sacredheart schrieb:Ich verlange doch nichts Unmögliches,sondern bitte Dich derart meinungsstarke plakative Aussagen wie gerade zitiert mit Fakten zu untermauern, wenn es sie gibt.
Und ich frage dich halt, wie ich das stärker untermauern soll, als mit dem Fakt, dass es bezüglich der von mir angesprochenen Probleme im CDU Wahlprogramm nichts gibt, was irgendwie von Experten als ausreichend empfunden wird.
Also bleiben wir mal beim Klimathema. Da ist es nunmal de facto so, dass die einzigen beiden parteien, die laut experten (in diesem fall dem DIW) halbwegs genug tun die Linke und die Grünen sind
https://diw-econ.de/wp-content/uploads/DIWEcon_Wahlprogramme_Plausibilitaetsanalyse_v2.0.pdfDie SPD steht ähnlich schlecht da wie die CDU, aber es gibt da einen unterschied: Die SPD hat kein gutes Programm und will nicht früh genug aus der kohle raus. Aber wenigstens stellt die SPD sich nicht hin und behauptet, die Grünen seien doch eine Verbotspartei und versucht aktiv, in der öffentlichen Meinung so zu tun, als mache man doch eigentlich schon genug (von vonwegen laschet "wegen sowas ändert man nicht die Politik").
Die SPD hat da Politiker wie Scholz, die schon eher bremsen will, aber wenigstens von ihrer Außenkommunikation her sehen sie ein, dass beim klima wesentlich mehr getan werden muss.
Wie ist das bei der union?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/cdu-csu-die-ueberraschend-radikale-klimapolitik-der-union-a-d53e16a6-5ae7-42a1-ad9f-57561e6201b3Beispiel Windkraft: Um die Klimaziele noch zu erreichen, müsste laut Fraunhofer-Institut allein die installierte Onshore-Leistung um rund acht Gigawatt pro Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr lag der Zuwachs nur bei 1,4 Gigawatt – Deutschland müsste also ab sofort jährlich knapp sechsmal so viele Windräder bauen. Doch das Parteiprogramm der Union nennt dazu keine einzige Zielmarke. Zumal die Union mit dem Klimaschutzpaket 2019 selbst höhere Hürden für den Ausbau geschaffen hatte, indem sie eine Abstandsregelung von tausend Metern zwischen Windanlagen und Siedlungen ins Spiel brachte
Die Union spielt hier ein Spiel: Die sagen, ja, KLimaschutz alles ganz toll, aber.... wir sagen halt nicht wie. Wir formulieren irgendein ziel (z.b. behaupten, dass man sich an paris halten will), aber wir werden keine maßnahmen dazu benennen, für die man irgendwie aufwand betreiben müsste. Es ist also klar, dass sie dieses Ziel nicht erreichen werden, obwohl das eine der wichtigsten aufgaben der zukunft ist.
Wie gesagt ist da die SPD sicher nicht frei von Schuld, dass die mit Klima werben wenn sie erst 2038 aus der Kohle wollen ist eigentlich ein Unding, aber die schießen wenigstens nicht dafür gegen die Grünen, dass sie das Klimathema deutlich realistischer und detaillierter angehen.
Die Union macht das: Beim Klimathema selbst versagen und die, die die Ernsthaftigkeit der Lage richtig einschätzen, dafür angreifen.
Und als solche ist klar, dass die CDU natürlich für Menschen, denen dieses Thema wichtig ist, unwählbar ist. Da das Thema an Wichtigkeit gewinnt und wir mehr und mehr auch die Effekte des Themas spüren werden, ist dann die Frage, in wie weit die Union sich anpassen wird und kann.
Klar, ein Söder sagt: Wir können doch früher aus der Kohle raus. Das ist clever, die CDU könnte dann wenigstens die SPD überholen beim Klima und dann doch als Machtoption in Zukunft irgendwie mit den Grünen koalieren.
Aber ist das wirklich warscheinlich? Ich glaub das nicht. Die Union wird ihre Haltung aufrechterhalten, dass das mit dem Klima alles eigentlich gar nicht so schlimm ist und FFF ein radikaler haufen ist, der lieber in die Schule gehen soll.
und je mehr sie dabei von der Realität widerlegt werden, desto weiter müssen sie sich radikalisieren.