Strongbow schrieb:Das Mädel war 14 und wahrscheinlich traumatisiert. Da darf man solche Handlungen nur bedingt erwarten. Es war eben ein Kind.
Da mein vorheriger Beitrag offensichtlich Spielraum gab, missverständlich interpretiert zu werden und aus einer solchen Interpretation gelöscht wurde, würde ich das hier gerne nochmal aufgreifen.
Ein Kind genau, und genau das schockierte mich sehr als ich das Urteil las - das unbedarfte Nutzen der sozialen Medien seitens diverser im Urteil genannten Kinder. Da fehlt es m.M. nicht nur an Aufklärung, denn nochmal - das sind Kinder. Da fehlt es an mehr, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, sich als Kind bei solchen Medien anmelden und diese frei nutzen zu können.
Ein Handy gehört mittlerweile zum Leben und ist wichtig. Internet genauso - spätestens seit Corona nutzen auch immer mehr Schulen die digitalen Angebote. Mit einem Handy/Internetzugang ist dann eben aber auch die Tür frei, sich bei solchen Providern anzumelden. Bei YouTube muss man grad mal ein Häkchen bei der Frage, ob man über 18 ist, setzen und schon kann man sich entsprechende Videos ansehen. Bei vielen Vertragen, etc. gibt es eine ID Kontrolle, bei sozialen Medien nicht.
Man kann von Kindern nicht erwarten, dass sie die Tragweite von online Aktivitäten (z.B. Standortfreigabe, o.ä.) abschätzen oder überhaupt erkennen können - damit sind ja bereits viele Erwachsene überfordert. Man kann daher auch nicht davon ausgehen, dass Eltern hier über das Fachwissen verfügen, um die Kinder entsprechend schulen zu können. Wie oft ändern die provider das Verhalten der Plattform und man kriegt es nicht wirklich mit. Soziale Medien sind aber jederzeit ohne große Prüfung für jeden, der sich gerne anmelden möchte, frei offen. Hier würde ich mir tatsächlich, neben Aufklärungsarbeit, eine besseren Schutz der Kinder wünschen, wenn auch soziale Medien zum Leben dazu gehören.