Ex-Profi des SC Freiburg Dirk Brünker vermisst

Hallo zusammen,
ein weiterer Vermisstenfall, der ursprünglich relativ harmlos begann und nun doch eine etwas mysteriöse Wendung nimmt.

Der 61-jährige Dirk Brünker aus Villingen-Schwenningen verlässt am Abend des 23.12.22 gegen 20:30 Uhr eine Kneipe („Ott“) in der Innenstadt. Seit dem wird er vermisst und es fehlt jede Spur von ihm. Die Kinder, Tamara und Kai (Zweitliga Spieler beim FC Magdeburg) beginnen in den Sozialen Medien die Suche. Laut eigenen Aussagen ist ein freiwilliges Verschwinden sehr unwahrscheinlich. Da Dirk Brünker unter Epilepsie leidet und auf Medikamente angewiesen ist, drängt die Zeit ihn zu finden.

Der Vermisste wird am Abend des 23.12.2022, im Rahmen einer Kneipentour, zuletzt gegen 20:30 Uhr beim Verlassen der Gaststätte “Ott” in der Altstadt von VS-Villingen gesehen. Er ist zu diesem Zeitpunkt angetrunken, jedoch soweit erkennbar orientiert und zu Fuß verkehrsfähig. Über den weiteren Verlauf des Abends, beziehungsweise des ggfls. angetretenen Heimweges, ist derzeit nicht bekannt. Es wird von einer hilflosen Lage ausgegangen.

Quelle: https://fahndung.polizei-bw.de/tracing/villingen-schwenningen-vermisste-person/?fbclid=IwAR0cc4bqW3HVwrxKG3uL8MCW6OpvD6PAdhcSwlJIZnPRWrB6sU4YF9ybid8

Soweit ein „ereignisarmer“ Vermisstenfall. Mysteriös wird es nun jedoch, da heute Nacht (vom 03.01. auf den 04.01.23) das Handy des Vermissten in einem Wald der Nachbargemeinde ein Signal gesendet hat. Darauf hin wurde Großalarm ausgelöst.

Gegen 20 Uhr hat man Großalarm ausgelöst. Rettungshundestaffeln aus dem gesamten Süden Baden-Württembergs sind nach Brigachtal beordert worden. Verschiedenste Rettungsorganisationen, bis zum Bodensee und Freiburg, eilten daraufhin in den Schwarzwald-Baar-Kreis. Rund 100 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Suche.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.naechtlicher-grosseinsatz-neue-spur-bei-suche-nach-dirk-bruenker.19bac8e0-9a76-4aa3-b4d4-ca411c8789d8._amp.html

Laut Google Maps benötigt man zu Fuß von der Gaststätte bis nach Klengen rund 1,5 Stunden. Fraglich ist, warum der Vermisste diesen Weg einschlug und wie er - falls das Signal tatsächlich von seinem Handy kam - in den Wald gekommen ist.

Privat organisierte Suchen mit Maintrailern haben in die selbe Richtung verwiesen.

Ich frage mich auch: Warum loggt sich das Handy, nach dieser doch längeren Zeit auf einmal mitten im Wald ein? Oder wurde das Signal erst jetzt ausgewertet, aber warum dann direkt der Großeinsatz? Handelt es sich um einen Unglücksfall oder gar um ein Verbrechen?

Wie ist eure Einschätzung dazu?

Das Handysignal nach so vielen Tagen ist wirklich mysteriös. Ob er in diesem Waldstück oder an einem der Gewässer auf dem Weg dahin verunglückt ist und nun hat jemand sein Handy gefunden und versucht, es zu aktivieren?

Wenn man von einer hilflosen Lage ausgeht, wäre doch der Akku vom Handy längst alle.

Also entweder war es aus und wurde wieder angeschaltet oder es wurde zwischendrin aufgeladen.

Beides setzt eine aktive Handlung voraus, ob das auch ein Fremder sein kann? Da müsste man wissen, wie das Handy gesichert ist, passwortgeschützt oder so.

Das Vorkommen von plötzlichen Signalen durch scheinbar wieder eingeschaltete Handies wird auch in anderen Fällen diskutiert.
Im Fall der am Schluchtensteig verschwundenen Scarlett meldete das Handy anscheinend per SMS, dass es wieder Empfang hätte. Laut Ermittlungsbehörden kämen solche SMS auch durch Fehler zustande.

Thordis schrieb:auch durch Fehler zustande.

Welcher Art können die Fehler denn sein?

Kommt das Signal verspätet an und das Handy war aus?

Oder kommt es örtlich falsch an?

Krimifan123 schrieb:Laut Google Maps benötigt man zu Fuß von der Gaststätte bis nach Klengen rund 1,5 Stunden. Fraglich ist, warum der Vermisste diesen Weg einschlug und wie er - falls das Signal tatsächlich von seinem Handy kam - in den Wald gekommen ist.

Ohne irgendwelche näheren Informationen kann man dazu keine Einschätzung abgeben, denke ich.
1,5 Stunden sind grundsätzlich erstmal machbar, vor allem, wenn man ein konkretes Ziel hat.
Der Mann war offenbar angegrunken. Menschen sind unter Alkoholeinfluss unterschiedlich vital und leistungsfähig. Für die einen sind 1,5 Stunden Fussmarsch unter Alkohol gar kein Problem, auch deshalb, weil sie eventuelle Erschöpfung nicht mehr so wahrnehmen. Für andere geht schon nach 2 Gläsern Bier nur noch Sofa.
Die Frage wäre auch, was gab es in dem Wald, was ein Ziel sein könnte?

Krimifan123 schrieb:Warum loggt sich das Handy, nach dieser doch längeren Zeit auf einmal mitten im Wald ein?

Das finde ich auch sehr rätselhaft.
Mir fehlen die entsprechenden technischen Kenntnisse, das einzuordnen.
Folgende Fragen stellen sich mir auch

Bundeskanzleri schrieb:Welcher Art können die Fehler denn sein?

Kommt das Signal verspätet an und das Handy war aus?

Oder kommt es örtlich falsch an?

Aus dem verlinkten Bericht geht für mich nur hervor, dass man den Gesuchten nicht gefunden hat, nicht aber, ob man das Handy oder irgendwelche Spuren gefunden hat.

fischersfritzi schrieb:Aus dem verlinkten Bericht geht für mich nur hervor, dass man den Gesuchten nicht gefunden hat, nicht aber, ob man das Handy oder irgendwelche Spuren gefunden hat.

Mich wurde auch interessieren, ob das Signal aus dem nirgendwo kam, oder ob es einem Weg zugeordnet werden konnte und was (und ob überhaupt irgendwas) gefunden wurde.
Bei dem Wetter derzeit müsste man ja sehen, ob dort jemand dort lang gegangen ist oder ob es sonstige Spuren gibt, wenn es nicht direkt einen befestigten Weg betraf.

Dusk schrieb:jemand dort lang gegangen ist oder ob es sonstige Spuren gibt, wenn es nicht direkt einen befestigten Weg betraf.

Bei so einem konkreten Hinweis wäre ist sicher der Einsatz von Hunden sinnvoll.
Dann hätte man eine Idee, ob der Gesuchte dort war.

@Bundeskanzleri
Stimmt. Sowieso komisch, wenn keine Hunde zum Einsatz gekommen sind. Würde sich hier doch direkt anbieten, hätte ich jetzt gedacht.

@Bundeskanzleri
Im besagten Fall ging es nicht um ein Ortungssignal, sondern um eine Benachrichtigung per SMS, dass das Handy nun wieder erreichbar ist.
Die EB erklärten, dass Systemfehler vorkommen würden.

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen (Seite 765) (Beitrag von CorvusCorax)

Ein angebliches Handyortungssignal nach Tagen, das dann aber auch keine Rolle mehr spielte, gab es im Fall der zwei verschwundenen jungen Männer an der tschechischen Grenze. Scheint wirklich öfter vorzukommen...

@Dusk
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.seit-freitagabend-vermisst-polizei-sucht-nach-61-jahre-altem-villinger.3dfbbea5-057c-42d1-85e8-0c98e26648c6.html

Es kamen schon Hunde zum Einsatz.

Ein Mantrailer hat am Mittag kurzzeitig die Fährte aufnehmen können.

Thordis schrieb:dass das Handy nun wieder erreichbar ist.

Ok, das ist dann was anderes.
In deinem zitierten Beitrag steht allerdings auch, dass das Handy wohl an sein musste.
Nach der Zeit ist das schon bemerkenswert.

Es muss ja etwas an dem Handysignal sein dass es einen Großeinsatz auslöst. Ich meine den Ermittlern müssten ja ähnlich gelagerte Fälle bekannt sein. Oder aber sie wollten einfach keine Zeit verlieren und möglichst schnell mit der Suche beginnen.
Wie auch immer, hoffentlich gibt es hier noch ein gutes Ende.

Herbstkind schrieb:Es muss ja etwas an dem Handysignal sein dass es einen Großeinsatz auslöst

Auch wenn den Ermittlern Fälle von „falschen“ Handysignalen bekannt sein sollten: Man darf trotzdem nich zum Vornherein von einem Fehler aus gehen. Nur weil es ab und an Systemfehler gab, wäre es fahrlässig davon auszugehen, es handle sich IMMER um einen Systemfehler. Gerade wenn kein anderer Ansatz da ist, muss man jede Möglichkeit ausschöpfen.

Theoretisch ist so ein Signal übrigens durchaus auch auch 2 Wochen noch möglich. Mein Sohn zB hat ein robusten „Outdoor-Klopper“ von einem Handy. Dieses schafft, eingeschaltet ohne aktive Nutzung, durchaus 2 Wochen auf empfang zu sein.

Das Handy wurde in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember ausgeschaltet im Bereich des Sendemasts nördlich von Grüningen.

"Das Handy ist in diesem Bereich entweder ausgeschaltet worden oder der Akku war leer – nicht ganz ausgeschlossen ist auch, dass es einen Einbuchungsabriss und damit kein Netz gab"

In Betracht gezogen wird auch, dass Brünker mit dem Ringzug nach Klengen oder Grüningen gefahren ist und dort ausgestiegen ist.
Es wurde auch das Gebiet entlang der Briegach und der Bahnstrecke abgesucht.
Kommende Woche sollen in demselben Waldgebiet Leichensuchhunde eingesetzt werden.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.vermisstensuche-dirk-bruenker-funkmast-koennte-ermittler-auf-entscheidende-spur-bringen.4519ccae-bb01-4fb8-af90-f5edeba37285.html

mike_N schrieb:Theoretisch ist so ein Signal übrigens durchaus auch auch 2 Wochen noch möglich. Mein Sohn zB hat ein robusten „Outdoor-Klopper“ von einem Handy. Dieses schafft, eingeschaltet ohne aktive Nutzung, durchaus 2 Wochen auf empfang zu sein.

Daran musste ich auch denken. Es gibt ja einige ältere Leute (ich mag hier keinen auf die Füße treten bzgl. Alter...) die ein robustes oder ein sogenanntes "Seniorenhandy" haben. Das hält auch je nach Nutzung länger durch.

Freunde von mir haben aber auch ein älteres Modell welches sie extra für Kneipentouren, zu Sportevents etc. dabei haben, gerade weil bei sowas gerne mal das Handy hinfällt, verloren geht, gestohlen wird.

Merkwürdig ist halt wenn Folgendes zutrifft:

Silberstreif schrieb:Das Handy wurde in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember ausgeschaltet

Das steht da ja gerade nicht, sondern

Silberstreif schrieb:"Das Handy ist in diesem Bereich entweder ausgeschaltet worden oder der Akku war leer – nicht ganz ausgeschlossen ist auch, dass es einen Einbuchungsabriss und damit kein Netz gab"

es gibt drei Möglichkeiten.

Die neueren Erkenntnisse laut Schwarzwälder Bote hat @Silberstreif hier schon gepostet. Es handelt sich wohl um ein iPhone, laut Zeitungsbericht. Das hält definitiv keine zwei Wochen durch.

Ich frage mich, warum er mit dem Ringzug (ähnlich einer S-Bahn) nach Klengen oder Grüningen gefahren ist. Was wollte er dort? Er wohnt in Villingen. Laut Fahrplan muss es auch einer der letzten Züge gewesen sein, da diese nicht die ganze Nacht fahren.

Und von der Haltestelle in der Dorfmitte bis in den Wald ist es ein ordentliches Stück zu gehen. Da stellt sich wiederum die Frage: Warum macht er das, abends um ca. 21/22 Uhr? Was will er im Wald?

Klengen und Grüningen sind sehr kleine Dörfer, ab 0 Uhr werden durch die Energiesparmaßnahmen zudem ALLE Laternen abgeschaltet. Es ist stockdunkel.

Krimifan123 schrieb:Und von der Haltestelle in der Dorfmitte bis in den Wald ist es ein ordentliches Stück zu gehen. Da stellt sich wiederum die Frage: Warum macht er das, abends um ca. 21/22 Uhr? Was will er im Wald?

Könnte es sein, dass er in eine Notlage geriet und ihm eine gewissenlose Person das Handy stahl und ihn einfach liegenließ?

Ich habe aus persönlichen Gründen mal zum Thema Alkohol und Epilepsie recherchiert. Das hilft hier natürlich nicht weiter, aber irgendwann wird die Frage aufkommen, da DB laut Ausgangspost unter Epilepsie leidet.

In der Regel ist ein sozialverträglicher Konsum von Alkohol auch bei Menschen mit Epilepsie problemlos möglich. Eine Trinkmenge von zwei großen Bieren oder Getränken mit vergleichbarem Alkoholgehalt ist in der Regel unbedenklich. Bei Menschen mit idiopathischen (genetischen) Epilepsien kann der Konsum größerer Mengen von Alkohol jedoch durchaus zu Anfällen führen und sollte vermieden werden.

http://epilepsie-sh-hessen.de/leben-mit-epilepsie/epilepsie-und-alkohol/#:~:text=In%20der%20Regel%20ist%20ein,ist%20in%20der%20Regel%20unbedenklich.