Der mysteriöse Fall Delphine Jubillar
21.02.2022 um 15:38Ich würde gerne auf den Vermisstenfall Delphine Jubillar aufmerksam machen, über den fast täglich etwas in der französischen Presse zu lesen ist, und mit dem sich tausende von Hobbyermittlern beschäftigen:
Delphine Jubillar, 33 Jahre und Mutter von zwei Kindern verschwand in Cagnac-les-Mines im Tarn in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2020.
Nach Angaben ihres Mannes hat sie das Haus der Familie zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens in einer weißen Daunenjacke verlassen und nur ihr Handy mitgenommen.
Delphine Jubillar, geb. Aussaguel ist Krankenschwester, und arbeitet nachts in der Claude-Bernard-Klinik in Albi. Seit Juli 2013 ist sie mit Cédric Jubillar, einem selbstständigen Maler und Stuckateur verheiratet. Zusammen haben sie zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, die zum Zeitpunkt seines Verschwindens 6 Jahre und 18 Monate alt waren.
Im Sommer 2020 sprach Delphine von Trennung. Ihr Ehemann teilte diesen Wunsch nach Angaben seines Anwalts.
Dies zum Hintergrund.
Am Morgen des 16. Dezember 2020 meldete Cédric Jubillar seine Frau als vermisst. Gegen 4 Uhr morgens schickt er folgende Nachricht an eine Freundin von Delphine: „Sag Delphine, sie soll nach Hause kommen." Die Freundin antwortet: „Delphine ist nicht bei mir.“. Die ersten Suchaktionen erfolgten durch Hunde, Drohnen, Hubschrauber und 50 Reservegendarmen.
Am Mittwoch, dem 23. Dezember 2020, durchsuchten fast tausend Menschen, darunter Cédric Jubillar, das hügelige Gelände um die Stadt herum, um Delphine zu finden. Einige Gegenstände (Telefon, Messer, Kleidung) werden entdeckt. Am selben Tag wurde eine gerichtliche Untersuchung wegen Entführung und Freiheitsberaubung eingeleitet und die Akte zwei Untersuchungsrichtern des Gerichts von Toulouse übergeben. Am nächsten Tag wurde das Haus der Eheleute von Ermittlern durchsucht, und erneut am 6. Januar 2021.
Am 16. Juni 2021 wurden Ehemann Cédric, seine Mutter und sein Stiefvater von den Gendarmen festgenommen. Am 18. Juni 2021 wurde Cédric wegen Mordes in einem besonders schweren Fall angeklagt, nachdem die Ermittlungsrichter zu dem Schluss gekommen waren, dass zu viele Elemente gegen ihn sprachen. Darunter waren:
Das Anstellen der Waschmaschine mit der Bettdecke seiner Frau kurz nachdem er die Polizei über das Verschwinden informiert hat, ist für mich das stärkste Indiz, dicht gefolgt von der Nachricht an die Freundin und die Schreie nach dem heftigen Streit, den er den Ermittlern veschwieden hat.
Es wurde verschiedenen Spuren nachgegangen, aber die meisten verliefen im Sande.
Delphine korrespondierte in sozialen Netzwerken mit einem Mann („der geheimnisvolle Mann aus Montauban", wie er in der Presse genannt wird). Für die Tatnacht hat er ein Alibi. Dieser Mann gab im Juni 2021 an, dass er und Delphine zusammenziehen wollten. In der Tatnacht habe sie ihm kurz vor 23 Uhr ein Foto von ihr „in Nachtwäsche“ geschickt , geduscht und fertig zum Schlafengehen. Diese Kleidungsstücke wurden bei der ersten Suche in der Schmutzwäschetonne gefunden.
Im Dezember 2021 gehen die Ermittler einer neuen Spur nach: Cathy M., Ehefrau von Delphine Geliebten (der geheimnisvolle Mann aus Montauban“), hat eine SMS ihres Mannes an Delphine am Tag vor dem Verschwinden abgefangen. Nachdem sie ihren Mann zur Rede gestellt hat, kontaktiert sie Delphine und sucht das Gespräch. Laut Cathy M. einigen sich die beiden Frauen darauf, dass Delphine die Trennung von Cathy und ihrem Ehemann im Januar 2021 abwarten wird, um danach ihre Affäre mit ihrem Geliebten fortzusetzen. Aber am selben Abend schickt Delphine ihm entgegen der Abmachung mit dessen Frau ein Foto von sich in Nachtbekleidung.
Und am Tag vor dem Verschwinden von Delphine rief Cathy M. 145 Mal eine unbekannte Nummer an.
In der Sendung L'Heure du Crime vom Montag, 24. Januar 2022, deutet die Aussage eines Nachbarn darauf hin, dass Cédric Jubillar "in Richtung Bowling Green gesehen worden wäre und den Kopf gesenkt habe, als er ihn gesehen hat".
Am Freitag, den 15. Oktober 2021, zehn Monate nach dem Verschwinden von Delphine, wird ihr Ehemann Cédric im Gerichtsgebäude von Toulouse von den beiden Untersuchungsrichtern angehört, die ihn im Juni wegen Mordes angeklagt hatten. Die Anhörung dauert vier Stunden und Cédric beteuert dort seine Unschuld.
Am 15. Dezember 2021, ein Jahr nach dem Verschwinden, wird die neue Lebensgefährtin von Cédric in Polizeigewahrsam genommen. Ihre Wohnung war im Juni 2021 von den Gendarmen durchsucht worden, ohne dass sie damals in Polizeigewahrsam genommen wurde. Nach 35 Stunden wurde sie ohne Anklageerhebung gehen gelassen.
Die Bettdecke ist einer der Anklagepunkte gegen den Stuckateur.
Die Anwälte von Cédric Jubillar, der seit dem 18. Juni 2021 wegen Mordes an seiner Frau Delphine in Haft ist, haben am 18.2.2022 einen neuen Antrag auf Freilassung gestellt. Es ist der vierte, den das Trio der Verteidiger des Stuckateurs innerhalb von acht Monaten formuliert hat. Letzterer beteuert immer noch seine Unschuld am Verschwinden seiner Frau in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2020 aus dem gemeinsamen Haus in Cagnac-les-Mines im Tarn.
Wikipedia: Affaire Delphine Jubillar
https://www.20minutes.fr/societe/3238271-20220218-affaire-delphine-jubillar-huit-mois-apres-incarceration-nouvelle-demande-remise-liberte-mari
Dass Cedric sich offenbar sehr schnell eine neue Partnerin gesucht hat, könnte man in der ohnehin zerrütteten Ehe begründen. Immerhin hatte Delphine ja bereits einen neuen Partner. Aber wenn emotional alles abgeschlossen ist, warum streitet man sich dann heftig? Ging es um gemeinsames Vermögen? Oder um die Kinder?
Das mit der Bettdecke ist bemerkenswert. Die Frau ist verschwunden, der Mann ruft die Polizei an und stopft dann noch schnell die Bettdecke in die Waschmaschine? Und das um 4 Uhr morgens? Warum war er überhaupt auf? Warum schreibt er diese kryptische Nachricht an ihre Freundin?
Alles deutet auf ihn als Täter hin, aber hat sich die Ehefrau des neuen Freundes nicht auch merkwürdig verhalten? Stimmen ihre Angaben mit dem Pausieren der Beziehung zwischen Delphine und ihrem Mann? Wenn ja, warum hat Delphine ihm kurz darauf noch ein Foto geschickt?
Was haltet Ihr davon?
Delphine Jubillar, 33 Jahre und Mutter von zwei Kindern verschwand in Cagnac-les-Mines im Tarn in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2020.
Nach Angaben ihres Mannes hat sie das Haus der Familie zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens in einer weißen Daunenjacke verlassen und nur ihr Handy mitgenommen.
Delphine Jubillar, geb. Aussaguel ist Krankenschwester, und arbeitet nachts in der Claude-Bernard-Klinik in Albi. Seit Juli 2013 ist sie mit Cédric Jubillar, einem selbstständigen Maler und Stuckateur verheiratet. Zusammen haben sie zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, die zum Zeitpunkt seines Verschwindens 6 Jahre und 18 Monate alt waren.
Im Sommer 2020 sprach Delphine von Trennung. Ihr Ehemann teilte diesen Wunsch nach Angaben seines Anwalts.
Dies zum Hintergrund.
Am Morgen des 16. Dezember 2020 meldete Cédric Jubillar seine Frau als vermisst. Gegen 4 Uhr morgens schickt er folgende Nachricht an eine Freundin von Delphine: „Sag Delphine, sie soll nach Hause kommen." Die Freundin antwortet: „Delphine ist nicht bei mir.“. Die ersten Suchaktionen erfolgten durch Hunde, Drohnen, Hubschrauber und 50 Reservegendarmen.
Am Mittwoch, dem 23. Dezember 2020, durchsuchten fast tausend Menschen, darunter Cédric Jubillar, das hügelige Gelände um die Stadt herum, um Delphine zu finden. Einige Gegenstände (Telefon, Messer, Kleidung) werden entdeckt. Am selben Tag wurde eine gerichtliche Untersuchung wegen Entführung und Freiheitsberaubung eingeleitet und die Akte zwei Untersuchungsrichtern des Gerichts von Toulouse übergeben. Am nächsten Tag wurde das Haus der Eheleute von Ermittlern durchsucht, und erneut am 6. Januar 2021.
Am 16. Juni 2021 wurden Ehemann Cédric, seine Mutter und sein Stiefvater von den Gendarmen festgenommen. Am 18. Juni 2021 wurde Cédric wegen Mordes in einem besonders schweren Fall angeklagt, nachdem die Ermittlungsrichter zu dem Schluss gekommen waren, dass zu viele Elemente gegen ihn sprachen. Darunter waren:
- Gemäß der Staatsanwaltschaft Toulouse wurden am 15. Dezember 2020 gegen 23 Uhr von zwei Zeugen Schreie einer Frau, angeblich des Opfers, gehört, was die Aussage des 6-jährigen Sohnes bestätigte, der während einer zweiten Vernehmung einen heftiger Streit zwischen seinen Eltern erwähnte, den der Angeklagte bei einer ersten Anhörung nicht erwähnt hatte.
- Die Ermittler geben an, dass Delphines Auto während der Nacht bewegt wurde, da es in der entgegengesetzten Richtung geparkt war, in der Delphine Jubillar es normalerweise geparkt hatte, und es auch Kondenswasser im Fahrzeug gab, was laut einem Experten auf eine menschliche Anwesenheit hinweist. Die Autoschlüssel befanden sich allerdings in Delphines Handtasche im Haus.
- Laut Staatsanwaltschaft stellte Cedric beim Eintreffen der Polizei um 4.50 Uhr am Tag des Verschwindens geradedie Waschmaschine an. Gewaschen wurde die Bettdecke, in der seine Frau schlief.
- Die Ermittler wundern sich über seinen Eifer, die Gendarmerie nur fünfzehn Minuten nach dem Aufwachen zu kontaktieren. 180 Mal versucht er, seine Frau bis 10 Uhr morgens zu erreichen, dann folgten noch zwei Anrufe am 17. Dezember. Danach keiner mehr.
- Darüber hinaus sind die Ermittler überrascht von der Geschwindigkeit der Trauerarbeit des Angeklagten, was darauf hindeutet, dass er Delphine Schicksal kennt.
- Die zusammenhangslosen und sich widersprechenden Äußerungen von Cédric veranlassen die Ermittler, die Glaubwürdigkeit seiner Rede über den Verlauf des Abends in Frage zu stellen. Laut Staatsanwaltschaft konnte Cédric „brutal, unhöflich, aggressiv sein“.
Das Anstellen der Waschmaschine mit der Bettdecke seiner Frau kurz nachdem er die Polizei über das Verschwinden informiert hat, ist für mich das stärkste Indiz, dicht gefolgt von der Nachricht an die Freundin und die Schreie nach dem heftigen Streit, den er den Ermittlern veschwieden hat.
Es wurde verschiedenen Spuren nachgegangen, aber die meisten verliefen im Sande.
Delphine korrespondierte in sozialen Netzwerken mit einem Mann („der geheimnisvolle Mann aus Montauban", wie er in der Presse genannt wird). Für die Tatnacht hat er ein Alibi. Dieser Mann gab im Juni 2021 an, dass er und Delphine zusammenziehen wollten. In der Tatnacht habe sie ihm kurz vor 23 Uhr ein Foto von ihr „in Nachtwäsche“ geschickt , geduscht und fertig zum Schlafengehen. Diese Kleidungsstücke wurden bei der ersten Suche in der Schmutzwäschetonne gefunden.
Im Dezember 2021 gehen die Ermittler einer neuen Spur nach: Cathy M., Ehefrau von Delphine Geliebten (der geheimnisvolle Mann aus Montauban“), hat eine SMS ihres Mannes an Delphine am Tag vor dem Verschwinden abgefangen. Nachdem sie ihren Mann zur Rede gestellt hat, kontaktiert sie Delphine und sucht das Gespräch. Laut Cathy M. einigen sich die beiden Frauen darauf, dass Delphine die Trennung von Cathy und ihrem Ehemann im Januar 2021 abwarten wird, um danach ihre Affäre mit ihrem Geliebten fortzusetzen. Aber am selben Abend schickt Delphine ihm entgegen der Abmachung mit dessen Frau ein Foto von sich in Nachtbekleidung.
Und am Tag vor dem Verschwinden von Delphine rief Cathy M. 145 Mal eine unbekannte Nummer an.
In der Sendung L'Heure du Crime vom Montag, 24. Januar 2022, deutet die Aussage eines Nachbarn darauf hin, dass Cédric Jubillar "in Richtung Bowling Green gesehen worden wäre und den Kopf gesenkt habe, als er ihn gesehen hat".
Am Freitag, den 15. Oktober 2021, zehn Monate nach dem Verschwinden von Delphine, wird ihr Ehemann Cédric im Gerichtsgebäude von Toulouse von den beiden Untersuchungsrichtern angehört, die ihn im Juni wegen Mordes angeklagt hatten. Die Anhörung dauert vier Stunden und Cédric beteuert dort seine Unschuld.
Am 15. Dezember 2021, ein Jahr nach dem Verschwinden, wird die neue Lebensgefährtin von Cédric in Polizeigewahrsam genommen. Ihre Wohnung war im Juni 2021 von den Gendarmen durchsucht worden, ohne dass sie damals in Polizeigewahrsam genommen wurde. Nach 35 Stunden wurde sie ohne Anklageerhebung gehen gelassen.
Die Bettdecke ist einer der Anklagepunkte gegen den Stuckateur.
Die Anwälte von Cédric Jubillar, der seit dem 18. Juni 2021 wegen Mordes an seiner Frau Delphine in Haft ist, haben am 18.2.2022 einen neuen Antrag auf Freilassung gestellt. Es ist der vierte, den das Trio der Verteidiger des Stuckateurs innerhalb von acht Monaten formuliert hat. Letzterer beteuert immer noch seine Unschuld am Verschwinden seiner Frau in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2020 aus dem gemeinsamen Haus in Cagnac-les-Mines im Tarn.
Wikipedia: Affaire Delphine Jubillar
https://www.20minutes.fr/societe/3238271-20220218-affaire-delphine-jubillar-huit-mois-apres-incarceration-nouvelle-demande-remise-liberte-mari
Dass Cedric sich offenbar sehr schnell eine neue Partnerin gesucht hat, könnte man in der ohnehin zerrütteten Ehe begründen. Immerhin hatte Delphine ja bereits einen neuen Partner. Aber wenn emotional alles abgeschlossen ist, warum streitet man sich dann heftig? Ging es um gemeinsames Vermögen? Oder um die Kinder?
Das mit der Bettdecke ist bemerkenswert. Die Frau ist verschwunden, der Mann ruft die Polizei an und stopft dann noch schnell die Bettdecke in die Waschmaschine? Und das um 4 Uhr morgens? Warum war er überhaupt auf? Warum schreibt er diese kryptische Nachricht an ihre Freundin?
Alles deutet auf ihn als Täter hin, aber hat sich die Ehefrau des neuen Freundes nicht auch merkwürdig verhalten? Stimmen ihre Angaben mit dem Pausieren der Beziehung zwischen Delphine und ihrem Mann? Wenn ja, warum hat Delphine ihm kurz darauf noch ein Foto geschickt?
Was haltet Ihr davon?