bo schrieb:Um Realpolitik und um Anstand geht es der CDU schon lange nicht mehr.
Das traue ich mittlerweile eher den Grünen zu. Das es soweit kommt hätte ich mir vor Jahren auch nicht denken können.
Habeck ist ja tatsächlich mit dem Anspruch angetreten, Politik besser machen zu wollen. Mehr zu erklären, weniger zu poltern, weniger mit dem Finger auf andere zu deuten .. Nur leider wird er genauso dran scheitern, wie viele vor ihm, die nicht das selbstdarstellerische und inhaltsleere Theater der anderen Parteien mitspielen wollten, weil das nun mal immer noch am besten in unserer weitgehend systembeding entpolitisierten Gesellschaft verfängt. Man merkt ja auch schon langsam, dass er seien Stil ändert, um weiter an der Macht bleiben zu können. Es geht nicht anders.
Themen sind egal, Inhalte interessieren kaum jemanden; nicht zuletzt deshalb, weil kaum etwas, was den Bürger wirklich in der Breite interessiert, umgesetzt wird .. das Gros der Bürger macht keine Politik, es konsumiert sie, und lässt sich einfach nur von irgendwelchen Alphas, die andere Alphas bashen, unterhalten .. die Politik dümpelt damit seit Jahrzehnten vor sich hin, und behindert aufgrund der inneren Logik der Wahlen und Parteien jeden konstruktiven und produktiven Ansatz, den irgendwer tatsächlich mal versuchte in die Parlamente zu bringen.
Also machen auch die Grünen "Politik" hauptsächlich für die Oberschicht, weil sie damit besser gefördert werden, bessere Kampagnen und Sendeplätze bekommen, wie man bei Ulrike Herrmann zB gut erfahren kann, und zerstören das soziale Gefüge der Gesellschaft mit .. sorgen damit indirekt dafür, dass die Extremisten an Zulauf gewinnen.
Wem soll das auf Dauern was nützen? Dem Klima doch genauso wenig wie der Gesellschaft.
Ich persönlich sehe ehrlich gesagt nicht, wie wir mit diesem System, innerhalb dessen fast nur noch Stillstand und gegenseitiger Hass der Gruppen untereinander korrespondiert und in der Gesellschaft somit verfestigt wird, weil das eben das Hauptinsturment des quasi ewigen Wahlkampfs ist, aus der Kriese kommen wollen.
Entweder schaffen es die Bürger zusammen was politisch auf die Beine zu stellen, oder alles bleibt wie es ist, wir bekämpfen uns weiter gegenseitig, plappern irgendein unreflektiertes Parteisprech nach, was kaum einer wirklich versteht, verschärfen damit nur die bestehenden Konflikte; .. das bedeutet letztlich Abstieg, weil wichtige Reformen weiterhin ausbleiben.
Wie sich der Bürger wieder mehr politisieren lassen könnte, sodass es wieder mehr um gute Politik, und weniger um (vermeintlich) gute Politiker geht (die ganz offensichtlich selbst schon lange völlig überfordert sind) wird hier etwas weiter umrissen:
https://wyriwif.wordpress.com/2018/05/10/der-unpolitische-buerger/