shionoro schrieb:Das Problem ist hier für mich, dass es heute kein 'normal' mehr gibt, nach dem Konservative der alten Schule sich ausrichten können. Was ist im heutigen Deutschland, im heutigen Westen, denn schon normal?
Sicher nicht die traditionelle konservative Familie aus den 50ern. Konservativismus ist leichter zu bewerkstelligen in eher heterogenen Regionen, wo "man sich einig werden kann" ohne größere Kulturkämpfe.
Ach man, ich wollte diesen Thread schon ignorieren, weil es wieder ein klassischer Shionoro-Politikthread ist (aufgemacht mit viel Gelaber, aber schlussendlich vollkommen untauglichen weil viel zu weit gefassten Definitionen, stumpfem Schwarz-Weiß-Lagerdenken, ins Groteske vereinfachten Betrachtungen nach dem Muster "Die Deutschen" "Die Amerikaner" usw.) aber das kann man auch nicht stehenlassen:
Die "bürgerliche Kernfamilie" ist weder ein "Normalzustand" der 50er, noch war sie irgendwann mal in Deutschland "traditionell". In den Generationen grob 1900-1950 war Deutschland ganz im Gegenteil massiv geprägt von "versprengten" Familien und Familienteilen, erwerbstätigen Frauen, alleinstehenden und alleinerziehenden Frauen (weil verwitwet, Mann versehrt usw.) und Familiensituationen die man als "Mehrgenerationen-" oder "Großfamilien"modelle bezeichnen kann. Hauptsächlich eben, weil 3 Männergenerationen in den Weltkriegen und Kriegsgefangenschaft großflächig ausgefallen sind.
Die "heile" Familie mit dem Arbeitervater und der Hausmutti ist ein künstlerisches Idealbild aus den Heimat- und Heiterkeitsfilmen der späten 50er und 60er-Jahre, das war nicht wirklich so. Als tatsächlicher "Normalzustand" hat sich das tatsächlich erst in den späten 60ern und den 70ern kurzfristig etabliert.
Und du meinst vermutlich homogen.
Grundsätzlich brauchst du, neben Grundwissen, endlich mal saubere Definitionen für die Kernbegriffe deiner Thesen. Was du momentan hier vorbringst ist alles unglaublich schwammig und unterkomplex, so macht eine Definition auch wenig Sinn.