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Auf dem rechten Auge blind

134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politiker, Rechtsextremismus, Eugh ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 15:18
Zitat von RealoRealo schrieb am 26.10.2015:Brennende Asylunterkünfte, Hass, Hetze - und kaum Konsequenzen
Da sollte man vorsichtig sein. Diesen "kaum Konsequenzen" kann auch nur gefühlt sein. Um zu sehen, ob solche Straftaten signifikant anders verfolgt werden, als andere - von den Ermittlungsumständen vergleichbar gelagerte Fälle - müssten entsprechende Statistiken ausgewertet werden.
Das Bauchgefühl kennt da nur das, was man in den Medien so mitbekommt. Das ist aber eine Auswahl und zusätzlich in der Gewichtung verzerrt.
Solche Straftaten sind naturgemäß schlechter zu ermitteln, als z.B. eine Beziehungstat. Da schon der Täterkreis ungleich größer ist. Ich will solche Taten nun nicht mit anderen Vandalismusdelikten qualitativ gleich setzen, aber solche Täter werden auch nur selten ermittelt. Wenn, dann eher auf frischer Tat. Das ist aber den Tatumständen geschuldet und nicht unbedingt der Unlust der Ermittlungsbehörden, manche Personen- oder Gesinnungsgruppen eher zu verfolgen als andere.
Du musst, wenn Du Kausalitäten erforschen möchtest, sehr vorsichtig sein, dass es auch wirklich einen Kausalzusammenhang gibt. Manche Umstände erscheinen so nahe liegend, dass wir sie gerne als Erklärung nehmen, obwohl sie gar nicht kausal sind.


Und als zweites noch ein generelles Problem.
grundsätzlich finde ich Deine Bemühungen unterstützenswert. Wenn es ein Problem "mit dem rechten Auge" gibt, muss das kommuniziert werden.
Aber hier ist es wieder eine Frage der Quellenauswahl. Wenn Du von einer bestimmten Seite an das Problem heran gehst (was ich mal unterstelle, vielleicht liege ich da aber auch falsch), dann stellst du eine These auf und versuchst diese These anhand verschiedener Quellen zu belegen.
Das Problem dabei ist, dass Deine Quellenauswahl Deine These nahezu zwingend wider spiegelt. Du wirst eher Quellen wählen, die Deine These belegen und vor allem wirst du diese im Verhältnis übermäßig stark gewichten. Selbst wenn du hundert Fälle auffahren würdest, in denen Pannen bei rechtsradikal motivierten Straftaten benannt sind - was sagt das aus?
Genau, nichts. Weil Du keinen Vergleich hast. Weder zur "Qualität" der Pannen noch zu deren Anzahl im Verhältnis zu den Straftaten.

Der einzig richtige Weg wäre, Ermittlungspannen insgesamt zu erfassen (quantitativ und qualitativ) und deren Motive zu erforschen. Es kann nämlich sein, dass wirklich vermehrt Ermittlungspannen bei den genannten Delikten auftreten. Das aber nicht, weil die Ermittler mit den Tätern sympathisieren, sondern weil diese Delikte aufgrund ihrer Art pannenträchtiger sind, als der Durchschnitt (großer Täterkreis z.B.).

Und vor allem musst Du beachten, dass (Zeitungs)Artikel bereits eine Wertung enthalten. Manche Themen sind "spannender" als andere und damit in der Medienlandschaft überproportional vertreten.

Also kurz gesagt, ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Vorhaben. Aber Deine Beiträge lassen mich vermuten, dass Du Kausalitäten zu schnell unterstellt hast. Das kann natürlich auch nur daran liegen, dass Du das hier natürlich nur sehr verkürzt wider gegeben hast. Aber es kann auch sein, dass es ein systematisches Problem ist und dann wäre Deine ganze Arbeit umsonst.

Edit:
Fast vergessen. Bei der Pannenbetrachtung musst Du auch auf Rückschaufehler acht geben. Was im Nachhinein als hanebüchen erscheint, kann unter einer damaligen Ermittlungslage absolut folgerichtig gewesen sein. Also, den Zeitpunkt des Fehlers nicht aus den Augen verlieren.


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unico ehemaliges Mitglied

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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 15:27
@interrobang
Das ist mir durchaus bekannt. Die Quellen zu den Fakten kann man im NSU-Thread nachlesen.
Mir ging's hier aber um die Visualisierung der durchaus bekannten Fakten. Oder willst du abstreiten, dass es Verquickungen des Verfassungsschutzes zum Rechtsradikalismus gibt?

Satire bedeutet nicht gleich Lügenpresse - nur mal nebenbei.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 15:52
@unico
Satire bedeutet auch nicht Wahrheit.


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Realo Diskussionsleiter
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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:02
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das Problem dabei ist, dass Deine Quellenauswahl Deine These nahezu zwingend wider spiegelt. Du wirst eher Quellen wählen, die Deine These belegen und vor allem wirst du diese im Verhältnis übermäßig stark gewichten. Selbst wenn du hundert Fälle auffahren würdest, in denen Pannen bei rechtsradikal motivierten Straftaten benannt sind - was sagt das aus?
Genau, nichts. Weil Du keinen Vergleich hast. Weder zur "Qualität" der Pannen noch zu deren Anzahl im Verhältnis zu den Straftaten.
Das ist so nicht richtig. Es wird ja nicht über alle rechtsextremen Straftaten berichtet. Von linksextremen Straftaten ist so gut wie gar nichts bekannt.

Und "normale", also unpolitische Straftaten, tauchen nur vereinzelt auf, wenn es sich um ein ganz besonders großes oder scheußliches Verbrechen handelt.

Du gehst auch von der falschen Voraussetzung aus. Zu einem Vergleich reiht es, als Richtschnur die Aufklärungsquote von Straftatbeständen insgesamt zu nehmen und diese zu vergleichen mit der Aufklärungsquote von rechtsextremistischen Straftaten. Das Problem ist hierbei, dass der größte Teil der rechtsextremistischen Straftaten gar nicht als rechtsextremistische Straftaten gewertet wird, sondern als unpolitische Straftaten.
Anzeigen werden nicht aufgenommen, Statistiken geschönt: Bei der Aufklärung rechtsextremistischer Straftaten tun sich Sachsen-Anhalts Fahnder schwer.
Im Jahr 2006 hatte die Zahl der rechten Straftaten in Sachsen-Anhalt einen Höhepunkt erreicht. Obwohl Sachsen-Anhalt mit 1,9 Prozent den niedrigsten Ausländeranteil von allen Bundesländern hat, wurden dort die meisten Gewalttaten verübt. 1240 Fälle registrierte die Polizei. Die Landesregierung initiierte daraufhin die Kampagne "Hingucken", Bevölkerung und Polizei sollten für rechtsextremistische Straftaten sensibilisiert werden. Tatsächlich: Im ersten Halbjahr 2007 halbierten sich die rechtsextremistischen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr - weil die Zählweise verändert wurde.
Die Polizei in Sachsen-Anhalt führte mindestens 200 rechtextremistische Straftaten nicht als solche auf, sondern ordnete sie anderen Kategorien zu, gestand der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Hövelmann (SPD), inzwischen ein. Laut Hövelmann hatte LKA-Chef Frank Hüttemann alle Staatsschutzbeamten angewiesen, eindeutig rechte Straftaten, bei denen kein Täter bekannt sei, als nicht politische Delikte einzuordnen.
Das Landeskriminalamt hatte die neue Zählweise damit begründete, dass zum Beispiel Hakenkreuzschmierereien auch von Kindern stammen könnten. Der Innenminister sei "aus allen Wolken gefallen", als er davon erfuhr, sagte ein Sprecher. LKA- Chef Hüttemann trat daraufhin zurück.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,521102,00.html

Wie soll man also die Aufklärungsquote rechtsextremistischer Straftaten errechnen können, wenn ein großer Teil dieser Straftaten entweder gar nicht erst polizeilich aufgenommen wird oder anderen, unpolitischen Straftaten untergejubelt und so der Anteil zahlreicher rechtsextremer Straftaten künstlich reduziert wird?


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:06
Zitat von RealoRealo schrieb:Von linksextremen Straftaten ist so gut wie gar nichts bekannt.
Kannst du das spezifizieren? Linksextreme Straftaten gibt es ständig. Vornehmlich auf Demos.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:11
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Kannst du das spezifizieren?
Du meinst so wie den rosaroten fliegenden Elefanten, nämliich etwas zu beweisen, was es nicht gibt?
Es können nur Strataten beurteilt werden, die auch zur Anzeige gebracht werden.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:14
@Realo

Ähh, Angriffe auf Polizisten, Sachbeschädigungen, Schmeißen mit Pflastersteinen, teils Bedrohungen von Politikern und ähnliches sind für dich rosarote, fliegende Elefanten? Das ist vor allem auch deshalb bemerkenswert, weil der Verfassungsschutz gewalttätige Linksextreme immer wieder erwähnt. Klingt für mich nach Doppelmoral.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:15
Wann gab es eigentlich den letzten Toten einer linksextremistischen Straftat? Bisher kenne ich nur 170 Todesfälle aufgrund rechtsextremistischer Straftaten nach dem Mauerfall, aber keinen einzigen linksextremistischen.

Mit anderen Worten: Auch die Herrschaften hier sind auf dem rechten Auge blind. Zumindest einige.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:17
Achso, jetzt beginnen die Ablenkungsmanöver. Eben ging es noch allgemein um Straftaten und jetzt plötzlich nur um Morddelikte.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:18
Es geht insgesamt um die Schwere der Verbrechen und um den gesellschaftlichen Schaden. Zwischen Sachbeschädigung und Mord besteht ein klitzekleiner Unterschied.

Ende der Diskussion mit dir, denn ich debattiere nicht mit Unverbesserlcihen.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:20
Tja, dann musst du dich demnächst klarer ausdrücken, anstatt pampig zu werden. Ich lass dir mal was da:

Die Statistik zeigt einen Vergleich der Anzahl von Straftaten mit rechts- und linksextremistisch motiviertem Hintergrund in Deutschland im Jahr 2013 nach Art des Delikts. Im Jahr 2013 gab es 704 Körperverletzungen mit rechtsextremistisch motiviertem und 606 Körperverletzungen mit linksextremistisch motiviertem Hintergrund.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4721/umfrage/vergleich-der-anzahl-von-rechten-und-linken-gewalttaten/


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:24
Zitat von RealoRealo schrieb:Das ist so nicht richtig. Es wird ja nicht über alle rechtsextremen Straftaten berichtet.
Ich verstehe nicht, was Du damit meinst.
Zitat von RealoRealo schrieb:Und "normale", also unpolitische Straftaten, tauchen nur vereinzelt auf, wenn es sich um ein ganz besonders großes oder scheußliches Verbrechen handelt.
Aber warum ist das so?

Weil das Auswahlkriterium, über welchen Vorfall nun berichtet wird, nicht mit der objektiven Schwere der Tat korreliert, sondern mit der frage, was von größerem Interesse beim Leser ist.
Das verzerrt die Wahrnehmung ganz erheblich. Weil es schlicht den Zeitgeist im weitesten Sinne wider spiegelt.
Zitat von RealoRealo schrieb:Zu einem Vergleich reiht es, als Richtschnur die Aufklärungsquote von Straftatbeständen insgesamt zu nehmen und diese zu vergleichen mit der Aufklärungsquote von rechtsextremistischen Straftaten.
Aus den genannten Gründen reicht das eben nicht. Weil Du im Zweifel ungleiche Dinge miteinander vergleichst. Der Faktor "rechtsradikales Motiv" ist u.U. nur einer von mehreren Faktoren. So können auch die Faktoren "Schwere der Aufklärung" o.ä. eine Rolle spielen. Wenn Du nur einen möglichen Kausalitätsgrund betrachtest und diesen zur alleinigen Ursache bestimmst, ist das schlicht falsch.
Zitat von RealoRealo schrieb:Wie soll man also die Aufklärungsquote rechtsextremistischer Straftaten errechnen können, wenn ein großer Teil dieser Straftaten entweder gar nicht erst polizeilich aufgenommen wird oder anderen, unpolitischen Straftaten untergejubelt und so der Anteil zahlreicher rechtsextremer Straftaten künstlich reduziert wird?
Gar nicht. Aber dann kann man das auch nicht als Basis einer Hypothese benutzen.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:30
Zum Glück haben die Personen diese vesuchten Tötungsdelikte scheinbar überlebt. Also man darf auch nicht auf dem linken Auge blind sein ;)
2014 wurden sieben versuchte linksextremistisch motivierte Tötungsdelikte verübt (2013: drei).
https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-linksextremismus/zahlen-und-fakten-linksextremismus/zuf-li-2014-straftaten.html (Archiv-Version vom 11.10.2015)


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Realo Diskussionsleiter
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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:34
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber dann kann man das auch nicht als Basis einer Hypothese benutzen.
Ach so ist das. Weil die rechtsextremen Straftaten teilweise anderen Straftaten zugeordnet werden und als rechtsextrem herausfallen, kann man sie nicht als Basis für eine Hypothese nehmen.

Ja wenn das so ist, haben wir ja gar kein rechtsextremes Problem - das wird bloß von der linken Presse aufgebauscht. Wahrscheinlich sind die Geschichten alle erfunden.

Immer schön zu lesen, wie die sehr Rechte "uns" die Republik als ganz normal zu verkaufen versucht. :troll:


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:35
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:Zum Glück haben die Personen diese vesuchten Tötungsdelikte scheinbar überlebt. Also man darf auch nicht auf dem linken Auge blind sein ;)
Es wäre schön, wenn man das einfach mal zur Kenntnis nehmen kann. Zumal das nichts daran ändert, wie man rechtsextremistisch motivierte Straftaten betrachtet. Es wird offensichtlich immer wieder ideologisch argumentiert.


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Auf dem rechten Auge blind

30.11.2015 um 16:39
Zitat von RealoRealo schrieb:Ach so ist das
Ja, so ist das. Eine unzureichende Faktenlage kann eben keine Basis für eine These sein. Blöde Wissenschaft aber auch.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ja wenn das so ist, haben wir ja gar kein rechtsextremes Problem
Keine Ahnung. Nur hilft Polemik da nicht weiter.
Zitat von RealoRealo schrieb:Wahrscheinlich sind die geschichten alle erfunden.

Immer schön zu lesen, wie die sehr Rechte "uns" die Republik als ganz normal zu verkaufen versucht.
Und da hatte ich doch tatsächlich gedacht, Du versuchst das Thema ernsthaft zu behandeln. Dabei wird es nur ein weiterer Polemikscheiß, bei dem es dann egal ist aus welcher Ecke er kommt.

Dabei hätte es das Thema nötig, beleuchtet zu werden, da einige Indizien eine Aufklärung nahe legen. Aber vielleicht findet sich noch einer, der das hin bekommt.


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unico ehemaliges Mitglied

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30.11.2015 um 17:15
@interrobang

Lass gut sein. Diskutier du hier mal inhaltlich weiter. Das ist mir zu öde.


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