Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

sören42 schrieb:Mehr als 500 Euro? Wieviel war die darin enthaltene Droge denn wert?

Ich denke schon, dass drei Liter reines MDMA ein bisschen mehr kosten als 500 Euro.
Aber vielleicht kann dazu mal jemand Genaueres sagen.

Diarmuid schrieb:Wenn der Inhalt der Flaschen an zentraler Stelle ausgetauscht wird, versucht man noch nicht mal diese irgendwohin zu schmuggeln. Das macht der Handel schon selbst.

Von welcher zentralen Stelle sprichst du? Bei Moet hat jedenfalls kein Einfüllen der Drogen stattgefunden. Die Flaschen waren original mit Sekt befüllt worden. Der Austausch der Flüssigkeit, also die erkennbare Manipulation der Flaschen erfolgte später. Vermutlich in den Niederlanden.

Diarmuid schrieb:Ich hatte gestern kurz gedacht: Was, wenn die den Hersteller Moët & Chandon erpressen? Gibts ja immer wieder, auch ohne dass wir davon offiziell etwas erfahren. Die Erpressung dürfte irgendwann erfolgreich sein, denn der Hersteller erleidet ja doch erheblichen Image-Schaden und sicher auch Umsatzverluste.

Daran dachte ich auch schon, das wäre fatal für Moet & Chandon.
Ich würde jetzt ehrlich gesagt auch keinen Champagner mehr von dieser Firma kaufen, naja ich mag eh keine Schwipsbrause.

Bestimmte Chargen wurden jetzt sogar vom Hersteller zurück gerufen:

Der Rückruf bezieht sich auf die Chargennummern LAJ7QAB6780004 und LAK5SAA6490005. Betroffene Flaschen können im Handel zurückgegeben werden.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mdma-moet-ruft-champagner-flaschen-mit-drogen-zurueck-18098722.html

emz schrieb:Ich denke schon, dass drei Liter reines MDMA ein bisschen mehr kosten als 500 Euro.
Aber vielleicht kann dazu mal jemand Genaueres sagen.

Einkaufspreis für 1 Kg MDMA Drogen 2.000 Euro; Verkaufspreis für ein Gramm (günstig) 40 - 60 Euro

emz schrieb:Von welcher zentralen Stelle sprichst du? Bei Moet hat jedenfalls kein Einfüllen der Drogen stattgefunden. Die Flaschen waren original mit Sekt befüllt worden. Der Austausch der Flüssigkeit, also die erkennbare Manipulation der Flaschen erfolgte später. Vermutlich in den Niederlanden.

Vermutlich habe ich zuviel von Paul Britton gelesen, der in seinem Buch z.B. von der Erpressung der Firmen Mars Incorporated und H. J. Heinz Company schreibt. Da hat auch keiner mitbekommen, dass Hundefutter bzw. Kinderessen kontanimiert wurde, um die Konzerne zu erpressen. Schlussendlich war der Täter ein ehemaliger Polizeibeamter.

Siehe Wiki: Wikipedia: Paul Britton#Produkterpressung der Firmen Mars Incorporated und H. J. Heinz Company

Die Einkaufseinbußen wird Moet verschmerzen können, handelt es sich doch um Drei-Liter-Flaschen, die jetzt nicht allzu häufig nachgefragt werden dürften.
Wenn die entsprechenden Flaschen beim Handel zurückgegeben werden können, was machen die, die über ebay privat gekauft haben?

emz schrieb:Wenn die entsprechenden Flaschen beim Handel zurückgegeben werden können, was machen die, die über ebay privat gekauft haben?

a) Abwarten. Bis so wenige 3-Liter-Flaschen im Markt sind, dass es ein Collectors Item wird.
b) Privatverkauf über die Plattform
c) Verschenken
d) Wegkippen (meine damit: Inhalt entsorgen, nicht trinken, würde man aber wohl bei Champagner so nicht nennen).
e) Gemeinsam öffnen und vorsichtig probieren.
In jedem Fall aber den Korken checken.

EchoM1 schrieb:Einkaufspreis für 1 Kg MDMA Drogen 2.000 Euro; Verkaufspreis für ein Gramm (günstig) 40 - 60 Euro

Bitte poste mal eine Quelle.
Scheint mir etwas wenig zu sein - 2k.

@LUMIR22

Da wird es sicherlich unterschiedliche Annahmen geben. Mit zuverlässigen Quellen wird man hier nicht arbeiten können.
Aber wenn du meinst hier andere Einschätzungen zu haben, dann lass sie uns doch einfach wissen, gerne auch mit Quelle.

@LUMIR22
@EchoM1

LUMIR22 schrieb:Bitte poste mal eine Quelle.
Scheint mir etwas wenig zu sein - 2k.

EchoM1 schrieb:Einkaufspreis für 1 Kg MDMA Drogen 2.000 Euro; Verkaufspreis für ein Gramm (günstig) 40 - 60 Euro

Ist der Preis für flüssig und kristallin identisch? Ausgangspunkt der Überlegung war ja das Wertverhältnis zur originalen 3 Liter Champagnerflasche.

sören42 schrieb:Ist der Preis für flüssig und kristallin identisch? Ausgangspunkt der Überlegung war ja das Wertverhältnis zur originalen 3 Liter Champagnerflasche.

Gute Frage.
... würde das aber mal mit ja beantworten.

Im Web ist ja nur der kristalline Preis zu finden.
Aber aufgewertet wird die Pulle mit Sicherheit.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/259953/umfrage/verkaufspreise-ausgewaehlter-illegaler-drogen-in-deutschland/

sören42 schrieb:Ist der Preis für flüssig und kristallin identisch?

Das ist mir nicht bekannt. Gehandelt wird es ausschliesslich in kristalliner Form.
Darauf beziehen sich die genannten Preise. Flüssig wäre schwer bis nahezu unmöglich zu dosieren.
Siehe vorne in diesem Thread:
Nur ein wenig einen Finger benetzen und daran "dippen" ergab bereits eine XYZ-fache Überdosierung mit epileptischen Anfällen, akuter Lebensgefahr und Intensiv-Spitalpflege.

Soweit mir das bekannt ist, wird das in den Moet 3L Flaschen geschmuggelte MDMA mit absoluter Sicherheit wieder in die kristalline Form "zurück gewandelt". Das Prozedere ist mir nicht bekannt; eine Fünf war in der Schulzeit meine Standardnote in Chemie! :D

@LUMIR22. Quelle ist "Privat" :Y:

@EchoM1
@LUMIR22
@sören42

Es existieren zwei Enantiomere, die (R)-Form und die dazu spiegelbildliche (S)-Form des Wirkstoffes MDMA. Die freie Base MDMA ist ein Öl und enthält die funktionelle Gruppe eines sekundären Amins R2NH. Die freie Base bildet mit Salzsäure ein kristallines Hydrochlorid R2NH·HCl. Als Grundstoff für die Synthese von MDMA dient meist Piperonal. Ein möglicher Syntheseweg ist in PIHKAL beschrieben: Piperonal wird mit Nitroethan in einer Kondensationsreaktion (Henry-Reaktion) zu 1-(3,4-Methylendioxyphenyl)-2-nitropropen umgesetzt. Dieses wird (mittels elektrolytischem Eisen und Essigsäure) zu Piperonylmethylketon hydriert. Die Umsetzung dieser Verbindung mit Methylamin und gleichzeitiger Hydrierung (mittels amalgamiertem Aluminium und Wasser) in einem Arbeitsschritt ergibt das Endprodukt MDMA. Wird 3,4-Methylendioxyphenylpropan-2-on beim letzten Syntheseschritt dagegen mit Ammoniumacetat und Natriumcyanoborhydrid umgesetzt, führt dies zur Bildung von MDA.[42]

Quelle: Wikipedia: MDMA

@xTrina Magst du vielleicht einmal für Leute, die im Chemieunterricht etwas verpasst haben, erklären, was dieser Wikipedia-Artikel bedeutet?

Ist es möglich/unmöglich, ggf, einfach oder nicht einfach, üblich oder unüblich, aus dem Zeugs in den Flaschen Drogen für den Straßenverkauf herzustellen? Finanziell lohnend, "qualitativ" überzeugend?

Um den Sinn der Aktion mit dem Gift in der Flasche einordnen zu können, müsste man einmal eine Erklärung für Laien haben, was der zitierte Wikipedia-Artikel bedeutet.

sallomaeander schrieb:Ist es möglich/unmöglich, ggf, einfach oder nicht einfach, üblich oder unüblich, aus dem Zeugs in den Flaschen Drogen für den Straßenverkauf herzustellen? Finanziell lohnend, "qualitativ" überzeugend?

Ich tät mal sagen, wenn es nichts bringen würde, würde man nicht auf diese Art und Weise Rauschgifthandel zu betreiben. Das sollte doch eigentlich genügen. Ansonsten würden wir auf Ebenen vordringen, die hier nicht diskutiert werden sollten.

@emz

Warum willst du eigentlich oft bestimmen, was hier diskutiert wird? Mit den Krimiregeln kollidiert's meist nicht.

@-nya-

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.
Möchtest du darüber hier diskutieren?
Vielleicht möchtest du noch weitere Beispiele anführen.

sallomaeander schrieb:Ist es möglich/unmöglich, ggf, einfach oder nicht einfach, üblich oder unüblich, aus dem Zeugs in den Flaschen Drogen für den Straßenverkauf herzustellen? Finanziell lohnend, "qualitativ" überzeugend?

Ich gehe mal davon aus, da schon ein Tropfen davon eine zigfache Überdosis bewirkt, dann sich aus 3 Litern davon eine ganze Menge kristallines Extasy strecken lässt. Wie auch immer es in die kristalline Form auch gebracht wird, man wird sehr wenig von der Flüssigkeit brauchen um davon kiloweise Stoff herzustellen. Fragt sich nur, wie das Zeug in die Flaschen und in den normalen Handel geraten ist. Aber da ist die Polizei ja schon dran. Der Verdacht, dass es direkt in der Abfüllung eine Gruppierung gibt, die das für eigene Zwecke nutzt und da wohl dann einer nicht richtig aufgepasst hat, sodass Teile des Stoffs in den normalen Handel geraten sind, ist am Naheliegendsten, finde ich. Wird wohl ein größeres Ding sein, wo mehrere mit drin stecken in der Fabrik, denn einer allein wird das kaum unbemerkt bewerkstelligt haben können.

emz schrieb:Das sollte doch eigentlich genügen. Ansonsten würden wir auf Ebenen vordringen, die hier nicht diskutiert werden sollten.

Ich wäre einfach mal an ein paar erklärenden Worten interessiert gewesen. Da wird ein unkommentierter Ausschnitt aus Wikipedia gepostet von jemandem, der vermutlich versteht, was das bedeutet. Ich hingegen weiß noch, wie meine Chemielehrerin hieß und wie sie aussah; was sie uns beigebracht hat, habe ich ausnahmslos vergessen.

Wenn ich bei McD eine Cola bestelle, bekomme ich ein Getränk aus Cola-Konzentrat, das in der McD-Filiale mit Leitungswasser und Kohlensäure zubereitet wird. Deshalb sieht man keine Getränkelaster bei McD - die mischen ihre Cola aus Konzentrat selbst.

Darf man sich das bei Ecstasy ähnlich vorstellen, dass also eine Fabrik auf diese Weise das Konzentrat an die "Filialen" verteilt, oder ist die Herstellung "gebrauchsfertiger" Einheiten aus diesem Konzentrat auch noch ein Verfahren, das eine komplizierte Apparatur und eine entsprechende Expertise verlangt?

Oder kann das jeder Chemiestudent am Küchentisch? Das trägt schon zur Aufhellung des Falles bei, weil es den Empfängerkreis der vergifteten Flaschen möglicherweise einschränkt.

neverever schrieb:Der Verdacht, dass es direkt in der Abfüllung eine Gruppierung gibt, die das für eigene Zwecke nutzt und da wohl dann einer nicht richtig aufgepasst hat, sodass Teile des Stoffs in den normalen Handel geraten sind, ist am Naheliegendsten, finde ich.

Wie ich hierzu bereits schrieb:

emz schrieb am 05.03.2022:MissWexford schrieb:
Vllt. wurden die Flaschen mit MDMA auch direkt in Epernay, Frankreich, (Hersteller) abgefüllt, natürlich ohne dessen Wissen und in die Niederlande geliefert.

Dagegen würde meiner Meinung nach sprechen, dass die Flaschen nicht mit dem Originalkorken verschlossen waren.