Rick_Blaine schrieb:Die Hunde sind ein gutes Hilfsmittel, aber keineswegs perfekt. Und ja, ein Tatgeschehen liegt nahe.
Zum Tatgeschehen: Ja, das mag nahe liegen, aber ich möchte noch einmal auf
meinen zurückliegenden Beitrag verweisen, und noch einmal auf die Geschichte von dem Siebenjährigen in Simbabwe verweisen.
Die kleine Inga macht auf mich, von den Bildern her, einen sehr aufgeweckten, aber vielleicht auch leicht eigenwilligen Eindruck - das muss natürlich nicht so sein, aber ich habe schon eine gewisse Erfahrung mit Kindern, und liege mit meinen Einschätzungen nicht immer ganz daneben.
Ein kluges, phantasievolles Kind, das sich im Kreis der älteren Kinder und Erwachsenen möglicherweise nicht ganz verstanden oder wahrgenommen fühlt, kommt vielleicht auf Einfälle und Ideen, die man ihm so nicht zugetraut hätte. Etwas, das als Versteckspiel anfing (mal schauen, was die Großen machen, wenn ich einfach "weg" bin), kann ja schnell zu einem Verlaufen und Verirren führen - bei wachsender Verzweiflung, und dem Bestreben, das fehlgeschlagene "Spiel" doch möglichst ungeschehen zu machen und von selbst wieder zurück zu finden, werden auch bei kleinen Kindern Kräfte frei, die wir Menschen für das Überleben quasi eingebaut haben.
Das nützt nur nichts, wenn man dadurch immer weiter in die falsche Richtung läuft - und viel Besiedlung ist ja in dem Teil Deutschlands, wo sich der Wilhelmshof befindet, je nach eingeschlagener Richtung, auch nicht vorhanden.
Neben einem Tatgeschehen, das ich nicht ausschließen will, kommt auch ein Verlaufen mit viel Energie in die falsche Richtung in Frage - und damit Such- und Rettungsmannschaften, die möglicherweise den Suchradius viel zu klein gezogen haben.
Würde man einen Polizisten fragen, wie weit ein fünfjähriges Kind gelaufen sein kann - man würde vermutlich Schätzungen von maximal wenigen Kilometern erhalten. Dass ein zwei Jahre älterer Junge in der afrikanischen Wildnis tagelang überlebt, und 50 (!) km entfernt aufgefunden wird, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
Wenn Inga wirklich immer weiter weg gelaufen sein sollte, getrieben von Angst und Verzweiflung, hätte man vielleicht im falschen Umkreis gesucht.