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Ideologie von rechts

588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Migration, Rechtspopulismus, Rechte Und Linke Ideologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ideologie von rechts

27.10.2017 um 11:17
@Philipp
Grundlegend bin ich da ganz bei dir. Ohne Frage gilt für alle hier das GG und selbstverständlich soll jeder die selben Möglichkeiten zur Entwicklung haben. Allerdings, finde ich, sind das zwei verschiedene Paar Schuhe.

Man muss eben, meiner Meinung nach, berücksichtigen, dass es eben auch Menschen gibt, die auf Grund ihrer Herkunft, Bildungsaspiration und Sozialisation eben schlicht kein "wertvolles", im Sinne von einer Wertschöpfung oder eines zu erbringenden Mehrwertes für die Gesellschaft, Mitglied werden können. Eine Gesellschaft ist ein in sich geschlossenes System, welches sich untereinander stützt. Für viele Linke ist aber dieser Fakt nicht vorhanden, weil ja alle gleich und in deren Sinne auch gleich "wertvoll" sind. Darum ging es mir. Sonst bin ich, wie gesagt, total auf deiner Seite.

@Narrenschiffer
"Das kenne ich eigentlich nur von den Roten Khmer.

In der demokratischen Linken geht es um Gleichheit vor dem Recht bzw. Chancengleichheit."

Tut mir leid, aber wenn man mit vielen "Linken" diskutiert, haben die definitiv nichts mit einer demokratischen Linken zu tun. Gleichheit vor dem Recht und Chancengleichheit stehen doch gar nicht zur Debatte. Es geht denen ja um ihr Ideal, welches es zu verteidigen gilt und nicht um die Selbstverständlichkeit einer aufgeklärten Gesellschaft.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 11:22
@SilentJay

Ok, ich verstehe was du meinst. Aber der "Wert" eines Menschen für eine Gesellschaft ist sicher auch nicht ganz so leicht zu ermitteln, denn wo fängt man an? Ist der soziale Wert höher als der wirtschaftliche z.B., oder irgendein individueller gar noch höher? Deshalb sagt man halt gleich, "jeder, der beireit ist nach dem GG zu leben".

Schwieriger Punkt, zugegeben.


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27.10.2017 um 11:28
@Philipp
Ja, schwieriger Punkt. Ich denken aber, dass man das ziemlich simpel differenzieren kann. Leistet man in Form von Steuern und Sozialabgaben seinen Beitrag ist man auch ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft, da man diese ja aktiv mit stützt.
Ob man ein sozial wertvolles Mitglied ist, kann man daran festmachen, ob man schlicht gesetzeskonform lebt. Zieht man diese beiden Faktoren zusammen könnte man den Gesamtbegriff zumindest grob bewerten. Sollten beide Faktoren divergieren, kann man ja gewichten, was schwerer wiegt. Aber ja, so ganz einfach und pauschal kann man das nicht abtun. Trotzdessen ist das, meiner Meinung nach, ein wichtiger Punkt, der eigentlich überhaupt nicht diskutiert, sondern lediglich von den "Rechten" angerissen wird.


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27.10.2017 um 12:00
@Flatterwesen
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Alle Menschen sind von ihren wert her gleich
Der Wert eines Menschen lässt sich nicht mathematisch ableiten. Solche Wertmaßstäbe sind immer subjektiv und relativ, weswegen deine pauschale Aussage problematisch ist. Man könnte genauso gut hergehn und sagen alle Tiere, die mit Gefühlen ausgestattet sind, inklusive homo sapiens, sind vom Wert her gleich.
Wenn aber die Trennlinie der menschliche Geist und die Vernunft sein sollten, wie sieht es dann mit geistig Behinderten aus, vor dem Hintergrund, dass Menschenaffen z.B. für Experimente missbraucht werden?


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27.10.2017 um 12:17
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:das nur an einem ort oder einem parteipolitischen programm markieren zu können.
Ich weiß nicht, wie du auf duie Idee kommst, ich wollte I. "nur an einem Ort oder einem parteipolitischen Programm markieren". Ich hab nur an einem Beispiel beschrieben, wie man die Ideologie der AfD herauskristallisiert samt ihrer Motive und Ziele. Natürlich erstreckt sich die Ideologie von rechts weit über die der AfD hinaus. genauso kann man verfahren mit der (ähnlichen) Ideologie von Pegida. Das ist noch einfach. Komplizierter wird es mit der rechten Ideologie bspw. bei Facebook. Auch in diesem Forum kann man die rechte Ideologie herausfiltern. Der Vorteil ist, dass die Arbeit gar nicht so schwer ist wie es scheint, da sie mit Stereotypen arbeitet und die Schnittmenge, wo sie sich alle gleichen, sehr groß ist.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:und für meinen geschmack hängst du dich vlt. auch n bischen zu sehr an einzelnen aussagen und den tagespolitischen details fest.
Ich habe doch überhaupt keine Analyse begonnen. Aber du wirst ja wohl nicht abstreiten wollen, dass der Flüchtlings- und Islamkomplex den Schwerpunkt der aktuellen rechten Ideologie ausmacht. Ich weiß auch nicht, was du erwartest. Das hier ist ein Forum und kein soziologisches Institut mit dem Schwerpunkt Ideologieforschung und -kritik.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:gärungsprozesse
Ich weiß ehrlich nicht, was du darunter verstehst, das ist auch kein Fachbeghriff, sondern eine gefühlte Gemengelage, mit solchen gefühlten Stimmungen sollte man nicht arbeiten, das eignet sich bestenfalls für einen Essay. Aber wenn du ne Theorie draus machen willst - wer hält dich ab? Du musst sie nur wieder, falls du beim Thema bleiben willst, auf Ideologie runterbrechen, denn das ist ein ziemlich fester Begriff, der nur ein bestimmtes Quantum an Spielraum hat, um nicht zu zerfasern in Beliebigkeit.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:was ich eine lücke in der bewusstseinslage nannte
"Falsches Bewusstsein". Davon gibt es genug bei Marx und Nachfolgern zu lesen. Womit wir wieder beim eigentlich gemeinten Ideologiebegriff wären und nicht mehr beim heute umfassenderen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:rechtspopulismus
Rechtspopulismus ist eine Ausformung bzw. Erscheinungsform von rechter Ideologie, quasi deren politische Programmatik. Ideologie ist umfassender. Lies einfach mal die Wikipedia-Artikel Ideologie und Rechtspopulismus und vergleiche sie, arbeite die Differenzen heraus. Das ist notwendig, damit du deine "Gärungspreozesse"-Theorie nicht auf Sand baust.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:soziale frage
Wie ich schon schrieb, die soziale Frage wird durch rechtes Bewuisstsein systematisch verdeckt, darf niemals thematisiert werden, weil es ein genuin linkes Thema ist. Ideologie von rechts hat die Funktion, die Klassenfrage zu verdecken und das Unwohlsein auf andere Ursachen und Faktoren zurückzuführen in einem die Klassengesellschaft und ihre Auswirkungen besonders auf die untere Mittelschichjt und das Prekariat stützenden und stabilisierenden Laberprozess: Schuld daran, dass es den Leute so dreckig geht, sind alle anderen Faktoiren außer den Klassenverhältnissen: von unfähighen Politikern über Überfremdung bis hin zu einer weiteren Pauperisierungsbedrohung durch die neue Konkunrrenz der Migranten um die mageren verbliebenen sozialen Fleischtöpfe. Ihre Funktion ist also, realen Verhältnissen falsche Ursachen zuzuschreiben und damit falsches Bewusstsein zu verstärken. Diesen Prozess kann man auch Rechtspopulismus nennen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:Schutzräumen kollektiver Identität
Ja, wenn man nichts hat und nicht weiß, wie man sich helfen soll, ist es immer gut, andere zu finden, denen es genauso dreckig geht, damit man sich gegenseitig das Leid klagen kann. Das ist dann die Sackgasse, deren Ausweg durch falsches Bewusstsein verbaut ist. Man liest ja lieber Bücher aus dem Kopp Verlag als Bücher aus dem Suhrkamp Verlag.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:wird deine "linke" vlt. erst dann wieder an kraft zulegen können, wenn sie das verstanden hat.
Naja, man sollte schon über so viel Gesellschaftswissen verfügen, um sich solche Kalauer zu ersparen. Das war wohl nix. Man sollte auch nicht versuchen, aus einem Zeitungsartikel, der einem zusagt, weil er das ausspricht, was man selbst so noch nicht formuliert hat, eine neue Theorie zu bilden, die die alte Ideologie-Theorie umhaut. Das is ein arg schwaches Beinchen für so eine gewaltige Theorie. Man sollte da schon etwas zumindest rudimentär wissenschaftlich vorgehen und ein paar Bücher zu Ideologie und Ideologiekritik gelesen haben und sich dort auf den aktuellen Stand des wissenschaftlichen Diskurses bringen. Erst wenn man informativ so weit ist, kann man einen Schritt voran gehen und weiter reichende Hypothesen aufstellen, die bisher noch nicht im Umlauf sind.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:bürgerwehren und Co
Das sind dann schon die ersten militanten Formen des "Widerstands" von rechts, die mich immer an die frühe SA erinnern.
Zitat von epikurepikur schrieb:Dann sind wohl 90% der Deutschen rechts. Kein Wunder warum dann die Linken so panisch reagieren mit Antifa un co.
Ich würde das nicht an Mengenmaßen festmache, das sind Scätzungen ins Blaue, die nicht besonders weiter helfen. Es besteht schon keine Gefahr, dass irgendwann "die Linken" mal übernehmen könnten; gut sind sie immer nur in der Theorie, aber politisch haben sie noch nie einen Blumentopf gewinnen können. Wir qwerden auch in 50 Jahren noch eine konservatibve Regierung haben, egakl ob sie CDU oder SPD heißt.
Zitat von SilentJaySilentJay schrieb:dass alle Menschen gleich wären, also quasi wie ein Rohling, den man nur noch formen muss. Bereits das ist aber einfach falsch und wird, unterm Strich, auch den Menschen als Menschen nicht gerecht. Dazu gehören dann eben Punkte wie Bildungsaspiration, Sozialisation und das generelle gesellschaftliche Niveau, in dem man sich bewegt. Diese Punkte verfestigen sich über die Generationen. Das aber anzusprechen wird ja neuerdings in Deutschland bereits als Rechts abgetan
Du verwechselst da Bildungschancen mit Intelligenz. Zu behaupten, die Menschen seien verschieden intelligent, ist kein rechtes Denken und kein linkes Denken. Zu behaupten, bei besseren Bildungschancen würde sich das etwas wenn auch nicht völlig angleichen, eben weil es unterschiedliche Grade von Intelligenz gibt, ist eher eine linke Grundannahme.
Zitat von SilentJaySilentJay schrieb:Tut mir leid, aber wenn man mit vielen "Linken" diskutiert, haben die definitiv nichts mit einer demokratischen Linken zu tun. Gleichheit vor dem Recht und Chancengleichheit stehen doch gar nicht zur Debatte. Es geht denen ja um ihr Ideal, welches es zu verteidigen gilt und nicht um die Selbstverständlichkeit einer aufgeklärten Gesellschaft.
Das ist jetzt einfach nur Murks mit Soße, eine Nullaussage. Sie enthält weder eine Erklärung und Begründung, weshalb manche (odser Viele) Linke nicht mit dem Grundgesetz in Einklang ständen, noch was deren "Ideale" seien. Euinfach nur mal ein bisschen heiße Luft abgelassen.
Zitat von SilentJaySilentJay schrieb: wertvolles Mitglied der Gesellschaft
Also je mehr Steuern man zahlt, umso wertvoller ist man als Mitgleid der Gesellschaft. Lehrer, Pfleger, Sozialarbeiter usw., die nicht ganz so viele Steuern zahlen, sind also weniger wertvoll als Anwälte, Architekten und Vorstandsvorsitzende eines Konzerns, die beträchtlich mehr Steuern zahlen. Habe verstanden.


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27.10.2017 um 13:06
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Alle Menschen sind von ihren wert her gleich, aber Individuell, Ich bin durchaus Egalitär und verstehe nicht was daran so schlimm ist.
Auch das ist Illusion,  aber ich frage mal nach welchen Kriterien bestimmst du denn den Wert eines Menschen? Warum ist ein  Miltätiger Bürger soviel wert wie ein Mörder?
Zitat von RealoRealo schrieb:Wie schon gesagt, "der Jude" ist einfach zum Muslim mutiert. Wir haben jetzt in abgeschwächter Form und eher nur auf der Rechten als in der Gesamtbevölkerung den gleichen Hass auf und die gleichen Vorurteile gegen die Muslime wie unsere Vorfahren auf die Juden.
So ein Blödsinn. Wollte man spitzfindigkeit könnte man darin eine Relativierung der Judenverfolgung ableiten.

Oder es ist einfach mal wieder die Holzhammer Methode: Wenn man keine guten Argumente hat, holt man einfach mal eine Nazi/3 Reich Analogie raus um vermeidliche Schwächen zu überdecken.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 13:21
Ich glaube hier vermischen Einige so Einiges. Offenbar geht es hier ja um den Nutzen eines Menschen, also was bringt er der Gesellschaft und das ist selbstverständlich unterschiedlich, je nach Betrachtungsweise. Dem einen Wert beimessen zu wollen ist weder sozial, noch human, noch unserer Gesellschaft und der Verfassung würdig. Dachte ich zumindest, hier wurde ich eines Besseren belehrt.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 13:25
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Dem einen Wert beimessen zu wollen ist weder sozial, noch human, noch unserer Gesellschaft und der Verfassung würdig. Dachte ich zumindest, hier wurde ich eines Besseren belehrt.
Ach, das ist schon so lange eingespielt und gesellschaftlich "akzeptiert", dass es einem kaum noch auffällt. Soziabilität und Humanität sind noch Erinnerungen an Werte, die spätestens mit der "Wende" bzw. Wiedervereinigung entschwunden sind und heute nur noch in linken Mythen rumgeistern.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 13:28
Zitat von RealoRealo schrieb:Soziabilität und Humanität sind noch Erinnerungen an Werte, die spätestens mit der "Wende" bzw. Wiedervereinigung entschwunden sind
für diese Behauptung kannst du sicherlich einen Nachweis erbringen?
ich las schon mehrfach, dass du die Wende/Wiedervereinigung für alles mögliche verantwortlich machst.

störst du dich an den Ostdeutschen? wenn ja, was stört dich an ihnen?

gleiches ist auch beim thema EU zu bemerken - die ehemaligen Ostblockstaaten möchtest du aus der EU , die deiner Meinung nach eine KernEU von 6 Ländern sein soll - raushaben

ist das noch Links oder ist das schon rechte Ideologie ? ich weiß es nciht


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 13:34
Zitat von lawinelawine schrieb:für diese Behauptung kannst du sicherlich einen Nachweis erbringen?
https://flaschenpost.piratenpartei.de/2016/01/05/koennen-sie-das-belegen-die-tricks-rechter-kommentatoren/ (Archiv-Version vom 16.03.2016)


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27.10.2017 um 13:35
gleiches ist auch beim thema EU zu bemerken - die ehemaligen Ostblockstaaten möchtest du aus der EU , die deiner Meinung nach eine KernEU von 6 Ländern sein soll - raushaben


Fehlt ein Teil des Beitrages;


wenn es nach dir ginge, sollten sich die 6 wirtschaftl stärksten Länder zusammenschließen zu einer Kern EU - bloß keine mit schwachen Staaten solidarische europäische Gemeinschaft


ist das noch Links oder ist das schon rechte Ideologie ? ich weiß es nciht


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:10
Zitat von lawinelawine schrieb:wenn es nach dir ginge, sollten sich die 6 wirtschaftl stärksten Länder zusammenschließen zu einer Kern EU - bloß keine mit schwachen Staaten solidarische europäische Gemeinschaft


ist das noch Links oder ist das schon rechte Ideologie ? ich weiß es nciht
Für mich ist das eine Kriegserklärung, da damit die europäische Wirtschaft, wie sie sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten entwickelt hat, zerstört werden würde.

Nach absoluten BIP-Zahlen wären das diese sechs Länder:

- Deutschland
- Frankreich
- Italien
- Spanien
- Niederlande
- Schweden

Völlig hirnrissig, da die BeNeLux-Staaten zerrissen würden und Schweden im Norden plötzlich komplett isoliert dasteht. Österreich wäre von seinen wichtigsten Handelspartnern Deutschland und Italien getrennt.

Eine EU der sechs BIP-pro-Kopf-Spitzenländer wäre überhaupt eine lustige Konstruktion:

- Luxemburg
- Irland
- Dänemark
- Schweden
- Niederlande
- Österreich

Deutschland, Frankreich, Italien: Tschüss und passt's auf euch auf.

Diese Forderung ist nicht rechts, nicht links, sondern dumm.

Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188776/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-in-den-eu-laendern/ (Archiv-Version vom 29.09.2017)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188766/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-den-eu-laendern/


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27.10.2017 um 14:14
Ach. Lawine hat wieder Gesprächsfetzen aus anderen Links hier reingestellt. Wüsste nicht was die Meinungen zur EU mit rechter Ideologie zu tun hätten. Wenn mir das Essen nicht schmeckt, hat das auch nichts mit rechter Ideologie zu tun.

Können wir jetzt also, nachdem wir Afrika und die EU abgehandelt haben, wieder zum Thema zurückkehren?

Ansonsten würde ich der Moderation empfehlen den Thread zu schließen.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:22
Zitat von RealoRealo schrieb:Wüsste nicht was die Meinungen zur EU mit rechter Ideologie zu tun hätten
Während der Finanzkrise (2008-2012) sind sogenannte Experten der europäischen Rechten (vor allem aus den Großstaaten) mit der Idee eines Kerneuropa hausieren gegangen. Insofern hat es schon was mit rechter Ideologie zu tun. Sogar mit klassischer, imperialistischer rechter Politik: wirtschaftlich starke Großmächte sollen Europa dominieren und der Rest wird an den Rand gedrängt, soll kuschen und ja nicht aufmüpfen.

Die Liste der sechs großen BIP-EU-Staaten ist nicht zufällig die Liste der Staaten, welche seit dem 17. Jahrhundert den Kontinent mit Kriegen traktiert haben. Eine Dominanz dieser Staaten ist für mich inakzeptabel und ich würde als Österreicher meine Position zu den Visegrad-Staaten überdenken. Dann machen wir halt auch wieder auf imperialistisch.

Und was zerschlagen werden soll, zeigt die Liste der sechs BIP-Pro-Kopf-Staaten: die EU ist mehr als die Dominanz von Großmächten, sie bietet auch kleinen Staaten die Möglichkeit, wirtschaftlich optimal zu arbeiten.

Die Idee eines Kerneuropas ist für mich die Ideologie einer rechten europäischen Stahlhelmfraktion.

Sicher nicht off topic.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:24
Zitat von RealoRealo schrieb:as sind dann schon die ersten militanten Formen des "Widerstands" von rechts
Naja , sowas wie gut organisierte , gewaltbereite krawallmacher die jederzeit die Stimmung der Gesellschaft im Auge haben . 
Manchmal reicht ja ein Funke ...


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:27
Zitat von RealoRealo schrieb:Natürlich erstreckt sich die Ideologie von rechts weit über die der AfD hinaus.
ok, dann hatte ich das etwas missverstanden. und dann ging es mir wie dir etwas auf den keks, dass sich alles immer nur um die AfD dreht.
Zitat von RealoRealo schrieb:Auch in diesem Forum kann man die rechte Ideologie herausfiltern. Der Vorteil ist, dass die Arbeit gar nicht so schwer ist wie es scheint, da sie mit Stereotypen arbeitet und die Schnittmenge, wo sie sich alle gleichen, sehr groß ist.
ok ja. aber so wirst du da eben finden, was du als eine gefühlte gemengelage bezeichnest. ok ja. dass man die dann weiter theoretisch abklopfen kann und wohl auch sollte, das würde ich ja dann auch so sehen.
Zitat von RealoRealo schrieb:Dogmatix schrieb:
gärungsprozesse
Ich weiß ehrlich nicht, was du darunter verstehst, das ist auch kein Fachbeghriff, sondern eine gefühlte Gemengelage, mit solchen gefühlten Stimmungen sollte man nicht arbeiten, das eignet sich bestenfalls für einen Essay. Aber wenn du ne Theorie draus machen willst - wer hält dich ab? Du musst sie nur wieder, falls du beim Thema bleiben willst, auf Ideologie runterbrechen, denn das ist ein ziemlich fester Begriff, der nur ein bestimmtes Quantum an Spielraum hat, um nicht zu zerfasern in Beliebigkeit.
Dogmatix schrieb:
was ich eine lücke in der bewusstseinslage nannte
"Falsches Bewusstsein". Davon gibt es genug bei Marx und Nachfolgern zu lesen. Womit wir wieder beim eigentlich gemeinten Ideologiebegriff wären und nicht mehr beim heute umfassenderen.
ich wollte einen gedanken anstoßen und skizzieren :) dass "gärungsprozesse" und eine "gefühlte gemengelage" keine theoretische begriffe sind und man damit nicht theoretisch arbeiten kann, ist mir auch klar :) aber in der politischen arena kann und muss man das, insbesondere wenn man versuchen will, da anzusetzen und sie umzufunktionieren, so meinte ich das :)
Zitat von RealoRealo schrieb:Das ist notwendig, damit du deine "Gärungspreozesse"-Theorie nicht auf Sand baust.
es war keine "gärungsprozesse"-theorie, schon klar.
Zitat von RealoRealo schrieb:Dogmatix schrieb:
soziale frage
Wie ich schon schrieb, die soziale Frage wird durch rechtes Bewuisstsein systematisch verdeckt, darf niemals thematisiert werden, weil es ein genuin linkes Thema ist. Ideologie von rechts hat die Funktion, die Klassenfrage zu verdecken und das Unwohlsein auf andere Ursachen und Faktoren zurückzuführen in einem die Klassengesellschaft und ihre Auswirkungen besonders auf die untere Mittelschichjt und das Prekariat stützenden und stabilisierenden Laberprozess: Schuld daran, dass es den Leute so dreckig geht, sind alle anderen Faktoiren außer den Klassenverhältnissen: von unfähighen Politikern über Überfremdung bis hin zu einer weiteren Pauperisierungsbedrohung durch die neue Konkunrrenz der Migranten um die mageren verbliebenen sozialen Fleischtöpfe. Ihre Funktion ist also, realen Verhältnissen falsche Ursachen zuzuschreiben und damit falsches Bewusstsein zu verstärken. Diesen Prozess kann man auch Rechtspopulismus nennen.
das ist ein aspekt. ein wichtiger. aber nicht alles.

da fehlt dann so n bischen, worauf der artikel auch hinweist:
Aber die Interpretation des Rechtspopulismus als Neuauflage der sozialen Frage geht am eigentlichen Kern der Sache vorbei. Denn ein guter Teil derer, die bei Pegida auf die Straße gehen und die AfD attraktiv finden, stehen eben nicht im ökonomischen Sinne unter Druck.

Auch international gesehen floriert der Rechtspopulismus keineswegs vor allem dort, wo besonders drastische neoliberale Spardiktate herrschen, sondern etwa in Österreich oder Dänemark. Und Donald Trump hat in allen Einkommensgruppen über 50.000 Dollar eine Mehrheit erreicht.
dem artikel ging es also auch um die in der "gemengelage" zu verortenden nichtmateriellen ursachen des rechtspopulismus.

der artikel denkt da auch dialektischer.

http://www.taz.de/Debatte-Rechtspopulismus/!5396079/
Der „Schutz der Integrität der eigenen Person“ und das Versprechen, „ohne Angst verschieden sein zu können“, waren, wie Christian Volk zu Recht in Erinnerung ruft, der normative Kern des linken Projekts.

Allerdings nur dessen einer Teil, denn der gleich wichtige zweite Teil war der feste Glaube an die eine universelle Vernunft, in deren unverrückbaren Grenzen sich alle Selbstbestimmung zu bewegen habe. Dieser Glaube ließ sich aber nicht aufrechterhalten, und die emanzipatorischen Bewegungen haben zu seiner Zersetzung selbst tüchtig beigetragen.

Entgegen der Argumentation von Winfried Thaa ist das Problem der Linken daher nicht, dass sie „vor allem auf eine Politik der Identitäten“ gesetzt haben, die „keine gemeinsamen Handlungsfelder eröffnet“. Dass dem nicht so ist, machen die Populisten uns vor! Aber die Linken hatten eben den zentrifugalen Kräften der Individualisierung und Emanzipation, die sie selbst eifrig befeuert haben, nichts haltbares Integratives entgegenzusetzen. Sie sind also nicht in die „Identitätsfalle“ getappt, sondern vielmehr in die Modernisierungsfalle.
und erst danach kam er zu dem anderen aspekt, dessen kern (salopp formuliert als "populismus als detox") ich da skizzieren wolllte.

und das betrifft dann auch dies:
Zitat von RealoRealo schrieb:Dogmatix schrieb:
Schutzräumen kollektiver Identität
Ja, wenn man nichts hat und nicht weiß, wie man sich helfen soll, ist es immer gut, andere zu finden, denen es genauso dreckig geht, damit man sich gegenseitig das Leid klagen kann. Das ist dann die Sackgasse, deren Ausweg durch falsches Bewusstsein verbaut ist. Man liest ja lieber Bücher aus dem Kopp Verlag als Bücher aus dem Suhrkamp Verlag.
letztlich sind wir da gar nicht so weit auseinander. und in der politischen arena kommst du nicht so weit, wenn du den leuten erst mal ihr falsches bewusstsein vorhältst und hoffst, dass sie zu dir kommen, wenn sie es endlich mal begriffen haben. da arbeitet man (auch) mit gemengenlagen und versuchen, gewisse begriffe umzufunktionieren bzw. anders zu besetzen.

womit dann auch erklärt wäre, dass
Zitat von RealoRealo schrieb:Dogmatix schrieb:
wird deine "linke" vlt. erst dann wieder an kraft zulegen können, wenn sie das verstanden hat.
Naja, man sollte schon über so viel Gesellschaftswissen verfügen, um sich solche Kalauer zu ersparen.
das nicht als kalauer gemeint war.
Zitat von RealoRealo schrieb:Man sollte auch nicht versuchen, aus einem Zeitungsartikel, der einem zusagt, weil er das ausspricht, was man selbst so noch nicht formuliert hat, eine neue Theorie zu bilden, die die alte Ideologie-Theorie umhaut. Das is ein arg schwaches Beinchen für so eine gewaltige Theorie.
ich wollte keine alte ideologie-theorie umhauen, eher im gegenteil. ich sagte doch am anfang, dass da sehr viel substanz zu finden ist. aber wer macht das, dazu jetzt einen seitenlangen aufsatz zu verfassen?

und das ist bei solchen zeitungsartikeln ja gemeinhin so, dass sie eher versuchen, gewisse gedanken anzustoßen.

das war die intention.

alles gut :)


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:41
Zitat von RealoRealo schrieb:Ansonsten würde ich der Moderation empfehlen den Thread zu schließen.
Dem würde ich mich anschließen.Da noch keiner darauf gekommen ist,
was rechte Ideologien ausschließen: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Wikipedia: Menschenwürde

(und Gärung fällt mir einfach nur im Zusammenhang mit der AfD ein)


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 14:51
@Narrenschiffer

Na gut, dann haben wir den Aspekt jetzt auch abgehakt. Also Großeuropa statt Kleineuropa. Wenn jetzt Großeuropa entsprechend seiner Größe auch noch ein paar Flüchtlinge aufnehmen würde, wärs echte Größe, die ich bisher leider nicht erkennen kann, im Osten noch weniger als im Westen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:ich wollte einen gedanken anstoßen und skizzieren :) dass "gärungsprozesse" und eine "gefühlte gemengelage" keine theoretische begriffe sind und man damit nicht theoretisch arbeiten kann, ist mir auch klar
Das mit der "Gemengelage" kann man aber auflösen, indem man Sätze, die diese zum Ausdruck zu bringen scheint, analysiert und herausstellt, was an diesen Sätzen rechter Ideologie entspringt.

Ein Beispiel, das wohl auf deine "Gemengelage" passt, heute aus dem Migrantengewalt-Thread 14:04
@abstrahiert

   Unabhängig von seiner Herkunft kann Rassismus jeden Menschen betreffen. ...

Das sind einfach nur Definitionen, auf welche sich Menschen geeinigt haben.
Kann man mitgehen und das genauso sehen, muss man aber nicht ;)
Wenn man also glaubt beliebig bestimmen zu können, was Rassismus ist, distanziert man sich vom Rassismus-Begriff insgesamt und lässt allenfalls noch rassistische Auswüchse wie jüngst in Charlottesville als Rassismus gelten.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:letztlich sind wir da gar nicht so weit auseinander. und in der politischen arena kommst du nicht so weit, wenn du den leuten erst mal ihr falsches bewusstsein vorhältst und hoffst, dass sie zu dir kommen
Ich glaube nicht, dass da viel zu machen wäre, denn einer, der rechter Ideologie verhaftet ist, wird jeden Einwand als Angriff auif das eigene Weltbild verstehen und sich nur noch mehr verhärten. Da kann man nur hoffen, die neutralen Leser mit anzusprechen und sie davor zu bewahren, ebenfalls nach rechts abzudriften.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:Aber die Interpretation des Rechtspopulismus als Neuauflage der sozialen Frage geht am eigentlichen Kern der Sache vorbei. Denn ein guter Teil derer, die bei Pegida auf die Straße gehen und die AfD attraktiv finden, stehen eben nicht im ökonomischen Sinne unter Druck.
Rechtspopulismus ist "oben" wie "unten" vorhanden. In den unteren Schichten wird der Fokus statt auf die soziale Frage auf "Flüchtlingsproblematik" gelenkt. In den oberen Schichten hat falsches Bewusstsein die Funktion, die Verhältnisse zu zementieren, indem z.B. auf die größere Verantwortung von Führuingspersonen hingewiesen wird und auf die lange Ausbildung, die zur beruflichen Hochqualifikation geführt hat, so dass man in der relativ kurzen Zeit, die man aktiv im Berufsleben steht, auch entsprechend wesentlich besser bezahlt werden muss. Hier geht es ihnen also darum zu zeigen, weshalb der Status quo der beste von allen möglichen anderen sei. Dies als rechte Ideologie nachzuweisen, ist in diesem Fall erheblich schwieriger als bei der verdrängten sozialen Frage in der Unterschicht.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:Aber die Linken hatten eben den zentrifugalen Kräften der Individualisierung und Emanzipation, die sie selbst eifrig befeuert haben, nichts haltbares Integratives entgegenzusetzen. Sie sind also nicht in die „Identitätsfalle“ getappt, sondern vielmehr in die Modernisierungsfalle.
Das ist ein interessanter Aspekt, der vielleicht selbst einen eigenen Thread verdient. Hierbei geht es aber um die Problemlage der Linken und nicht um rechte Ideologie.


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 15:04
Zitat von RealoRealo schrieb:Dogmatix schrieb:
letztlich sind wir da gar nicht so weit auseinander. und in der politischen arena kommst du nicht so weit, wenn du den leuten erst mal ihr falsches bewusstsein vorhältst und hoffst, dass sie zu dir kommen
Ich glaube nicht, dass da viel zu machen wäre, denn einer, der rechter Ideologie verhaftet ist, wird jeden Einwand als Angriff auif das eigene Weltbild verstehen und sich nur noch mehr verhärten. Da kann man nur hoffen, die neutralen Leser mit anzusprechen und sie davor zu bewahren, ebenfalls nach rechts abzudriften.
da wäre dann auch eine mögliche frage, wie verhärtet die "weltbilder" des "falschen bewusstseins" sind.

sicher, auch da müsste man wiederum genauer hinschauen.

vielleicht ist ja auch das ne hilfreiche anregung?
Wärmestrom/Kältestrom sind gesellschaftsanalytische Begriffe. In der Philosophie Ernst Blochs ist mit Kältestrom die nüchterne exakte Gesellschaftsanalyse als Kritik der politischen Ökonomie gemeint; mit dem Wärmestrom eine Gesellschaftsanalyse, die von den Erwartungen der Menschen ausgeht. Mit letzterem sollen die Hoffnungen der Menschen erfasst werden. Ausführlich entwickelte Bloch das Begriffspaar Wärmestrom/Kältestrom in seinem Werk Erbschaft dieser Zeit und im darauf folgenden ersten Band Das Prinzip Hoffnung.

Ernst Bloch entwarf dieses Begriffspaar zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, um zu erklären, weshalb diese so erfolgreich waren. Im Gegensatz zu den Sozialdemokraten und Kommunisten hätten sie sich – beispielsweise in den Reden im Sportpalast – nicht auf die harten Fakten einer genauen Analyse der ökonomischen und politischen Ressourcen- und Machtverteilung bezogen, sondern auf den Erwartungshorizont der Menschen. Eine gute Gesellschaftsanalyse brauche sowohl den Wärme- als auch den Kältestrom der kalten Tatsachen. Der Wärmestrom bezieht sich auf das In-Möglichkeit-Seiende, der Kältestrom auf das Nach-Möglichkeit-Seiende.
Wikipedia: Wärmestrom/Kältestrom


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Ideologie von rechts

27.10.2017 um 15:05
Zitat von RealoRealo schrieb:dann haben wir den Aspekt jetzt auch abgehakt. Also Großeuropa statt Kleineuropa
So wie die FPÖ bei uns im Wahlkampf. Die ist jetzt auch für die EU. Der extrem rechte Flügel natürlich nicht: der ist nach wie vor für die Zerschlagung der EU, ein Fixpunkt ultrarechter Ideologie in Europa.


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