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Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

657 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Restaurant, ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

16.11.2023 um 10:55
Hier zwei Beiträge von mir, die knapp zusammengefasst schildern, was über den Weg besagter Flaschen bislang bekannt ist:
Beitrag von emz (Seite 25)
Beitrag von emz (Seite 26)
Nun gibt es eine überraschende Wende in dem Fall. Nach 21 Monaten haben die Ermittler einen Verdächtigen gefasst, der in die Drogen-Affäre verwickelt sein soll, wie die Staatsanwaltschaft Weiden am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekanntgab. Es handelt sich demnach um einen 35-jährigen Polen, der in den Niederlanden festgenommen und an die deutschen Behörden übergeben wurde.
Er soll für die Lagerung und den Weiterverkauf der mit Ecstasy gefüllten Flaschen verantwortlich gewesen sein.

https://www.t-online.de/region/nuernberg/id_100282350/weiden-ecstasy-statt-champagner-polizei-fasst-verdaechtigen.html
Von einer Wende würde ich da allerdings noch nicht unbedingt sprechen wollen. Man hat einen Mann gefasst, dem wohl beim Versand der Flaschen ein Fehler unterlaufen ist, so dass diese in den offiziellen Handel gerieten. Was dieser Lagerist ansonsten noch für Einblicke in die Organisation hatte, da müssen wir abwarten, wenn er überhaupt etwas sagt.

Die ersten Moet-Flaschen mit MDMA fand der Zoll bereits 2018 in Australien. Und das MDMA, das in Europa in den Flaschen gefunden worden war, war auch schon vor längerer Zeit abgefüllt worden. Daraus resultiert, dass der Drogenhandel in Moet-Flaschen schon Jahre vor dem Todesfall in Weiden nicht mehr praktiziert wurde.


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Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

17.11.2023 um 11:32
Es erübrigt sich, in den Medien nach weiteren Informationen suchen zu wollen.
Mehr als diese Infos aus der Presseerklärung scheinen nicht nach außen gedrungen zu sein.
Hier findet man alle Infos komprimiert beisammen

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/116259/5650146
PRESSEPORTAL

16.11.2023 – 07:26

Zollfahndungsamt München
ZOLL-M: Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Weiden in dem Ermittlungsverfahren "Champagner"


Weiden i.d.Opf. (ots)

In dem Ermittlungsverfahren wegen der Ereignisse in einem Weidener Lokal in der Nacht des 13.02.2022, bei denen acht Personen aus einer mit MDMA gefüllten Champagnerflasche tranken und in der Folge teils lebensgefährliche und in einem Fall tödliche Vergiftungen erlitten, konnte nach intensiven Ermittlungen des Zollfahndungsamts München - Dienstsitz Weiden - unter Federführung der Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. mittlerweile ein Tatverdächtiger festgenommen und an die hiesigen Ermittlungsbehörden übergeben werden.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde der "Weg" der in der Nacht des 13.02.2022 ausgeschenkten Champagnerflasche sowie weiterer mit Rauschgift gefüllter Flaschen bis in die Niederlande zurückverfolgt. Die Flaschen waren zuletzt durch mehrere Personen, die offenbar den wahren Inhalt nicht kannten, mehrmals weiterverkauft worden. Auf diesem Wege geriet eine der Champagnerflaschen nach Weiden i.d.OPf..

In Zusammenarbeit mit den niederländischen und polnischen Behörden wurde der nunmehr festgenommene 35-jährige polnische Staatsangehörige als dringend Tatverdächtiger identifiziert. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Tötung vor.

Konkret soll er jedenfalls für die Lagerung des in Flaschen abgefüllten Rauschgifts in den Niederlanden verantwortlich gewesen sein und mitverantworten müssen, dass die Flaschen an Dritte gelangten. Das Amtsgericht Weiden i.d.OPf. erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft deshalb einen nationalen Untersuchungshaftbefehl und einen Europäischen Haftbefehl gegen den Beschuldigten. Nach anfänglicher Flucht konnte er nunmehr in den Niederlanden festgenommen werden. Nachdem das zuständige niederländische Gericht die Auslieferung nach Deutschland bewilligt hatte, wurde der Beschuldigte nach Überstellung am heutigen Tage dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Weiden vorgeführt. Dieser ordnete den Vollzug des Haftbefehls an. Der Beschuldigte befindet sich nunmehr in Haft. Er äußerte sich bisher nicht zum Tatvorwurf.

Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten dauern an und werden, auch im Hinblick auf potentielle Mittäter, weiter mit Hochdruck fortgeführt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch hinsichtlich des nunmehr inhaftierten Tatverdächtigen weiterhin die Unschuldsvermutung gilt.

Die Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. und das Zollfahndungsamt München danken allen an den bisherigen Ermittlungen beteiligen in- und ausländischen Zoll-, Polizei- und Justizbehörden für ihre tatkräftige Unterstützung.

Rückfragen bitte an:

Staatsanwaltschaft Weiden i.d.Opf.
Pressesprecher
Wolfgang Voith
Telefon: 0961 - 3000 - 299
pressestelle@sta-wen.bayern.de

Original-Content von: Zollfahndungsamt München, übermittelt durch news aktuell



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17.11.2023 um 17:02
Immerhin tut sich was, in dem Fall. Ich dachte auch, man liest darüber nichts mehr.
Zitat von emzemz schrieb:Man hat einen Mann gefasst, dem wohl beim Versand der Flaschen ein Fehler unterlaufen ist, so dass diese in den offiziellen Handel gerieten.
Von "offiziellem Handel" würde ich nicht sprechen.
Wenn die Flasche auf offiziellem Weg erworben worden wäre, wäre niemand gestorben.
Hab neulich gehört, dass jemand über Ebay einen Barren Gold gekauft hat.
Als er das Päckchen öffnete, waren vier Kartoffeln drin.

Der Ebay-Verkäufer der Giftflasche wird vermutlich selber geglaubt haben, da ist Perlwasser drin,
denn der Drogeninhalt wäre auf dem Markt ja um ein vielfaches höher gewesen.
Und vor allem: Wenn der Verkäufer von dem tödlichen Inhalt gewusst hätte, wäre er ein Mörder.

Ich denke, dass ein Ahnungsloser, der auf die präparierten Flaschen Zugriff hatte, eine - oder ein paar- abgezweigt hat,
um sie selbst zu Geld zu machen.
Andere Variante: Die vergiftete Flasche wurde bewusst aus der Lieferung genommen, stand bei dem Dieb zu Hause rum
und jemand klaute sie, in der Annahme, das ist Champagner.

Eine Panne, gemischt aus Kriminalität und Unwissenheit.
"Offiziell" ist das nicht.


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17.11.2023 um 20:30
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Von "offiziellem Handel" würde ich nicht sprechen.
Dann lass es mich "öffentlichen Handel" nennen, denn Ebay ist nun mal für jedermann öffentlich zugänglich - besser so?

Bekannt ist, dass der Moët Ice in Frankreich abgefüllt wurde und dann in die Niederlande ausgeliefert wurde. Dort erfolgte bei zwei Chargen ein Um- bzw. Befüllen mit MDMA. (Größenordnung unbekannt, aufgefunden wurden noch Flaschen im mittleren einstelligen Bereich)

Der Tatverdächtige soll für die Lagerhaltung und die Weitergabe der präparierten Flaschen zuständig gewesen sein. Ob er einen Fehler gemacht hat?
Irgendwann jedenfalls, auf dem Weg zur Weiterverarbeitung, müssen Flaschen ausgebüchst und bei Champagner-Freunden gelandet sein.


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22.05.2024 um 01:59
Eigentlich ist ein halbes Jahr nach der Festnahme vergangen, damit wäre nun ein Haftprüfungstermin fällig.
Allerdings erfährt man nichts Neues zu dem Fall im Netz.


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23.05.2024 um 21:38
Wenn man da nix hört, ist der vermutlich längst draußen.

Alleine die U-Haft die vollen 6 Monate auszureizen, wäre ja sonst pressemitteilungswürdig ?


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23.05.2024 um 22:24
Im April ist ein kurzer Bericht über eines der Opfer und dessen Spätfolgen erschienen, darin wird aber auch gar nichts zum Tatverdächtigen oder den Ermittlungen erwähnt.

Falls jemand den Artikel lesen möchte, hier der Link:

https://www.oberpfalzecho.de/beitrag/wie-ein-schluck-champagner-ein-komplettes-leben-veraendert-hat
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wenn man da nix hört, ist der vermutlich längst draußen.
Wäre es nicht auch möglich, dass die Haft verlängert wird? In der ursprünglichen Pressemitteilung wurde ja erwähnt, dass unter Hochdruck auch in Richtung potentieller Mittäter ermittelt wird. Evtl. ja auch unter Beteiligung der niederländischen Behörden? Das wären dann sicherlich recht komplexe und aufwendige Ermittlungen, die eine Verlängerung vielleicht rechtfertigen würden.

Aber wie @emz schon schreibt, wäre ja trotzdem eine entsprechende Mitteilung zur Haftprüfung zu erwarten gewesen.


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24.05.2024 um 01:21
@Schneewi77chen

Danke für den Link zu dem Bericht über das Schicksal der einen der Betroffenen.
Es ist so unfassbar, da wirst du auf ein Glas Champagner eingeladen und dann ist dein ganzes bisheriges Leben zerstört.


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28.05.2024 um 20:26
Zitat von emzemz schrieb am 22.05.2024:Eigentlich ist ein halbes Jahr nach der Festnahme vergangen, damit wäre nun ein Haftprüfungstermin fällig.
Allerdings erfährt man nichts Neues zu dem Fall im Netz.
Zitat von LanzaLanza schrieb am 23.05.2024:Wenn man da nix hört, ist der vermutlich längst draußen.

Alleine die U-Haft die vollen 6 Monate auszureizen, wäre ja sonst pressemitteilungswürdig ?
Aber ist es nicht eigentlich eher die Regel, dass man darüber nichts hört? Normalerweise berichtet die Presse doch erst wieder bei Anklageerhebung oder Prozessauftakt groß.

Auf jeden Fall wäre es wünschenswert, wenn es da eine Mitwirkung für die Aufklärung seitens des Täters gibt. Warum das so passieren konnte. Es ist wirklich so unfassbar tragisch. Das hätte jeden treffen können, falls es doch kein gezielter Anschlag war.

Und dann auch wieder die Schattenseite der Kriminalisierung. Der Schwarzmarkt verschwindet durch eine Freigabe natürlich nicht komplett, aber zum Teil. Bei der Substanz wäre es vllt noch effektiver als bei THC. Da schauen die Leute vllt nicht so auf den Preis, weil man es ja (in der Regel und bei Vernunft) sehr selten nimmt. Und die Öffentlichkeit würde davon noch weniger mitbekommen, weil man das nicht überall nimmt und es nicht riecht, was verständlicherweise viele stört. Und natürlich auch weniger Tote bei Leuten die es absichtlich nehmen. Was eigentlich ein sehr großer Faktor ist, aber hinsichtlich des eigentlichen Themas eher noch der Kleinste. So oder so, hoffentlich passiert das nicht wieder.


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28.05.2024 um 20:30
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Normalerweise berichtet die Presse doch erst wieder bei Anklageerhebung oder Prozessauftakt groß.
Ja genau. Vom 16.11.23 wären 6 Monate später ja der der 16.05.24. Da hätte es doch dann die Anklage spätestens geben müssen ? Weil sonst müsste er ja spätestens da aus der U-Haft raus ?


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28.05.2024 um 20:38
Zitat von LanzaLanza schrieb:Ja genau. Vom 16.11.23 wären 6 Monate später ja der der 16.05.24. Da hätte es doch dann die Anklage spätestens geben müssen ? Weil sonst müsste er ja spätestens da aus der U-Haft raus ?
Grundsätzlich schon. Jetzt gibt es natürlich mehre Möglichkeiten. Entweder die Anklage ist schon lange erhoben und das Gericht ist einfach überlastet, es wird auch nicht immer darüber berichtet. Vielleicht gibt es auch wirklich noch keine, weil die Ermittlungen so kompliziert sind und vllt ist er auch schon auf freien Fuß. Aber für mich hat es sich so angehört, als würde man davon ausgehen, dass man da gar nichts mehr davon hört. Zu einem Prozess kann es ja trotzdem kommen.


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28.05.2024 um 23:32
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:So oder so, hoffentlich passiert das nicht wieder.
Die Gefahr ist natürlich nach wie vor gegeben. Denn niemand kann abschätzen, welche Flaschen bei wem noch so rumliegen.
Da sind die Warnungen vor bestimmten Chargen auch keine Garantie.

Da er für die Lagerung des in Flaschen abgefüllten Rauschgifts in den Niederlanden verantwortlich gewesen sein soll und deshalb ein europäischer Haftbefehl gegen ihn vorliegt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man ihn einfach so nach Polen entlässt.


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11.10.2024 um 16:26
Es gibt wohl einen Ermittlungserfolg dank guter EU Kooperation und die Ankündigung nächste Woche mehr Infos zu geben:
Leitender Oberstaatsanwalt Bernhard Voit kündigt für nächste Woche nähere Informationen an. Er hob die ausgezeichnete Zusammenarbeit in der internationalen Rechtshilfe, gerade mit den osteuropäischen Ländern, hervor: “Das klappt sehr, sehr gut. Hier funktioniert Europa.” Weitere Details wollten Voit und Bauer noch nicht preisgeben. Die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen.

Bereits im November 2023 war es zu einer ersten Festnahme gekommen. Es handelte sich dabei um einen polnischen Staatsangehörigen (35), der sich seither in Untersuchungshaft in der JVA befindet.
Quelle: https://www.oberpfalzecho.de/beitrag/toedliches-mdma-in-champagnerflasche-ermittlungserfolg-mit-den-niederlanden-und-polen

Interessant ist, dass der 35jährige jetzt bald ein Jahr in U-Haft sitzt. Da muss es ja irgendwas gegeben haben, das weiter als über 6 Monate hinauszuzögern


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11.10.2024 um 20:37
Zitat von LanzaLanza schrieb:Interessant ist, dass der 35jährige jetzt bald ein Jahr in U-Haft sitzt. Da muss es ja irgendwas gegeben haben, das weiter als über 6 Monate hinauszuzögern
Die Ermittlungen sind, so wie ich den Artikel verstehe, nur noch nicht abgeschlossen.
Was soll's da gegeben haben.

Wann die U-Haft über sechs Monate hinaus verlängert wird, lässt sich in der StPO nachlesen:
§ 121
Fortdauer der Untersuchungshaft über sechs Monate

(1) Solange kein Urteil ergangen ist, das auf Freiheitsstrafe oder eine freiheitsentziehende Maßregel der Besserung und Sicherung erkennt, darf der Vollzug der Untersuchungshaft wegen derselben Tat über sechs Monate hinaus nur aufrechterhalten werden, wenn die besondere Schwierigkeit oder der besondere Umfang der Ermittlungen oder ein anderer wichtiger Grund das Urteil noch nicht zulassen und die Fortdauer der Haft rechtfertigen.

https://dejure.org/gesetze/StPO/121.html



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11.10.2024 um 21:10
Zitat von emzemz schrieb:Wann die U-Haft über sechs Monate hinaus verlängert wird, lässt sich in der StPO nachlesen:
Naja, zumindest einen Antrag der StA der einen dieser Punkte begründet.

Gewöhnlich ist das nicht in den hier diskutierten Fälle und auch für TVs gelten Rechte.

TV Mörder wurden schon entlassen, weil Gerichte die Uhaft zu lange fanden.


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11.10.2024 um 22:07
Zitat von LanzaLanza schrieb:Naja, zumindest einen Antrag der StA der einen dieser Punkte begründet.
Über die Fortsetzung entscheidet das Oberlandesgericht:
§ 122
Besondere Haftprüfung durch das Oberlandesgericht

(1) In den Fällen des § 121 legt das zuständige Gericht die Akten durch Vermittlung der Staatsanwaltschaft dem Oberlandesgericht zur Entscheidung vor, wenn es die Fortdauer der Untersuchungshaft für erforderlich hält oder die Staatsanwaltschaft es beantragt.

https://dejure.org/gesetze/StPO/Gesamt/121



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12.10.2024 um 12:50
Zitat von LanzaLanza schrieb:Gewöhnlich ist das nicht in den hier diskutierten Fälle und auch für TVs gelten Rechte.

TV Mörder wurden schon entlassen, weil Gerichte die Uhaft zu lange fanden.
Dass die Untersuchungshaft über die sechs Monate hinaus andauert, ist bei Verfahren mit Tötungsdelikten nun so selten nicht. Vielleicht entsteht dieser Eindruck, weil davon in den wenigsten Fällen überhaupt jemand Notiz nimmt. Beispielsweise Benedikt Toth, verhaftet Mai 2006, Prozessbeginn Mai 2007, oder Daniela Klette, festgenommen im Februar, befindet sich aktuell immer noch in Untersuchungshaft. In diesem Fall mache ich mir keine Sorgen, die "für TVs geltenden Rechte" könnten nicht beachtet worden sein.


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12.10.2024 um 13:07
Zitat von emzemz schrieb:Beispielsweise Benedikt Toth, verhaftet Mai 2006, Prozessbeginn Mai 2007
Dann kommt aber vorher die Anklage nach meist ziemlich genau 6 Monaten wie auch damals:
Am 15.05.2006 wird Charlotte Böhringer ermordet, einen Tag später wird ihre Leiche, unter anderem von Bence, gefunden. Nach nur zwei Ermittlungstagen wird Bence am Abend des 18.05.2006 verhaftet. 
Die Staatsanwaltschaft München I erhebt im November 2006 Anklage gegen Bence.
Quelle: https://www.probence.de/die-verfahren/

Und ja, bei Schäpe im NSU Verfahren war das auch anders wie jetzt bei Klette.

Aber das sind ja auch irgendwie herausragende Verfahren.
Zitat von emzemz schrieb:Über die Fortsetzung entscheidet das Oberlandesgericht:
Immerhin entscheidet ja auch die höhere Instanz dann über die Fortdauer der Haft.

Und das wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich das bemerkenswert fand.

Aber ist doch gut, dass es überhaupt weiter geht. Zwischendurch wurde ja überlegt, ob der TV nicht schon längst auf freien Fuß sei und ob wir überhaupt nochmal was von dem Fall hören werden.


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12.10.2024 um 13:51
Zitat von LanzaLanza schrieb:Aber ist doch gut, dass es überhaupt weiter geht. Zwischendurch wurde ja überlegt, ob der TV nicht schon längst auf freien Fuß sei und ob wir überhaupt nochmal was von dem Fall hören werden.
Was wurde denn da von wem in welche Richtung überlegt? Die hier von dir gestreuten Zweifel entbehren meiner Kenntnis nach jeglicher Grundlage.

Wer sich nochmals in das Thema einlesen möchte, dem empfehle ich die Presseerklärung aus dem November vergangenen Jahres, die eine Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse beinhaltet und bei der es sich um die letzte offizielle Stellungnahme der Justizbehörden handelt.


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Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

17.10.2024 um 16:47
https://www.oberpfalzecho.de/beitrag/toedliches-ecstasy-im-champagner-in-weiden-weitere-festnahme-in-niederlanden

Die Ermittlungen laufen laut Staatsanwaltschaft weitgehend ohne Öffentlichkeit.
Ein 45-jähriger Niederländer wurde festgenommen und nach Deutschland überstellt.
Der 35-jährige Pole wurde mittlerweise freigelassen, da sich der Tatverdacht gegen ihn nicht erhärtet hat.
Ermittler sind Drogenbande auf der Spur

Wie Matthias Bauer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Weiden, am Donnerstag mitteilt, befindet sich ein 45-jähriger Niederländer in Untersuchungshaft. Ihm soll die Drogenflasche gehört haben. Er war Anfang Juni 2024 auf Basis eines Haftbefehls des Amtsgerichts Weiden in den Niederlanden festgenommen worden. Beweismittel wurden sichergestellt. Er ist bereits in ein bayerisches Gefängnis überstellt worden.

„Der Niederländer steht im Verdacht, in seiner Heimat Besitzer des in den Champagnerflaschen abgefüllten Rauschgifts gewesen zu sein“, so Bauer. Ihm wird vorgeworfen, innerhalb der Tätergruppierung für den „Export“ des Rauschgifts ins Ausland zuständig gewesen zu sein. Aus seiner Obhut sollen die Flaschen an Dritte gelangt und durch diese weiterverkauft worden sein.
...
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Tötung vor. Die Ermittlungen von Zollfahndungsamt München und Staatsanwaltschaft Weiden dauern – auch im Hinblick auf Mittäter – an.
...
Die intensiven Ermittlungen des Zollfahndungsamts München – Dienstsitz Weiden – unter Federführung der Staatsanwaltschaft Weiden laufen weitgehend ohne Öffentlichkeit. Nur einmal, im November 2023, gab es eine Meldung, mit der die Ermittler an die Presse gingen: die Festnahme eines ersten Tatverdächtigen.
Es handelte sich um einen 35-Jährigen mit polnischer Staatsangehörigkeit. Konkret soll er für die Lagerung des in Flaschen abgefüllten Rauschgifts in den Niederlanden verantwortlich gewesen sein. Nach Auskunft von Staatsanwaltssprecher Bauer musste man diesen Mann inzwischen wieder laufen lassen. Der Tatverdacht gegen ihn habe sich nicht erhärtet.



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