Dogmatix schrieb:das nur an einem ort oder einem parteipolitischen programm markieren zu können.
Ich weiß nicht, wie du auf duie Idee kommst, ich wollte I. "nur an einem Ort oder einem parteipolitischen Programm markieren". Ich hab nur an einem Beispiel beschrieben, wie man die Ideologie der AfD herauskristallisiert samt ihrer Motive und Ziele. Natürlich erstreckt sich die Ideologie von rechts weit über die der AfD hinaus. genauso kann man verfahren mit der (ähnlichen) Ideologie von Pegida. Das ist noch einfach. Komplizierter wird es mit der rechten Ideologie bspw. bei Facebook. Auch in diesem Forum kann man die rechte Ideologie herausfiltern. Der Vorteil ist, dass die Arbeit gar nicht so schwer ist wie es scheint, da sie mit Stereotypen arbeitet und die Schnittmenge, wo sie sich alle gleichen, sehr groß ist.
Dogmatix schrieb:und für meinen geschmack hängst du dich vlt. auch n bischen zu sehr an einzelnen aussagen und den tagespolitischen details fest.
Ich habe doch überhaupt keine Analyse begonnen. Aber du wirst ja wohl nicht abstreiten wollen, dass der Flüchtlings- und Islamkomplex den Schwerpunkt der aktuellen rechten Ideologie ausmacht. Ich weiß auch nicht, was du erwartest. Das hier ist ein Forum und kein soziologisches Institut mit dem Schwerpunkt Ideologieforschung und -kritik.
Dogmatix schrieb:gärungsprozesse
Ich weiß ehrlich nicht, was du darunter verstehst, das ist auch kein Fachbeghriff, sondern eine gefühlte Gemengelage, mit solchen gefühlten Stimmungen sollte man nicht arbeiten, das eignet sich bestenfalls für einen Essay. Aber wenn du ne Theorie draus machen willst - wer hält dich ab? Du musst sie nur wieder, falls du beim Thema bleiben willst, auf Ideologie runterbrechen, denn das ist ein ziemlich fester Begriff, der nur ein bestimmtes Quantum an Spielraum hat, um nicht zu zerfasern in Beliebigkeit.
Dogmatix schrieb:was ich eine lücke in der bewusstseinslage nannte
"Falsches Bewusstsein". Davon gibt es genug bei Marx und Nachfolgern zu lesen. Womit wir wieder beim eigentlich gemeinten Ideologiebegriff wären und nicht mehr beim heute umfassenderen.
Dogmatix schrieb:rechtspopulismus
Rechtspopulismus ist eine Ausformung bzw. Erscheinungsform von rechter Ideologie, quasi deren politische Programmatik. Ideologie ist umfassender. Lies einfach mal die Wikipedia-Artikel Ideologie und Rechtspopulismus und vergleiche sie, arbeite die Differenzen heraus. Das ist notwendig, damit du deine "Gärungspreozesse"-Theorie nicht auf Sand baust.
Dogmatix schrieb:soziale frage
Wie ich schon schrieb, die soziale Frage wird durch rechtes Bewuisstsein systematisch verdeckt, darf niemals thematisiert werden, weil es ein genuin linkes Thema ist. Ideologie von rechts hat die Funktion, die Klassenfrage zu verdecken und das Unwohlsein auf andere Ursachen und Faktoren zurückzuführen in einem die Klassengesellschaft und ihre Auswirkungen besonders auf die untere Mittelschichjt und das Prekariat stützenden und stabilisierenden Laberprozess: Schuld daran, dass es den Leute so dreckig geht, sind alle anderen Faktoiren außer den Klassenverhältnissen: von unfähighen Politikern über Überfremdung bis hin zu einer weiteren Pauperisierungsbedrohung durch die neue Konkunrrenz der Migranten um die mageren verbliebenen sozialen Fleischtöpfe. Ihre Funktion ist also, realen Verhältnissen falsche Ursachen zuzuschreiben und damit falsches Bewusstsein zu verstärken. Diesen Prozess kann man auch Rechtspopulismus nennen.
Dogmatix schrieb:Schutzräumen kollektiver Identität
Ja, wenn man nichts hat und nicht weiß, wie man sich helfen soll, ist es immer gut, andere zu finden, denen es genauso dreckig geht, damit man sich gegenseitig das Leid klagen kann. Das ist dann die Sackgasse, deren Ausweg durch falsches Bewusstsein verbaut ist. Man liest ja lieber Bücher aus dem Kopp Verlag als Bücher aus dem Suhrkamp Verlag.
Dogmatix schrieb:wird deine "linke" vlt. erst dann wieder an kraft zulegen können, wenn sie das verstanden hat.
Naja, man sollte schon über so viel Gesellschaftswissen verfügen, um sich solche Kalauer zu ersparen. Das war wohl nix. Man sollte auch nicht versuchen, aus einem Zeitungsartikel, der einem zusagt, weil er das ausspricht, was man selbst so noch nicht formuliert hat, eine neue Theorie zu bilden, die die alte Ideologie-Theorie umhaut. Das is ein arg schwaches Beinchen für so eine gewaltige Theorie. Man sollte da schon etwas zumindest rudimentär wissenschaftlich vorgehen und ein paar Bücher zu Ideologie und Ideologiekritik gelesen haben und sich dort auf den aktuellen Stand des wissenschaftlichen Diskurses bringen. Erst wenn man informativ so weit ist, kann man einen Schritt voran gehen und weiter reichende Hypothesen aufstellen, die bisher noch nicht im Umlauf sind.
Jedimindtricks schrieb:bürgerwehren und Co
Das sind dann schon die ersten militanten Formen des "Widerstands" von rechts, die mich immer an die frühe SA erinnern.
epikur schrieb:Dann sind wohl 90% der Deutschen rechts. Kein Wunder warum dann die Linken so panisch reagieren mit Antifa un co.
Ich würde das nicht an Mengenmaßen festmache, das sind Scätzungen ins Blaue, die nicht besonders weiter helfen. Es besteht schon keine Gefahr, dass irgendwann "die Linken" mal übernehmen könnten; gut sind sie immer nur in der Theorie, aber politisch haben sie noch nie einen Blumentopf gewinnen können. Wir qwerden auch in 50 Jahren noch eine konservatibve Regierung haben, egakl ob sie CDU oder SPD heißt.
SilentJay schrieb:dass alle Menschen gleich wären, also quasi wie ein Rohling, den man nur noch formen muss. Bereits das ist aber einfach falsch und wird, unterm Strich, auch den Menschen als Menschen nicht gerecht. Dazu gehören dann eben Punkte wie Bildungsaspiration, Sozialisation und das generelle gesellschaftliche Niveau, in dem man sich bewegt. Diese Punkte verfestigen sich über die Generationen. Das aber anzusprechen wird ja neuerdings in Deutschland bereits als Rechts abgetan
Du verwechselst da Bildungschancen mit Intelligenz. Zu behaupten, die Menschen seien verschieden intelligent, ist kein rechtes Denken und kein linkes Denken. Zu behaupten, bei besseren Bildungschancen würde sich das etwas wenn auch nicht völlig angleichen, eben weil es unterschiedliche Grade von Intelligenz gibt, ist eher eine linke Grundannahme.
SilentJay schrieb:Tut mir leid, aber wenn man mit vielen "Linken" diskutiert, haben die definitiv nichts mit einer demokratischen Linken zu tun. Gleichheit vor dem Recht und Chancengleichheit stehen doch gar nicht zur Debatte. Es geht denen ja um ihr Ideal, welches es zu verteidigen gilt und nicht um die Selbstverständlichkeit einer aufgeklärten Gesellschaft.
Das ist jetzt einfach nur Murks mit Soße, eine Nullaussage. Sie enthält weder eine Erklärung und Begründung, weshalb manche (odser Viele) Linke nicht mit dem Grundgesetz in Einklang ständen, noch was deren "Ideale" seien. Euinfach nur mal ein bisschen heiße Luft abgelassen.
SilentJay schrieb: wertvolles Mitglied der Gesellschaft
Also je mehr Steuern man zahlt, umso wertvoller ist man als Mitgleid der Gesellschaft. Lehrer, Pfleger, Sozialarbeiter usw., die nicht ganz so viele Steuern zahlen, sind also weniger wertvoll als Anwälte, Architekten und Vorstandsvorsitzende eines Konzerns, die beträchtlich mehr Steuern zahlen. Habe verstanden.