Füchschen schrieb:Allerdings kann man am folgenden Fall sehen, dass nur der Druck von Angehörigen Schwung in einen Fall bringen kann, siehe den Fall von Cornelia Pfau:
Wenn aber keine Spuren und sonstige Ansätze vorliegen, können die Angehörigen noch so viel Druck machen, dann ist der Fall trotzdem nicht zu lösen.
Auch eine DNA-Spur nützt nur dann etwas, wenn man herausfinden kann, wem sie gehört. Wenn sie in keiner Datenbank gespeichert ist und auch kein Verdächtiger zur Verfügung steht und auch bei einem Massentest kein Treffer erfolgt, war es das.
Füchschen schrieb:Es wurde eine DNA-Spur festgestellt. Aber es wurde nicht gesagt, dass sie schon abgeglichen wurde.
Man wird schon davon ausgehen können, dass das passiert ist. Die Ermittler werden wohl kaum an die Öffentlichkeit gehen ohne zuvor zumindest einmal nachgeschaut zu haben, ob diese DNA auch sonst irgendwo registriert wurde. Das ist ja ein Aufwand von wenigen Minuten.
Die Frage ist eher, ob man einen Treffer hatte, der betreffenden Person aber nichts nachweisen kann (also nun an die Öffentlichkeit geht um ggf. weitere Zeugen zu finden oder sonstige Anhaltpunkte) oder ob man schlichtweg keinen Treffer hatte und nun hofft, durch die Öffentlichkeitsfahndung an jemanden heranzukommen, den man dann testen kann.
Und auch an die Formulierung, dass nicht ganz klar ist, ob die Spur vom Täter stammt, sollte man denken. Womöglich ist das der Grund, warum man erst einmal schauen will, ob vielleicht noch Zeugenaussagen hereinkommen, die die Sache in eine bestimmte Richtung leiten. Das kann ja auch durchaus von einer bestimmten Person wieder wegführen, selbst wenn man diese Person durch die DNA-Spur identifiziert hat.
Nehmen wir mal an, es ist bekannt, dass die Spur von Michael Müller stammt, der mal wegen Einbruchsdelikten aufgefallen ist, aber noch nie wegen sexueller Delikte und Gewalt. Wenn man nun den Michael Müller mit der Tatsache konfrontiert, dass die DNA-Spur von ihm stammt, dann wird er natürlich sagen: "Nee, die Frau kenne ich nicht. Und was ich an dem Tag gemacht habe, das kann ich doch heute nicht mehr sagen....." Das ist dann erst einmal nicht zu widerlegen, zumal wenn der Verursacher der Spur nicht
eindeutig auch der Täter sein muss. Dann kann die Spur von Michael Müller in der Tat bei der Busfahrt zur Festung zufällig an Amys Kleidung gekommen sein.
Also kann es klug sein, den Michael Müller erst einmal gar nicht anzusprechen, weil man sich denken kann, was er sagen wird und man dann nicht mehr weiter kommt. Sondern man wird das Wissen um Michael Müller erst einmal für sich behalten und abwarten, ob noch Zeugenaussagen kommen. Und wenn da was kommt, das auf einen (sagen wir mal) 2m großen, ungefähr 20 Jährigen Mann mit roten Haaren hindeutet, und diese Beschreibung genau auf den Michael Müller zutrifft, dann ist man schon mal ein Stück weiter.
Und wenn unser Michael Müller aber 1,70m groß ist und dunkle Haare hatte und zur Tatzeit schon 35 war, dann auch.