Champagner vergiftet - ein Toter, sieben Verletzte - Weiden/Opf.

emz schrieb:Damit musste er nicht davon ausgehen, dass der Inhalt der Flasche zum Ausschank gelangt.

Das ist eine Frage der Zurechenbarkeit / Kausalitätskette. Warten wir es ab, bis man des Täters habhaft ist.

keeprunning schrieb:Rein rechtlich ist das vermutlich nur fahrlässige Tötung.

Etwas zur „Fahrlässigen Tötung“:

Wer durch Fahrlässigkeit den Tod eines Menschen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Quelle: https://dejure.org/gesetze/StGB/222.html

Ein fahrlässig Handelnder will nicht bewusst gegen die Rechtsordnung verstoßen. Bei Anspannung aller seiner seelischen Kräfte hätte er aber erkennen können, dass sein Handeln für ein geschütztes Rechtsgut hätte gefährlich werden können. Das Tat- und damit das Unrechtsbewusstsein hätten in der konkreten Tatsituation somit für den Täter erlangbar sein müssen.

Quelle: Wikipedia: Fahrlässigkeit#Strafrecht

frauZimt schrieb:Durch wie viele Hände geht so eine Flasche, bis sie beim Endverbraucher ankommt.....
Das stellt man sich nicht vor, wenn man Champagner (oder was auch immer) bestellt.

Ja, die Polizei hat bereits angemerkt, die Vertriebskette sei lang.
Ich denke so eine 3 Liter Flasche wird auch nicht so häufig bestellt werden..

@frauZimt
@MissWexford

Der Grund für die umständliche Lieferkette dürfte darin begründet sein, dass man die georderte Flasche schon am nächsten Tag für die kurzfristig im La Vita angesetzte Feier benötigte. Mit einer Vorlaufzeit von drei, vier Tagen hätte man sie auch direkt bei seriösen Händlern bestellen können, so wie ich meine, dem Internet entnehmen zu können.

https://www.n-tv.de/panorama/Champagner-Hersteller-geht-von-Drogenschmuggel-aus-article23156933.html

Es war nicht die erste derartige Flasche, die man gefunden hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass aber bislang noch niemand zu Schaden kam, wurden die Flaschen doch nur unter Privatleuten weitergegeben, die vermutlich den wahren Inhalt kannten. Nun gilt es wohl, die Stelle ausfindig zu machen, an der die Flasche in den gastronomischen Handel geriet.

...
Nach Angaben von Moët & Chandon wurden vier weitere Vergiftungen dieser Art in den Niederlanden festgestellt. Dort sei wie auch in Weiden eine Drei-Liter-Flasche Ice Imperial von Moët & Chandon mit Flüssigdrogen gefüllt gewesen. Beide Flaschen hätten dieselbe Chargennummer gehabt. Die niederländische und die deutsche Polizei ermitteln demnach gemeinsam in dem Fall.

Offenbar ist auch Belgien beteiligt: Die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit gab wegen der Fälle in Deutschland und den Niederlanden am Freitag eine Verbraucherwarnung heraus. "Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen ist nicht auszuschließen, dass auch andere Flaschen der gleichen Marke MDMA enthalten", warnte sie.

Flüssiges Ecstasy, das auch MDMA genannt wird, habe kaum Ähnlichkeit mit Champagner, erklärte Moët & Chandon: Es habe eine "rotbraune" Farbe, rieche nach Anis und sprudle nicht. Die betroffenen Flaschen seien "einige Zeit vor ihrem Konsum auf einer Plattform für den Handel zwischen Privatpersonen" gekauft worden, fügte das Unternehmen unter Verweis auf die polizeilichen Ermittlungen hinzu.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

emz schrieb:Der Grund für die umständliche Lieferkette dürfte darin begründet sein, dass man die georderte Flasche schon am nächsten Tag für die kurzfristig im La Vita angesetzte Feier benötigte. Mit einer Vorlaufzeit von drei, vier Tagen hätte man sie auch direkt bei seriösen Händlern bestellen können, so wie ich meine, dem Internet entnehmen zu können.

So kurzfristig wurde der Schampus bestellt?
Das hätte ich jetzt nicht gedacht, weil ja der Ausstrahlungstag von "Take me out" länger feststand.
Trotzdem kann die Idee zum gemeinsamen Feiern - oder zumindest mit so einer Flasche anzustoßen- kurzfristig entstanden sein.
Dann ist logisch, dass etwas hektisch organisiert wurde.

Ich rechne es dem Mann, der im TV war hoch an, dass er nach dem Vorfall im Lokal nicht in die Medien drängte.
Ich hatte das anfangs befürchtet.

frauZimt schrieb:Ich rechne es dem Mann, der im TV war hoch an, dass er nach dem Vorfall im Lokal nicht in die Medien drängte.
Ich hatte das anfangs befürchtet.

Welchen Mann meinst Du? Den Verpächter?

frauZimt schrieb:So kurzfristig wurde der Schampus bestellt?
Das hätte ich jetzt nicht gedacht, weil ja der Ausstrahlungstag von "Take me out" länger feststand.
Trotzdem kann die Idee zum gemeinsamen Feiern - oder zumindest mit so einer Flasche anzustoßen- kurzfristig entstanden sein.
Dann ist logisch, dass etwas hektisch organisiert wurde.

Die Runde wollte erst in Regensburg feiern aber wegen eines Trauerfalls bei dem Gastronomen entschied man sich kurzfristig für Weiden. Eventuell lag die Kurzfristigkeit der Bestellung darin begründet?

frauZimt schrieb:Ich rechne es dem Mann, der im TV war hoch an, dass er nach dem Vorfall im Lokal nicht in die Medien drängte.
Ich hatte das anfangs befürchtet.

Sorry, meine Bearbeitungszeit war abgelaufen. Also nochmal ich.

Herr Rippl ( solltest Du den Verpächter meinen ) ist selbst Reporter und Moderator bei OTV.de
Daher schloss sich das kollegial sicher aus, dass man ihn in anderen Sendern ständig vermarktet.

https://www.otv.de/mediathek/video/das-magazin-vom-25-02-2022/

emz schrieb:Der Grund für die umständliche Lieferkette dürfte darin begründet sein, dass man die georderte Flasche schon am nächsten Tag für die kurzfristig im La Vita angesetzte Feier benötigte. Mit einer Vorlaufzeit von drei, vier Tagen hätte man sie auch direkt bei seriösen Händlern bestellen können, so wie ich meine, dem Internet entnehmen zu können.

Es gibt doch Großhandel und sonstige Spirituosenfachhändler. Ich bin kein Champagner Fan, meine aber, dass hier - ähnlich wie bei Wein - ein gewisse Lagerung nötig ist, damit die Qualität erhalten bleibt. Ich hatte irgendwann mal einen Bericht dazu gesehen, da ging es auch um das notwendige Drehen der Flaschen.

Wenn ich als Gastronom eine Flasche in diesem Preisniveau an den Gast bringe, kaufe ich das doch nicht über einen unbekannten online Händler - jedenfalls in meiner Welt. Wenn der 500 EUR Champus durch falsche Lagerung hin ist, ist das ein deftiger Verlust.

Boho schrieb:...Ich bin kein Champagner Fan, meine aber, dass hier - ähnlich wie bei Wein - ein gewisse Lagerung nötig ist, damit die Qualität erhalten bleibt. Ich hatte irgendwann mal einen Bericht dazu gesehen, da ging es auch um das notwendige Drehen der Flaschen.

Zur Lagerung möchte ich dir diesen Artikel empfehlen.
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/trinken/champagner/pwierichtiglagernundgeniessen100.html
Drehen ist beim Gärprozess notwendig, aber nicht beim Lagern.

Wenn ich als Gastronom eine Flasche in diesem Preisniveau an den Gast bringe, kaufe ich das doch nicht über einen unbekannten online Händler - jedenfalls in meiner Welt. ...

Die Polizei gibt lediglich nicht bekannt, um welchen Onlinehändler es sich handelt.
Daraus lässt sich nicht folgern, dass er unbekannt wäre.

frauZimt schrieb:Das hätte ich jetzt nicht gedacht, weil ja der Ausstrahlungstag von "Take me out" länger feststand.

Aber nicht die Aufhebung der Corona-Regeln, die ebenfalls gefeiert werden sollten.

Es wird mittlerweile offiziell vor weiteren Flaschen gewarnt:

Die Warnung bezieht sich auf Flaschen "Moët & Chandon Ice Impérial" im 3-Liter-Format mit der Produktnummer LAJ7QAB6780004.

Beide bisher bekannten Flaschen waren den Angaben zufolge über eine noch nicht identifizierte Website gekauft worden, hatte der Hersteller Moët Hennessy den Behörden mitgeteilt.

Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die Behörde. "Selbst das Eintauchen einer Fingerspitze in die Flüssigkeit und das Schmecken kann auch ohne Schlucken zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. " Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren.

Quelle: https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Todesfall-in-Weiden-Behoerde-warnt-vor-Ecstasy-in-Champagner;art155371,4853777

Schneewi77chen schrieb:Es wird mittlerweile offiziell vor weiteren Flaschen gewarnt:

Die Warnung erscheint auch auf den üblichen Warn-Seiten:

• Dringende Warnung: Lebensgefahr durch hohe Mengen Ecstasy in 3-Liter-Flaschen „Moët Imperial Ice“ möglich
• https://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/detail/lebensmittel/77762 (Archiv-Version vom 26.02.2022)
  

Klarmann schrieb:Welchen Mann meinst Du? Den Verpächter?

@Klarmann

Ich glaube, dir hat noch niemand geantwortet.
Die Runde kam zusammen, weil einer von ihnen einen Auftritt bei "Take me out" hatte (RTL).
Man wollte in dem Restaurant zusammen die Ausstrahlung im TV angucken und den Auftritt des Kumpels feiern.

Der Take me out Kandidat war nicht der Initiator der Runde.
Wenn ich die Artikel richtig in Erinnerung habe, hatte der Verstorbene eingeladen.

Es handelte sich um eine Gruppe, die Stammgast in diesem Lokal war.

Hallo Frau Zimt,

achso, Du meintest den Show-Kandidaten. Ja, das finde ich sehr sehr anständig, dass man ihn nicht vor die Kameras zieht.

Dann hatte ich einen anderen gemeint.

Danke für Deine Antwort.

Klarmann schrieb:achso, Du meintest den Show-Kandidaten. Ja, das finde ich sehr sehr anständig, dass man ihn nicht vor die Kameras zieht.

Ich denke, das ist seine Entscheidung.
Die Boulevardmedien würden ihn mit Kusshand nehmen.