonderstatus und sind nicht verbeamtet.
Winfried brachte verschiedene Mordfälle mit, damit wir einen Einblick in
die tägliche Arbeit gewinnen konnten, aber auch sehen konnten, welche
emotionale Anstrengung die Richtertätigkeit mit sich bringt. Dazu möchte
ich euch einen der Mordfälle im Detail erläutern.
Hierbei handelt es sich um den Fall Heinz Puschnik. Puschnik war in
Heppenheim Abteilungsleiter bei Langnese. Er galt als Mensch, der sich
durch seine Unauffälligkeit und Seriosität auszeichnete. Dies änderte sich
rapide, als er seinen Chef eines Tages mit verstellter Stimme anrief.
Daraufhin ließ er seinem Chef ein Paket mit einer unscharfen Bombe
zukommen, welches einen besonderen Einband besaß. Einige Zeit später
würgte er seine Freundin in einem Streit. Nachdem sie Anzeige erstattete,
legte Puschnik in seiner Wohnung Feuer. Bei der polizeilichen Vernehmung
gestand er alle Taten. Die Motive von Puschnik sind der Polizei und dem
Gericht ein Rätsel geblieben. Die Strafkammer des Landgerichts Darmstadt
verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe über fünf Jahre und sechs Monate.
Aufgrund der Revision, die Puschnik beim Bundesgerichtshof einreichte,
kam er nach vierzehn Monaten aus der Untersuchungshaft frei. Nachdem
Bbr. Jäger uns dies erzählt hatte, zeigte er uns eine Folge von
„Aktenzeichen XY- Fälle ungelöst“, die am 15.07.1988 ausgestrahlt wurde.
Am 23. Oktober 1987 wurde Puschnik mit gefesselten Füßen tot in einem
Wald bei Erlangen aufgefunden. Bei ihm wurde ein Kalender über
rätselhafte Geldtransaktionen entdeckt. Puschnik wohnte nach der
Entlassung aus der Untersuchungshaft bei seiner Mutter. Dem Kalender ist
zu entnehmen, dass er einer Inkassotätigkeit in mehreren Städten in ganz
Deutschland nachkam. Das dadurch beschaffte Geld ging zum größten Teil
an einen ominösen Mann namens Gerd. Seiner Familie gaukelte Puschnik
vor, bei einem Computerunternehmen als Arbeiter im Vertrieb zu
arbeiten.
Der Mordfall und seine Umstände wurden bis heute noch nicht aufgeklärt.
Da der Studienort Darmstadt im Allgemeinen sehr technisch geprägt ist,
bot der Vortrag eine willkommene Abwechslung. Die WS war gut besucht,
die Anwesenden wurden mit einem spannenden Vortrag belohnt. Dafür
möchten wir uns recht herzlich bei Bbr. Winfried Jäger bedanken. Auch
dafür, dass Winfried am 15.06.2016 den zweiten Teil seiner WS zum
Besten geben wird.
von Bbr. Paul Weidner
Quelle: Aus dem Leben eines Strafrichtes. palatia.unitas.org


Mehr Informationen auch im XY Wiki: https://www.wikixy.de/Sendung_vom_15.07.1988


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02.02.2022 um 11:30
Zitat von k330k330 schrieb:das in solchen "Kreisen" man eher nichts aufschreibt, dokumentiert oder irgendwie festhält so wie Heinz Puschnik es tat.
@k330
Wie dokumentiert man denn sonst in diesen Kreisen die (Teil)Zahlungen verschiedener "Kunden" für den Auftraggeber, wenn man da nichts aufschreibt?


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02.02.2022 um 19:04
Zitat von k330k330 schrieb:Außerdem rechnete er "Gerd" genau seine Provision und Ausgaben vor und lies diesen sogar quittieren. Was sollen das wohl für Geschäfte gewesen sein? Das es wohl keine legalen Geschäfte waren liegt auf der Hand. Doch dagegen spricht finde ich das in solchen "Kreisen" man eher nichts aufschreibt, dokumentiert oder irgendwie festhält so wie Heinz Puschnik es tat.
Vielleicht war er einfach zu genau.

Wenn man die Differenz zwischen Einnahmen der ersten Tour und Zahlung an "Gerd" ausrechnet (laut XY) sind das um die 10.000DM, die der Heinz offenbar an Spesen und Lohn bekam.
Das war 1987 eine gewaltige Summe.
Vielleicht ist er während der U-Haft für diese Tätigkeit angeworben worden und sollte einen weniger zuverlässigen "Mitarbeiter" ersetzen?


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02.02.2022 um 19:07
Es wird sich wohl um eintreiben von schutzgeldern, Schulden, etc gehandelt haben.


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02.02.2022 um 20:11
An den Fall kann ich mich auch noch erinnern.

Das war einer der ersten, die ich bei XY gesehen habe.

Bei der ersten Tour hat er ja anscheinend alles erhalten, was er erhalten sollte.

Die Aufzeichnungen der zweiten Tour sagen ja, dass er da wohl nicht alle erhalten hat, was er sollte.
Zitat von mario100mario100 schrieb:Es wird sich wohl um eintreiben von schutzgeldern, Schulden, etc gehandelt haben.
Und er war so eine Art Kurier?

Ich kann mir da keinen rechten Reim drauf machen. Man weiß ja nur in welchen Städten er war, nicht aber wo er da genau gewesen ist.

Interessant fand ich auch, dass er bei der ersten Reise mit dem Zug nach Hannover gefahren ist, dort einen Mietwagen genommen hat und nach Hagen gefahren ist. Wenn ich mich recht entsinne alles an einem Tag. Warum nicht direkt von Erlangen oder Nürnberg ein Auto mieten und dann da hochfahren. Klimaschutz wird es wohl nicht gewesen sein.


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02.02.2022 um 20:30
Das waren ja auch teilweise ziemliche Beträge die er kassiert hat, die dürften nicht vom Kiosk an der Ecke gewesen sein.
Eigentlich muß das System nach dem Mord an HP ja weitergelaufen sein.


Youtube: Aktenzeichen XY Folge 207  vom 15 07 1988
Aktenzeichen XY Folge 207 vom 15 07 1988
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03.02.2022 um 01:22
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Interessant fand ich auch, dass er bei der ersten Reise mit dem Zug nach Hannover gefahren ist, dort einen Mietwagen genommen hat und nach Hagen gefahren ist.
Vielleicht hat er ja auch in Hannover Geld eingetrieben und sich dann danach einen Mietwagen genommen. Ansonsten würde die Zugfahrt von Erlangen nach Hannover keinen Sinn machen.

Ich hab mir den Beitrag aus XY auch mal angesehen; das ist in der Tat alles sehr mysteriös. Seine Familie wollte er wohl aus den "krummen" Geschäften raushalten; deshalb wohl die Lüge, er hätte eine Anstellung bei einer Firma in Duisburg als Leiter der Transportabteilung. So konnte er halt erklären, warum er so oft unterwegs war.

Fraglich ist natürlich, um welche Art von Geschäften es sich da handelte und warum diese in so vielen verschiedenen Städten stattfanden. Fraglich ist auch, wo er diesen "Gerd" kennengelernt hatte, wobei das nicht der richtige Name gewesen sein muss.

Auf der ersten Tour konnte er wohl alles eintreiben und demzufolge auch richtig abrechnen mit seinem Auftraggeber. Die Frage ist ja, warum das auf der zweiten Tour wohl nicht so geklappt hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Ermordung um den 2.7.1987 war, denn da brachen die Inkassotätigkeiten ab. Warum hätte er sie abbrechen sollen, wenn bis dahin alles gut lief? Also könnte man theoretisch davon ausgehen, dass ein Schuldner so wütend über seine Tätigkeit war, dass es aus dem Ruder lief und er umgebracht wurde.

Hm, bei den hohen Summen, die er kassiert hat, stellt sich auch die Frage, warum dieser Gerd das nicht selbst gemacht hat. Stattdessen schickt Gerd ihn los; woher dieses immense Vertrauen bei den Summen. Hatte Gerd ihn wegen einer anderen Sache vielleicht unter Kontrolle? Konnte Gerd wirklich davon ausgehen, dass Puschnik ihm das Geld auch bringt?

Fragen über Fragen ...

Quelle: XY Beitrag Folge 207 vom 15.07.1988


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03.02.2022 um 13:41
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Vielleicht hat er ja auch in Hannover Geld eingetrieben und sich dann danach einen Mietwagen genommen. Ansonsten würde die Zugfahrt von Erlangen nach Hannover keinen Sinn machen.
Möglich.

In dem Fall hat er sich dann in Hagen nochmal mit Jemandem getroffen, hm. Ich frage mich, ob es ursprünglich wohl nochmal geplant war, gen Norden zu fahren. Erklären hätte er das ja problemlos können: Er muss halt mal in Duisburg vorbeischauen.

Was mir auch im Beitrag aufgefallen ist: Er hat seiner Familie gesagt, dass er bei der Firma in Duisburg die Transportabteilung leite. Leider wird ja nirgendwo erwähnt, was für einen Firma das gewesen sein soll, nur, dass er da angeblich das gleiche mache, wie bei seinem vorherigen Arbeitgeber. Klar, irgendeinen Grund muss man ja angeben, warum man durch die Gegend fährt.

Ich kenne mich in der Branche nicht wirklich aus. Ich habe als Student eine Zeit lang im Lager einer Spedition gearbeitet und der Bruder meines Großvaters war Versandleiter einer Brauerei aber das war ein Bürojob. Ich weiß noch, dass mein Großvater sich damals gewundert hat, dass der zwar Leiter war, aber ganz normal als Fahrer gearbeitet hat.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

04.02.2022 um 01:07
Alles interessante Ansätze!

Ich denke mir folgendes zur Person Heinz Puschnik: Ein Typ der dafür bekannt ist total seriös, ordentlich und zuverlässig zu sein, vielleicht etwas verschlossen aber er machte wohl einen guten Eindruck. So war er immerhin Abteilungsleiter bei Langnese. Aus irgendeinem Grund drehte er von heute auf Morgen komplett durch. Für Außenstehende war dies nicht zu verstehen warum so kannte man ihn nicht. Doch wer weiß was wirklich in ihm vorging?

Also musste Heinz Puschnik ins Gefängnis. Ich kann mir vorstellen das man dort auf ihn aufmerksam wurde. So war er ja "Häftling" und für andere Verbrecher auch einer von ihnen ein Verbrecher. Man bemerkte aber wahrscheinlich auch schnell seine gewisse Gründlichkeit, Seriosität und das er Dinge wohl perfekt ausführt und sicherlich auch mit Geld umgehen kann. Das hat wohl jemanden genau angesprochen da ich mir vorstellen kann das solche eine Persönlichkeit nicht die Regel unter den Gefangenen ist.

Gerd oder ein Mittelsmann hat dann diesen "Job" vermittelt während Puschnik noch in der JVA saß. HP hatte evtl auch einfach genug von seinem "bürgerlichen" Dasein und Leben und wollte endlich mal ausbrechen, da war es Inkassoeintreiber für einen Verbrecherboss zu machen wohl genau das richtige - dachte er zumindest!

Das er Zahlungen von "Gerd" quittieren ließ zeigt finde ich auch einen gewissen Respekt oder auch Angst die er vor "Gerd" hatte. Sollte dieser einmal anfechten es würde etwas fehlen.

Denkbar ist auch das der Täter nicht der Auftraggeber war sondern eine Art "unzufriedener Kunde" den er besuchte und damit nicht einverstanden war zu bezahlen.

Die Provisionen die Heinz Puschnik erhalten hat waren für damalige Verhältnisse schon eine beachtliche Summe. Daher gehe ich davon aus das es eine Tätigkeit war die doch mit erheblichen Risiken verbunden war und für die nicht jeder in Frage kam sonst hätte Gerd ja bestimmt jemand anderen losgeschickt oder weniger Provision gezahlt.

So sehr ich auch überlege herauszufinden für was HP das Geld wohl bekommen hat, ich komme einfach nicht drauf!

Interessant ist jedenfalls auch das HP in vielen größeren Städten war aber auch in eher kleineren unbedeutenden Städten und das von Nord bis Süd.

Abschließend, warum hatte er das Notizbuch bei sich als man ihn fand? Haben die Täter sich nicht vergewissert das er keine persönlichen Sachen bei sich hat?


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

04.02.2022 um 13:41
Zitat von k330k330 schrieb:Interessant ist jedenfalls auch das HP in vielen größeren Städten war aber auch in eher kleineren unbedeutenden Städten und das von Nord bis Süd
Das stimmt. Wobei man die Städte in denen er war grob in Zellen einteilen könnte.

Die 1. Zelle, die Hauptzelle, umfasst den Norden Baden-Württembergs, Westfranken und Südosthessen. In dieser Zelle befinden sich die allermeisten Städte die HP abfuhr: Schwäbisch Hall, Heilbronn, Mannheim, Aschaffenburg, Bad Kissingen, ...

Eine Besonderheit dieser Zelle ist, dass
1.) zwischen Mannheim und Aschaffenburg zwei weiteren wichtige Städte in HPs. Leben liegen: Heppenheim, wo er arbeitete und Darmstadt, wo er in U-Haft war und
2.) Erlangen, wo seine Mutter wohnt und später seine Leiche gefunden wird, am östlichen Rand dieser Zelle liegt.

Zelle 2 bilden der Chiemsee sowie der Großraum München.

Zelle 3 wäre Hannover und Hagen.
Zitat von k330k330 schrieb:So sehr ich auch überlege herauszufinden für was HP das Geld wohl bekommen hat, ich komme einfach nicht drauf!
Ich komme leider auch nicht darauf. Denn woher rührt in Zeiten ohne Internet, etc. diese schon gewisse Ausdehnung des Eintreibegebietes von HP?


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04.02.2022 um 16:16
Ich glaube eher nicht das die Auftraggeber oder dieser Gerd hinter dem Mord stecken. Gerd wusste ja das seine Unterschrift sich in dem Notizbuch von HP befindet. Die Polizisten in dem Film reden davon "das wäre wohl eine eher unangenehme Abrechnung geworden". Könnte ja gewesen sein, aber warum veranlasste dann Gerd nicht das man HP gründlich durchsucht bevor man ihn irgendwo ablegt, sein Interesse in den Besitz dieses Notizbuches zu kommen dürfte groß gewesen sein. Eine gewisse Professionalität möchte ich diesem Gerd einfach mal unterstellen, er schien ja ein gewaltiges Business betrieben zu haben von Nord bis Süd mit erheblichen Geldbeträgen.

Ich denke eher an einen dummen Zufall, andere Verbrecher wussten von den Aktivitäten und wollten HP ausrauben und/oder dem Geschäft von Gerd damit auch erheblich schädigen. Denkbar wäre auch wie bereits ein erwähnt ein verärgerter "Kunde" den HP aufgesucht hat.


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04.02.2022 um 16:25
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Und er war so eine Art Kurier?

Ich kann mir da keinen rechten Reim drauf machen. Man weiß ja nur in welchen Städten er war, nicht aber wo er da genau gewesen ist.

Interessant fand ich auch, dass er bei der ersten Reise mit dem Zug nach Hannover gefahren ist, dort einen Mietwagen genommen hat und nach Hagen gefahren ist. Wenn ich mich recht entsinne alles an einem Tag. Warum nicht direkt von Erlangen oder Nürnberg ein Auto mieten und dann da hochfahren. Klimaschutz wird es wohl nicht gewesen sein.
möglicherweise hat er in haft Leute kennengelernt, und ist dort dafür angeworben /benutzt worden.

dann hat man sein Biedermann Image dafür genutzt, Gelder abzurechnen /einzutreiben.

Vielleicht hat man auch gedacht, er hat eine kaufmännische Vorbildung, ist besonders dafür geeignet.

Vielleicht wurde ihm in Hagen von einem Komplizen ein Wagen zur Verfügung gestellt. Oder es geht um verwischen von Spuren.
oder er hat vorher noch einen Komplizen getroffen. Alles möglich


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

04.02.2022 um 16:36
Zitat von k330k330 schrieb:Könnte ja gewesen sein, aber warum veranlasste dann Gerd nicht das man HP gründlich durchsucht bevor man ihn irgendwo ablegt, sein Interesse in den Besitz dieses Notizbuches zu kommen dürfte groß gewesen sein.
Papiere hat er ja nicht bei sich gehabt, von dem Notizbuch mal abgesehen. Aus diesem Grund gehe ich auch davon aus, dass dieser Gerd, sofern er denn so heißt, wohl eher nicht der Täter war. Zumindest wundert es mich dann, dass anscheinend keiner nach dem Buch gesucht hat.
Zitat von mario100mario100 schrieb:Vielleicht wurde ihm in Hagen von einem Komplizen ein Wagen zur Verfügung gestellt.
Nach dem XY-Beitrag ist er ja am selben Tag nach Hannover gefahren, hat dort den Audi angemietet und ist dann erst nach Hagen gefahren und später dann gen Süden; alles an einem Tag. Ich denke eher nicht, dass er da ein Auto bekommen hat.
Zitat von mario100mario100 schrieb:möglicherweise hat er in haft Leute kennengelernt, und ist dort dafür angeworben /benutzt worden.
Dafür könnte zumindest sprechen, dass er diesen Job direkt nach seiner Entlassung angefangen hat.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

04.02.2022 um 17:52
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Nach dem XY-Beitrag ist er ja am selben Tag nach Hannover gefahren, hat dort den Audi angemietet und ist dann erst nach Hagen gefahren und später dann gen Süden; alles an einem Tag. Ich denke eher nicht, dass er da ein Auto bekommen hat
vielleicht hat er dort seinen Auftraggeber getroffen o. ä.


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04.02.2022 um 20:49
Auch möglich das dieser "Gerd" nur ein Mittelsmann war uns es sich um eine größere "Organisation" gehandelt hat.

Auffallend ist doch auch das nach Ausstrahlung des XY Beitrages sich wohl kaum Leute oder Zeugen gemeldet haben. Geschweige denn Leute die HP besucht hat. Wenn von denen keiner den Mund aufmacht muss schon etwas sehr kriminelles dahinter stecken und man scheint wohl großen Respekt vor Gerd und seiner Organisation gehabt zu haben.


Schade das nicht mehr Informationen über den Fall veröffentlicht wurden wie z.B. das Notizbuch und weiteres.


Als letztes wäre noch die Theorie denkbar das es sich um eine bewusste falsche Fährte mit dem Notizbuch handelt.

Oder das HP Suizid begangen hat und um es etwas zu verdecken und noch so ein bisschen als Held dazustehen der Verbrechern in die Hände fiel hat er das Notizbuch geschrieben und dann Suizid begangen (einfach nur eine Theorie) konnte die Todesursache damals einwandfrei festgestellt werden?

Im Beitrag heißt es seine Füße wären gefesselt gewesen. Auch interessantes Detail, es deutet wohl darauf hin das HP nicht direkt umgebracht worden ist sondern wohl noch einige Zeit gelebt hat als er den Tätern in die Hände fiel. Wurde er evtl. gefoltert?


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04.02.2022 um 20:57
Ein Golf 1 kostete damals in der Basis Version ca. 10.000 Mark und in der Deluxe Variante ca. 20.000 Mark. Ich behaupte einfach mal ein normaler Arbeiter hat da jahrelang drauf gespart.

HP hat also in 1 Woche (10.000 Mark) soviel kassiert was damals ein Mittelklasse Auto gekostet hat.

Wirklich sehr komisch ein Auftraggeber der dermaßen großzügig zahlt für eine simple Tätigkeit die wohl nur darin bestand Orte und Personen in ganz Deutschland aufzusuchen, hier muss es sich wirklich um etwas sehr kriminelles gehandelt haben wo sehr große Summen verdient werden.


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04.02.2022 um 21:04
@k330
Ich habe gerade mal in die Unterlagen zu meinem Oldie geschaut: Den hätte er in 3 Wochen verdient.

Das war schon ne ziemliche Stange Geld.
Zitat von k330k330 schrieb:Wirklich sehr komisch ein Auftraggeber der dermaßen großzügig zahlt für eine simple Tätigkeit die wohl nur darin bestand Orte und Personen in ganz Deutschland aufzusuchen, hier muss es sich wirklich um etwas sehr kriminelles gehandelt haben wo sehr große Summen verdient werden.
Ja, das war schon ne ziemliche Provision.

Trotzdem habe ich keine Idee, was das gewesen sein könnte.


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04.02.2022 um 21:08
Man sollte mal eine Liste machen welche Art von Geschäften in Frage kommen und dann abwägen was realistisch erscheint und was nicht. Ich mache einfach mal den Anfang:

-Bordelle/Rotlicht eher unwahrscheinlich da die Einnahmen ja variieren können
-Schutzgelderpressung eher wahrscheinlicher da hier ja Beträge schon vorher festgelegt werden können
-Kredithai/Geldverleih auch denkbar da feste Raten vereinbart wurden
-Illegaler Handel Drogen/Waffen auch nicht ausgeschlossen nur macht es Sinn das hier dann Beträge vorher schon ganz genau feststehen können? Und konnte HP dies organisatorisch bewältigen?


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04.02.2022 um 22:36
Hallo, schön, das hier wieder geschrieben wird.

Mysteriös im Ablauf aber eigentlich doch jedem irgendwie klar, was in Etwa dahinter steckt.
Der Mann begeht eine schwere Straftat, die sich keiner erklären kann.
Leider haben wir da zu wenig Hintergrundwissen. Das wäre wichtig zur Beurteilung der Persönlichkeit des Heinz P.

In der Untersuchungshaft lernt er jemanden kennen, der ihn für geeignet hält als Geldeintreiber für irgend eine kriminelle Organisation zu arbeiten und verschafft ihm diesen Job.
Man darf auch nicht vergessen, das der Mann in absehbarer Zeit wahrscheinlich eine Haftstrafe antreten muss.
Er hatte über 5 Jahre Knast bekommen, das Urteil war nur noch nicht rechtskräftig in Revision.
5 Jahre sind viel für einen Ersttäter und das auch nur unter mildernden Umständen
Vielleicht hat er so versucht, das schnelle Geld zu machen um genügend zusammen zu bekommen um zu verschwinden.
Er macht jeweilige Touren, wie ein Vertreter durch bestimmte Regionen und kassiert dabei größere Summen Geld.
Die hohen Summen und viele Orte zeigen, das es sich um eine größere Organisation gehandelt haben muß.
Für Puschnik ging das dann aber nach dem Motto, "wer sich in Gefahr begibt kommt darin um "zu Ende.

Das nahe liegende ist für mich, das jemand seine Zahlungen nicht leisten konnte und den Mann der auf das Geld bestand umbrachte. (Mich würde mal interessieren, ob auch Nichtzahler schon mal in seinen Aufzeichnungen vorkamen)
Allerdings wüsste derjenige dann auch mit welcher Organisation er sich da anlegt. Ob eine solche Organisation ohne weitere Maßnahmen ihren Inkasso Mann umbringen lassen?

Dann kämen die Auftraggeber selbst infrage. Vielleicht war Puschniks Aufzeichnungen doch nicht so genau und er zweigte was ab für sich.
Diese Theorie wird aber unwahrscheinlich, weil er ja offensichtlich mitten in einer Tour umgebracht wurde.

Weiterhin käme eine Gebietsrivalität mit einer anderen Organisation in Frage. Die erledigen dann den Inkassoboten als Warnung.

Schließlich könnte auch jemand ganz unbeteiligt an den Geschäften mitbekommen haben, das Puschnik mit einer größeren Menge Geld umher fährt, ihn abfangen und umbringen. ein Raubmord.


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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

05.02.2022 um 00:29
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Er hat seiner Familie gesagt, dass er bei der Firma in Duisburg die Transportabteilung leite. Leider wird ja nirgendwo erwähnt, was für einen Firma das gewesen sein soll, nur, dass er da angeblich das gleiche mache, wie bei seinem vorherigen Arbeitgeber.
Ich könnte mir vorstellen, dass er seiner Familie den Namen der Firma nicht gesagt hat, weil es die Firma in Wirklichkeit nicht gab.

Ich kann mir auch den Leiter einer Transportabteilung anders vorstellen ... der fährt doch nicht selbst durch die Gegend. Dafür hat er ein Team von Fahrern, das ihm unterstellt ist. Er koordiniert und überwacht die Fahrten vom Schreibtisch aus. Aber ich kenne mich in der Branche auch nicht aus.

Vielleicht ist ja jemand hier, der sich besser damit auskennt, welche Aufgaben ein Leiter der Transportabteilung hat.


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