@Jeazcazi3119 Jeazcazi3119 schrieb:Oder diese Entführung hatte einen sexuellen Hintergrund und er merkte das er dieses Verlangen nicht mehr unterdrücken kann?
Wäre ihr Mann beispielsweise Filialleiter eines Supermarktes oder in der mittleren Führungsebene eines anderen Unternehmens gewesen, hätte dann die Kripo auch von einer möglichen Entführung gesprochen? So wie es im XY-Filmchen gezeigt wurde, gab es lange Zeit vor dem Übergriff auf die Frau einen Anruf, den man getrost komisch oder vielleicht sonderbar nennen darf. Die Schnittmenge Filialleiter und Entführung ist sehr klein, wenn man das telefonische Interesse der männlichen Person mit einbezieht. Sind die Interessen des Täters denn nicht eher so gelagert, dass er als mutmaßlicher Stalker erheblich mehr an der Frau interessiert war und daher ihr Umfeld minutiös ausgekundschaftet hatte? Natürlich ermittelt die Polizei zunächst in alle Richtungen und erkennt eben, dass der Ehemann des Opfers Filialleiter eines Kreditinstituts ist. Eine Entführung der Ehefrau mit Lösegeldforderung ist zwar immer plausibel, aber auch nicht unbedingt zwingend.
Zitieren wir weiter das XY-Filmchen, so müsste doch der Täter gewusst haben, dass der Ehemann am Morgen des Übergriffes noch im gemeinsamen Haus anwesend war, was immer eine Gefahr birgt, wenn dieser überraschend und zeitnah das Haus verlässt?
War der sexuelle Druck so groß, dass er seinen inneren Schweinehund überwinden konnte und sich für einen stümperhaft geplanten Übergriff entschied? In der Hoffnung, dass es irgendwie funktionieren würde? Was wäre sein Plan gewesen, wenn die Frau eingeschüchtert fortgefahren wäre? Hatte er einen konspirativen Ort? Oder ein geheimes Plätzchen, wo er die Frau gefangen halten wollte? Oder wollte er sie gar zu sich nach Hause in seine Wohnung mitnehmen? Die geringe Nähe zur französischen Grenze könnte hier eine weitere Dimension sein, das Opfer nach Frankreich zu verbringen, um es dort an einem geheimen (sicheren) Ort zu verstecken. Hält man das Bild im XY-Film um 44:57 an, dann kann man auf einem Tischchen ausgebreitet folgende Utensilien sehen:
- ein kleiner Cutter
- eine Rolle Klebeband, wahrscheinlich so genanntes Elefantenband
- ein Paar Wollhandschuhe
- eine Rolle Plastikmüllsäcke
- Kabelbinder
- Plastikhandschuhe
- ein Elektroschocker
Bis auf den Elektroschocker alles Dinge des täglichen Lebens, das man Super- oder Baumärkten käuflich erwerben kann. Wobei man ein Elektroschocker im Versandhandel relativ leicht erwerben kann.
Falls der Rucksack tatsächlich ihm gehörte, wovon man ausgehen kann, dann hatte er keine Mordwaffe dabei. Der Elektroschocker und eine Flasche Chlorix sind bestenfalls Waffen zur Einschüchterung, wobei das aggresive Reinigungsmittel eher für eine Neutralisierung bzw. Vernichtung von Spuren dienen sollte? Für eine Entführung vermisse ich ein geeignetes Fesselwerkzeug, wenn man den Fall Maria Bögerl ins Spiel bringt, dort wurde das Opfer mit einer Handschließe gefesselt.
Spontan kommt mir der spanische Film "Fessle mich" (Atamé von Pedro Almodovar, 1990) in den Sinn, dort entführt der Täter eine Frau, in der Hoffnung, dass diese seine Liebe erwidern würde. Wollte dies der (verklemmte) Täter auch tun? Das Opfer, das er gerne sah und wahrscheinlich auch irgendwo vergötterte, wie einen Kanarienvogel in einem goldenen Käfig einsperren, bis sie ihm seine Liebe offenbarte? Eine total verworrene Idee, aber man sollte sich in den Täter eines verkopften und schüchternen Mannes hineinversetzen, da könnten einem kranken Hirn durchaus solche Gespinste entspringen?
Auf der Seite des Magazins CHIP vom Juli 2005 wird das aufgefundene Handy der Marke Nokia 5021 beschrieben. Die Prepaidkarte wurde 2012 in Berlin von einer unbekannten Person erworben. Kontaktdaten führten in den Raum Bodensee. Auf der Rückseite ein Aufkleber mit einer handschriftlichen Ziffernfolge: 5785 / 4329 3091 (Wobei man die letzte 3 auch als 5 lesen könnte) Wie schon viele User spekulierten könnte es sich durchaus um eine PIN mit dazugehöriger Kontonummer handeln. Ist es der Code dieses oder eines anderen Handys? Wobei die achtstellige Nummer dann die Rufnummer wäre? Die erste vierstellige Zahl könnte auch ein Geburtsdatum sein: 5. Juli 1985 oder ein anderes wichtiges Datum? Vielleicht in Verbindung mit einer Ausweisnummer eines Personalausweises? Der Perso hat allerdings neun Stellen. Gäbe es darüber hinaus noch weitere sinnvolle Kombinationen, die es Wert sind, dass man sie auf der Handyrückseite aufbringt? Auch hier muss man das in der Nähe befindliche Ausland mit einbeziehen. Gibt es in Frankreich so einen sinnvollen Code? Gleiches muss man für den Raum Berlin beachten, weil die Prepaidkarte dort erworben wurde und den Raum Bodensee, hier könnte Österreich und die Schweiz eine Rolle spielen?