Mord an dt. Archäologen Bernard von Bredow (62) und Tochter (14) in Paraguay

Diarmuid schrieb:So ist das. Dass er sich "von Bredow" nannte, war seinem Ego aber keiner rechtlichen Grundlage geschuldet. Und dass er sich so sah, sieht man an der alten website im Impressum. Ein Schaumschläger halt. Meine Sicht.

Naja, Schaumschläger ist vllt ein bisschen übertrieben. Wenn seine Familie früher so hieß, dann ist es ja keine Erfindung. Vielleicht hat der Rest es sich seit Generationen einfach nicht mehr eintragen lassen, in manchen Ländern ist das vllt auch leichter einfach was wegzulassen und deshalb wurde er praktisch mit „unvollständigem“ Nachnamen geboren. Vielleicht hat er ihn später sogar offiziell eintragen lassen. Zumal es ja nie mit einem Titel verbunden gewesen sein muss, sondern vllt wurde ein direkter Vorfahre in den Adelsstand erhoben. Und dann ist es halt Teil des Namens. Genau wie ein Prinz es eben im Namen hat, auch wenn es kein Titel mehr ist, hat es ja trotzdem rechtliche Grundlage.

Ich habe ein Kumpel, der ist Österreicher Staatsbürger und wurde deshalb ohne „von“ und „Graf“ geboren. In Deutschland schreibt er sich aber manchmal mit dem Graf ein. Während sein Cousin der Deutscher ist, es auch in Österreich benutzen kann, weil es ja sein Name ist.

Diarmuid schrieb am 28.09.2022:Der Fall Langendonks und dieser "Zufall" wurde hier bereits erwähnt. Die Langendonks waren in Richtung Bayern unterwegs mit einer wertvollen Geige, die sie in Mittenwald schätzen lassen wollten.

Der einzig wertvollere Gegenstand an Bord ist eine antike Geige, die sie unterwegs in Mittenwald schätzen ließen.

Quelle: https://www.tz.de/muenchen/stadt/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html
Das niederländische Paar wurde durch Schüsse und Kehlschnitte im Chiemgau getötet, 230 km in ihrem eigenen Wohnwagen, in dem sich auch diese Geige befand, in die Nähe von Nürnberg verbracht und verbrannt.

die Geige rührte er nicht an. Verkohlte Teile des Instruments wurden im Wohnwagen gefunden.

Wenn man das Schema der Tat in Paraguay auf die Langendonks anwendet, dann wäre Yves S. der Tipgeber und jemand anders der Haupttäter. Ich glaube, der ist so intelligent, daß er sich nicht selbst die Hände schmutzig macht.

In dem Bloomberg Video geht er auf die Auswanderung ein und sagt, Bredow hätte ihn vorgeschickt, um die Lage zu erkunden. Ich frage mich, wie man das finanziert, als Musiker verdient man in Paraguay viel weniger und Musikunterricht in gebrochenem Spanisch oder Englisch ist sicher auch nicht die Erfüllung. Ich kann mir vorstellen, daß es Yves S. nicht so gut ging in Paraguay. Bredow hatte wohl weniger Probleme, auch wenn er kein Spanisch konnte.

Dancingfool schrieb am 06.09.2024:Ich frage mich, wie man das finanziert, als Musiker verdient man in Paraguay viel weniger und Musikunterricht in gebrochenem Spanisch oder Englisch ist sicher auch nicht die Erfüllung. Ich kann mir vorstellen, daß es Yves S. nicht so gut ging in Paraguay.

Das denke ich auch. Obwohl er doch um die 40 ein Medizinstudium gemacht und abgeschlossen hat. Aber auch deshalb schon frage ich mich wie er das finanziert hat, so ein Studium ist zeitaufwendig. Dann noch Haus Bauen in Paraguay, das dann abgebrannt ist.
Dafür dass Bredow sein Cello gestohlen hätte, gibt es vermutlich keinen Beweis, während Steinmetz zugibt, dass Geigen von Bredow in seinem Haus verbrannt sind. Da ist ein Widerspruch: Steinmetz behauptet, dass Bredow seine Verkaufsgespräche in des Nachbarn Haus abgehalten hätte, und das wäre ein Grund gewesen warum Steinmetz sagt, er wollte ihn loswerden, er selbst wäre kein Verkäufer-Typ. Warum hätte das Bredow tun sollen, sein eigenen Haus war groß genug? Vor allem passt dazu nicht, dass S. sein Cello dem Nachbarn zum Verkauf gegeben hätte. Die Argumentation und Reaktionen von Steinmetz in der Film-Doku finde ich allesamt merkwürdig. Wenn man im Gefängnis sitzt kann man nicht behaupten, was die Staatsanwältin da glaubt, interessiere ihn nicht. Er hätte ja nichts damit zu tun. Oder das Argument, wenn man Unschuldige einsperrt, beweise das, dass man die wahren Täter decken wolle. Interessant auch die Bemerkung, die Motivation nach Paraguay zu ziehen wäre u.a. die Freiheit gewesen zu tun was man wolle, weil das Land so korrupt wäre.
Seine Handschrift ist ja auch im absurden, gefälschten Testament entdeckt worden. Hoffentlich stimmt das wenigstens. Und der Grundriss von Bredows Haus war vor dem Mord zwischen den beiden Inhaftierten ausgetauscht worden.

Diarmuid schrieb am 28.09.2022:Kaum waren die Flammen gelöscht, mauerte von Bredow dessen Grundstück zu und besetzte es, was eine Klage von Spartacus Steinmetz gegen von Bredow zur Folge hatte – eben wegen Brandstiftung und Besetzung. Später räumte der Anwalt jedoch ein, dass die ans Licht gekommene Geschlechtsumwandlung der Grund gewesen sein könnte.

Wessen Anwalt räumte also ein, dass die Geschlechtsumwandlung der Grund gewesen wäre, dass das Grundstück zugemauert wurde? (Wann behauptete das der Anwalt, schon vor dem Mord?) Das klingt als ob Bredow nicht wusste, dass Steinmetz zuvor eine Frau war. Das kann doch nicht der Grund gewesen sein, warum man plötzlich Spinne Feind ist, aber vermutlich liegt ein Stück Wahrheit darin, und hat's ein Faß zum Überlaufen gebracht.
In dem Zusammenhang fällt auf, dass die nackte Leiche Bredows verbrannte Geschlechtsteile hatte.
(Damit könnte ein Täter den Verdacht auf Steinmetz lenken wollen, was mir aber weniger wahrscheinlich scheint).

Beide Tatverdächtigen haben ein gravierenderes körperliches Handicap in ihrem Leben, während Bredow laut S. ein Typ war, der es verstand andere zu beeindrucken, die ihn dann bewunderten...

Silberstreif. schrieb:Seine Handschrift ist ja auch im absurden, gefälschten Testament entdeckt worden. Hoffentlich stimmt das wenigstens. Und der Grundriss von Bredows Haus war vor dem Mord zwischen den beiden Inhaftierten ausgetauscht worden.

Diese plumpe Fälschung :-) wem sie das wohl vorlegen wollten? Einem korrupten Notar?

Silberstreif. schrieb:Das klingt als ob Bredow nicht wusste, dass Steinmetz zuvor eine Frau war. Das kann doch nicht der Grund gewesen sein, warum man plötzlich Spinne Feind ist

Die wahren Gründe werden wir wohl nie erfahren...

Silberstreif. schrieb:Beide Tatverdächtigen haben ein gravierenderes körperliches Handicap in ihrem Leben, während Bredow laut S. ein Typ war, der es verstand andere zu beeindrucken, die ihn dann bewunderten...

Verwechselt du da was? Giret hat ein Handicap und hat in Deutschland studiert. Er war verdächtig, kam aber bald wieder frei. Bei Paez ist mir kein Handicap aufgefallen, er nennt sich auch Anwalt, scheint aber eher ein Gangstertyp zu sein. Die Nachbarn applaudierten, als man ihn festnahm.

@Dancingfool Ich orientiere mich an der hier verlinkten Film- Doku "Who killed a rare violin collector...".
Da stellt sich der Anwalt (mit dem ungwöhnlichen Körperbau) bei Min. 24.35 vor als "Jimmy Alberto Paez Giret", als der welcher in Deutschland studiert hat. Das ist aber derselbe der am Schluss verhaftet wurde, der "Anwalt des Teufels", der ein Leben lang hinter Geld her gewesen wäre, wo die Nachbarn bei der Festnahme apllaudierten. Er hat dann mal etwas Bart gehabt.
Ich sehe nicht, wo es da einen zweiten gäbe(?)

Was mich auch etwas irritiert, sind die Geigen bei Volker G.
Bredows Schwester sagt in der Film- Doku, sie hätte Volker gebeten die Geigen sicherzustellen, weil sie der Polizei in Paraguay nicht trauen würde. Volker wird ja aber keinen Zugang zum Tresor gehabt haben. Wenn die Geigen im Haus zu finden waren, warum haben die Raubmörder sie nicht mitgenommen?
Auch in der Wohnung der Mutter von Anwalt Paez hat die Polizei ja vier Geigen gefunden. Sind das vielleicht die Geigen welche möglicherweise damals gar nicht verbrannt waren, man (Steinmetz) wusste dass genau diese wertvoller waren, und suchte für diese dann noch die Echtheitszertifikate im Tresor? Diese Geigen waren nicht bei Steinmetz, dessen Haus mal abgebrannt war, sondern beim Anwalt bzw dessen Mutter, und der Anwalt hatte ein Testament das nur ihn allein erben ließ, obwohl man dort auch Steinmetz' Handschrift herausgelesen hat. -
Hmm, Was hätte Steinmetz dann von all dem gehabt? Er wollte sich rächen für das verschwundene Cello, die Ablehnung, und seine Schulden an Bredow und sonstige los sein mit Hilfe des Anwalts? Es hieß sein Grundstück war wegen Schulden mit einer Hypothek belastet.
Bevor er wegen aufkommenden Burn Outs nach Paraguay emigrierte, war er in Hamburg als Chirurg tätig.

Silberstreif. schrieb:Da stellt sich der Anwalt (mit dem ungwöhnlichen Körperbau) bei Min. 24.35 vor als "Jimmy Alberto Paez Giret", als der welcher in Deutschland studiert hat. Das ist aber derselbe der am Schluss verhaftet wurde, der "Anwalt des Teufels", der ein Leben lang hinter Geld her gewesen wäre, wo die Nachbarn bei der Festnahme apllaudierten. Er hat dann mal etwas Bart gehabt.
Ich sehe nicht, wo es da einen zweiten gäbe(?)

Ja ich hab mir auch schon gedacht, daß da was durcheinander geraten ist. Bei 43:00 ist ein Mann in Handschellen zu sehen, gleich danach Giret im Radio. Das sind zwei unterschiedliche Personen. Der Giret ist frei und nicht mehr verdächtig.

Dancingfool schrieb:Der Giret ist frei und nicht mehr verdächtig.

Ich hab das irgendwie falsch verstanden. Gleich danach ist Giret im Gefängnis zu sehen, wo er allerdings relativ unbehelligt rumspaziert.
Das kam wohl durch die verschiedenen Namensnennungen, einmal Paez, einmal Giret.

Ja, der in den Handschellen ist derselbe wie der sich anfangs als Jimmy Alberto Paez Giret vorstellt. Man muss sehr genau hinsehen - Bart, andere Belichtung etc.
Im Gefängnis gibt er sich äußerst fromm - arbeitet für die kath. Kirche, soziales Engagement und Bildung.
Der fühlte sich vielleicht auch in Not, wenn ihm 2019 die Lizenz entzogen worden war.

- Während Steinmetz im Knast mit 60 Jura studiert. Da kann ihm der Kumpel Nachhilfe geben.
Ich frag mich aber ob Paez nicht auch den Y.S. hineingelegt hat.
Eine eigene Welt dort in Paraguay...