Elizabeth Short - The Black Dahlia

@Schneewi77chen

das ist ja kreativ, auf die idee wäre ich nie gekommen. ich kenne das aufhellen z.b. mit backpulver.

Da ich in der Suche nichts gefunden habe: wurden hier schon mal die Vorkommnisse im Aster-Motel in Los Angeles thematisiert?

Am Morgen des 15. Januar 1947 wurde in Zimmer 3 des Aster-Motels eine schaurige Szenerie vorgefunden: das gesamte Zimmer war voller Blut und Fäkalien, das Bett komplett blutdurchtränkt und auch im Bad war wohl alles voller Blut. Auf dem Boden fanden sich zudem blutige Schuhabdrücke. Der Eigentümer des Motels reinigte das Zimmer eigenhändig, da er dies dem Zimmermädchen nicht antun wollte. Das meiste (v.a. Kissen, Bettdecke etc.) wurde verbrannt, da es komplett mit Blut vollgesogen und nicht mehr zu reinigen war.

In Zimmer 9 fanden die Eigentümer zeitgleich ein in braunes Packpapier eingeschnürtes Päckchen, welches Damenkleidung (eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock) sowie kurze Männerhosen, die Blutspritzer an sich trugen. enthielt. Das Päckchen wies Ähnlichkeiten zu demjenigen auf, in welchem die Habseligkeiten von Elizabeth Short an die Polizei geschickt wurden. Die Besitzerin wollte die Damenkleidung zunächst waschen und an ihre Tochter verschenken, doch ihr Mann wies sie an, alles zu verbrennen.

Die Vorkommnisse wurden relativ zeitnah vom "Gangster Suqad" untersucht, jedoch wurden diese Ermittlungen bald von oben gebremst. Die LAPD hat erst zwei Jahre später Zimmer 3 (und auch alle anderen Zimmer) auf Blutspuren untersucht und dabei einige "Pseudo-Reaktionen" erhalten, die einem zweiten Test aber nicht stand hielten. (Der erste war ein Benzidin-Test, der zweite der Kastle-Meyer-Test, welche anscheinend nicht wirklich kompatibel sind (?) ).

http://www.theblackdahliainhollywood.com/?p=1764
https://dizzyinhollywood.wordpress.com/2019/03/02/black-dahlia-and-the-aster-motel/

Es gibt einige Zeugen, die sowohl Elizabeth Short, als auch verschiedene Männer, u.a. Mark Hansen und Leslie Dillon, während der "missing week" im Aster-Motel gesehen haben wollen. Die LAPD geht aber aufgrund von Beweismaterial, welches ihnen vorliegt, davon aus, dass Elizabeth Short nie in diesem Motel war.

“Evidence indicates that victim was never at 2901 South Flower Street,”

Quelle: https://ladailymirror.com/2018/01/22/black-dahlia-d-a-s-final-report-says-elizabeth-short-was-never-at-aster-motel/

Selbst wenn Cabin 3 im Aster-Motel nichts mit dem Mord an Elizabeth Short zu tun hatte, ist es für mich dennoch ein interessanter Diskussionspunkt. Dass der Raum voller Blut war, konnte durch mehrere Zeugen und auch durch die immens hohe Rechnung für die Reinigung, belegt werden. Irgendwas muss ja dort in der Nacht zum 15. Januar 47 passiert sein.

Hat sich jemand von euch schon mal mit diesem Punkt beschäftigt?

Schneewi77chen schrieb am 14.02.2021:Hat sich jemand von euch schon mal mit diesem Punkt beschäftigt?

Davon höre ich das erste mal, sehr interessant dass das nicht ernst genommen wurde schockiert mich extrem,denn durch die schweren Verletzungen und verstümmelungen muss sie Liter weise blut verloren haben.

Nun leiere ich diesen Fall mal aus der Versenkung, denn auch ich finde es, wie meine Vorredner:innen, schade, dass die Diskussion immer wieder einschläft, obwohl grade dieser Fall so viele lose Enden bietet.

Vielleicht möchten ja auch ganz neue Leute mitschreiben.

Ich selber habe mir noch kein genaues Bild machen können, da es in diesem Fall (im Gegensatz zu manchem anderen in diesem Forum) eine Überfüllle an Informationen gibt.

Allein die absurde Zahl an "Geständigen" - 60 Stück sollen sich ja gefunden haben laut Wikipedia und das ist eine recht sportliche Zahl.

Dann all die Informationen, die der Täter am Tatort hinterließ: Eine Unmasse, einem Profiler muss es ja vor lauter "Botschaften" fast zu viel werden:
Eine außergewöhnliche Todesursache, Verstümmelung und Drapieren der Leiche, Markieren der Leiche und einen Fußabdruck soll er wohl auch hinterlassen haben (und Fingerabdrücke, die leider vernichtet wurden).

Ich glaube, zusammengefasst kann man über die Auffindesituation sagen, dass da gar nichts "gewöhnlich" oder "normal" war. In der Regel hat man ja eine oder zwei Auffälligkeiten, aber hier hat man nur und ausschließlich Auffälligkeiten.

Ich habe selten einen Fall mit so vielen losen Enden und Möglichkeiten zum Ansetzen gesehen und hoffe, dass hier wieder weiter nachgedacht wird.

hallo,
ein sehr intressanter und bewegender fall. Es war eine spannende zeit. Der krieg noch nicht lange vorbei. Einige soldaten waren bei der befreiung der kz in deutschland dabei. Behandlungen in der psychiatrie waren mit einem stigma behaftet und auch nicht sonderlich erfolgreich. Die welt der medien war noch in den kinderschuhen ( zu heute gesehen ). Die vernetzung der einzelnen bundesstaaten war langsam ( keine handys, kein computer, kein laser zum messen von spuren ... ) und wenn ein fax mal verlegt wurde, war es so.
Mein eindruck:
Die tat dauerte und der täter hatte diese. Die verletzungen sind für mich zu perfekt für einen "blutrausch". Auch manche handlungen wie fleisch und gras in ihrer vagina deuten für mich auf planung hin. Mit einem messer 100 stechen ist für mich hass und beziehung. Das ganze wirkt wie eine streng geplanter ablauf. Das deutet für mich nicht auf einen einmalige tat hin. Die frage ist, warum es keine serie wurde. Starb der täter, umzug in ein anders land und dort weiter gemacht. Zufall und ein autounfall beendet es.
kabin 3 im hotel ist für mich der beste hinweis. Dass sie nie da war, sagt wer? Wurden alle gäste richtig angemeldet, ging für ein paar dollar was schwarz. 2 jahre danach erinnert sich der herr an der rezeption evt. nicht mehr. Oder hat anderen job. Ich erkenne meinen friseur in einer menschenmenge. Er erkennt mich evt. nicht. Sie war hübsch aber das waren viele. Hier ein ort triefend vor blut. Dann eine ausgeblutete leiche. Es gibt hier berührungspunkte.
Nur wie näher was dazu finden? Selbst wenn es meldebögen noch gäbe, gibt es handschrift vom opfer? Und wenn sie unter anderem namen eingecheckt hat, der mann sicher auch. Wem ordnen wird dann die handschrift vom mann zu. Wer evt. mit ihr mal da war, wird jetzt nichts mehr sagen. Was hätte es damals gebracht: Ja ich war mit ihr im hotel am XY Tag. Nein bitte nichts meiner frau sagen. Zum zeitpunkt mord war ich in hawai in urlaub. Hätte den mord nicht geklärt, evt. eine ehe zerstört.
Ich bin gespannt, ob noch jemand was dazu einfällt. Haltet mich für irre, ich hoffe wenn man licht in die sache bringt, geben wir ihr ihre würde zurück. Liebe grüße

loisel schrieb:Haltet mich für irre, ich hoffe wenn man licht in die sache bringt, geben wir ihr ihre würde zurück. Liebe grüße

Glaubst du das nach dieser langen Zeit?

Also ich denke es war eine Beziehungstat, sie führte ja ein wildes ausschweifendes Leben und hatte viele Männer. Vielleicht war da einer dabei der mehr wollte oder den sie sonst irgendwie verletzt hat.
Sie war eine sehr auffallende Erscheinung finde ich und sehr hübsch, seien wir uns ehrlich, die meisten verschwinden doch in der breiten Masse. Vielleicht gab es Neid? Eine neidische Ehefrau, mit deren Mann sie was hatte...

Die Auffindesituation war ja mehr als ungewöhnlich, vielleicht jemand mit ungewöhnlichen "Fetischen"?

Ich glaube nicht das man den Fall noch lösen kann, da alle die irdendwie beteiligt waren längst verstorben sind.

@daughterofdawn
hallo,
es wurden sehr viele zum teil unschöne sachen über sie geschrieben. Sie war nie prostituierte, hatte keine genitalveränderung ( anmerkung aus dem autopsie bericht, nur die gebärmutter war klein aber funktionsfähig ), war nicht lesbisch. Ich denke, wenn man täter hat hört das ewige: sie war eine lebedame bla bla bla auf.
Ich denke am wichtigsten wäre es zu wissen wo sie die tage vor dem mord war. Wenn sie in dieser zeit gefangen war, wurde sie mit essen und trinken versorgt? Ich finde dazu nichts im autopsiebericht. War sie ausgetrocknet? Die dreier regel vereinfacht: 3 minuten ohne luft, 3 tage ohne wasser, 3 wochen ohne nahrung. Ich denke schon dass die polizei versucht hat zeugen zu finden die sie noch sahen. Sie hatte ihre koffer nicht, was trug sie in den tagen? Sie hat auf ihre schönheit geachtet, kein kleiderwechsel ist unwahrscheinlich. Hatte sie einen "bunker"? Obdachlose legen sowas an. Ein lager, um habe sicher zu stellen.
lg loisel

@loisel
Hallo, ich finde Deine hehren Ziele sehr lobenswert. Gern würde ich sagen, der Fall könnte sich noch lösen. Aber das scheint mir auch schwierig nach so langer Zeit. Alle Verdächtigen und Zeugen scheinen tot zu sein. Ich finde den Fall sehr traurig und auch, dass sie so schlecht dargestellt wurde. Sie wollte hoch hinaus und naiv dabei, na und? Viele haben in jungen Jahren schlechte Entscheidungen getroffen, deshalb hat sie so ein Schicksal noch lange nicht verdient.

Vom Bauchgefühl her gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten: Entweder es war ein psychisch völlig gestörter Serienmörder und sie war ein Zufallopfer. Durch ihre Lebensweise war es natürlich einfach, sie zu erwischen. Aber dann hätte es ja noch andere, ähnlich zugerichtete Opfer geben müssen.

Oder es war etwas sehr persönliches, ich hätte da mal ihre Ex Freunde/Verlobten unter die Lupe genommen. Irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass sie einen oberflächlichen Bekannten so verärgern konnte, dass er sie so zurichtete. Es sei den er gehörte zu Kategorie 1. Aber dann wäre er wieder auffällig geworden.

@FritzPhantom
hallo,
es gab 1934 bis 1938 die cleveland torso morde. Man vermutete zusammenhang, direkt wurde es nie bestätigt. Ebenso 7.1.46 entführung suzanne degnan, opfer ähnlich aufgefunden. Gleicher täter?
Vom 8. an verliert sich ihre spur bis zum 15. Ein zufallstäter muss in diesem zeitraum ort und zeit haben. Nicht so einfach. Wenn sie mit jemand gegangen wäre, die ersten tage lief alles gut, dann plötzlich nicht mehr, denke ich bei dem ablauf und der zurschaustellung des opfers dass der täter eine schwere störung hat und nicht nach einem mord aufhört.
liebe grüße loisel

Wenn es sich um einen Serientäter gehandelt hatte, musste es andere ungeklärte Mordfälle geben, die deutliche Parallelen zum Fall Elizabeth Short aufwiesen. Einige Autoren spekulierten, dass solch eine Verbindung existierte. Nach ihrer Ansicht ähnelte das Verbrechen den sogenannten »Cleveland-Torso-Morden«, einer ungeklärten Mordserie, die sich zwischen 1934 und 1938 ereignete. Das LAPD ging dieser Spur 1947 nach, kam jedoch zu dem Schluss, dass die Verbrechen keine Gemeinsamkeiten aufwiesen.

Andere Autoren wie Steve Hodel oder William Rasmussen wollten Parallelen zum Mordfall Suzanne Degnan erkannt haben. Das 6-jährige Mädchen war am 7. Januar 1946 aus der Wohnung ihrer Eltern verschwunden. Die Familie erhielt in der Folge Nachrichten von einem Erpresser. Etwa einen Monat später fand man Teile der zerstückelten Leiche des Mädchens.

Quelle: the true crime story

@loisel
All die Theorien mit enttäuschten Männer, Eifersüchteleien oder dass sie jemand einflussreichen erpresst haben könnte klingen sehr logisch und da gäbe es sicher genug Motive. Der Haken dabei ist aber doch, so jemand hätte sie vielleicht erstochen oder erwürgt. Aber so zugerichtet? Das ist ja nun schon etwas, worauf der Durchschnittsbürger gar nicht kommen würde. Das war ja schon jemand psychisch sehr gestörter.
Nicht auszuschließen, dass sie ihn irgendwo auf einer Party kennengelernt hat, dieser Arzt, Hodel, scheint mir da schon sehr verdächtig. Ist halt schwer einzuschätzen, was davon wahr ist, was sein Sohn gesagt hat. Könnte auch persönliche Rache gewesen sein, andererseits war er ja Polizist, da unterstelle ich ihm mal, dass er Verbrechen aufklären wollte.

Ich habe vor recht langer Zeit das Buch von James Ellroy gelesen und den darauf aufgebauten Film von Brian de Palma gesehen, und es immer als abwegig angesehen, welche Theorie er vertritt. Dass das Opfer evtl. im Sumpf der Stadt in ein Wespennest gestochen hat, ist ja nicht ausgeschlossen, aber der Mörder eine Frau? Nee, dachte ich immer. Jetzt würde ich es als Möglichkeit akzeptieren.
Meine Theorie früher war, dass es der gleiche Täter war wie der, der ihre Kollegin vergewaltigte und ermordete (was auch nie aufgeklärt wurde) und sie den Täter kannte und zur Polizei wollte. Oder ihn erpresste damit. Das Glasgow Smile zeigt imho in die Richtung.
Ob dies dieser George Hodel war? Der erscheint auf jeden Fall am verdächtigsten und selbst sein eigener Sohn ist ja, ich glaube, bis heute, davon überzeugt, dass er es war und er wohl auch so eine Art Serienkiller war. Gut, er übertreibt etwas mit den Anschuldigungen (Lipstick Killer, Zodiac), aber trotzdem ist da noch viel dran.

@IamSherlocked
Ich finde auch, dass bei dem alles zusammenpasste: Er war Arzt, kannte sich also aus, wie man einen Körper zerschneidet, er kannte sie, war sicher attraktiv für sie, weil er High Society Partys veranstaltete, wohnte gar nicht weit vom Fundort, hatte bestimmt ein teures Auto, so wie es der Zeuge gesehen hatte, war laut Sohn sadistisch. Da kommt schon viel zusammen. Elisabeth mag viele Männer gekannt haben, aber all diese Kriterien werden nicht auf viele zugetroffen haben. Und er wurde doch nur ausgeschlossen, weil die Fußspuren am Tatort nicht zu ihm paßten. Das kommt mir dünn vor.

Hallo zusammen,
ich klinke mich hier mal ein nachdem ich gestern wieder eine spannende Podcast-Folge zum Thema gehört habe.
Ich habe hier mal quer durchgelesen und bin auf das Thema der von Geburt aus verkümmerten Geschlechtsorgane gekommen.
Nach kurzem Suchen stößt man aber auf diese Info:

Zitat: "

Wilson beziehungsweise Gilmore haben auch als erste die Geschichte verbreitet, dass Elizabeth Short unterentwickelte Genitalien besessen habe, die ihr Geschlechtsverkehr unmöglich gemacht hätten. Das Gerücht geht auf einen Reporter zurück, der immerzu damit prahlte, der erste Pressefotograf am Fundort gewesen zu sein – »noch vor der Polizei«. Die Storys des Fotografen entpuppten sich jedoch als bloße Aufschneiderei. Nachdem John Gilmore und Mary Pacios in ihren Büchern die angeblich verkümmerten Geschlechtsorgane erwähnt hatten, gestand der Reporter ein, die Geschichte frei erfunden zu haben.

Quelle:
https://www.true-crime-story.de/elizabeth-short-buch/

Nala-Nyna schrieb am 11.04.2022:Ich habe selten einen Fall mit so vielen losen Enden und Möglichkeiten zum Ansetzen gesehen und hoffe, dass hier wieder weiter nachgedacht wird.

Ich muss dir zustimmen, ich hoffe es geht wieder weiter. War überrascht, dass der Thread nicht tausende Seiten lang ist.

LG

janedoe95 schrieb:gestand der Reporter ein, die Geschichte frei erfunden zu haben.

Was für ein A… Ich verstehe solche Leute nicht. Ich denke, der Grund warum der Thread keine 1000 Seiten hat, ist, dass es hoffnungslos ist, den Täter ausfindig zu machen. Alle Beteiligten sind tot, es gibt keine vernünftigen Spuren, sehr frustrierend.