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Ideologie von rechts

588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Migration, Rechtspopulismus, Rechte Und Linke Ideologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ideologie von rechts

27.10.2017 um 19:43
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Du bist Soziologe... spinne doch den Gedanken einmal weiter, unter Berücksichtigung der Individualität eines jeden Menschen.
Wird der Mensch einem Lemming gleich einfach nur .... leben? ... Und dieses Leben in einer ... hm, Spaßgesellschaft als ausgefüllt betrachten?
Ich denke... eher nicht.
Funktionieren wuerde es wenn man zb. Drogen bekommt. Man "grasst" und hat sozusagen ein Schafsleben ohne Woelfe. Die Maschinen passen auf dass nix passiert.

Das kommt eigentlich der Bibelversion vom Paradies bisschen nah.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 19:47
Zitat von RealoRealo schrieb:Das muss ja nicht für immer so bleiben. In einer postindustriellen Freizeitgesellschaft, auf die wir zugehen, wo sämtliche Tätigkeiten, die wir als Geselllschaft benötigen, von intelligenten Maschinen ausgeführt werden, also keiner mehr arbeitet, wären Hierarchien nicht nur überflüssig, sondern schädlich, da zersetzend.
Wenn Alle Stricke reißen kommt die Postindustrille Gesellschaft.  Nun schlagwort 4.0 ist sicherlich en vogue,  aber von so einer Gesellschaft ist man weit Entfernt.

Vor allem bleibt weiterhin das Problem der begrenzten Güter, weil auch eine Digitalisierte Gesellschaft keine Post Scarcity  Gesellschaft ist.

Mit solchen Utopien braucht man hier im Thema aber gar nicht erst zu kommen.

Und ja auch in der Gesellschaft werden sich Hierarchien  bilden, so wie in jeglichen Gruppen of Formell oder Informell
Zitat von epikurepikur schrieb:Funktionieren wuerde es wenn man zb. Drogen bekommt. Man "grasst" und hat sozusagen ein Schafsleben ohne Woelfe. Die Maschinen passen auf dass nix passiert.
Brave new World lässt Grüßen..


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27.10.2017 um 19:48
Zitat von epikurepikur schrieb: Die Maschinen passen auf dass nix passiert.
Hört sich nach "Matrix" an....


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Realo Diskussionsleiter
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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 19:48
@Durchfall

Nein, auch die Planung des Stadions wird von intelligenten Maschinen erstellt, weil die das besser können. Noch viel wichtiger wird das in fernerer Zukunft mal bei interstellarer Raumfahrt, Terraforming von Planeten usw. Da sind die Menschen dann nur noch Passagiere und Gäste, für die das alles gemacht wird.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: denn irgendwie müssen die Maschinen, die KI´s auch erschaffen werden...
Ach, das können die intelligenten Maschinen späterer Generationen viel besser, weil solche Projekte wie komplexe Technologie und Raumfahrt Anforderungen stellen, denen das menschliche Gehirn  nicht mehr gewachsen ist. Das heißt, falls wir es überhaupt so weit bringen, dass wir nicht mehr arbeiten müssen, ist dieser Weg unvermeidlich.

Wikipedia: Technologische Singularität
Wikipedia: Transhumanismus
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das hat aber auch mal so gar nichts mit Rassismus zu tun, den Gedanken kann ich nicht nachvollziehen.
Man kann Ansätze davon schon in Freizeitparks wie Discos, Club Med oder Club Aldiana besichtigen, wo überwiegend Singles ihre Freizeit verbringen. Da gehts nach Schönheit, Machismo, Intriganz und anderen Merkmalen, die eigentlich einer Urgesellschaft und einer finalen Zukunftgsgeselllschaft zu eigen sind, aber nicht den ganzen Zwischenstadien dazwischen bis hin zur Leistungsgeselllschaft. Wer sich dann in einer hierarchischen Freizeitgeselllschaft durchsetzt, also aufsteigt in der Hierarchie, kann nur einer sein, der mit natürlichen Gaben gesegnet ist, die andere nicht haben, und die zu seinem Vorteil radikal ausnutzt (Intrigismus, Fußballkönig usw.). Klingt lächerlich, aber auch heuite schon finde ich vieles lächerlich, und dass einer wie Ronaldo bessere Frauen kriegt als Otto Normalverbraucher, ist auch ein Fakt. Und ja, Fußballspiele wird es auch in einer Freizeitgeselllschagft geben, wahrscheinlich noch wesentlich mehr als heute schon. Mit irgendwas muss sich der Mensch ja die Zeit vertreiben.

Ich bin mir wirklich im Unklaren, ob so eine "Endform"-Geselllschaft hierarchisch oder hierarchielos aufgebaut sein wird.

Jetzt müssen wir aber unbedingt wieder back to topic !


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 19:50
Zitat von RealoRealo schrieb:Ansonsten würde ich der Moderation empfehlen den Thread zu schließen.
Eine gute Empfehlung, ansonsten artet es irgendwann wieder in sowas
Zitat von RealoRealo schrieb:Das sind dann schon die ersten militanten Formen des "Widerstands" von rechts, die mich immer an die frühe SA erinnern.
aus. Spätestens wenn die Spezies wieder mit an Bord sind.


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27.10.2017 um 19:50
Zitat von RealoRealo schrieb:Nein, auch die Planung des Stadions wird von intelligenten Maschinen erstellt, weil die das besser können. Noch viel wichtiger wird das in fernerer Zukunft mal bei interstellarer Raumfahrt, Terraforming von Planeten usw. Da sind die Menschen dann nur noch Passagiere und Gäste, für die das alles gemacht wird.
Wird das jetzt ein Scifi Thread ?

Ich möchte die Fehlgedanken da jetzt gar nicht weiter Ausführen.

Vor allem weil noch nicht mal die "Echte" KI wirklich sicher ist.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 19:55
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wird das jetzt ein Scifi Thread ?

Ich möchte die Fehlgedanken da jetzt gar nicht weiter Ausführen.

Vor allem weil noch nicht mal die "Echte" KI wirklich sicher ist.
Ist nicht der Marxismus bisschen Sci-Fi?

Alle wirklichen Probleme werden durch Maschinen geloest.

Man muss nur die ueberambitionierten Menschen loswerden.

Der Rest wird umerzogen.

Wenn diese "Hoffnung" realistisch ist, hat man Motivation
gegen die Rechten bzw. Konservativen zu kaempfen.

Man hat dann Argumente gegen die "harte Realitaet" der Rechten.

Die Linken waeren sozusagen die sekulare Version der christlichen
Religion


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 20:16
Zitat von epikurepikur schrieb:Es muss dauernd sortiert werden. In der Arbeit, beim Militaer, bei Schultests usw.
@epikur
Sortieren beinhaltet aussortieren.
Alt wird jeder Mensch.
Alt werden bedeutet jedem Menschen aussortiert zu werden, egal "wie nützlich er vorher war".

Von einem Arzt, der seine Qualifikation Sortierungsprozessen verdankt,
möchte ich nicht mal operiert werden,wenn ich selbst aussortiert worden bin!


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27.10.2017 um 20:16
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Und dieses Leben in einer ... hm, Spaßgesellschaft als ausgefüllt betrachten?
da sind wir doch schon längst, in einer konsum- und spaßgesellschaft.

also, @Realo , mir ging das nicht aus dem kopf:
Wenn aber die kategorischen Imperative und das, was man bürgerlich als innere Werte bezeichnet hat, erst einmal von der Emanzipation zersetzt und von der Modernisierung aufgezehrt sind, bleibt zur Identitätsbildung nicht mehr viel übrig als die Welt der Moden und Marken. Die emanzipatorische Linke hat also die materielle Dimension nicht etwa marginalisiert, sondern im Gegenteil – ohne dies je gewollt zu haben – dazu beigetragen, dass sich nun alles auf sie konzentriert!

Der Konsum ist heute die Arena, wo Identitätsbildung wesentlich stattfindet.
http://www.taz.de/Debatte-Rechtspopulismus/!5396079/

und dann dachte ich noch daran in dem wikipedia-artikel:
Mit dieser modernen „Anti-Ideologie“ werden alle gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen (Technologischer Fortschritt, demokratische Systeme, kapitalistische Gesellschaftsordnung, stetig zunehmendes Wirtschaftswachstum u. a.) als „wahr und ehrlich“ legitimiert. Die Philosophen Slavoj Žižek und Herbert Schnädelbach weisen jedoch darauf hin, dass solch technokratisches Denken alles andere als nicht-ideologisch sei: Eine der idealen Grundbedingungen für eine Ideologie sei die Annahme, dass es keine Ideologie gäbe.

„Die vollkommene Anpassung des Bewusstseins und seine objektive Unfähigkeit, sich Alternativen zum Bestehenden auch nur vorzustellen, ist die Ideologie der Gegenwart.“
– Herbert Schnädelbach[19]
Wikipedia: Ideologie

und dann suchte ich da n bischen weiter und du sagtest ja auch, wer liest heute noch suhrkamp-bücher?

jedenfalls fand ich da, dass suhrkamp auch filme vertreibt (!). ich mag ja gerne filme.

diesen hier:

http://www.suhrkamp.de/buecher/the_pervert_s_guide_to_ideology-slavoj_zizek_13538.html?utm_source=shrk.vg&utm_medium=shorturl
In John Carpenters Science-Fiction-Klassiker Sie leben findet der Protagonist eine Schachtel mit Sonnenbrillen. Als er eine davon aufsetzt, sieht er die »wahre« Botschaft hinter Plakaten, Anzeigen und Leuchtreklamen. »Gehorcht«, steht da nun. Und auf der Dollar-Note heißt es: »Ich bin Dein Gott.« Ideologie – laut Marx ist sie das »falsche Bewusstsein«. Und die Traumfabrik Hollywood ist das Herz der Bewusstseinsindustrie. In Sophie Fiennes' Film setzt sich Slavoj Žižek stellvertretend für uns alle die ideologiekritische Röntgenbrille auf. Mit vollem Körpereinsatz – und mitunter in den Originalkulissen – durchleuchtet er Propagandafilme, Werbespots und Kinoklassiker wie Titanic, Der weiße Hai und Taxi Driver auf ihren ideologischen Gehalt.
es gibt da auch 2 deutsche trailer aus der filmedition suhrkamp.

Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=l4uJ5khovnk

und

Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=lncJwfIe_eo

am besten ist das vlt. in john carpenters film "sie leben" dargestellt, als john nada einen karton voller sonnenbrillen findet.

das fand ich dann auch noch; in einem blog von sandro abate wird das erklärt:

https://www.freitag.de/autoren/sandro-abbate/falsches-bewusstsein
Zunächst wundert ihn nur, dass er keine Farben mehr sieht, wenn er die Brille aufsetzt. Als er jedoch durch die Stadt geht erkennt er etwas viel Verwirrenderes. Betrachtet er Werbeplakate oder Zeitschriftentitel, erscheinen ihm Befehle wie „Gehorche!“, „Konsumiere!“ oder „Sieh fern!“, auf Geldscheinen liest er „Dies ist dein Gott!“ Er sieht die versteckten, wahren Botschaften hinter den Dingen.
aber man kann kann dann auch nicht einfach sagen, dass man nur die brille abnehmen muss, um wieder zu erkennen wo man ist. im film nimmt es john nada ja dann willentlich zu einem prügelkampf auf, also gehört dazu auch der wille, der wille zum schmerz? und schmerz ist ja das, was man nicht will, also macht das kaum jemand?

jedenfalls schreibt der blog-schreiber dann noch weiter:
Nun ist es eine weitverbreitete Meinung, dass Ideologie unsere Sinne vernebelt - wie eine Brille eben, die wir nur abnehmen müssten, um wieder klar zu sehen, was wirklich ist. Das sei aber die ultimative Illusion, so Žižek. Ideologie werde uns nicht übergestülpt, sondern sei uns unmittelbare Beziehung zur sozialen Welt. In der angeblich postideologischen Gesellschaft sind wir zu Subjekten des Vergnügens geworden. Wir genießen unsere Ideologie. Deshalb sei es durchaus schmerzhaft, die Wahrheit, nämlich das Leben in einer Lüge, zu erkennen. Oder eher einer Fiktion? Vielleicht ist es aber gerade die Fiktion, die unsere Realität konstruiert und strukturiert. Neben der Ideologie in Filmen, deckt Žižek die glücklichen, glücklichmachenden Oberflächen von Waren auf. Ähnlich hatte das auch der Kulturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Wolfgang Ullrich beschrieben. In seinem Buch "Alles nur Konsum" stellt er die These auf, dass Konsumenten durch die Waren selbst erzogen werden. Produkte liefern Identifikationspotenziale, Codes für den Umgang in sozialen Gruppen und bieten sogar ökologisch-pädagogische Aspekte.
das geht dann noch ein stück weiter.

aber das fand ich iwie auch interessant, zur frage der ideologie.

und ich mein, ich schau ja gerne filme.


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Ideologie von rechts

28.10.2017 um 06:49
Zitat von epikurepikur schrieb:Die Linken waeren sozusagen die sekulare Version der christlichen
Religion
Großes Wort gelassen ausgesprochen.

Im Grunde war Jesus ein anarchistischer Sozialist, der seine Heilslehre allerdings nicht mit der Gleichheit vor dem Gesetz sondern mit der Gleichheit vor Gott begründet hatte. Warum nur hat der Mensch so ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung, Gleichstellung und Respekt, (geschichtlich deutlich erkennbar) fragt sich der durchschnittliche Rechte, wo doch alles ganz klar zu unterscheiden und zu qualifizieren ist? Nun, wohl deshalb weil der Mensch unterm Strich einfach nur ein Mensch ist, und weil es da eben doch viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Das ist eine extrem harte Realität an der auch der Rechte nicht vorbei kommt.

Wohl deshalb bin ich auch ein Freund der Mitte. Sprich, dessen was tatsächlich ist, und nicht so sehr der Freund dessen, was man allenthalben immer wieder gerne hätte, ohne echte Kenntnis der Gegebenheiten oder das Rüstzeug dafür zu haben, es erreichen zu können.


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28.10.2017 um 07:33
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Im Grunde war Jesus ein anarchistischer Sozialist, der seine Heilslehre allerdings nicht mit der Gleichheit vor dem Gesetz sondern mit der Gleichheit vor Gott begründet hatte. Warum nur hat der Mensch so ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung, Gleichstellung und Respekt,
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Wohl deshalb bin ich auch ein Freund der Mitte. Sprich, dessen was tatsächlich ist,
Das denken viele, dass sie die Realitaet verstehen. Allerdings gibt es psychologisch eigentlich nur die subjektive Realitaet. Auch wenn es eine objektive Realitaet gaebe, so ist die subjektive Realitaet meist staerker.

Es gibt keinen absoluten Massstab darueber was die Mitte sein soll.

Ausser im Vergleich zu den anderen Meinungen. Das ist zwar geschichtlich wichtig aber philosophisch wird man immer im trueben fischen.

Deswegen sind Ideologien kaum zu widerlegen, da wir die objektive Realitaet nicht erkennen koennen, bzw. da es diese evtl. gar nicht gibt.

Da ist es auch verstaendlich wenn manche sich die Muehe sparen. Das sind dann die "Mitlaeufer".

Wenn die intellektuell sind, nennt man sie Sophisten bzw. Oppurtunisten.

Oppurtunisten nuetzen die Ideologie um ihre eigenen Beduerfnisse zu befriedigen. Nicht jeder "Ideologe" meint es ernst.


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Ideologie von rechts

28.10.2017 um 08:17
Zitat von epikurepikur schrieb:Das denken viele, dass sie die Realitaet verstehen. Allerdings gibt es psychologisch eigentlich nur die subjektive Realitaet. Auch wenn es eine objektive Realitaet gaebe, so ist die subjektive Realitaet meist staerker.
Dessen bin ich mir durchaus bewusst, und empfehle dazu auch gerne diesen Herrn hier. Der bringt diesen Umstand ziemlich gekonnt immer wieder auf den Punkt. Würden sich mehr Menschen das bewusst machen, gäbe es weniger "Ideologie".

https://www.youtube.com/watch?v=krIqjUUlfC8

https://www.youtube.com/watch?v=M7aMmiMrYmU

usw., lohnt sich ausführlicher damit zu beschäftigen. Gibt auch jede Menge Literatur dazu.
Zitat von epikurepikur schrieb:Es gibt keinen absoluten Massstab darueber was die Mitte sein soll.
Mein Maßstab ist das was tatsächlich IST. Alles was soll ist eben nicht, und damit folglich ausserhalb der Mitte. Klingt erstmal etwas zu theoretisch, aber die Praxis ist hier für jeden überschaubarer, und die würde auch dir darin recht geben.


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28.10.2017 um 11:36
Zitat von epikurepikur schrieb:Es gibt keinen absoluten Massstab darueber was die Mitte sein soll.
Ich dachte immer ich käme der rechten Ideologie sehr entgegen, wenn ich den Universellen Humanismus der Aufklärung zum Maßstab für die Mitte nähme? @epikur ?

Zu human = links ?
Universell human = mitte ?
Realistisch = rechts ?

Passts nicht für die Rechte?


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Ideologie von rechts

28.10.2017 um 11:56
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Wohl deshalb bin ich auch ein Freund der Mitte.
Fragt sich wo die Mitte ist, die bleibt ja nicht konstant. Die ersten Jahrzehnte lang war das noch einfach: In der Mitte zwischen CDU und SPD, die zunächst die FDP vertrat, ehe sie die Seiten wechselte. Da war die Mitte dann an der linken Seite der CDU, besonders in der Kohl Ära. Um diese Mitte zu ergreifen, bewegte sich die SPD unter Schröder extrem weit nach rechts, was sie sich vorübergehend leisten konnte, da Linke und Grüne relativ stark waren. Das war dann aber doch zu viel für die SPD; man musste sich anschließend auf eine große Koalition einlassen, in der letztmalig die Mitte nach links zog und in diesem Prozess rechts von der CDU einen Haufen unzuriedener Wähler und Nichtwähler, besonders aus dem Prekariat zurück ließ, die eine neue Heimat suchten und solange sie diese nicht fanden überhaupt nicht wählten. Dann kam 2010 Sarrazin mit seinem furchtbar rassistischen Buch und offenbarte, was niemand verwunderte, dass es ein Beststeller wurde, dass ein großer Teil der Bevölkerung, der sich von der Parteipolitik nicht mehr vertreten fühlte, rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt war. Diese Erkenntnis koinzidierte mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke, wobei man erkannte, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keinesfalls parteipolitisch gebunden war und überhaupt nicht mehr 1:1 übnereinstimmte mit "der Rechten", so wie man sie bisher zu kennen geglaubt hatte, also mit der alten Rechten. Man sprach von einem "Rasissmus aus der Mitte der Geselllschaft", der nicht viel mit dem berüchtigten "Sachsen-Rassismus" zu tun hat, sondern aus allen Schichten kommt. An dieser Stelle wurde man "blind", wenn man versuchte herauszufinden, wo sich denn nun die politische Mitte befand; das wurde noch problematischer, als die FDP in der Bedeutungslosigkeit versank.

Seither ist es einfach nicht mehr richtig möglich, die politische Mitte auszumachen. Die Linke Wagenknecht denkt in wichtigen politischen Fragen wie dem Flüchtlingsthema extrem rechts, die Grüne ist eine nicht mehr identifizierbare Beliebigkeitspartei geworden und nur noch Mehrheitsbeschafferin, wie dies im ersten halben Jahrhundert der Republik die FDP war. Dafür bekamen wir am Ende eine neue rechtspopulistische bis rechtsextreme Partei, die den Laden kräftig aufmischte, und auch die FDP tauchte wieder auf wie der Phoenix aus der Asche. Richtig linke Positionen vertritt überhaupt keine Parrtei mehr; die SPD versucht gerade, sich weiter nach links als bisher zu orientieren, um dort sich nicht mehr vertreten fühlende ex-Wähler aufzufischen. Die "Mitte" ist plötzlich da, wo Merkel Politik macht, die von der Rechten so sehr gehasst wird. Da Merkel aber entgegen häufiger Behauptungen keine soziale bzw. sozialdemokrtatische Politik macht - die Kaufkraft der Unterschicht wird immer geringer, während das Land immer reicher wird -, sondern im Gegenteil seit 2 Jahren AfD-POlitik light, wie ich es schon häufiger schrieb, in dem Irrglauben von der AfD die abgeluchsten Stimmen wieder zurück zu holen, scheint die politische Mitte so weit rechts zu sein wie in der gesamten Geschichte der Republik noch nie. Doch auch das ist ein Trugschluss, den die CDU/CSU langsam zu begreifen scheint, seit der letzten Wahl, denn es sind einfach nur die seit Sarrazin bekannten antihumanistischen Kräfte in der Wählerschaft, die das Pendel so weit nach rechts getrieben und die reaktionären Kräfte so stark gemacht haben.

Wenn die angenommene politische Mitte aber so weit rechts wie nie steht, ergeben sich Protestbewegungen am linken Rand, der sich politisch schon längst nicht mehr vertreten fühlt. Aber die Linke (nicht die Partei) sucht noch ihre Sprache, hat das ganze Jahrzehnt der sozialen Netzwerke verpennt und  muss sich neu sortieren. Eigentlich wäre es höchste Zeit für eine neue linke Partei, die diesen Namen auch verdient. Insgesamt scheint die SPD das Tal der Tränen durchschritten zu haben und könnte sich theoretisch "neu erfinden", wobei ich nicht weiß, ob Martin Schulz der richtige Mann dafür ist. Eigentlich müsste es ein jüngerer, unverbrauchter Charismatiker machen, aber da gibts ja nichts. So wie die SPD ihren Nadir durchschritten hat, scheint die AfD, die sich gerade "zerlegt", ihren Zenit überschritten zu haben. Die "Mitte" dürfte sich daher, den zyklischen Schwingungsverhältnissen entsprechend, in den nächsten Jahren wieder nach links bewegen, die Frage wäre nur wie weit.

P.S. Ich war ja auf vieles vorbereitet, aber dass ich meinen gelibeten alten Paul Watzlawick jemals in einem von mir eröffneten Thread wiederfinden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. :D - R.I.P.


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Ideologie von rechts

28.10.2017 um 23:38
Zitat von RealoRealo schrieb: Die Linke Wagenknecht denkt in wichtigen politischen Fragen wie dem Flüchtlingsthema extrem rechts
Linke sind nicht immer für offene Grenzen. Beispielsweise in der DDR oder in der Sowjetunion waren die Grenzen alles andere als offen (außer jemand wurde nach dorthin entführt), deshalb
ist es ziemilich makaber "offene Grenzen" als ein linkes Projekt darzustellen.
Auch Flüchtlinge wurden vom Ostblock kaum aufgenommen, in den 70ern hat die DDR einige Flüchtlinge aus Chile aufgenommen (nach dem Putsch von Pinochet) - es waren gerade mal
5000 Flüchtlinge, das ist was ganz anderes als die anderthalb Millionen die Merkel einreisen ließ.
Dagegen sind die erzkonservativen USA doch ziemlich offen gegenüber Einwanderung, es werden dort Millionen prekär arbeitender Mexikaner großzügig geduldet.


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29.10.2017 um 05:45
Zitat von RealoRealo schrieb:Fragt sich wo die Mitte ist, die bleibt ja nicht konstant.
Das hab ich hiermit versucht etwas zu umreißen, was ich damit meine. Das ist sozusagen die Politik im ganz Kleinen. Jenseits aller übergeordneten Organisationen, denn die sind tatsächlich kaum wirklich bestimmbar, und deren Wirken ist je nach Thema eben mal mehr mal weniger innerhalb dessen was tatsächlich ist, und hauptsächlich von Ideologie oder Parteipolitik durchdrungen.

Ich meine das hier etwas mehr daoistisch, wenn du so willst. :)
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Mein Maßstab ist das was tatsächlich IST. Alles was soll ist eben nicht, und damit folglich ausserhalb der Mitte. Klingt erstmal etwas zu theoretisch, aber die Praxis ist hier für jeden überschaubarer, und die würde auch dir darin recht geben.
Zitat von RealoRealo schrieb:P.S. Ich war ja auf vieles vorbereitet, aber dass ich meinen gelibeten alten Paul Watzlawick jemals in einem von mir eröffneten Thread wiederfinden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. :D - R.I.P.
Was ich auch sehr verwunderlich finde, denn gerade die Grundlagen seiner Arbeit sollten immer und überall dort Anwendung finden, wo Menschen Beziehungen zueinander knüpfen, und diese versuchen entsprechend zu modellieren. Wo wenn nicht in der Politik könnte das wichtiger sein..^^


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Ideologie von rechts

29.10.2017 um 22:43
@eckhart

Du hast niemanden zitiert, sondern nur einen Link in den Raum geschmissen. Also in etwa so, dass ich einen Link einschmeiße dass die Rote Hilfe verfassungsfeindlich ist und alle Unterstützer Linksextremisten sind. Inhaltlich zwar richtig aber bei dir fehlt das Auszählen von Fakten
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb am 26.10.2017:@Homicide das wurde in div. Threads hier schon ausführlich angesprochen und diskutiert, respektive Rechtsextremismus, Pegida und Afd.Hier zum Thema Ethnopluralismus Wikipedia: Ethnopluralismusdie neue Rechte:http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/41435/die-neue-rechte-in-der-bundesrepublik?p=allschon mehrfach verlinkt.
Nach dem Wiki Link kann ich ja nur hoffen, dass möglichst viele rechts sind denn das bedeutet ja dass sie staatstreu sind, Hierarchien (Zum Beispiel Gewaltenteilung) akzeptieren und die Menschen als verschiedene Individuen ansehen.
Kurz: Dein Wiki Link scheint von einem geistig lahmgelegten Anarchisten geschrieben und moderiert worden zu sein.


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Venom ehemaliges Mitglied

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Ideologie von rechts

29.10.2017 um 22:46
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Nach dem Wiki Link kann ich ja nur hoffen, dass möglichst viele rechts sind denn das bedeutet ja dass sie staatstreu sind, Hierarchien (Zum Beispiel Gewaltenteilung) akzeptieren und die Menschen als verschiedene Individuen ansehen.
Und die Linken?


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29.10.2017 um 22:52
Zitat von VenomVenom schrieb:Hierarchien (Zum Beispiel Gewaltenteilung) akzeptieren und die Menschen als verschiedene Individuen ansehen. Und die Linken?
Falscher Thread!


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Ideologie von rechts

29.10.2017 um 22:55
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Falscher Thread!
Not really, mir geht es eben um diese Aussage hier:
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Nach dem Wiki Link kann ich ja nur hoffen, dass möglichst viele rechts sind denn das bedeutet ja dass sie staatstreu sind, Hierarchien (Zum Beispiel Gewaltenteilung) akzeptieren und die Menschen als verschiedene Individuen ansehen.
Meine Frage ist halt wieso du meinst bzw hoffst, dass möglichst viele rechts werden aus den genannten Gründen und ob es bei den Linken denn anders aussieht und wenn ja wie? (so wie es aussieht laut dir, ja)


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