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Obdachloser in Hannover erstochen

170 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hannover, 2021, Tötungsdelikt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Obdachloser in Hannover erstochen

02.06.2022 um 07:01
Kielius schrieb (Beitrag gelöscht):Rekonstruktion bei Aktenzeichen XY:

"Die Anwohner des Stadtwaldes hören fast jede Nacht seine Schreie. Eine Umstand, der ihm letztlich zum Verhängnis wird."
Im Film wird nachher gezeigt, wie Anwohner durch Hilfeschreie wach werden. Da diese aber nichts ungewöhnliches waren, haben sie diesen keine Bedeutung zugemessen und das Fenster geschlossen. Ich denke, das "zum Verhängnis" werden, bezog sich darauf.


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02.06.2022 um 07:02
Zitat von KottanKottan schrieb:Ich fand es seltsam, dass diesmal, wie schon erwähnt, ausdrücklich gesagt wurde, dass der Täter auch eine Frau gewesen sein könnte. Außerdem würde erwähnt, dass die Ermittlungsbehörden eine DNA-Spur sichergestellt haben. Ist diese Spur schon ausgewertet und wurde eine weiblich DNA gefunden?
Eine weibliche DNA kann ja von der Anwohnerin, die ihm öfter was brachte, gewesen sein, oder, der Mann war da immer erst ab 22:00 Uhr, tagsüber können da alle möglichen Menschen DNA hinterlassen haben.
Wenn sie direkt am Körper war, kann man das natürlich ausschließen, und die Anwohnerin wurde bestimmt ausgeschlossen, sollte es sich tatsächlich um weibliche DNA handeln.


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02.06.2022 um 07:36
Also ich denke man sollte das Motiv "Lärmbelästigung" echt nicht unterschätzen. Das ist keine Kleinigkeit wenn er jeden Abend auf dieser Bank über einen langen Zeitraum schlief und jede Nacht rumgeschrien hat aufgrund seiner Erkrankung. Die Tat zeugt von einer großen Wut und ist sehr heimtückisch abgelaufen. Ein Raubmord war es nicht. Ein persönliches Motiv scheint mir naheliegend. Der andere schlimme Gedanke wäre, dass irgendjemand mal wissen wollte, wie es ist wenn man so eine Tat begeht. Solche Tatmotive gibt es natürlich auch.


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02.06.2022 um 08:26
Zitat von marienkaefermarienkaefer schrieb:Also ich denke man sollte das Motiv "Lärmbelästigung" echt nicht unterschätzen.
Wie wahr. Man muss sich nur mal überlegen, dass man Zuhause, an seinem Wohlfühlort quasi, keine ruhige Nacht ohne plötzliche Lärmbelästigung genießen kann. Gerade nach einem stressigen Tag oder wenn auch Kinder nicht mehr zur Ruhe finden können, zerrt das sicherlich enorm an dem Nervenkostüm.
Ich kann mir aber vorstellen, dass sicher schon abgeklärt wurde ob es früher schon mal eine offizielle Beschwerde bei der Polizei gegeben hat gegen ihn. Die Nachbarn müssten auspacken ob sich jemand in der Nachbarschaft intern beschwert hat.


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02.06.2022 um 09:09
Zitat von rattichrattich schrieb am 13.07.2021:Vielleicht wäre Dirk S. noch zu retten gewesen, wenn man ihn früher gefunden hätte? Aber der/die Täter haben ihn wohl in der späten Nacht angegriffen, zu einem Zeitpunkt, als er vermutlich schlief und sich um den Tatort herum sonst niemand mehr aufhielt, der hätte zu Hilfe kommen können.
Ich hatte das gestern im XY ehr als einen tragischen Zufall verstanden. Nämlich den, dass Herr S. aufgrund seiner Schizophrenie nicht nur am Tage "normale" ( Streit- ) Gespräche mit seinem imaginären Gegenüber führte sondern nachts sehr oft im Schlaf aufschrie und laut brüllte.

Genau wie die Dame im Film hörten andere Anwohner diese Schreie nachts regelmäßig, unternahmen aber nichts mehr dagegen. Ich vermute, weil man wusste, dass Dirk S. sich wieder beruhigen und weiterschlafen wird.

Und aus diesem Grund hat in der Nacht der Tötung keiner der Nachbarn auf die Hilferufe und Schreie reagiert. Niemand dachte, dass Herr S. tatsächlich in Gefahr gewesen sein könnte.

..

Täter? Vielleicht störte sich ein Anwohner an den regelmäßigen nächtlichen Schreien? Und weil er genau den o.g. Umstand einkalkulierte, hatte er wenig Sorge darüber, dass nach den Hilferufen jemand angerannt kam, um Dirk S. helfen zu wollen.

Im Film sieht man ja auch sehr konkret, dass die Dame, die immer zu Dirk S. kam, nachts durch Herrn S.' Schreie aufwachte, die Augen verrollte, dass Fenster schloss und sich wieder zum Schlafen niederlegte.

Die Schrei- und Hilferufgeräusche gehörten zum Geräuschbild der Wohngegend. Jeder wusste, dass sie von dem obdachlosen Mann auf der Parkbank kamen.


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02.06.2022 um 09:18
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Die Schrei- und Hilferufgeräusche gehörten zum Geräuschbild der Wohngegend. Jeder wusste, dass sie von dem obdachlosen Mann auf der Parkbank kamen.
Ich denke auch, dem oder den Tätern war das bekannt.


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02.06.2022 um 09:36
Zu den Gemeinsamkeiten Fall Straten/DS: dass beide Männer zurückgezogen lebten und eher unübliche Obdachlose waren, also keinen Alkohol
tranken, sich von anderen Obdachlosen fernhielten und Notschlafstellen mieden, war wahrscheinlich genau das, was sie zu leichten Opfern machte. Die Gemeinschaft bietet doch einen gewissen Schutz (Zeugen, es kann jemand Hilfe holen, eine Gruppe wird nicht so leicht attackiert) und dass Obdachlosenunterkünfte/Notschlafstellen sicherere Orte sind, als unter freiem Himmel, leuchtet sowieso ein. Deshalb denke ich nicht, dass zwischen den beiden Opfern irgendeine Verbindung bestand, sondern sie waren einfach "leicht zu haben".


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02.06.2022 um 09:42
Die Polizei überprüft mögliche Zusammenhänge
Hinweise lassen die Kripo hoffen Rätselhaft ist der Mord an dem Obdach- losen Dirk Schleicher aus Hannover. Er war auf einer Parkbank im Stadtwald Eilenriede erstochen worden. Das Mo- tiv: bis heute unbekannt. Mehrere XY- Zuschauerinnen und Zuschauer wiesen auf einige ähnlich gelagerte Fälle in Deutschland hin. Manche waren den Ermittlern aus Han- nover schon bekannt. Bei anderen wird nun überprüft, ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Mord im Stadtwald geben könnte. Wenn dem so wäre, könnte das unter Umständen tatsächlich auf die Spur des oder der Täter führen.
Quelle: https://teletext.zdf.de/teletext/zdf/?seite=707


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02.06.2022 um 10:24
Mir sind die gleichen Sachen aufgefallen wie den meisten hier.

Ich habe mich sofort gefragt, ob man eine Frau nur für nicht ausgeschlossen hält oder ob man Indizien hat, die ausdrücklich auf eine Frau hinweisen, zum Beispiel ein Profiling des Tatablaufs. Ich finde, es würde passen. Bei einem Angriff im Schlaf kann eine körperlich unterlegene Person mit weniger Gegenwehr rechnen und vielleicht wird das auch als weniger grausam empfunden, jemanden anzugreifen, wenn er es nicht merkt.

Ich nahm zuerst an, dass der Text des Sprechers, dass die Schizophrenie ihm zum Verhängnis wurde auf das Tatmotiv abzielte. Es war dann klar gemeint, dass seine Hilferufe nicht ernstgenommen wurden. Dennoch gehe ich fest davon aus, dass hier das Motiv liegt. Die Hilfeschreie dürften massiv gewesen sein und wenn selbst das als alltäglich empfunden wurde, kann man sich vorstellen, wie stark die Lärmbelästigung gewesen sein muss.

Der Kommissar nannte ein persönliches Motiv im Sinne von Streit, weshalb der Vortag rekonstruiert werden soll und allgemein Hass gegen Obdachlose. Ich halte eigentlich nur 2 Motive für in Frage kommend. Die Lärmbelästigung oder allgemein Lust am Töten oder auch eine Kombination daraus.

Erschreckend fand ich, dass die Polizei auf den Fall Straten hingewiesen werden musste beziehungsweise den Hinweis erwähnenswert fand. Daran haben doch wohl die meisten gedacht und der Fall war selber in XY zu sehen, also allen Mitarbeitern dort bekannt.


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02.06.2022 um 10:28
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Genau wie die Dame im Film hörten andere Anwohner diese Schreie nachts regelmäßig, unternahmen aber nichts mehr dagegen.
Wurde denn von Anwohnern schon etwas unternommen, um den Obdachlosen zu vertreiben? Ich habe darüber bisher nichts gelesen.
Das Problem kann tatsächlich gravierend sein für jemanden, der einen leichten Schlaf hat, schlecht wieder einschläft und vielleicht jeden Morgen sehr früh raus muss.
Ich versuche mich gerade in die Situation hineinzuversetzen: Ein "Penner" macht eine nahegelegene Parkbank zu seinem Schlafzimmer und gibt jede Nacht störende Laute von sich oder brüllt herum.
Es gäbe sicherlich zivilere Möglichkeiten als eine Messerattacke, um den "Störenfried" zu vergrämen, so dass er sich anderswo seinen Schlafplatz sucht.


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02.06.2022 um 10:35
Zitat von sdksdk schrieb:Erschreckend fand ich, dass die Polizei auf den Fall Straten hingewiesen werden musste beziehungsweise den Hinweis erwähnenswert fand. Daran haben doch wohl die meisten gedacht und der Fall war selber in XY zu sehen, also allen Mitarbeitern dort bekannt.
Also diese Ausführungen von Herrn Hettmer habe ich nicht als Unkenntnis der Polizei interpretiert. Ich denke, das war allein der Tatsache geschuldet, dass man in der Schlussabfrage etwas zu den Zuschauerhinweisen in diesem Fall sagen wollte und nichts anderes oder Besseres hatte.
Oder man hatte schon so viele Hinweise auf Übergriffe auf Obdachlose andernorts bekommen, dass man klar machen wollte, dass weitere Anrufe in dieser Richtung überflüssig sind.


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02.06.2022 um 11:09
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es gäbe sicherlich zivilere Möglichkeiten als eine Messerattacke, um den "Störenfried" zu vergrämen, so dass er sich anderswo seinen Schlafplatz
In meiner Stadt gibt es auch einen psychisch kranken Obdachlosen, der seinen Platz neben einer Bäckerei in der Innenstadt hat und auch oft rumschreit. Der wurde schon x-Mal vertrieben, auch mit Polizei usw. Jedoch kommt er immer wieder. Eine wirkliche Handhabe gibt es wohl nicht.


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02.06.2022 um 11:19
Zitat von kittykakittyka schrieb:Eine wirkliche Handhabe gibt es wohl nicht.
Naja, lassen wir unserer Phantasie doch mal freien Lauf... Anstatt den Mann aus dem Weg zu räumen, hätte es in diesem Fall doch schon ausgereicht, seine Schlafgelegenheit unbrauchbar zu machen. Dann wäre es aus Tätersicht statt Mord auch höchstens Sachbeschädigung gewesen.


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02.06.2022 um 11:51
Ich arbeite hier in Wien selbst im Sozialbereich. Kann obiges Posting nur bestätigen. Es gibt bei massiven Problemen mit gewissen Personen sehr wohl einige Möglichkeiten um Abhilfe zu schaffen. Sogenannte gelinderte Maßnahmen. Wie zum Beispiel eine Parkbank "dreiteilig" zu machen, dh man kann dann auf dieser nur sitzen und nicht liegen.
Einzelne Obdachlose leben leider sehr gefährlich, sie sind auch schwer zugänglich. Es gibt viele Obdachlose welche hier in Wien in Gruppen nächtigen, da gibt es zwar des öfteren untereinander Meinungsverschiedenheiten die auch in kleinen Raufereien enden können, bei Angriffen von Außen halten diese aber zusammen.
Einzelne Obdachlose hingegen pflegen keinen Kontakt zu anderen Obdachlosen.


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02.06.2022 um 11:53
Zitat von sdksdk schrieb:Erschreckend fand ich, dass die Polizei auf den Fall Straten hingewiesen werden musste beziehungsweise den Hinweis erwähnenswert fand. Daran haben doch wohl die meisten gedacht und der Fall war selber in XY zu sehen, also allen Mitarbeitern dort bekannt.
Ich denke, da wollte man den anrufenden Zuschauern ein bisschen Honig ums Maul schmieren.




Was mir als ungewöhnlich aufgefallen ist, war, dass man seinen letzten Tag so gar nicht rekonstruieren konnte.
Vielleicht hat er irgendetwas mitbekommen, was er nicht hätte mitbekommen sollen?

Ansonsten erscheint mir das Tatmotiv der regelmäßigen nächtlichen Ruhestörung auch plausibel.


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02.06.2022 um 12:08
Die Darstellung des Filmfalles hat mich berührt und ich fand die ganze Darstellung des Tatopfers sehr einfühlsam gemacht und mit viel Empathie verbunden.

Was mir spontan in den Sinn gekommen ist: Könnten die Selbstgespräche, die er aufgrund seiner Erkrankung führte, nicht jemand anderen provoziert haben, der, vielleicht ebenfalls krankheitsbedingt, darauf nicht normal zu reagieren wusste?

Ich wurde z.B. einmal in einer Bahnhofsunterführung von einem Mann beinahe körperlich angegriffen, der sich über einen aufgeschnappten Gesprächsfetzen von mir aufregte. Ich hatte den Mann vorher gar nicht gesehen, und auf einmal schrie er mich an, obwohl ich mit meiner Begleitung gesprochen hatte. Ich hatte Mühe, dem Mann klar zu machen, dass er keinesfalls von mir angesprochen worden war. Er hatte dieses typische, gerötete Alkohol+Rohypnol-Gesicht.

Wenn so jemand zufällig an der Parkbank des Opfers vorbeigekommen ist? Das Selbstgespräch auf sich bezog?


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02.06.2022 um 12:11
Zitat von gräfinzahlgräfinzahl schrieb:Was mir als ungewöhnlich aufgefallen ist, war, dass man seinen letzten Tag so gar nicht rekonstruieren konnte.
Ich frage mich auch wie wichtig die Info zu seinem letzten Tag sein könnte.
Da ergeben sich ein paar Fragen:
1. Wie war der normale Tagesablauf?
2. Wer sah ihn täglich?
3. Weiß man wo er immer so unterwegs war und was er so getrieben hat? Er war ja als kein aufdringlicher Bettler bekannt, was hat er aber sonst so gemacht?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn so jemand zufällig an der Parkbank des Opfers vorbeigekommen ist? Das Selbstgespräch auf sich bezog?
Kann ich mir auch vorstellen, dass ein paar Jugendliche vorbei gegangen sind, er vor sich hin geredet hat und diese das dann als explizit gegen sich selbst gewertet haben. So in die Richtung "Na willst du Stress?!". Sowas kann sich ja ziemlich aufschaukeln.


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02.06.2022 um 12:23
Zitat von kittykakittyka schrieb:Eine Frau, die einen Obdachlosen mit einem Messer attackiert ist mir nicht bekannt.
Es gab z.B. an Weihnachten 2020 einen Fall in Essen, bei dem eine 16-jährige Jugendliche einen gehbehinderten Obdachlosen schwer misshandelte.

Die 16-Jährige wurde von einer 14-Jährigen begleitet, die während des Angriffs passiv zuschaute.

Der Mann schlief im Westtunnel des Essener Hauptbahnhofs, als er von der 16-Jährigen angegriffen wurde. Seinen Rollstuhl hatte der Mann neben sich abgestellt. Die 16-Jährige trat ihm mehrere Minuten lang insgesamt 16-mal gegen Körper und Kopf. Danach zog sie ein Messer und drohte dem Mann, es ihm in den Bauch zu stechen. Dann liefen die beiden Mädchen weg.

Der schwer verletzte Mann schleppte sich zur S1, wo er von Bahnmitarbeitern gefunden wurde.

Das gesamte Geschehen ist auf Video dokumentiert.

Der Angriff auf den Obdachlosen erfolgte „grundlos“. Die beiden Mädchen waren bei der Polizei Essen bereits wegen zahlreicher Straftaten am Essener Hauptbahnhof bekannt. Gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

https://www.ruhr24.de/ruhrgebiet/essen-hauptbahnhof-obdachloser-misshandelt-schwer-verletzt-jugendliche-polizei-verstorben-tot-zr-90151994.html

Das Mädchen in Essen hat wohl einfach ungehemmt seine Aggressionen an dem Obdachlosen ausgelassen. Von den Videokameras im Bahnhof muss sie gewusst haben, aber vielleicht war es ihr schon egal, ob sie beobachtet wird oder nicht. Dass sie sich ein völlig wehrloses Opfer – allein, behindert, krank, schlafend – gesucht hat, war vermutlich kein Zufall.

Möglicherweise war es bei Dirk S. ähnlich, nur dass es im Stadtpark keine Videoaufzeichnung gab?


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02.06.2022 um 12:46
Wenn man von der Schreierei so genervt ist, hätte man doch sicherlich auch etwas über die Behörden erreichen können, bevor man deswegen jemanden ersticht.

Zum Beispiel in der Nähe meiner Wohnung ist ein Park, in dem Jugendliche am Wochenende bis spät in die Nacht laut Musik hören, Partys veranstalten, gröhlen und schmeißen Glasflaschen durch die Gegend. Das waren wohl immer die selben Leute und nach mehreren Platzverweisen wegen Ruhestörung wurden jetzt Aufenthaltsverbote ausgesprochen. Bei Verstoß droht jedem ein Bußgeld von 5.000 €. Seitdem ist da Ruhe.

Und die Straße in Hannover sieht sehr stark bewohnt aus, also muss es ja etliche Anwohner gegeben haben, die davon gestört wurden. Daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Behörden nicht Bescheid wussten.


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02.06.2022 um 13:00
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wurde denn von Anwohnern schon etwas unternommen, um den Obdachlosen zu vertreiben? Ich habe darüber bisher nichts gelesen.
Das weiß ich nicht. Da wurde, glaub ich, auch nichts darüber gesagt. Auf mich machte das ehr einen friedvollen Eindruck mit geduldeter Ko-Existenz des Mannes, der jede Nacht dort schlief. Immerhin bekam er Kleidung und Essen und letztendlich schlief er ja nur dort. Tagsüber war er ja woanders. Wäre das regelmäßige nächtliche Schreien nicht gewesen, hätte er niemanden gestört. ( denke ich )

Nur, ich denke auch, dass es sehr nerven kann, wenn man weiß, jede Nacht brüllt da jemand einige Minuten herum. Ich möchte Dirk S. hier in keiner Weise angreifen oder kritisieren. Er war schlimm krank und konnte nichts dafür.
Aber letztendlich war die Situation so, wie sie war.

Und wenn da jemand nur noch jede Nacht auf die Schreie wartet- das kann ich mir nämlich vorstellen - man kommt da gar nicht mehr in den Schlaf - dann ist das sehr sehr störend.

Je nach Ausgereiztheit der Anspannung kann es dann zum Eklat kommen. So wie vielleicht in dem Fall. Wir wissen leider nicht, ob die Behörden evtl. schon mal informiert worden sind im Vorfeld und man hat nichts unternommen.

Auch wenn Dirk S. niemandem etwas antat und ruhig sowie drogen- und alkoholfrei lebte, so waren andererseits seine Aussetzer in Form von Schreien und Hilferufen für andere Menschen dennoch unerträglich.

Mord ist nicht zu entschuldigen aber es können viele Wassertropfen gefallen sein, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben.


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