Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Kuno426 schrieb:Sie fand keine Beachtung, weil jeder beschäftigt war. Warum hätte sie zu der Zeit ein Versteckspiel beginnen sollen, wenn Keiner sie sucht?

Vielleicht gerade deshalb? Wenn Inga gelangweilt und durch die Nichtbeachtung frustriert war, könnte ein Verstecken in ihren Augen ein gutes Mittel gewesen sein, wieder Aufmerksamkeit zu bekommen. Würde sie plötzlich verschwinden, müssten die anderen nach ihr suchen, und dann würden sie schon sehen, was sie davon hatten, sich nicht um Inga zu kümmern. Das könnten in diesem Fall Ingas Gedanken gewesen sein.

Es den anderen möglichst schwer zu machen, sie zu finden, wäre für Inga dann vielleicht auch ein Antrieb gewesen, möglichst weit wegzulaufen, evtl. auch tiefer in den Wald hinein. Wenn sie davon ausging, dass die anderen gleich im Wald nach ihr suchen würden und sie dort also nicht mehr allein wäre, hätte sie vielleicht auch weniger Angst gehabt, in den Wald hineinzulaufen?

Ich verstehe schon, wie du dir die Gemütslage von Inga vorstellst. Aber zunächst scheint ja nicht ihr Plan gewesen zu sein, sich im Sportplatzwald zu verstecken. Nein, sie ging in die andere Richtung und wurde am Haus der Gastgeber gesehen.
Aus Kindersicht würde ich ja mal schauen, was die Muttis machen. Oder ob jemand im (warmen, hellen) Kinderzimmer ist und man dort spielen oder fernsehen könnte. Oder mal auf die Toilette gehen ....
Irgendetwas hat sie dazu bewogen, in die Mitte des Hofgeländes zu gehen. Weg vom Waldrand. Hin zum Haus der Gastgeber!

Dass sie da vllt jemand anderswo hingeschickt oder mit Versprechungen gelockt hat, halte ich für möglich.
Möglich auch eine Art "Versteckspiel" an einem schwer zugänglichen oder abgeschlossenen Ort (Keller, Schuppen).
Genauso möglich, ein heimliches Treffen (nur für Inga) zu vereinbaren, um zB die "schon schlafenden Tiere" im Stall zu beobachten. Mit der Anweisung, ganz leise zu sein und allein zu kommen, damit die Tiere nicht aufwecken...

Da Inga als ungewöhnlich ruhig beschrieben wurde von ihren Geschwistern, glaube ich nicht, dass sie Verstecken spielen wollte. Wenn, dann doch von ihr kontrollierbar, also in Sicht- und Hörweite. Sonst macht das doch keinen Spass?

rattich schrieb:Es den anderen möglichst schwer zu machen, sie zu finden, wäre für Inga dann vielleicht auch ein Antrieb gewesen, möglichst weit wegzulaufen, evtl. auch tiefer in den Wald hinein

Und wo denkst du? In welche Richtung, vom Haus der Gastgeber aus?

rattich schrieb:Es den anderen möglichst schwer zu machen, sie zu finden, wäre für Inga dann vielleicht auch ein Antrieb gewesen, möglichst weit wegzulaufen, evtl. auch tiefer in den Wald hinein. Wenn sie davon ausging, dass die anderen gleich im Wald nach ihr suchen würden und sie dort also nicht mehr allein wäre, hätte sie vielleicht auch weniger Angst gehabt, in den Wald hineinzulaufen?

Nicht völlig auszuschließen das Inga mehr oder weniger plötzlich ein Versteckspiel im Sinn hatte!

Es ist unsicher ob eine 5-jährige, hier konkret Inga, das so mit ihrem Denkvermögen schon hingekriegt hätte?

Der Wald um WH misst ungefähr 5 Km, und ich glaube der Täter erblickte eine Menge Verstecke für sich um nicht aufzufallen.

Ein Fahrzeug kann man, in der Vegetationszeit, ebenfalls recht gut an einem nicht frequentierten Waldweg eine Weile abstellen.

Aber das birgt gewisse Risiken für eine Person die sich auf die Lauer legt.

Waren denn oft Kinder auf dem Wilhelmshof, sodass sich ein "Auf die Lauer legen" aus Tätersicht denn "lohnen" würde?

Pusteblume82 schrieb:Waren denn oft Kinder auf dem Wilhelmshof, sodass sich ein "Auf die Lauer legen" aus Tätersicht denn "lohnen" würde?

Weiß nicht ob regelmäßig Kinder dort waren, es ist viell. die Umgebung des WH (Wald, Verstecke auch fürs Fahrzeug),langes WE,

und womöglich weitere Umstände, die damals iwie günstig waren für den Täter.

Ich denke da an irgendeinen Komplizen des Täter, der ebenfalls das verlängerte WE frei hatte.

Dabei spielt es nicht die große Rolle ob der Sonntag evtl. nur deshalb kein Feiertag war weil ohnehin Sonntag.

heritage schrieb:Weiß nicht ob regelmäßig Kinder dort waren, es ist viell. die Umgebung des W

Ihr fangt wieder bei Adam und Eva an. Unter anderem gibt es Familien mit Kindern, die dort wohnen.

Interessant fände ich es tatsächlich ob ein Spielplatz z.B. bei Google Maps eingezeichnet war. Bei der Struktur der Region (extremst ländlich und dünn besiedelt) wird es nicht an jeder Ecke Spielplätze etc geben die für eine Tat in Frage komme. Die wäre für mich die einzige logische Möglichkeit eines komplett vom WH unabhängigen Täters, der einfach einen Ort fur eine Tat z.B. bei Google Maps gesucht hat.

JamesRockford schrieb:Ich verstehe durchaus, dass sich ein breites Misstrauen ausbreitet, aber dieses bringt sehr viele Menschen in die Gruppe der Tatverdächtigten, insbesondere, wenn von der Anzahl 3 gesprochen wird. Und diese Aussage steht diametral der nachfolgenden Aussage von vor langer Zeit gegenüber:

@JamesRockford

Ich habe diesen Satz nicht so verstanden, dass sie alle - bis auf drei-
für mögliche Täter hält. Meine Interptetation ist: Sie wissen mehr, als sie sagen.
Sie verheimlichen etwas...

Meine persönliche Ansicht zur Zahl drei:
Ich vermute, dass sie ihre Kinder nicht mitzählt.

Ich denke, sie zählt sich selbst mit: von mir weiss ich sicher, dass ich nichs getan gabe und nichts weiss.
Das wäre dann die Meßlatte.
Wer die anderen beiden sind, denen sie 100%ig traut, weiss niemand, ausser FRau Gericke.

Kuno426 schrieb:Und wo denkst du? In welche Richtung, vom Haus der Gastgeber aus?

An eine konkrete Richtung dachte ich nicht, ich kenne die Gegend auch nicht.

Ich wollte nur die Gedanken von @sallomaeander ( Beitrag von sallomaeander (Seite 1.153) ) nochmal aufgreifen und habe versucht, mich in Inga hineinzuversetzen und zu überlegen, was so ein Mädchen in der Situation unternehmen könnte, um endlich wieder Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch auf mich wirkt Inga aufgeweckt und gescheit, und ich kann mir vorstellen, dass sie schon auch ein bisschen eigensinnig sein kann.

Wenn sie während der Grillvorbereitungen „ungewöhnlich ruhig“ war, könnte sie natürlich müde vom Tag gewesen sein, aber vielleicht war sie auch traurig, eben wegen der Nichtbeachtung, und hatte sich innerlich zurückgezogen, bis dann vielleicht ihr Kampfgeist wieder erwachte und sie – möglicherweise – auf die Idee kam, durch Verstecken die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber das können Ingas Eltern sicher besser einschätzen.

Es wäre ja z.B. auch möglich, dass sie nicht gleich in den Wald lief, sondern sich zunächst irgendwo auf dem Gelände des Wilhelmshofes versteckt hat, vielleicht in einem Gebäude, und dann dort von jemandem entdeckt und weggelockt wurde.

Oder dass sie sich zunächst irgendwo in der Nähe der anderen versteckt hatte und dann überlegt hat, dass sie dort zu schnell gefunden würde, und deshalb weiterlief, vielleicht in den Wald? Und auch im Wald könnte sie dann nochmal die Richtung gewechselt haben, evtl. auch mehrfach.

Natürlich muss es nicht so gewesen sein, meine Überlegung war nur als Denkanstoß gedacht. Solche Gedanken wurden in der einen oder anderen Form sicher auch schon öfter hier geäußert.

capslock schrieb:Ihr fangt wieder bei Adam und Eva an. Unter anderem gibt es Familien mit Kindern, die dort wohnen.

Ja, aber das ist bei allen hier diskutierten Fällen so, wenn der Fall alten und neuen Diskussionsteilnehmern keine Ruhe lässt. Es kommen immer wieder ähnliche Gesichtspunkte zur Sprache - teils gibt es aber auch Neuigkeiten, wie hier im Fall die erneuten Suchaktionen, die Einschaltung der Politik, der Wechsel der Zuständigkeit und zuletzt die Aktion mit den Smoothie-Flaschen und dem Fernsehinterview mit der Mutter.

Die damals auf dem Gelände wohnenden Kinder dürften inzwischen teils erwachsen sein, können sich also heute selbstständig an die Behörden wenden, wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, was ihnen seinerzeit als Kind aufgefallen ist. Wenn Sie etwa im Vorfeld der Tat eine Beobachtung gemacht haben.

Vielleicht wurden damals nur die Erwachsenen befragt, die dann quasi für ihre Kinder sprachen.

Kuno426 schrieb:und bei min 24:25 "Inga war ruhig und zurückhaltend, wie betäubt"!?

Diese Aussage der Mutter gibt auch einen Ansporn zu Nachdenken warum es so war.
Entweder war sie durch den langen Tag müde und wirkte dadurch in sich gekehrt oder zu den Zeitpunkt dieser Beobachtung der Mutter gelangweilt, da die Erwachsenen mit den Grillen beschäftigt waren, die größeren Kinder mit ihren Spiel unter sich für die größeren Kinder, die sie langweilen oder gar sie nicht mitspielen ließen, fa sie für sie als zu klein galt.
Aber vielleicht hat sie etwas gesehen oder wurde im Laufe des Tages von jemandem Angesprochen was sie wie betäubt wirken ließ und sie die Person dann nochmal in einen Unbeobachteten Moment begegnet ist.

Ich verstehe einfach nicht wie Menschen spurlos verschwindet können. Habe mir auch die verschiedensten Theorien ausgemalt, aber letztendlich weiss man ja doch nicht was passiert ist. Werde es niemals verstehen.

Schmetterling9 schrieb am 07.01.2025:Schmetterling9
07.01.2025 um 21:03
Frau Gehricke könnte man heute im Frühstücksfernsehen auf Sat1 sehen. Dort äußert sie, dass sie spürt dass ihr Kind lebt.
Sie fühlt es tief im Inneren. Ich wünsche es mir.

Bei Sat.1 wird Frau Gehricke niemand widersprechen.

Als recht nüchterner Mensch bin ich ziemlich sicher, dass Frau Gehricke nicht spüren kann, ob ihre Tochter noch lebt.

Analyst schrieb:Bei Sat.1 wird Frau Gehricke niemand widersprechen.

Als recht nüchterner Mensch bin ich ziemlich sicher, dass Frau Gehricke nicht spüren kann, ob ihre Tochter noch lebt.

Ich halte es für theoretisch möglich, dass insbesondere spirituell veranlagte Menschen ein Gefühl entwickeln können, wenn es einer Tochter schlecht geht oder stirbt.
Nach meiner zeitlichen Rekonstruktion war aber zu dem Zeitpunkt als Frau Gehricke dieses Gefühl überkam, Inga noch von anderen Personen gesehen worden. Als das "Band zerriss", wie sie es beschreibt, gab es noch die Sichtung des GV am Auto bei der Bekleidungsübergabe.

Sven1213 schrieb:Als das "Band zerriss", wie sie es beschreibt, gab es noch die Sichtung des GV am Auto bei der Bekleidungsübergabe.

Wenn wir jetzt nach dem Gefühl des Mutter gehen in den Moment der Kleiderübergabe wo war Inga genau zu den Zeitpunkt?
Und wer war zu den Zeitpunkt praktisch alleine , falls man von jemandem als Täter ausgehen würde der etwas mit den WH zu tun haben könnte?

Analyst schrieb:Als recht nüchterner Mensch bin ich ziemlich sicher, dass Frau Gehricke nicht spüren kann, ob ihre Tochter noch lebt.

Ich hatte eine entsprechende Äußerung im Thread eigentlich schon früher erwartet.

Es ist letztlich eine Frage der persönlichen Einstellung, aber auch entsprechender Erfahrungen, ob man an so etwas glaubt, oder nicht.

Ohne mich jetzt länglich darüber auslassen zu wollen, ob es so etwas gibt, oder nicht, oder wie ich persönlich dazu stehe:

Frau Gehricke hat alles Recht der Welt, so zu empfinden. Wir sollten ihr Gefühl nicht bewerten, in Zweifel ziehen oder in Abrede stellen.

LadyWhiteRose schrieb:Wenn wir jetzt nach dem Gefühl des Mutter gehen in den Moment der Kleiderübergabe wo war Inga genau zu den Zeitpunkt?
Und wer war zu den Zeitpunkt praktisch alleine , falls man von jemandem als Täter ausgehen würde der etwas mit den WH zu tun haben könnte?

Wer alleine war, wird Frau G (spätestens aus den Akten) wissen. Sie selbst war ja mit den anderen beiden Müttern und der erwachsenen Gastgebertochter in der Küche. Sind das die 3 Personen, denen sie traut, weil sie persönlich deren Alibi bestätigen kann?

Theophila schrieb am 07.01.2025:In dem letzten Interview der Mutter von Inga, sagte diese, dass sie ausser 3 Personen keiner Person mehr aus ihrem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreises hinsichtlich des Verschwinden von Inga trauen könne

Analyst schrieb:Als recht nüchterner Mensch bin ich ziemlich sicher, dass Frau Gehricke nicht spüren kann, ob ihre Tochter noch lebt.

Ich denke das vieles dieses Gedanken dem Wunsch einer Mutter entspricht- der im Bereich des Möglichen liegt. Letztlich bleibt die Ungewissheit.

Wünsche Frau Gericke, dass Sie einmal in ihrem Leben Gewissheit bekommt, was mit ihrer Tochter passiert ist.

In so einem Gemengelage hätte Inga niemals verschwinden dürfen, so viele Menschen unterwegs auf engen Raum. Normalerweise schaut immer jemand nach den kleinsten. So kenne ich das. Klar war spät, Hunger, Ungeduld. Einsetzende Kühle des Abends.

Was wenn Inga kalt geworden ist abends und ihr das t-Shirt nicht mehr gereicht hat, wollte sie sich aufwärmen?

Dieses absolut spurlose Verschwinden legt für mich eine Verbringung weg von den Hof jedenfalls Nahe.

Die Aktion mit den Smoothie-Flaschen ist beendet. Es haben sich 41 Personen mit Informationen an die Polizei gewandt.

Seit November ist mit einer Suchanzeige auf Smoothie-Flaschen nach der vermissten Inga Gehricke gesucht worden. Die Aktion ist inzwischen beendet.

Im Fall der vermissten Inga Gehricke aus Schönebeck sind in den letzten zwei Monaten weitere Hinweise bei der Polizei eingegangen. Wie eine Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT sagte, haben sich seitdem insgesamt 41 Personen mit Informationen an die Polizei gewandt.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/vermisste-inga-gehricke-suche-smoothie-hinweise-100.html