Versuchte Entführung an Bankiersgattin

Wundert sich außer mir niemand, warum der Täter den Rucksack im Wald gelassen hat und sich auch später innerhalb dieser 2 Jahre nicht wieder holte? Dass er ihn auf der panischen Flucht nach missglücktem Entführungsversuch liegen ließ, klar, aber warum ist er nie später noch mal da hin, um zu gucken, ob seine Sachen da noch liegen und sie sich zu holen?

@Comtesse
Doch, mich hat dies auch beschäftigt. Aber ich dachte mir dann, dass er sich sicher sein musste, dass man die Dinge ihm nicht zuordnen konnte. Warum auch immer.
Oder ganz einfach Dummheit?

@Feelee
Vielleicht auch ein Zeichen, dass er nicht aus der Gegend stammt und deshalb von da aus, wo er nach dem Versuch hinflüchtete, keine Zugriffsmöglichkeit mehr auf den Rucksack hatte? Weil wenn er dort vor Ort wohnt, wäre es doch ein Leichtes gewesen, in 2 Jahren mal einen harmlosen Spaziergang dort zu machen, um zu gucken, ob die Sachen da noch sind... Aber schon komisch, dass keine DNA und nichts daran gefunden wurde, auch am Inhalt nicht - evtl. war er sich wirklich sicher, dass davon keine Spur zu ihm führen wird. Trotzdem, wenn ich da in der Ecke auch wohnen oder arbeiten würde, ich hätte die Sachen wahrscheinlich irgendwann nach ein paar Wochen noch geholt. Vielleicht hatte er aber auch Angst, die Polizei hat es absichtlich da liegen gelassen und dass man die Stelle beobachtet oder einen GPS-Sender eingebaut hat.

Ich habe die Sendung nicht gesehen gestern, sehe gerade, es war auch ein Handy in dem Rucksack, sogar mit Rufnummer. Wahrscheinlich anonym per PrePaid registriert, wenn man es nicht zurückverfolgen konnte. Aber hatte er denn nie mit dem Ding telefoniert? Oder war schon zu viel Zeit vergangen bis zum Fund und es ließ sich nicht mehr rekonstruieren, wer mit dieser Nummer vor 2 Jahren telefoniert hat? Und am Handy war auch nichts im Nummernspeicher? Dann hat er es wahrscheinlich nie selbst benutzt sondern nur für die Erpressung benutzen wollen.

@Comtesse
womöglich ist er recht ziellos geflüchtet und fand eben den abwurfort nicht wieder.

der elektroschocker wundert mich aber. sonst wird ja immer gefragt, wer einen solchen verkauft hat. ob privat oder gewerblich.das blieb aus.

es waren nummern im speicher des Handys. diese führten aber zu keiner Erkenntnis.

https://www.youtube.com/watch?v=hMFzXcmepV4

Für alle die es nicht gesehen haben
ab min. 39:00

@burrows
@KT
Danke!!! :)

Ich denke, der Täter war nicht wirklich gut auf alles vorbereitet bzw. war nicht in der Lage knallhart dieses Verbrechen durchzuführen. Die Sachen warf er in den Wald und holte sie nicht ab. Die Frau konnte fliehen. Zum Glück. Aber das zeigt mir auch, dass es da doch evtl. eine Hemmschwelle gab.

Dieses lange vorbereiten vorher ist zwar schon unheimlich, aber anscheinend hat er nicht alle Möglichkeiten für sich abgeklärt.

@Feelee

Sehe ich auch so. Was soll das für ein Verbrecher sein, der all seine Sachen und Handy liegen läßt und nie wieder danach schaut. Im Wald wo er die Sachen ausgezogen hat, wurde er nicht verfolgt und hatte entsprechend viel Zeit alles in Ruhe zu machen.

P.S. Wundert mich aber trotzdem, dass die Polizei nach soo vielen Beweisstücken (Kleider, DNA?, Handy) nichts rausholen konnte. Das hat man ja als Polizist/Kripo eher selten...

Ich finde es auch unprofessionell, jemanden zu versuchen, mit einem Elektroschocker zu entführen. Mit einem Messer oder einen Schusswaffe macht es Sinn, aber wie will man jemanden mit einem Elektroschocker in Schach halten, noch dazu, wenn derjenige am Steuer des Wagens sitzt, in dem man sich gerade selbst befindet? Bewundernswert übrigens, wie couragiert die Frau reagiert hat, evtl. spürte sie auch instinktiv, dass dieser Täter kein ernstzunehmender Verbrecher ist. Ich denke mir, das war ein unerfahrener Einzeltäter mit einer großen Schnapsidee. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Familie persönlich kennt flüchtig, ist ziemlich groß meines Erachtens. Er könnte der Sohn oder Neffe oder sonstwie entfernt Verwandte/Bekannte eines Nachbarn dort sein z.B., jemand, der vom "Hörensagen" erfahren hat, wer die Leute sind, die dort wohnen. Jemand, der sich vor der Tatzeit evtl. öfter dort auch aufgehalten hat, um sie auszuspionieren, und der danach dann plötzlich gar nicht mehr kam und sich komisch verhielt. Er hat sich ja scheinbar vorher ziemlich intensive planende Gedanken gemacht, wofür der Rucksack und die darin gefundenen Sachen sprechen. Andererseits hat er trotz dieser Planung die Tat sehr dilettantisch begangen, was für einen unerfahrenen Täter spricht. Ich tippe auf irgendeinen Loser aus dem weiteren sozialen Umfeld der Familie, der es selbst zu nichts gebracht hat im Leben. Jemand, der nicht mal in der Lage war, sich eine anständige Waffe zu besorgen.

Im Übrigen, wenn ich Recht habe mit meiner Vermutung und der Täter aus dem weiteren Umfeld der Betroffenen kommt, gehe ich davon aus, dass die Frau diese Entführung nicht überlebt hätte, wenn sie gelungen wäre. Die Gefahr, dass sie ihn wiedererkannt hätte danach irgendwann irgendwo, wäre ihm wahrscheinlich zu groß gewesen. Also muss man sagen, wahrscheinlich hat die couragierte Reaktion der Frau dafür gesorgt, dass hieraus nicht ein weiterer ungeklärter Mordfall geworden ist. Von der dilettantischen Planung her erinnert es an die leider gelungene Entführung der Unternehmertochter Anneli R.! Da waren es zwei Täter, von denen auch zumindest einer das Mädchen vom Sehen kannte und sie ihn - evtl. wäre diese Tat auch gescheitert, wenn es nur einer gewesen wäre.

Comtesse schrieb:Jemand, der sich vor der Tatzeit evtl. öfter dort auch aufgehalten hat, um sie auszuspionieren, und der danach dann plötzlich gar nicht mehr kam und sich komisch verhielt.

Natürlich muß hier noch erwähnt werden, das Paar hatte einen Sohn der die dritte Klasse besuchte.

Aber ich denke nicht, der Täter kam aus dem weitläufigen Bekanntenkreis.
Die Bemerkung ganz zu Anfang, vermutlich geriet die Familie bereits im Jahre 2012 ins Visier von Kriminellen läßt doch erahnen, sie wurden im Netz ausgespäht.

So waren die Aktivitäten der Ehefrau bezüglich der Intregationsarbeit von ausländischen Kindern ja auch im Netz zu finden.

Dazu kommt es gibt keinerlei Erkenntnisse, es bestünde ein Zusammenhang zum Fall Börgerl.
Also könnte man fast ausschließen, es hätte mit dem Beruf des Ehemannes zu tun?

@eis..bär
Ich würde halt erwarten, wenn sie schon vorher ausspioniert wurden etc., dass das dann Profis wären. Die Tat ist aber so in die Hose gegangen, weil ein Einzeltäter mit Elektroschocker bewaffnet versucht, ein Opfer am Steuer seines Wagens zu entführen, dass es für mich "unerfahrener Anfänger" schreit. Ein Eindruck, der um so stärker wird, weil die Sachen im Rucksack ja zeigen, dass er das vorher geplant hat... Wer plant denn und macht dann trotzdem solche eklatanten Fehler? Für mich ist das ein Zeichen, dass der Typ nicht gerade mit hoher Intelligenz gesegnet ist. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich aber trotzdem sicher und mutig genug, diese Tat zu begehen. Da denke ich halt, wenn die Frau für ihn eine völlig Fremde gewesen wäre, hätte er sich das evtl. nicht getraut. Aber vielleicht kannte er sie flüchtig und schätzte sie deshalb als leicht zu überwältigendes Opfer ein? Auf jeden Fall war er ein Einzeltäter, ansonsten wäre ja davon auszugehen, dass der Komplize beim Rucksack wartet und den mitgenommen hätte.

Falsch, es wird ausdrücklich erwähnt es werde nach Mittätern gesucht.
Ob dies nun nur eine Vermutung ist, es Indizien gibt oder eine gesicherte Erkenntnis ist wissen wir nicht?

@eis..bär
Da gerade der Punkt "Entführung des Opfers" das Kritischste an der ganzen Sache ist, finde ich unwahrscheinlich, dass man dies einem scheinbar unerfahrenen Einzeltäter allein überlassen würde, wenn es Mittäter gab, die dabei hätten unterstützend mitwirken können. Es sei denn, der/die Mittäter waren noch dümmer und das war ihr Anführer. ;)

Tja, ich fand es sehr merkwürdig, dass der Kommissar nach dem Film sagte, welche "Fehler" der Typ gemacht hat. Toll - da kann Ganove von morgen doch noch was lernen.

Nimmt man nächstes Mal keinen Elektroschocker her. Mit Pistole kann man die Geisel ja viel besser in Schacht halten, wenn sie den Wagen fahren soll. Und natürlich dann auch nicht vermummt im Wagen sitzen. Lieber Perücke und falschen Bart nehmen, dann fällt man bei den Passanten nicht so auf.

@Comtesse
Was spielt es für eine Rolle ob der Tatausführer nun dumm war oder routiniert?
Das Verbrechen bleibt ja dasselbe.

Genauso eine eventuelle Mittäterschaft die beim ausspionieren behilflich war oder sogar noch mehr.

@Anthea
Anscheinend war es wichtig dies zu erwähnen.
Vielleicht kannte er sich mit dieser Waffe ja bestens aus.

Und diese mal eben so zu besorgen hinterläßt eventuell auch Spuren oder deutete eben auf Mittäterschaft hin?

Ich denke einfach daß man als Ermittler abwägen muß damit Nachrichten an die Öffentlichkeit gelangen. Da muß es einem am Ende auch egal sein ob man als "schusselig" dasteht oder nicht.

Kein grosses Ding um sich daran aufhängen zu müssen. Aber als "sehr merkwürdig" könnte ich das nun nicht bezeichnen.

Nach TV-Sendung Hinweise auf Angreifer von Bübingen
Nach dem Beitrag gestern Abend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" zu einer offenbar versuchten Entführung in Bübingen sind bei der Polizei zahlreiche Hinweise eingegangen. Die Aktion sei "ein großer Erfolg" gewesen, sagte eine Polizeisprecherin.

(15.10.2015) Insgesamt seien über 200 Hinweise zu dem Fall bei der Polizei eingegangen. Die Ermittler sind demnach noch damit beschäftigt, alle Tipps auszuwerten. 20 Hinweise seien aber schon gewinnbringend.


Phantombild des Gesuchten, der die Frau bedrohte (Foto: Polizei)
Die meisten Anrufe seien zu einem alten Nokia-Handy eingegangen, auf dessen Rückseite eine Nummer klebte. Dass es sich dabei um eine PUK-, PIN- oder Kontonummer handeln könnte, sei den Beamten allerdings auch vorher schon klar gewesen.

Aussichtsreiche Tipps zu Phantombild
Vielversprechende Hinweise hätten die Ermittler aber zu dem Phantombild erhalten. Denen gingen sie nun nach.

Der Beitrag in der ZDF-Sendung befasste sich mit der versuchten Entführung einer Bankiers-Ehefrau in Saarbrücken-Bübingen vom 23. Juli 2013. Damals hatte ein Unbekannter die Frau in ihrem Auto überfallen. Diese konnte aber fliehen. Bisher hat die Polizei weder den Täter noch mögliche Komplizen dingfest gemacht.

Hinweise nimmt jede Polizeistelle oder der Kriminaldauerdienst unter (0681) 9622133 entgegen.

http://www.sr-online.de/sronline/sr3/nach_tv_sendung_hinweise_auf_angreifer_von_buebingen100.html

war ein gruseliger fall.
zuerst beobachtet der täter die familie offenbar monatelang, gerite dann, wie es ausschaut unter Zugzwang, weil sie 3 wochen weg wollten und hat nervös reagiert.
mich hat gewundert, dass sie nicht nachgefragt haben, ob bei einem arzt oder einer ambulanz sich ein mann mit einem biss in der hand behandeln hat lassen. das ist ja nicht so ohne, wenn man wirklich ordentlich fest gebissen wird, dass sich das entzündet und zu einser sepsis führt.

ich werde (zumindest) die nächsten tage genau schauen, wenn ich ins auto steige.....

Interessant finde ich, dass die Handykontakte in die Bodenseeregion verweisen, weitere Ermittlungern dort aber im Sande verliefen.
Vom Bodensee aus ist es ja sehr viel näher nach Heidenheim, als ins Saarland.
Pannen bei der Tatausführung gibt es im Fall Maria B. ebenfalls.
Wohlmöglich hat die Dame im vorliegenden Fall sehr, sehr großes Glück gehabt.