Ideologie von rechts

in der nzz ist heute ein kleiner aber klar geschriebener artikel über die geschichte des ideologie-begriffs.

fand den ganz hilfreich.

Ein Wort macht Karriere

Wer «ideologisch» sagt, meint: tendenziös, verbohrt, unwahr. Der marxistische Begriff feiert gerade ein Comeback.
Urs Hafner
9.11.2017, 08:12 Uhr

https://www.nzz.ch/feuilleton/ein-begriff-macht-karriere-ld.1326727 (Archiv-Version vom 09.11.2017)

einen unrühmlichen schlusspunkt in dieser geschichte, schreibt urs hafner da, setzte da die DDR.

hm, noch einer, althusser heißt der, der sagte,

weil die Ideologie wie das Unbewusste ewig sei, werde es auch im Kommunismus Ideologien geben: «Die Ideologie stellt das imaginäre Verhältnis der Individuen zu ihren wirklichen Lebensbedingungen dar.» Näher kam dem jungen Marx keiner.

schwieriger und zum thema ist dann diese frage,

Woher rührt nun die Renaissance des eigentlich marxistischen Begriffs?

eine neue agonalisierung der öffentlichen sphäre? neue klassengegensätze? oder noch was anderes?

hm ja,

Wer in dieser Konjunktur von «Ideologie» spricht, will demonstrieren, dass er um die neuen realpolitischen Verhältnisse weiss.

aber das ist scheinbar nicht so einfach.

Dogmatix schrieb:Der marxistische Begriff feiert gerade ein Comeback.

Das wäre ein erstes gutes Zeichen. Die Frage ist nur, ob es stimmt. Ich hatte ja hier auch schon versucht den marxistischen Begriff zu revitalisieren und die inflationäre Aufblähung des Begriffs in den letzten Jahren selbst als Indiz für rechte Ideologie zu bezeichnen, und dass dies mit dem immer weiteren Rechtsruck der Öffentlichkeit seit der Wende zu erklären ist. Allerdings schrieb ich auch, das die "politische Mitte" inzwischen an der Bande ganz recht angeschlagen ist und dass es nun wohl eine Rückschwingung nach links gibt. Vielleicht gibt es erste Anzeichen dafür: Der FN hat es in Frankreich nicht geschafft, Wilders ist gescheitert, die AfD ist nicht so stark geworden wie befürchtet (man glaubte ja zwischenzeitlich sie könnte auf 20% hochschnellen); die SPD scheint das Tal der Tränen durchschritten zu haben und wieder leicht zuzulegen; Grüne und Linke sind nicht noch weiter eingebrochen und scheinen sich auch stabilisiert zu haben; die sozialen Medien sind nicht mehr ganz so antiflüchtlingshysterisch wie noch vor einem Jahr.

Aber das sind jetzt erst mal nur Momentaufnahmen; es ist noch zu früh daraus einen Trend ableiten zu wollen. Vor allem hat die Linke ihre Sprache noch nicht zurückgewonnen.

@Realo

nun, wenn du das thema weniger theoretisch und auf aktuelle schwingungen und sprach-gewinnungen engführen willst, dann auch noch ein blick und kommentar aus england und stockholm.

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http://www.ipg-journal.de/rubriken/soziale-demokratie/artikel/vorbild-corbyn-2369/ (Archiv-Version vom 27.10.2017)

und

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http://www.ipg-journal.de/schwerpunkt-des-monats/krise-der-repraesentation/artikel/detail/kapitalismuskritik-war-da-was-2404/

ist ja nicht so, als ob die friedrich ebert stiftung da nicht auch drüber nachdenkt :)