Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

Strongbow schrieb:Die kranke Seele zeigte sich ja dadurch, dass er das überhaupt vor so vielen Menschen durchgezogen hat. Man würde ja denken, dass er sehr bedacht darauf gewesen wäre, das heimlich zu tun - alleine schon aus Angst vor Strafverfolgung. Aber er tat es so, dass die Schulleitung ihm persönlich Hausverbot erteilte.

Ganz ehrlich; Dafür wird der TV wahrscheinlich nicht mal ein Bewusstsein gehabt haben. Wahrscheinlich kann er wirklich nicht logisch denken und auch keine Selbstreflexion üben. So einer denkt auch nicht über mögliche Konsequenzen einschließlich nicht über dass man ihm wieder habhaft werden könnte nach.

Ich glaube auch, dass er in diesem schrecklichen Fall für schuldunfähig erklärt werden wird. (Glaube-nicht wissen).

Ist aber auch egal wo und wie seine freiheitsentziehende Maßnahme dann aussehen könnte - Hauptsache er ist/wäre dann aus dem Verkehr gezogen und das dann hoffentlich auch für den Rest seines Lebens. Ob als Freiheitsstrafe oder im Maßregelvollzug in irgendwelchen Klinken oder was weiß ich wo soll mir dann egal sein.

CorvusCorax schrieb:Dem Kriminalbeamten in Friedberg seien Vita und Vorstrafen des mutmaß­lichen Täters bekannt gewesen.

CorvusCorax schrieb:Obwohl es sich um einen gefährlichen ehemaligen Sexualstraftäter handelte, wurde die Anzeige von der Polizei dennoch ausgesprochen langsam bearbeitet.

Ich nehme an, dass in den Patientenakten der Psychiatrie- Einrichtungen, in denen Jan P. über 10 Jahre therapiert wurde, wahrscheinlich ebenfalls zahlreiche Vorfälle zu finden sind, in denen Übergriffe unterschiedlichen Ausmaßes auf junge Mitpatientinnen protokolliert sind. Damit lässt sich dann auch die mMn. außerordentlich langzeitige Aufenthaltsdauer im Maßregelvollzog erklären plus Entlassung mit der Auflage für ein unbefristetes Überwachungsprogramm für rückfallgefährdete Sexualstraftäter.

Gegen diese engmaschige Überwachung hatte Jan P. erfolgreich geklagt und seine Freiheit - laut den aktuellen Berichten - umgehend ausgenutzt, um Kontakt zu jungen Frauen (Jugendlichen) zu suchen, diese aufdringlich zu belästigen und zu bedrängen.

rhapsody3004 schrieb:Ganz ehrlich; Dafür wird der TV wahrscheinlich nicht mal ein Bewusstsein gehabt haben. Wahrscheinlich kann er wirklich nicht logisch denken und auch keine Selbstreflexion üben. So einer denkt auch nicht über mögliche Konsequenzen einschließlich nicht über dass man ihm wieder habhaft werden könnte nach.

Ich glaube auch, dass er in diesem schrecklichen Fall für schuldunfähig erklärt werden wird. (Glaube-nicht wissen).

Ist aber auch egal wo und wie seine freiheitsentziehende Maßnahme dann aussehen könnte - Hauptsache er ist/wäre dann aus dem Verkehr gezogen und das dann hoffentlich auch für den Rest seines Lebens. Ob als Freiheitsstrafe oder im Maßregelvollzug in irgendwelchen Klinken oder was weiß ich wo soll mir dann egal sein.

Ich denke auch, dass, sollte sich alles so bewahrheiten, er dauerhaft in der Psychiatrie enden wird. Wo er mit der Erkenntnislage von jetzt hätte dauerhaft bleiben sollen, bevor er tötet.

Es wird sich evtl. auch herausstellen, dass die 2 Bekanntschaften, nur die Spitze des Eisbergs sind. Er wollte ja augenscheinlich womit auch immer zum Zug kommen. Die anderen Mädchen haben ein riesengroßes Glück gehabt, dass sie einem Schicksal wie Ayleen entgangen sind.

Der Fall macht schon sehr betroffen, vor allem, weil Dinge sich dramatisch entwickelt haben, und nichts unternommen wurde, um die Dramatik zu stoppen.

chorus schrieb:Gegen diese engmaschige Überwachung hatte Jan P. erfolgreich geklagt und seine Freiheit - laut den aktuellen Berichten - umgehend ausgenutzt, um Kontakt zu jungen Frauen (Jugendlichen) zu suchen, diese aufdringlich zu belästigen und zu bedrängen.

Ja. Dagegen hat er Anfang d.J. erfolgreich geklagt. Aber der Vorfall im April d.J. mit der 17jährigen und die erstattete Anzeige hätte dazu führen müssen, dass dieser Beschluss aufgrund seiner Klage Makulatur ist und aufgehoben wird.
Dazu kam es ja nun leider nicht, weil die Anzeige auf gut Deutsch verschlampt wurde.

Bei Focus hat sich eine Ex-Freundin gemeldet. Sie war ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie, also 2018 6 Monate mit ihm zusammen, hat auch zeitweilig mit ihm gelebt. Sie ist eine Freundin seiner Schwester. Sie wusste von seiner Vergangenheit, hätte ihm aber niemals einen Mord zugetraut, obwohl er stellenweise so distanzlos war, dass sie schließlich auszog. Zu seinen Neffen und Nichten sei er sehr lieb gewesen.

Ein Problem sei gewesen, dass er die Medikamente nicht genommen hat.

Am Tag vor der Begegnung mit Ayleen habe er versucht, sie zu erreichen. Tage danach auch.

https://www.focus.de/panorama/welt/ex-freundin-des-mutmasslichen-ayleen-killers-er-hat-seine-medikamente-nicht-genommen_id_128810028.html

Was hätte er ihr gesagt kurz nach Ayleens Tod? Hätte er ihr die Tat gestanden?

CorvusCorax schrieb:Dazu kam es ja nun leider nicht, weil die Anzeige auf gut Deutsch verschlampt wurde.

Nein, das wurde mMn nicht verschlampt.

Hier handelt es sich um die langsam mahlenden Mühlen des Gesetzes, die wohl üblich sind. Ich will gar nicht wissen, mit wievielen Anzeigen eine völlig überlastete Justiz gerade hintendran ist.

CorvusCorax schrieb:Dazu kam es ja nun leider nicht, weil die Anzeige auf gut Deutsch verschlampt wurde.

Dies wird mit Sicherheit ein Nachspiel haben,ich vertraue weiterhin unseren guten Journalisten die Missstände der deutschen Justiz aufdecken.

Lumpel schrieb:Dies wird mit Sicherheit ein Nachspiel haben,ich vertraue weiterhin unseren guten Journalisten die Missstände der deutschen Justiz aufdecken.

Die Überlastung der Justiz ist ja bekannt. Und das Strafanzeigen z.T. eine erhebliche Verzögerung erfahren. Das wird sich auch nicht ändern, weil das Personal fehlt. Ich kenne einen Richter, der mir sagt, dass er eigentlich nur Fälle verhandelt, die jahrelang schon angezeigt sind. Und beim Überhängen des Kirschbaumes auf das Grundstück des Nachbarn ist das auch nicht so folgenreich.

Aber wenn unser System keine bekannten Gefährder mehr aufdeckt, und diese im Sog dieser Entschleunigung bis zum Nachteil einer Person (im schlimmsten Fall wie hier Mord) weiter agieren können, dann muss sich was tun. Das hat ja prinzipiell nichts mit dem langsamen Abarbeiten zu tun, sondern mit einer Priorisierung beim Aufnehmen der Anzeige. Da MUSS eine rote Warnleuchte angehen.

@CorvusCorax

CorvusCorax schrieb:Dazu kam es ja nun leider nicht, weil die Anzeige auf gut Deutsch verschlampt wurde.

Ja, obwohl die zuständigen Beamten gerade in diesem Fall besonders schnell entsprechende Maßnahmen hätten ergreifen müssen, weil:

CorvusCorax schrieb:Dem Kriminalbeamten in Friedberg seien Vita und Vorstrafen des mutmaß­lichen Täters bekannt gewesen.

JamesRockford schrieb:Bei Focus hat sich eine Ex-Freundin gemeldet. Sie war ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie, also 2018 6 Monate mit ihm zusammen, hat auch zeitweilig mit ihm gelebt.

Dass die Presse in solchen Fällen alle möglichen Bekannten des TV - von der Ex-Freundin bis zum Schwippschwager des ehemaligen Nachbars - hervorkramt, ist mir echt zuwider.

Ich bin allerdings überrascht, dass er sogar kurzfristig eine Freundin gefunden hatte.

Lane1988 schrieb:Dass die Presse in solchen Fällen alle möglichen Bekannten des TV - von der Ex-Freundin bis zum Schwippschwager des ehemaligen Nachbars - hervorkramt, ist mir echt zuwider.

Geht mir normalerweise auch so. Aber im vorliegenden Fall sind schon die Inhalte interessant.

1. Dass er keinen Führerschein hat - kein Problem. Die Schwester weiß davon, und dass er Auto fährt - und es passiert nix. Dass er damit seine Reichweite massiv erhöhte und letztendlich so Zugriff auf Ayleen hatte, scheinbar nicht im Rahmen des Vorhersehbaren.

2. Dass er seine Tabletten nicht nahm und somit unzurechenbarer wurde - kein Problem. Auch davon wusste man. Bei einem Sexualstraftäter.

3. Dass er in der Beziehung versuchte, sexuell übergriffig zu werden, ohne das Einverständnis der Freundin, dass wird mal soeben mit einem Tritt in die Genitalien erwidert. Eine Meldung an eine entsprechende Stelle (das ist ja wohl ein mehr als eindeutiges Zeichen, dass er seinen Trieb nicht im Griff hatte) erfolgt nicht.

Mich erschreckt schon, in welcher Welt wir leben. Da werden Dinge einfach hingenommen, und ein Triebtäter mit 10 Jahren Psychiatrie fährt vollkommen unbehelligt unter dem Radar von Staat und Gesellschaft.

Strongbow schrieb:ber wenn unser System keine bekannten Gefährder mehr aufdeckt, und diese im Sog dieser Entschleunigung bis zum Nachteil einer Person (im schlimmsten Fall wie hier Mord) weiter agieren können, dann muss sich was tun. Das hat ja prinzipiell nichts mit dem langsamen Abarbeiten zu tun, sondern mit einer Priorisierung beim Aufnehmen der Anzeige. Da MUSS eine rote Warnleuchte angehen.

Das sehe ich auch so. Das Problem in vielen Behörden (StA aber auch Polizei bswp.) zu viele Fälle und zunehmend treffen auch zu wenig Personal lässt sich leider so schnell nicht lösen, aber dein anderer Vorschlag ist gut - frage mich aber auch, ob das nicht eigentlich schon immer so gemacht wurde und Anzeigen aber auch Strafanträge je nach Priorisierung zu bearbeiten? Oder reicht dafür nicht mal mehr das Personal?



Also da stimme ich zu, da muss sich in der Zukunft definitiv etwas ändern.

Strongbow schrieb:Ich denke auch, dass, sollte sich alles so bewahrheiten, er dauerhaft in der Psychiatrie enden wird. Wo er mit der Erkenntnislage von jetzt hätte dauerhaft bleiben sollen, bevor er tötet.

Was anderes kann ich mir momentan wirklich nicht vorstellen. Selbst wenn er schuldfähig erklärt werden würde und er später wegen seiner ihm jetzt vorgeworfenen Tatvorwürfe schuldig gesprochen werden würde, würde er wohl frühesten erst wieder am Ende seiner Tage als alter Mann, wenn überhaupt, frei kommen. Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung wäre dann in seinem Fall mehr als denkbar.

Aber ich gehe eher davon aus, war damals als Jugendlicher höchstwahrscheinlich auch schon so, dass er auch in diesem Fall schuldunfähig nach § 20 StGB erklärt werden würde und dann dürfte er sein restliches Leben im Maßregelvollzug verbringen. So oder so: Er dürfte für sein restliches Leben für immer aus dem Verkehr gezogen sein. Und das sollte für die Bevölkerung auch nur wichtig

rhapsody3004 schrieb:Selbst wenn er schuldfähig erklärt werden würde

Warum sollte er jetzt plötzlich für schuldfähig erklärt werden, wenn er doch offensichtlich irgendeine psychische Beeinträchtigung vorzuliegen scheint, aufgrund derer er bislang als nicht schuldfähig galt?
Vermutlich wird er dauerhaft im Maßregelvollzug enden. Aber gut, bis dahin ist es noch etwas hin.

Ob die Anzeige gegen ihn zu langsam bearbeitet wurde? Nun ja, in jedem Fall hat er ja scheinbar reichlich Post von Ämter, Gerichten oder der Polizei erhalten - laut Nachbarn. Nur reagierte er eben nicht. Fragt man sich, warum dann nichts passiert bzw. ob wie generell darauf regiert wird, wenn keine Antwort kommt.

Berlinergirl schrieb:Warum sollte er jetzt plötzlich für schuldfähig erklärt werden, wenn er doch offensichtlich irgendeine psychische Beeinträchtigung vorzuliegen scheint, aufgrund derer er bislang als nicht schuldfähig galt?

Das glaube ich ja gar nicht, war nur mehr so hypothetisch gemeint, wenn man das so sagen kann.

Er dürfte auch jetzt in diesem Fall nach § 20 StGB erklärt werden. Wahrscheinlich schon nur wegen seines permanenten Zustandes (also seiner grundsätzlichen scheinbar dauerhaften Störung) und nicht nur wegen seines Zustandes bei/während Tatbegehung.

JamesRockford schrieb:Ein Problem sei gewesen, dass er die Medikamente nicht genommen hat.

Dann ist es ja so, wie ich heute Abend vermutet hatte, als es um die Zustimmung zu einer "Heilbehandlung" ging. Dass er dauerhaft Psychopharmaka einnehmen mußte.

Jan musste wegen dieser Sexualstraftatsgeschichte Tabletten nehmen, die ihn ruhig stellen. Hat er aber nicht.

Quelle:

https://www.focus.de/panorama/welt/ex-freundin-des-mutmasslichen-ayleen-killers-er-hat-seine-medikamente-nicht-genommen_id_128810028.html

@Lane1988
Denke ich auch.
Und selbst FALLS sie der Fahrt zugestimmt hätte würde das doch nichts verbessern.
Der Ausgang dieser Begegnung war von ihr weder zu erwarten noch sonst irgendwas.
Und den Ausgang kann man nicht schönreden.