Rick_Blaine schrieb:Diese Voraussagen sind allesamt vollkommener Quatsch und nichts Neues. Ich erinnere mich noch an all die Journalisten, die nach der Wiederwahl Bill Clintons in 1996 voraussagten, dass kein Republikaner mehr Präsident werden würde, weil alles, politisches Klima, Demographie usw. ganz und gar auf Seiten der Demokraten bei uns seien. Und dann kam GWB.
Und da fanden sich wieder Journalisten, die diesmal den Untergang der Dems voraussagten. Und dann kam Obummer. Und so geht es immer weiter in dem Spiel.
Ein anderes, sehr bekanntes Beispiel, ist das "Ende der Geschichte." Fukuyama sagte 1989 voraus, dass nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unwiderruflich Demokratie und Marktwirtschaft sich weltweit durchsetzen.
Ähnlich wie unser @shionoro hier fabelte er dann davon, dass "das Ende der Geschichte bestehe nun in der Integration und Assimilation nicht-westlicher Kulturen in die westliche Kultur, unter Preisgabe derer Grundsätze zugunsten von Freiheit und Menschenrechten."
Ja klar.
Es gilt der alte Grundsatz: Totgesagte leben länger.
Manchmal sind Vorraussagen aber auch richtig. Vor allem, wenn man schon weit in einem Prozess drin ist.
Dass Streamingdienste langfristig Videotheken auslöschen würden z.b. ist eine ziemlich klare Kiste, auch wenn das dann noch ein bisschen gedauert hat.
Zurück zu den KOnservativen: hier geht es ja nicht um eine kurzzeitige schwächephase in einem Land. Hier geht es darum, dass in so ziemlich allen westlichen ländern innerhalb relativ kurzer zeit (den letzten 10 Jahren) Konservative einen Beispiellosen Machtverlust erlitten haben und entweder ihre Ideologie aufgeben um zu den Rechtspopulisten zu driften oder selbst dazu zu werden, oder aber in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Das ist keine Prognose, das ist eine feststellung. Wir sind in diesem Prozess schon ziemlich tief drin. Deutschland ist da lediglich eines der letzten Länder, das an der Reihe ist. In Frankreich sind die Konservativen quasi nicht mehr da.
calligraphie schrieb:Wir sind jetzt nur in einer Phase ? Wer bitte soll "wir"sein? Es wäre echt angenehm, wenn Du deine Wald und Wiesen Analyse mal als Meinung (und zwar deine persönliche) kennzeichnest. Du laberst hier ein Zeug von morgens bis abends und stellst es als Fakt hin, den "wir" hier alle als Fakt zu schlucken haben. Wieviele solcher Threads hast du hier schon eröffnet?
Konservativ zu sein ist vor allem eine Haltung. Weder gut noch schlecht noch irgendwie ein Fleck den es zu tilgen gilt.
Du willst uns hier irgendein diffuses Weltbild andrehen. Bitte zukünftig deine Anreden wie das "wir" überarbeiten. Ersetze es durch ein "ich bin der Meinung" anstatt hier fishing for compliments zu betreiben.
Man kommt sich hier streckenweise vor wie auf einer agit prop Veranstaltung in einem Studentenkeller der 68'er .
Ich lass mal die 90% Ad Hominem des posts bei Seite
:)Wir als westliche Gesellschaften sind in dieser Phase. Es gab andere Phasen. Gerade nach dem zweiten Weltkrieg waren konservative Parteien unheimlich erfolgreich und haben zusammen mit den Sozialdemokraten (meist aber stärker als sie) die westlichen Gesellschaften bestimmt.
Das war eine globale Phase des Wachstums, und gerade im Westen auch der Wohlstandssteigerung nach dem Krieg, auch nach Gründung der EU. Da konnten konservative Parteien vor sich hinregieren und nur die ganz großen weichen stellen, die ihnen dann auch meist gelungen sind, wie z.b. Kohls Mauerfall, während die wirtschaft brummte und man den Konservativen dafür dankte.
Das ist in Deutschland so gewesen, das ist auch international so gewesen. Parteien mit einem wirtschaftlichen Öffnungskurs, die aber ansonsten möglichst nicht zu viel zu schnell ändern wollten haben erfolge gefeiert, eben konservative Parteien.
Aber diese Phase ist jetzt vorbei. Es geht nicht einfach als Selbstläufer weiter berg auf. Heute ist die Welt komplexer geworden. Immer mehr menschen, egal aus welcher politischen richtung, wollen einen wandel, viele einen radikalen wandel. Es gründen sich bewegungsparteien wie die AfD und außerparlamentarische bewegungen, die aber bestimmte Parteien unterstützen, wie FFF.
Immer mehr Populisten schaffen es, sich langfristig durchzusetzen gegen typisch Konservative Parteien oder parteiintern durchzusetzen, weil schlichtweg die Konservativen keine guten Gründe mehr liefern können, sie zu wählen.
Genau ihr vormaliges Erfolgsrezept, nicht zu viel ändern aber dafür sorgen, dass die wirtschaft läuft, klappt nicht mehr. Weil Menschen genau diese Nichtänderung als Misserfolg werden und eher bereit sind, den Aktionismus von Populisten als Erfolg wahrzunehmen.
Infidel schrieb:Seit wann ist RN keine rechtskonservative Partei? Die sind eindeutig in dem Fall rechtskonservativ, wenn auch sogar mit sozialdemokratischen Elementen.
Seit der eine rechtsextreme partei ist. Konservative sind das nicht. Guck dir mal an, was die so fordern.