Heribert schrieb:Der Ablauf der uns verkauft wird klingt konstruiert.
Was willst Du damit sagen?
Dass die Polizei den Ablauf der Entführung und Ermordung von Maria Bögerl bewusst falsch dargestellt hat? Dass sie der Öffentlichkeit gezielt eine Lügengeschichte aufgetischt hat?
Warum sollte sie das tun? Was hätte die Polizei davon, vorsätzlich die Tatsachen zu verdrehen?
Es mag ja sein, dass es in diesem Fall auf Seiten der Fahnder Versäumnisse und Fehler gab, auch einen Mangel an Empathie mit Blick auf die leidgeprüften Hinterbliebenen.
Aber der Polizei zu unterstellen, sie habe den gesamten Ablauf des Geschehens „konstruiert“ und die Bevölkerung mit einer falschen Version quasi betrogen, geht entschieden zu weit.
Was natürlich stimmt ist, dass im Fall Bögerl Vieles diffus erscheint und die Informationen spärlich sind. Zutreffend ist sicherlich auch, dass die Polizei manche Erkenntnisse nicht publik gemacht hat, sondern zum Beispiel als Täterwissen in petto hält.
Aber das ist etwas ganz anderes, als gezielt Unwahrheiten zu verbreiten. Zum Handwerkszeug der Polizei gehört es nun mal, mit bestimmten Informationen nicht hausieren zu gehen oder auch verdeckt zu ermitteln.
Im Übrigen: Was genau soll denn im Fall Bögerl „konstruiert“ worden sein? Fakt ist doch, dass Frau Bögerl am Tattag in ihrem Wohnhaus mehrere Telefonate geführt hat, dann mit ihrem Wagen in Begleitung eines Mannes (wohl des Entführers) weggefahren ist (beobachtet von zwei Zeugen), und dass kurz darauf ihr Mann einen Anruf mit einer Lösegeldforderung erhalten hat. Dieser Anruf wurde von einem Unbekannten mit dem Handy von Frau Bögerl ausgeführt; sie selbst äußerte Todesangst.
Einige Tage später wurde der Mercedes von Frau Bögerl mit Blutspuren von ihr auf dem Beifahrersitz entdeckt - und nach Wochen fand man auch ihre Leiche im Wald.
Welcher Punkt in diesem Ablauf ist konstruiert und entspricht nicht den Tatsachen?