Trennung von Gott und Staat fadenscheinig

@ GilbMRLS

Da muss man halt durch. Ich war zwischenzeitlich auchmal
"Ungläubiger", hatte mich seinerzeit mit 14 Jahren vom Reli-Unterricht abmeldet,nachdem
ich in einem katholischen Elternhaus aufwachsen durfte. Was meinst Du, wasdamals los
war? Selbst in der Schule war dies ein Novum, andere Pflichtfächer gleichEthik etc.
wurden noch nicht angeboten. Dennoch bin ich meinen Weg gegangen. Man kannsich also
schon durchsetzen, wenn man wirklich will.

Nach einer mehrjährigenRuhephase
begann ich mich mit allem Möglichen zu beschäftigen, Okkultismus (jetzt aberbitte nicht
an Gläserrücken usw. denken), Philosophie, Naturreligionen und anderesmehr. Heute bin
ich ein Anhänger Jesu, frei von jedweder institutionalisierten Lehre.Wie gesagt, ein
jeder kann das für ihn Richtige finden, er sollte sich nur nicht aufetablierte
Besserwisserei einlassen.

@ al-chidr

Im katholischen Bayern wird man ganz sicher unabhängig vomReligionsunterricht in den Schulen mehr zum Christen erzogen

Kann sein oderauch nicht. Da ich seit Jahren in Bayern lebe, könnte man eher zu dem Schluss gelangen,dass Maria vor Jesus einen weitaus höheren Stellenwert genießt, zumindest in derLandbevölkerung, besonders in den mittleren und älteren Generationen. Die Jüngeren werdensich damit unter Umständen weniger identifizieren können, wer weiß ...

Auto@

Ich meine nicht den Volksglauben - da hast du Recht! Das gilt aber nur fürdie alten Leute.

In den Dörfern glauben auch nicht viel mehr junge Leute als inden Städten an das Christentum, es geht da mehr um Anlässe und die gesellschaftlichenBedeutung: Ich kann das sagen, denn ich komme aus einem bayerischen Dorf ...

Ichmeinte staatliche Grundschulen! An vielen Schulen wird zum Anlass von christlichenFeiertagen ein Riesentamtam gemacht, alle versammeln sich zum Beginn der Adventwochen undsingen heilige Lieder, die Weihnachtsgeschichte wird nachgespielt, es werden SanktMartins- Umzüge organisiert usw.

al-chidr

Bist du auch der Meinung das man das trennen sollte in den IslamischenLaendern oder nur bei den christen ???

"@nachbar



GRUNDGESETZ (GG)
für die Bundesrepublik Deutschland
Auszugaus der Deutschen Verfassung vom 11. August 1919
[Weimarer Verfassung]

Artikel137
[Religionsgesellschaften]
(1) Es besteht keine Staatskirche.

Informierdich lieber, bevor du irgendeinen Nonsens postest!"

sagt Dir der Begriff Laizismusetwas, nein ? Nun der beschreibt eine Trennung von Kirche und Staat, wie in Frankreichetwa, in Deutschland gibt es sowas nicht, man spricht hier eher von einer "hinkendenPartnerschaft" zwischen Kirche und Staat, da die einen nicht so richtig ohne die anderenauskommen...

Artikel 137 GG

"Artikel 137 [Wählbarkeit von Angehörigen desöffentlichen Dienstes"


...und nun zurück zum Laizismus:


Der Begriff„Laizismus“ (laïcité) ist eine 1871 geprägte Wortschöpfung des französischen Pädagogenund Friedensnobelpreisträgers Ferdinand Buisson, der sich für einen religionsfreienSchulunterricht einsetzte. Sie geht auf den griechischen Begriffλαϊκισμός, von „Laie“ im Sinn von„Nicht-Geistlicher“, zurück.

1905 wurde in Frankreich das Gesetz zur Trennung vonReligion und Staat, für das sich insbesondere der damalige Abgeordnete und spätereMinisterpräsident Aristide Briand eingesetzt hatte, verabschiedet. Die Auswirkungen derDreyfus-Affäre führte nach heftigen Auseinandersetzungen in Frankreich zu einerparlamentarischen Mehrheit für die neue Gesetzgebung. Damit fand das von Buissongeschaffene Prinzip erstmalig konsequent Anwendung. Der Begriff laïcité wurde abererstmalig erst in der Verfassung von 1946 verwendet. Demnach ist Frankreich einelaizistische Republik (république laïque). Mehrere andere Staaten nahmen sich dasfranzösische Modell zum Vorbild, insbesondere die Türkei unter Atatürk, wobei der Begriffjedoch unter islamischem Einfluss unterschiedlich interpretiert werden muss (dort alsschlichter Staatsvorrang bei faktischer Rücksichtnahme auf die Sonderstellung dermuslimischen Religion).

Die Auswirkungen des frz. politischen Kampfes von 1905sind bis heute in der Interpretation des Begriffs im Alltagslebens spürbar. Dabei sindzwei Interpretationen zu unterscheiden: eine liberale, die mit Laizismus dieinstitutionelle Trennung von Staat und Kirche versteht, und eine radikale (laïcard), diemit Laizismus das Verbot jeglicher religiöser Betätigung außerhalb eines engen, privatenBereiches versteht. Während das liberale Verständnis des Laizismus heute auch bei denchristlichen Kirchen akzeptiert wird, gibt es zahlreiche Vertreter der hartenInterpretation in den Reihen der politischen Elite bis hin zum Parti communiste français,der Französischen Kommunistischen Partei. Der Katholizismus hat den ideologischenLaizismus bis heute nicht anerkannt, da das Papsttum an einem Vorrang seiner geistlichenAutorität gegenüber der Staats- und Gesellschaftsordnung festhält. Allerdings hat diekatholische Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bewusst auf politischeSonderrechte und Privilegien im Staat verzichtet und vertritt heute nicht mehr dasKonzept einer Staatsreligion, die zuletzt auch in Italien 1984 abgeschafftwurde.

Der Protestantismus verhält sich, außerhalb von Regionen mit einerStaatskirchenverfassung (z.B. England, Dänemark, Norwegen), also seit 1918 auch inDeutschland, zum Laizismus theoretisch indifferent. Seine pragmatische Haltung erinnertjedoch bisweilen an eine weiterhin gültige Akzeptanz eines Staatsvorrangs vor derReligion im öffentlichen Leben.


...ach ja:

"Informier dich lieber,bevor du irgendeinen Nonsens postest!"

Wunjo@

Weder noch ich habe nichts dagegen. Aber man darf diese Dinge nicht allenSchülern aufdrücken, denn das sind alles katholische Riten. Das wurde aber an meinerGrundschule gemacht.
natürlich würde ich nicht verlangen, das Christen mit Muslimen inder Früh muslimische Bittgebete mitbeten. Unsere Lehrerin nötigte einen Türken dasVaterunser mitzubeten, obwohl er sagte, dass er das nicht darf.

Ich fände es besser, wenn wir einen stärkeren christlichen Gottesbezug in unsererRechtssprechung hätten und auch aktiv christliche Erziehung für alle Kinder geleistetwerden würde, sag ich ganz ehrlich.

gott ≠ religion ≠ glaube !!

Das einzig Sinnvolle ist der glaube an sich selbst.
Alles andere kann vom Menschenvernichtet werden, da er es auch erschaffen hat. Es gibt nichts unantastbares anWertvorstellung, Moral und Religion. Alles ist hinterfragbar, ablehnbar und austauschbar.

"Ich fände es besser, wenn wir einen stärkeren christlichen Gottesbezug in unsererRechtssprechung hätten und auch aktiv christliche Erziehung für alle Kinder geleistetwerden würde, sag ich ganz ehrlich."

Und Menschen mit einem anderen Glauben werdenausgestoßen, oder wie?
Es ist gut das Nichts über "Nächstenliebe" oder die 10Gebote in der Verfassung bzw. dem Gesetz steht... Es gibt genug andere Religionen bzw.eben gar keine. Und du beschwerst dich über Diskriminierung :|