Asylstädte bzw. UN-Städte
03.01.2019 um 23:07Ich diskutiere hier mein Konzept von Flüchtlingsstädten, weil ich erwarte dass wir im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts noch weit größeren Armuts- und Kriegs-/Bürgerkriegsfluchtbewegungen erleben werden als jetzt schon wenn´s schlecht läuft, und weil ich dieses Konzept zumindest für einen möglichen Schritt in die richtige Richtung halte.
Wenn´s NICHT schlecht läuft bleibt uns das Problem erspart und es gibt keine Diskussionsgrundlage. Aber wir können alle nicht in die Zukunft schauen, sondern uns nur mit möglichen Problemen vorausschauend beschäftigen die dann eintreten oder auch nicht.
Ich habe NICHT vor zu beweisen, dass es tatsächlich viele Millionen Menschen aus den ärmsten Ländern der Welt in die Industrieländer treiben wird, viele Millionen mehr als jetzt schon. Wer glaubt dass das eh nicht passiert, oder dass man eh nichts daran tun kann, der kann das gerne äußern aber zu dieser Meinung habe ich dann nichts zu sagen.
Hypothetisches Szenario also:
Nehmen wir an, wir wollten versuchen für so viele der ärmsten Menschen der Welt wie möglich ein erträgliches Dasein schaffen, eine Zukunftsperspektive die nicht nur Grundversorgung sondern auch Bildung/Ausbildung einschließt, die Möglichkeit zur eigenen Entwicklung und demokratischen Mitwirkung an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen usw.
Einige offene Fragen
-> Wieviel Geld müsste man von wem auftreiben um wieviele Leute nach welchem Standard zu versorgen?
-> Wo und wovon sollen sie leben?
-> Wer ist am ehesten geeignet/legitimiert, sich um das Ganze zu kümmern?
-> Welche Grundregeln des Zusammenlebens müssen und können gelten?
-> Kann und muss man das Konzept der Demokratie jedem vermitteln?
-> Welche Zukunftsperspektive kann/will man den Leuten bieten?
Einige mögliche Antworten als Diskussionsgrundlage
Wie ich mir das grundsätzlich vorstelle:
-> Zu den Versorgungskosten kann man sich z.B. an den Zahlen der UNHCR-Flüchtlingshilfe und der SOS-Kinderdörfer orientieren.
-> Für die Unterbringung kann man sich notfalls und vorübergehend Zelte oder Container vorstellen.
-> Aber günstiger im Sinne der Kosten-Nutzen-Rechnung sind richtige Häuser. Vor allem auch gesünder, praktischer und dauerhafter.
-> Der Lebensstandard der Industrienationen wird dort nicht machbar sein, aber für ein menschenwürdiges Dasein muss das auch nicht sein.
-> Die Anzahl der Bedürftigen ist nicht zu kalkulieren, aber es werden genug sein um ganze Städte zu bauen (daher der Name).
-> Man sollte Land kaufen und diese Städte in Ländern bauen, die zwar relativ sicher sind, aber möglichst nahe an den Krisenländern gelegen.
-> Das hält die Fluchtwege kurz, und die Menschen können relativ nah an ihrer Heimat leben.
Wer das machen soll und was da grundsätzlich passieren soll:
-> Als Träger kann ich mir nur die UNO vorstellen. Das gekaufte Land würde damit offiziell zum "Hoheitsgebiet der Vereinten Nationen".
-> Wer sich in den Asylstädten registrieren lässt, erhält auf Wunsch eine UN-Bürgerschaft zusätzlich zur bisherigen Staatsbürgerschaft.
-> Das macht ihn zum Träger von Rechten und Pflichten innerhalb der Asylstädte, ähnlich wie übliche Staatsbürgerschaften.
-> Das fängt zwangsläufig mit den UN-Menschenrechten an, hört da aber nicht auf.
-> Die genauen Regeln der Gesellschaft sollte man vielleicht die Menschen gemeinsam beschließen lassen, die dort leben.
-> Die Menschen in den Asylstädten sollten vor allem soviel wie möglich an Bildung und Ausbildung erhalten.
Weitere Gedanken als Diskussionsgrundlage
Bestechung und Schutzgeld wenn´s sein muss, da wo es funktioniert.
-> Vielleicht kann man gerade in den korruptesten Ländern die Zusammenarbeit durch simple Bestechung bzw. Schutzgeldzahlung erreichen:
-> Man zahlt dem lokalen Machthaber ganz offiziell für jede Stadt im "Gastland" einen festgelegten Betrag pro Monat.
-> Was er damit macht, ist "uns" (in der gedanklichen Position als Träger der Asylstadt, also "uns" als UNO) völlig egal.
-> Wir kaufen damit seinen Schutz, was nichts anderes bedeutet als dass seine Schergen die Stadtbewohner nicht behelligen.
-> Hält er sich nicht an die Abmachung, müssen wir die Stadt notfalls evakuieren und die Stadtbewohner außer Landes bringen.
-> Mit diesem Machthaber wird in Zukunft nicht mehr gearbeitet. Spricht sich das herum, werden andere sich eher an die Abmachung halten.
Asylstädte als Faktor für Wirtschaftswachstum im Gastland.
-> Am besten kauft man alle benötigten Produkte und Dienstleistungen auf dem regionalen Markt.
-> Das stärkt die heimische Wirtschaft und kann ein zusätzlicher Anreiz sein, die Asylstädte zu dulden.
Bildung und Ausbildung.
-> Man wird internationale Helfer brauchen für viele Tätigkeiten, von Handwerk über medizinische Versorgung, Dolmetscher usw.
-> Das können Hilfsorganisationen sein wie z.B. "Ärzte ohne Grenzen", aber auch Privatpersonen und UN-Mitarbeiter aller Länder.
-> Z.B. könnte man ein Jahr in so einer Stadt mit dem Wehrdienst, Zivildienst oder dem Anerkennungsjahr bestimmter Berufe gleichstellen.
-> Diese Fachkräfte sollten so viele Einheimische wie möglich in allem ausbilden was irgendwie nützlich ist.
-> Außerdem braucht man Schulen, und wenn möglich einheimische Lehrer so bald es sich machen lässt.
-> Solche dort absolvierten Ausbildungen sollten mit international anerkannten Schul- und Berufsabschlüssen gleichgestellt werden.
-> Das könnte möglicherweise die Grundlage für ein reguläres Hochschulstudium sein, z.B. auch in Europa oder Amerika.
-> Vielleicht könnte man ein gewisses Budget für Stipendien einrichten.
Wie geht es dann weiter?
-> Am Ende der Entwicklung steht im günstigsten Fall ein gesunder, solide ausgebildeter Mensch als UN-Bürger.
-> Falls möglich, sollte der irgendwann zurück in seine Heimat und dort zur sozialen Entwicklung der Gesellschaft seinen Beitrag leisten.
-> Kann oder will er das nicht, sollte man versuchen ihm einen Arbeitsplatz in seiner oder einer anderen Asylstadt zu verschaffen.
-> Alternativ kann er einen Einreiseantrag in jedes Land seiner Wahl stellen, wo man ihn braucht und einbürgern will.
UN-Botschaften
-> In besonderen Fällen mag der Schutz vor politischer Verfolgung in den Asylstädten nicht ausreichend sein.
-> Wenn man z.B. wie Julian Assange oder Edward Snowden von irgendeinem Geheimdienst gekidnappt und verschleppt werden könnte.
-> Von solchen Leuten würde man eigentlich erwarten, dass sie direkt Schutz in irgendeinem Konsulat suchen.
-> Vielleicht sollte es solche Konsulate auch in den Asylstädten geben.
Wenn´s NICHT schlecht läuft bleibt uns das Problem erspart und es gibt keine Diskussionsgrundlage. Aber wir können alle nicht in die Zukunft schauen, sondern uns nur mit möglichen Problemen vorausschauend beschäftigen die dann eintreten oder auch nicht.
Ich habe NICHT vor zu beweisen, dass es tatsächlich viele Millionen Menschen aus den ärmsten Ländern der Welt in die Industrieländer treiben wird, viele Millionen mehr als jetzt schon. Wer glaubt dass das eh nicht passiert, oder dass man eh nichts daran tun kann, der kann das gerne äußern aber zu dieser Meinung habe ich dann nichts zu sagen.
Hypothetisches Szenario also:
Nehmen wir an, wir wollten versuchen für so viele der ärmsten Menschen der Welt wie möglich ein erträgliches Dasein schaffen, eine Zukunftsperspektive die nicht nur Grundversorgung sondern auch Bildung/Ausbildung einschließt, die Möglichkeit zur eigenen Entwicklung und demokratischen Mitwirkung an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen usw.
Einige offene Fragen
-> Wieviel Geld müsste man von wem auftreiben um wieviele Leute nach welchem Standard zu versorgen?
-> Wo und wovon sollen sie leben?
-> Wer ist am ehesten geeignet/legitimiert, sich um das Ganze zu kümmern?
-> Welche Grundregeln des Zusammenlebens müssen und können gelten?
-> Kann und muss man das Konzept der Demokratie jedem vermitteln?
-> Welche Zukunftsperspektive kann/will man den Leuten bieten?
Einige mögliche Antworten als Diskussionsgrundlage
Wie ich mir das grundsätzlich vorstelle:
-> Zu den Versorgungskosten kann man sich z.B. an den Zahlen der UNHCR-Flüchtlingshilfe und der SOS-Kinderdörfer orientieren.
-> Für die Unterbringung kann man sich notfalls und vorübergehend Zelte oder Container vorstellen.
-> Aber günstiger im Sinne der Kosten-Nutzen-Rechnung sind richtige Häuser. Vor allem auch gesünder, praktischer und dauerhafter.
-> Der Lebensstandard der Industrienationen wird dort nicht machbar sein, aber für ein menschenwürdiges Dasein muss das auch nicht sein.
-> Die Anzahl der Bedürftigen ist nicht zu kalkulieren, aber es werden genug sein um ganze Städte zu bauen (daher der Name).
-> Man sollte Land kaufen und diese Städte in Ländern bauen, die zwar relativ sicher sind, aber möglichst nahe an den Krisenländern gelegen.
-> Das hält die Fluchtwege kurz, und die Menschen können relativ nah an ihrer Heimat leben.
Wer das machen soll und was da grundsätzlich passieren soll:
-> Als Träger kann ich mir nur die UNO vorstellen. Das gekaufte Land würde damit offiziell zum "Hoheitsgebiet der Vereinten Nationen".
-> Wer sich in den Asylstädten registrieren lässt, erhält auf Wunsch eine UN-Bürgerschaft zusätzlich zur bisherigen Staatsbürgerschaft.
-> Das macht ihn zum Träger von Rechten und Pflichten innerhalb der Asylstädte, ähnlich wie übliche Staatsbürgerschaften.
-> Das fängt zwangsläufig mit den UN-Menschenrechten an, hört da aber nicht auf.
-> Die genauen Regeln der Gesellschaft sollte man vielleicht die Menschen gemeinsam beschließen lassen, die dort leben.
-> Die Menschen in den Asylstädten sollten vor allem soviel wie möglich an Bildung und Ausbildung erhalten.
Weitere Gedanken als Diskussionsgrundlage
Bestechung und Schutzgeld wenn´s sein muss, da wo es funktioniert.
-> Vielleicht kann man gerade in den korruptesten Ländern die Zusammenarbeit durch simple Bestechung bzw. Schutzgeldzahlung erreichen:
-> Man zahlt dem lokalen Machthaber ganz offiziell für jede Stadt im "Gastland" einen festgelegten Betrag pro Monat.
-> Was er damit macht, ist "uns" (in der gedanklichen Position als Träger der Asylstadt, also "uns" als UNO) völlig egal.
-> Wir kaufen damit seinen Schutz, was nichts anderes bedeutet als dass seine Schergen die Stadtbewohner nicht behelligen.
-> Hält er sich nicht an die Abmachung, müssen wir die Stadt notfalls evakuieren und die Stadtbewohner außer Landes bringen.
-> Mit diesem Machthaber wird in Zukunft nicht mehr gearbeitet. Spricht sich das herum, werden andere sich eher an die Abmachung halten.
Asylstädte als Faktor für Wirtschaftswachstum im Gastland.
-> Am besten kauft man alle benötigten Produkte und Dienstleistungen auf dem regionalen Markt.
-> Das stärkt die heimische Wirtschaft und kann ein zusätzlicher Anreiz sein, die Asylstädte zu dulden.
Bildung und Ausbildung.
-> Man wird internationale Helfer brauchen für viele Tätigkeiten, von Handwerk über medizinische Versorgung, Dolmetscher usw.
-> Das können Hilfsorganisationen sein wie z.B. "Ärzte ohne Grenzen", aber auch Privatpersonen und UN-Mitarbeiter aller Länder.
-> Z.B. könnte man ein Jahr in so einer Stadt mit dem Wehrdienst, Zivildienst oder dem Anerkennungsjahr bestimmter Berufe gleichstellen.
-> Diese Fachkräfte sollten so viele Einheimische wie möglich in allem ausbilden was irgendwie nützlich ist.
-> Außerdem braucht man Schulen, und wenn möglich einheimische Lehrer so bald es sich machen lässt.
-> Solche dort absolvierten Ausbildungen sollten mit international anerkannten Schul- und Berufsabschlüssen gleichgestellt werden.
-> Das könnte möglicherweise die Grundlage für ein reguläres Hochschulstudium sein, z.B. auch in Europa oder Amerika.
-> Vielleicht könnte man ein gewisses Budget für Stipendien einrichten.
Wie geht es dann weiter?
-> Am Ende der Entwicklung steht im günstigsten Fall ein gesunder, solide ausgebildeter Mensch als UN-Bürger.
-> Falls möglich, sollte der irgendwann zurück in seine Heimat und dort zur sozialen Entwicklung der Gesellschaft seinen Beitrag leisten.
-> Kann oder will er das nicht, sollte man versuchen ihm einen Arbeitsplatz in seiner oder einer anderen Asylstadt zu verschaffen.
-> Alternativ kann er einen Einreiseantrag in jedes Land seiner Wahl stellen, wo man ihn braucht und einbürgern will.
UN-Botschaften
-> In besonderen Fällen mag der Schutz vor politischer Verfolgung in den Asylstädten nicht ausreichend sein.
-> Wenn man z.B. wie Julian Assange oder Edward Snowden von irgendeinem Geheimdienst gekidnappt und verschleppt werden könnte.
-> Von solchen Leuten würde man eigentlich erwarten, dass sie direkt Schutz in irgendeinem Konsulat suchen.
-> Vielleicht sollte es solche Konsulate auch in den Asylstädten geben.