Danke an
@brigittsche für die Karte. Dann ist das gesamte Gelände sogar noch weitläufiger, als es zunächst aussah, und das General-von-Aster-Zimmer noch abgelegener.
Ich habe mir erlaubt, der Karte von
@brigittsche noch einmal einen Ausschnitt zu entnehmen, um darauf zur Veranschaulichung die Stationen des Tatgeschehens einzuzeichnen, wie ich sie mir vorstelle bzw. verstanden habe. Das heißt natürlich, dass es nicht auch unbedingt genauso gewesen sein muss.
Original anzeigen (0,2 MB)Amy lief also am Tatmorgen den Felsenweg aus Richtung der B 42 hoch (auf der Karte grün eingezeichnet). Der Täter wartete währenddessen vermutlich in der Kurve des Felsenwegs (oranger Kreis), die dem späteren Tatort am nächsten liegt, auf ein Opfer. Von dort konnte er den Felsenweg ein gutes Stück weit einsehen, sowohl nach unten als auch nach oben, und also Ausschau nach einem passenden Opfer halten. Vermutlich tat er so, als hätte er beim Aufstieg auf die Festung gerade eine Pause eingelegt.
(Ich bin allerdings nicht sicher, ob sich die beiden wirklich erst in dieser Kurve getroffen und dort länger unterhalten haben. Es könnte auch sein, dass der Täter Amy bereits weiter unten auf dem Felsenweg angesprochen hat und dann mit ihr zusammen den Felsenweg hinaufgegangen ist, bis zu eben dieser Stelle kurz vor der Kurve (oranger Kreis), an der es hinunter zum General-von-Aster-Zimmer geht. Richtiger sollte es daher auf der Karte heißen: "
Möglicher Aufenthaltsort des Täters vor der Tat". Aber der genaue Treffpunkt der beiden würde wohl auch nichts wesentlich ändern. Ich gehe mal weiter davon aus, dass der Täter in der Kurve wartete: )
Der Täter sah Amy also den Felsenweg hochkommen, sprach sie freundlich unter irgendeinem Vorwand an und begann einen Smalltalk. Wenn er Englisch sprach, wird das recht einfach gewesen sein. Im Gespräch könnte er dann z.B. erzählt haben, dass er aus der Gegend war und die Festung gut kannte und ihr gerne das Generalzimmer zeigen würde, ein Geheimtipp, nur ein Stückchen den Weg hinunter (den heutigen General-von-Aster-Weg, gelb). Zunächst war Amy vielleicht neugierig und hat eingewilligt. Sie ging mit dem Mann also vom Felsenweg hinunter (blauer Pfeil) in Richtung General-von-Alster-Zimmer (weiß).
Sie wunderte sich wahrscheinlich, dass die Gegend so verwildert und ungepflegt war, und vielleicht wurde sie noch auf dem Weg zum Generalzimmer misstrauisch und wollte zurück. Aber es war zu spät. Sie war in der Gewalt des Täters, und er zwang sie dann sicher weiter ins Gebäudeinnere. Er ging ein hohes Risiko ein, denn es hätte jederzeit jemand kommen können, auch ins General-von-Aster-Zimmer. Vielleicht war das Entdeckungsrisiko für ihn sogar ein besonderer Kick? Jedenfalls hatte er „Glück“, und es ist ihm gelungen, am hellichten Tag auf der Festung die Tat zu begehen und unerkannt zu bleiben (oder genauer, bis heute nicht identifiziert zu werden). Er war in etwa so alt wie Amy, heute müsste er ca. Anfang 50 sein. Aber da Mord nicht verjährt, muss er sein Leben lang fürchten, doch noch überführt zu werden, vielleicht auch durch irgendeinen Zufall.