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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rechtspopulismus, Akademiker, Intellektuelle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 16:27
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Nein, du vermischst hier was. Ich spreche von objektiv feststellbaren Tatsachen, mit deren Instrumentarium man Fakten von "Fakten" unterscheiden kann, und da hat sich herausgestellt, dass sio gut wie alle "Fakten" aus dem rechten Lager verbreitet werden. Wenn Trump behauptet, der Klimawandel sei nicht anthropogen, sondern es würde auch ohne dass der Mensch jede Menge C02 durch Verbrennung fossiler Energien in die Atmosphäre jagt, wärmer, dann ist das eine rechte Lüge, die als "Fakt" daher kommt, aber genau das Gegenteil eines Fakts ist. Meine eigene politische Meinung ist da nachrangig; wäre ich ein Rechter, würde ich als rational denkender Mensch allerdings Probleme mit meinem politischen Weltbild bekommen und müsste immer mehr auf "Fakten" rekurrieren um zu verhindern, dass meine Welt aufgrund unüberbrückbarer endogener Widersprüchlichkeiten zerfällt.
Ich denke schon eher, dass du hier deine persönlichen Ansichten mit vermeintlichen Fakten vermischt. Das Beispiel mit dem Klimawandel ist für mich schwierig, da ich das genauso sehe wie du, also dass der Mensch zumindest nicht unbeteiligt an der Sache ist, ob das jedoch allein auf objektiv feststellbaren Tatsachen beruht, kann ich persönlich jetzt nicht sagen, dazu fehlt mir einfach die fachliche Grundlage. Ich kann es mir eben gut vorstellen, dass die offensichtlichen Zerstörungen an der Umwelt, die ohne Zweifel vom Menschen verursacht werden, auch zum Klimawandel beitragen, etwa, wenn Wälder gerodet werden, dass das z. B. Auswirkungen auf den Sauerstoffhaushalt hat usw. Ist aber wie gesagt laienhaft und vlt passt es mir auch einfach mal ideologisch ganz gut in den Kram, dass der Mensch schuld ist, denn ich bin nun mal ein Öko.

Dass du mit deiner offenbar nicht vollumfänglich objektiven Methodik herausfindest, dass sämtliche Lügengeschichten von Rechten verbreitet werden, wundert mich jetzt eher wenig :) Im letzten Post aber habe ich ja ein von dir gefordertes Beispiel für einen linken "Fakt" gegeben, es war allerdings fast schon zu erwarten, dass du das einfach überliest, so kann man das natürlich auch machen. Dass du dann aber weiterhin beinhart behauptest, Fakten kämen von Linken und "Fakten" von Rechten, beweist nur, dass deine Fakten eben auch nur "Fakten" sind.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 16:49
Fallen dir nicht deine eigenen Widersprüchlichkeiten auf? Du stellst eine Behauptung auf
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Ich denke schon eher, dass du hier deine persönlichen Ansichten mit vermeintlichen Fakten vermischt.
und gibst andererseits gleich zu
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:ob das jedoch allein auf objektiv feststellbaren Tatsachen beruht, kann ich persönlich jetzt nicht sagen, dazu fehlt mir einfach die fachliche Grundlage.
Also hängt dein Urteil in der Luft und ist meiner eigenen Aussage gegenüber ein Vorurteil, weil du selbst nicht beurteilen kannst, ob es stimmt oder nicht.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Dass du mit deiner offenbar nicht vollumfänglich objektiven Methodik herausfindest, dass sämtliche Lügengeschichten von Rechten verbreitet werden, wundert mich jetzt eher wenig :)
Ich wüsste nicht, dass ich hier schon mal was von meiner Methodik geschrieben habe, also kannst du sie gar nicht beurteilen, Also ein weiteres Vorurteil. Literaturkritik versteht sehr wohl rechte von linken Quellen zu unterscheiden und kann daher auch beurteilen, aus welcher Richtung "postfaktische" Behauptungen jeweils kommen.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Im letzten Post aber habe ich ja ein von dir gefordertes Beispiel für einen linken "Fakt" gegeben, es war allerdings fast schon zu erwarten, dass du das einfach überliest, so kann man das natürlich auch machen.
Meinst du etwa das hier?
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb: Aber z. B. die Behauptung, dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien, ist das nun ein Fakt oder doch eher ein "Fakt"?
Normalerweise geh ich auf Witze (wie der über mir mit dem Helmut Schmidt) nicht ein, sondern lache vor mich hin. Daher hatte ich nicht ernsthaft erwägt, auf dein Zitat einzugehen. Aber wo du es jetzt schon mal willst: Die Behauptung, dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien, kommt nicht von den Linken, sondern wird postfaktisch den Linken von den Rechten unterstellt, auch in diesem Forum, also eine weitere Lüge. Oder kennst du irgendeine linke Publikation, wo das behauptet wird?


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 17:01
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Aber z. B. die Behauptung, dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien, ist das nun ein Fakt oder doch eher ein "Fakt"?
Zunächst einmal ist es etwas das sich hier korrekt zitieren ließe! @DerKlassiker

Also auf!
Wer hats gesagt?"dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien"?

Die üblichen linken Verdächtigen sind doch bekannt!Warum kriegts dann keiner hin, sie zu zitieren?

Kriegt sie doch endlich mal ran, die linken Hetzer!


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 17:43
@Realo

Ok, ich find das alles hier halt sehr verwirrend, aba du siehst, ich bemühe mich, mit dem Faktischen und Postfaktischen, alles nicht so einfach. Erinnerte mich halt, weil er das doch vor paar Jahren sachte.

Hier ich habs, sogar in der Zeit, von dem Schmidt:
Von Helmut Schmidt
http://www.zeit.de/2011/03/100-Jahre-KWG-Rede/seite-3
Zusätzlich zu all den vorgenannten, von Menschen verursachten Problemen werden wir beunruhigt von dem Phänomen der globalen Erwärmung und den ihr unterstellten Konsequenzen. Wir wissen, dass es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat; wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen. Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe ( Intergovernmental Panel on Climate Change , IPCC) bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis . Es scheint mir an der Zeit, dass eine unserer wissenschaftlichen Spitzenorganisationen die Arbeit des IPCC kritisch und realistisch unter die Lupe nimmt und sodann die sich ergebenden Schlussfolgerungen der öffentlichen Meinung unseres Landes in verständlicher Weise erklärt.



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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 18:08
Ja, wir sind jetzt ein Jahrtausend weiter bzw. im neueren Jahrtausend und Helmut Schmidt ist inzwischen leider auch nicht mehr unter uns. Ich informiere mich, wenn ich was zum Klimawandel wissen wil, bei der aktuellen Wissenschaft und nicht bei Politikern aus dem 2. Jahrtausend. Wenn ich wissen will, ob die Kernkraft gefährlich ist, frage ich auch nicht Kaiser Wilhelm II. Es gibt also schon lange nicht mehr den Onkel für alles - allenfalls bei extrem schlichten Gemütern, die ihren Physikunterricht auch von einem Uri Geller beziehen..


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 18:45
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Ich denke schon eher, dass du hier deine persönlichen Ansichten mit vermeintlichen Fakten vermischt. Das Beispiel mit dem Klimawandel ist für mich schwierig, da ich das genauso sehe wie du, also dass der Mensch zumindest nicht unbeteiligt an der Sache ist, ob das jedoch allein auf objektiv feststellbaren Tatsachen beruht, kann ich persönlich jetzt nicht sagen, dazu fehlt mir einfach die fachliche Grundlage.
Postfaktisch gesehen, kann jeder, der das entsprechernde Alter hat, den Klimawandel live erleben.
Ich kann mich nicht erinnern, dass die Sommer in meiner Jugend so heiß waren und die Winter so wechselhaft oder dass extreme Wetterlagen so gehäuft auftraten ...

Wenn man dann noch die Fakten von Wissenschaftlern dazunimmt, kommt man zu dem Bild, dass vor dem massiven Eingreifen des Menschen sich die klimatischen Verhältnisse nie so schnell geändert haben ...


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 18:47
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Also hängt dein Urteil in der Luft und ist meiner eigenen Aussage gegenüber ein Vorurteil, weil du selbst nicht beurteilen kannst, ob es stimmt oder nicht.
Im Gegensatz zu dir akzeptiere ich aber den Umstand, dass ich nicht auf jedem Gebiet Experte bin, von daher ist das wohl kaum ein Widerspruch. Ich wollte dir nur aufzeigen, dass man vieles eben auch selektiv den eigenen Überzeugungen anpasst und dass Fakten eben nochmal etwas anderes sind.
Zitat von RealoRealo schrieb:Normalerweise geh ich auf Witze (wie der über mir mit dem Helmut Schmidt) nicht ein, sondern lache vor mich hin. Daher hatte ich nicht ernsthaft erwägt, auf dein Zitat einzugehen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass das von denen, die sowas behauptet haben als Witz gemeint war, ich denke, das war wohl eher ein Versuch der Beschwichtigung und dass man damit als vermeintlich strammer Klassenkämpfer auch noch den neoliberalen Firmenbossen das Wort redet, finde ich zumindest eher witzlos.
Zitat von RealoRealo schrieb:Aber wo du es jetzt schon mal willst: Die Behauptung, dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien, kommt nicht von den Linken, sondern wird postfaktisch den Linken von den Rechten unterstellt, auch in diesem Forum, also eine weitere Lüge. Oder kennst du irgendeine linke Publikation, wo das behauptet wird?
Und wenn man dann ordentlich Unsinn verzapft hat, geht man halt in den Verschwörungsmodus und behauptet, das hätten einem "Rechte" angedichtet, ist ja in gewissen Kreisen offensichtlich schon wohlgepflegte Praxis. Dass so die Glaubwürdigkeit ins Wanken gerät, liegt auf der Hand.

@eckhart

Zumindest Ende 2015 wurde das gerne so vermittelt, dass es da ein riesiges Potenzial gäbe, um gute Stimmung bezüglich des Flüchtlingsstroms zu verbreiten. Dabei ist weder der Fachkräftemangel belegt, noch die Rentenlücke und schon gar nicht, dass wir immer mehr Arbeitskräfte bräuchten in einer zunehmend automatisierten Arbeitswelt. Eben auch postfaktisch, wenn man so will…
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wer hats gesagt?
Zum Beispiel Gabriel. Die taz hat natürlich auch in diesem Sinne berichtet.

http://www.handelsblatt.com/wirtschaft-handel-und-finanzen-roundup-gabriel-sieht-fluechtlinge-als-chance-gegen-fachkraeftemangel/12264318.html
Die große Zuwanderung von Flüchtlingen kann Deutschland aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) helfen, den absehbaren Fachkräftemangel zu schließen.
http://www.taz.de/!5217002/
In der Tat weiß man auch in der Parteizentrale in Berlin, was die mittelständische Wirtschaft, was die Kader der Konzerne als Sorge vortragen: dass Deutschland dringend mehr Menschen braucht, um etwa die in Rente gehenden Facharbeiter*innen zu ersetzen. Ausbildungsplätze aber bleiben unbesetzt. „Deutschland schafft sich ab“ – des Rechtspopulisten Thilo Sarrazin hysterische Weissagung trifft ja, in demografischer Hinsicht, in gewisser Weise zu.



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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 18:47
@che71
Zitat von che71che71 schrieb:Was ist das denn für eine naive Frage ?
Das war ein Asozialer mit ausländischen Wurzeln
Und was ist das für eine selten dämliche Antwort?
Oder wolltest Du nur mal einen raushauen ohne Dich vorher mit der Thematik beschäftigt zu haben.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 19:06
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Ich wollte dir nur aufzeigen, dass man vieles eben auch selektiv den eigenen Überzeugungen anpasst und dass Fakten eben nochmal etwas anderes sind.
Und ich wollte aufzeigen, dass es eine Kunst oder besser wiss. Methode gibt Texte kritisch zu analysieren und auf ihre Quelle und das Motiv zu befragen. Dazu muss man jedoch nicht mal Germanistik studiert haben; man kann sich das auch durch schlichtes Nachdenken angewöhnen. Obwohl es natürlich hilfreich ist auch mal in einen Kurs Literarkritik reinzuschnüffeln. Man kann sich dann auch einige Umwege ersparen beim Erlernen der Methode.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:und dass man damit als vermeintlich strammer Klassenkämpfer auch noch den neoliberalen Firmenbossen das Wort redet, finde ich zumindest eher witzlos.
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, ich hätte jetzt plötzlich "neoliberale Firmenbosse" eingebaut. Aber ich muss ja auch nicht alles wissen und verstehen. Meine Nachbarn sind mir auch oft ein Buch mit 7-8 Siegeln.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Und wenn man dann ordentlich Unsinn verzapft hat, geht man halt in den Verschwörungsmodus und behauptet, das hätten einem "Rechte" angedichtet
Och, das wäre mir jetzt neu, das Politforum unter VT zu subsumieren. Aber mal was anderes: Ich warte noch auf einen einzige Beleg von dir, wo Linke (Presseorgane) geschrieben hätten, "dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien." Stattdessen kommt gleich wieder eine gegen die Person gerichtete "Vorwärtsverteidigung." Kennt man ja, alles nix Neues.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Zumindest Ende 2015 wurde das gerne so vermittelt, dass es da ein riesiges Potenzial gäbe, um gute Stimmung bezüglich des Flüchtlingsstroms zu verbreiten.
Das ist was anderes als deine Behauptung, "die Linken" hätten verbreitet, "dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien." Das ist dir inzwischen hoffentlich selbst klar geworden. Und um zu beurteilen, wie die Flüchtlinge berufsmäßig unterkommen und ob sie nicht vielleicht doch ne volkswirtschaftliche Bereicherung darstellen werden, dazu ist es noch viel zu früh, da kann man erst nach 4-5 Jahren ein Zwischenfazit ziehen.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 19:35
Zumindest Ende 2015 wurde das gerne so vermittelt, dass es da ein riesiges Potenzial gäbe, um gute Stimmung bezüglich des Flüchtlingsstroms zu verbreiten. Dabei ist weder der Fachkräftemangel belegt, noch die Rentenlücke und schon gar nicht, dass wir immer mehr Arbeitskräfte bräuchten in einer zunehmend automatisierten Arbeitswelt. Eben auch postfaktisch, wenn man so will…

eckhart schrieb:
Wer hats gesagt?


Zum Beispiel Gabriel. Die taz hat natürlich auch in diesem Sinne berichtet.
Das soll alles gewesen sein? @DerKlassiker ?
1(Ein) einziges untaugliches Beispiel
soll unzählige Hass-Posts in "sozialen" Netzwerken kompensieren?
@DerKlassiker
Es gilt, unzähligen Hassposts mindestens unzählige linke Hassposts entgegenzusetzen!
Derart dilletantistische Verfahrensweise erweist sich keinem Institut für Staatspolitik würdig.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 21:12
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Das ist was anderes als deine Behauptung, "die Linken" hätten verbreitet, "dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien."
Das kommt schon aufs gleiche raus, da es um die Intention ging, der Bevölkerung ne nette Story zu erzählen, hat glücklicherweise nicht funktioniert. Ich gebe ja zu, das mit "alle gut ausgebildet" habe ich wohl ein wenig überspitzt dargestellt, aber "dringend benötigt" wurde definitiv so verbreitet.

Guckst du

http://www.taz.de/!5217002/
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:In der Tat weiß man auch in der Parteizentrale in Berlin, was die mittelständische Wirtschaft, was die Kader der Konzerne als Sorge vortragen: dass Deutschland dringend mehr Menschen braucht, um etwa die in Rente gehenden Facharbeiter*innen zu ersetzen. Ausbildungsplätze aber bleiben unbesetzt. „Deutschland schafft sich ab“ – des Rechtspopulisten Thilo Sarrazin hysterische Weissagung trifft ja, in demografischer Hinsicht, in gewisser Weise zu.
Damit wäre das hier auch erledigt.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich warte noch auf einen einzige Beleg von dir, wo Linke (Presseorgane) geschrieben hätten, "dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien.
Zitat von RealoRealo schrieb:Und um zu beurteilen, wie die Flüchtlinge berufsmäßig unterkommen und ob sie nicht vielleicht doch ne volkswirtschaftliche Bereicherung darstellen werden, dazu ist es noch viel zu früh, da kann man erst nach 4-5 Jahren ein Zwischenfazit ziehen.
Aha, ein Zwischenfazit also, das warten wir mal ab, auch wenn ich davon ausgehen muss, dass das dann wohl auch wieder mit dem berüchtigten Ausblick in die goldene Zukunft geschönt wird. Die Realität aber ist halt doch eher grau und immerhin lassen sich die Leute offenbar nicht mehr ganz so leicht verarschen.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, ich hätte jetzt plötzlich "neoliberale Firmenbosse" eingebaut.
Damit habe ich ja jetzt nicht direkt dich gemeint. Wenn das missverständlich war, sorry.

@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Es gilt, unzähligen Hassposts mindestens unzählige linke Hassposts entgegenzusetzen!
Und wieso sollte das gelten? Es ging doch darum, zu belegen, dass sich auch linke Politiker/Medien als postfaktische Märchenerzähler hervortun und das habe ich hiermit getan. Wie ich vorher schon geschrieben habe, boykottiere ich Facebook, deshalb weiß ich von diesen Hassposts eh nur vom Hörensagen, es interessiert mich auch ungefähr soviel wie dich möglicherweise Straftaten durch Zuwanderer/Flüchtlinge interessieren und bevor man da irgendetwas aufrechnen will, sollte man sich vielleicht mal fragen, warum denn die Wut in der Bevölkerung steigt.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Derart dilletantistische Verfahrensweise erweist sich keinem Institut für Staatspolitik würdig.
Oha, da muss ich mich irgendwie verirrt haben, ich dachte, ich sei hier in einem Diskussionsforum ;)


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 21:37
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Aha, ein Zwischenfazit also, das warten wir mal ab, auch wenn ich davon ausgehen muss, dass das dann wohl auch wieder mit dem berüchtigten Ausblick in die goldene Zukunft geschönt wird. Die Realität aber ist halt doch eher grau und immerhin lassen sich die Leute offenbar nicht mehr ganz so leicht verarschen.
Du kannst natürlich weiterhin versuchen Realitäten mit Populismen auf den Kopf zu stellen - es lassen sich eben erst in einigen Jahren vernünftige Aussagen machen, weil dazwischen eben noch zumeist Ausbildungs- und Sprachkurse liegen, Stellensuche und Einarbeitung in den Job. Einige können halt die Realität nicht ertragen, wenn sie nicht mit ihren Vorurteilen übereinstimmt.

Natürlich sind die Ausgangsbedingungen gegenüber einheimischen Auszubildenden mit zwei bis 3 Handicaps versehen:

* sprachlicher Mangel (muss daher erst langwierig behoben werden)
* ausländische Zeugnisse werden hier oft nicht anerkannt (muss alles noch mal wiederholt werden)
* Voreingenommenheit gegenüber "Fremden": Bei gleicher Leistung wird natürlich der Einheimische bevorzugt, bei leicht schlechterer Leistung zumeist wohl auch.

Im postfaktischen Sprachgebrauch heißt das dann: Wir wussten es ja schon immer, dass bei uns nur der Schrott ankommt, der nicht einmal in ihren Herkunftsländern annehmbare Berufsaussichten hat. Dass es sich nicht um Einwanderer handelt, sondern um Flüchtlinge, fällt dabei dann meistens unter den Tisch. Wen jucken schon solche Details.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 21:55
@Realo

Dieses Märchen von den zu benötigten gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland, wurde schon Jahre vor dem Flüchtlingsstrom in die Welt gesetzt und leider auch wohl auf die Flüchtlinge umgemünzt.

Neben den von Dir genannten Problemen wie Sprache oder Zeugnisse ( die werden wohl einige genauso wenig in der Tasche haben wie ihren verbaselten Paß ), gibt der Arbeitsmarkt nicht wirklich Grund zum Freuen her... Über 3 Mio. Arbeitslose ( ohne Flüchtlinge ) stehen jetzt schon knapp 500.000 offenen Stellen gegenüber.

Das es in einigen Jahren zu einer rosigen Zukunft Dank Flüchtlinge und Migranten kommt, halte ich weiterhin für ein Märchen.
Es reicht jetzt schon nicht an Arbeitsplätzen. Aber gut.. der Arbeitsmarkt wird sich sowieso ändern in den nächsten Jahrzehnten.
Prognosen kann man jetzt nicht erstellen.

Postfaktisch ist also ebenso die Behauptung vom Fachkräftemangel ( wenn ich mich recht entsinne, wird jede offene Stelle mit 7 Bewerbern multipliziert ), wie auch die Erstarkung der Wirtschaft durch später dann integrierte Flüchtlinge/Migranten auf dem Arbeitsmarkt.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 22:03
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Dieses Märchen von den zu benötigten gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland, wurde schon Jahre vor dem Flüchtlingsstrom in die Welt gesetzt und leider auch wohl auf die Flüchtlinge umgemünzt.
Bei dem Märchen ging es aber nicht wie im postfaktischen Gruselmärchen um Flüchtlinge, sondern um hochqualifizierte Einwanderer.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Über 3 Mio. Arbeitslose ( ohne Flüchtlinge ) stehen jetzt schon knapp 500.000 offenen Stellen gegenüber.
Das war "vor Jahren" auch nicht besser, eher noch schlechter. Wir erinnern uns an die Jahre nach der Wirtschaftskrise (2008-2012).
Es wurden aber auch keine Besetzungen für Junk Jobs gesucht, sondern hochqualifizierte Arbeitskräfte. Die aber bevorzugen USA, Kanada und einige andere Länder, wo die Bezahlung besser ist, das zwischenmenschliche Klima freundlicher, die Sprache (Englisch) leichter (als Deutsch) und das Wetter besser ist. Das alles hatte mit Flüchtlingen kaum was zu tun sondern war auf eine ganz andere Zielgruppe ausgerichtet.


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12.12.2016 um 22:10
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Bei dem Märchen ging es aber nicht wie im postfaktischen Gruselmärchen um Flüchtlinge, sondern um hochqualifizierte Einwanderer.
Es war dennoch ein Märchen. Zumindest ein Wunschdenken. Die Heerscharen an IT Genies aus Indien sind nicht gekommen.
Ich mag dieses Buzzword/Modewort "Postfaktisch", welches jetzt in aller Munde ist.. nicht weiter überstrapazieren.
Belogen wurde die Bevölkerung schon seit Äonen, rsp. die Fakten nicht genannt. Von daher .... ist es nicht weiter verwunderlich.
"Postfaktisch" gab es schon immer...
Zitat von RealoRealo schrieb:Das war "vor Jahren" auch nicht besser
Stelle ich mit Sicherheit auch nicht in Abrede. Ich mag jedoch die Behauptung aufstellen... das es in absehbarer Zukunft auch nicht besser wird. Mit oder ohne Migranten/Flüchtlinge. Die Arbeitslosenquote wird annähernd gleich bleiben.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

12.12.2016 um 22:54
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:sprachlicher Mangel (muss daher erst langwierig behoben werden)
In Deutschland wird nun einmal Deutsch gesprochen.
Zitat von RealoRealo schrieb:ausländische Zeugnisse werden hier oft nicht anerkannt (muss alles noch mal wiederholt werden)
Das hat eben auch mit den unterschiedlichen Standards, um nicht zu sagen, mit gewissen Ansprüchen zu tun. Würdest du z. B. lieber von einem Arzt operiert werden, der seine Ausbildung in Afghanistan absolviert hat oder doch lieber von einem, der in Deutschland ausgebildet worden ist?
Zitat von RealoRealo schrieb:Voreingenommenheit gegenüber "Fremden": Bei gleicher Leistung wird natürlich der Einheimische bevorzugt, bei leicht schlechterer Leistung zumeist wohl auch.
Schon vergessen? In Deutschland gibt es neben Zuwanderern auch noch ein paar Eingeborene, was ist so verkehrt daran, sich zuerst einmal um die kümmern, denn die sind ohnehin da.

Das alles sind, wenn man so will, faktisch vorhandene Bedingungen, die waren auch schon vor der Masseneinladung bekannt. An das Gelingen von Integration glaube ich ohnehin nicht. Darauf deuten auch die Erfahrungen mit früheren Generationen von Einwanderern hin, aber dass es schon mit denen und deren Nachkommen massive Probleme gibt, wirst du sowieso wieder abstreiten bzw. den bösen rechten Deutschen anlasten, also belassen wir es dabei.


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12.12.2016 um 22:55
@Gwyddion
Stichwort Rinder statt Inder...nö die sind nicht gekommen.Weil der Aufwand hier ne Arbeitserlaubnis zu bekommen in Relation mit drm erwartbaren Gehalt einfach zu hoch ist,da bleiben sie lieber in Mumbay,oder gegen nach Singapur oder England
Ist doch Billiglohnland hier


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12.12.2016 um 22:58
@Gwyddion
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Es war dennoch ein Märchen. Zumindest ein Wunschdenken. Die Heerscharen an IT Genies aus Indien sind nicht gekommen
Naja es waren etwa 22.000...dadurch, dass über EU-Einwanderung diese Kräfte kommen wird die Zahl wohl eher zurück gehen.


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12.12.2016 um 23:42
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Es ging doch darum, zu belegen, dass sich auch linke Politiker/Medien als postfaktische Märchenerzähler hervortun und das habe ich hiermit getan.
Nicht im Mindesten!
@DerKlassiker
Weil Du nichts gefunden hast! Ich auch nicht!

Und sich mit einem persönlichen Boykott von Facebook rauszureden, ist mehr als billig.
Ich boykottiere auch Facebook, bin jedoch bestens darüber informiert.

Durch Nachrichten der öffentlich rechtlichen Medien weiß mittlerweile die älteste Oma,
unter welchen Druck soziale Netzwerke inzwischen durch massenhafte rechte Hassposts geraten.

Wenn Du behauptest, anders geartete(linke) Hassposts würden ein ebenso großes Problem darstellen, dann solltest Du das belegen können.
(Alternativ hätte man die Behauptung einfach weglassen können, wenn man es nicht weiß)

Dieser Beleg fehlt!
Und die Quelle Deiner unhaltbaren Behauptung kenne ich nicht.

Vielleicht kann mich ja gerade Deine Quelle davon überzeugen, dass Du doch recht hast?
(Nichtwissen ist keine Quelle)


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

13.12.2016 um 01:42
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wenn Du behauptest, anders geartete(linke) Hassposts würden ein ebenso großes Problem darstellen, dann solltest Du das belegen können.
Och Ekkehart, du machst mir Spaß. Während du hier ganz frei aus dem Orkus fabulierst, soll ich dir Belege für Behauptungen liefern, die ich gar nicht aufgestellt habe? Meine tatsächliche Behauptung habe ich einwandfrei belegt, dass dir das nicht passt, klar, ist aber nicht mein Problem. Liefere du mir doch zur Abwechslung mal den Beweis, dass ich hier über ein Problem mit linken Hassposts geschrieben habe, bin gespannt, was du findest.

Folgendes habe ich geschrieben, um aufzuzeigen, dass es neben rechten durchaus auch linke Märchen gibt:
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Aber z. B. die Behauptung, dass die sogenannten Flüchtlinge alles gut ausgebildete und dringend benötigte Fachkräfte seien, ist das nun ein Fakt oder doch eher ein "Fakt"?
Nach deinem Aufruf habe ich auch ganz brav belegt, dass derartige Erzählungen tatsächlich existieren. Aber jetzt bist du dran, was hast du so anzubieten?


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