Zeugnis ablegen: Persönliche Offenbarungs- & Glaubensbekenntnisse
07.09.2022 um 00:31..
Ich grüße Euch! Willkommen im Thema für Offenbarungserlebnisse und Glaubensbekenntnisse. Ich finde, in einem Forum für Spiritualität macht sich ein Thema gut, in dem man Zeugnis ablegen kann, darüber, wie man Gott / seinen Glauben / seine Spiritualität gefunden hat. Oder wie er/es einen fand.
Oft bin ich gefragt worden, was mich so sicher machen kann, dass das, was ich als mein Offenbarungserlebnis betrachte, tatsächlich mit dem korreliert ist, was man gemeinhin Gott nennt? Und ich kann nur sagen, dass ich es nicht weiß. Und, dass es mir im Grunde auch vollkommen gleichgültig ist. Gott ist nur ein Name. Ein Name für etwas, das unendlich viele Namen hat und ebenso viele Formen kennt. Aber wenn es einem begegnet, dann weiß man was man vor sich hat, instinktiv. Und ich möchte den Anfang machen, davon zu erzählen.
Weil ich mir wünsche, dass dann womöglich auch andere Menschen hier den Mut finden werden, Zeugnis abzulegen, davon, wie - nennen wir es jetzt der Einfachheit halber "Gott", synonym für alle spirituellen Erscheinungsformen, die einem davon so begegnen können - in ihr Leben getreten ist und es womöglich verändert hat.
Vorweg einmal eine genauere Darlegung, was in dieses Thema hinein gehört:
Es ist religionsfrei! Jeder spirituell erlebende / fühlende Mensch ist willkommen und herzlich eingeladen von sich zu erzählen! Es geht ausschließlich um das persönliche Verhältnis zu Gott / der eigenen Spiritualität - unabhängig der Glaubensrichtung / Konfession.
Folglich -> Bitte KEINE Bibelzitateschlacht! ;-)
Stattdessen bitte (und gerne):
- Persönliche Berichte und Austausch über Situationen und Erlebnisse, in denen einem spürbar und erlebbar wurde, dass da etwas existiert und einen berührt, das über das alltägliche Erleben hinaus reicht. Eine Art "Geist und Ordnung hinter allen Dingen". Etwas, das man selbst, rein gefühlsmäßig als "die Seele" erweckend und berührend definieren würde. Kurzum, eine Art Offenbarung und Erwachen in einem, das einen zutiefst berührte und etwas in einem veränderte.
- Austausch darüber, wann dieses spirituelle Erleben im Alltag auftritt? In welchen konkreten Situationen (furiose Naturereignisse z. B. oder eine Art Flow im Zusammensein mit Anderen oder bei Tätigkeiten (und sei es putzen, töpfern, gärtnern etc. pp.), die einen in einen Modus bringen, sich mit "etwas Höherem, dem Kosmos o. ä. verbunden / alleins" zu erleben und dennoch "ganz bei sich" zu sein) sich ein spirituelles Erleben manifestiert und quasi "die Gegenwart Gottes" spüren zu können.
- Beschreibungen des eigenen Erlebens, der Gedanken und Gefühle, zum Thema Gott und Heimat in Gott, bzw. sich selbst als "Heimstatt Gottes" zu empfinden. Das Gefühl, dass Gott in einem selber lebt und wirkt. Dass er/es einen trägt, tröstet und heilt. Dass er/es, einem den Weg weist und man mit diesem Etwas, das tief in einem spürbar ist, in Kommunikation tritt.
- Beten / sprechen mit Gott:
Tut Ihr es?
Und wenn, wie tut Ihr es?
Habt Ihr das Erleben, dass Ihr erhört werdet?
- "Kleine Wunder". Dinge, die Ihr für Euch als ganz besondere Highlights erlebt habt und die Euch sagten: Ja - da existiert etwas / Gott existiert! Hoffnungsmomente. :) Momente, im Alltag, in denen Ihr Gott um und in Euch spüren könnt. Situationen, in denen dieses Erleben eines Gottes Euch "getragen" und getröstet hat.
Und noch einmal anders: Lasst uns darüber sprechen, wie Gott zu Euch kam, was Ihr mit ihm erlebt, wie Ihr mit ihm lebt und wie Euer Leben für Euch ist, mit diesen, Eurem Gott darin?
..
Dann fange ich mal an.
Ich bekenne, meinen Gauben an und meine unbedingte Liebe zu Gott. Daran, dass alles Gott ist und alles in Gott. Daran, dass Gott Liebe ist und das Leben selbst - und dass es für mich nichts gibt das ich mehr liebe als Gott, weil ich glaube, dass es nichts und niemanden gibt, das/der mich mehr liebt als Gott es tut.
Hier die Geschichte dazu. ..
Mein Vater starb als ich noch ein kleines Mädchen war. Ich war das älteste von drei Geschwistern und hatte noch eine jüngere Schwester und unser Nesthäkchen, den kleinsten Bruder. Unser Onkel trat danach in unser Leben, bzw. das unserer schwer orientierungslosen Mutter und vereinnahmte sie für sich, indes er uns Kinder dem organisierten Kindesmissbrauch zuführte. Wir wurden über einen längeren Zeitraum schwer missbraucht. Als das vorbei war, suizidierte sich zuerst mein jüngster Bruder, danach verstarb meine Schwester an Krebs, ebenso wie meine Mutter daran erkrankte, die jegliche Behandlung verweigerte und zu Tode kam, als sie unser Elternhaus abbrannte, mit sich darin. Besagter Onkel erhängte sich in seiner Zelle und damit verblieb ich als die letzte Überlebende unseres engeren Familienkreises.
Ich war schwer persönlichkeitsgestört aus alledem hervorgegangen, was mich aber im Grunde rettete, denn durch meine fast vollständige Gefühlstaubheit konnte ich trotz schwerer Traumatisierung ein relativ normales Leben führen, ein Studium abschließen und selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen. Dann erkrankte ich selber an Krebs. Eine Form, die ohne Primärtumor auftritt. Mein gesamter Rumpf war voller Metastasen und mir wurde mein baldiges Ende prognostiziert. Es fand sich ein Arzt, der bereit war, mich, auf mein eigenes Risiko und eigene Kosten, mit einer experimentell überhöhten Strahlendosis zu behandeln. Dabei traten großflächige Hautverbrennungen auf, die, zusätzlich zu den schier unerträglich brennenden, inneren Schmerzen, hinzu kamen und dafür sorgten, dass ich, trotz Schmerzpumpe, heftigste Qualen litt.
Ich ging dennoch nach Hause, auf eigene Gefahr. Wollte nur noch alleine sein. Ich war so unendlich verzweifelt, so voller Hoffnungslosigkeit und all diesen Fragen: Warum ich? Warum mir? Warum nahm das einfach kein Ende? Hatte das Universum mich zu seinem höchstpersönlichen Prügelknaben ausersehen? Was zur Hölle war nur los? Was sollte das für ein Leben sein? .. Und in mir erstand, in all diesem Elend und der Kraftlosigkeit eine Art Sturm der Entrüstung. Da stand ich dann, aufstampfend in meinem Wohnzimmer, schreiend, die Faust schüttelnd und brüllte dem wolkenverhangenen Himmel hinter der großen Fensterscheibe entgegen: "Ist es das, was du willst? Mich richtig am Arsch haben, ja? Glückwunsch! Hat geklappt! Bist du jetzt zufrieden? Ist es jetzt endlich genug, ja? Geht dir jetzt einer ab, oder was? .. und so ging das eine ganze Weile, bis die Verzweiflung immer mehr durch die Wut hindurch kam und ich halb weinend schrie: "Tu doch nur ein einziges, verschissenes Mal auch was für mich .. Gnade .. B I T T E!"
Ich hatte dieses BITTE noch nicht ganz ausgesprochen, noch keinen weiteren Atemzug getan, da war ich auf einmal von einem derartig unglaublich intensiven Gefühl vollkommener Liebe erfüllt, dass mir die Knie nachgaben und ich auf den Teppich zusammensackte. Ich realisierte am Rande, dass ich weinte, die Tränen liefen in Sturzbächen aus mir heraus und in mir war etwas, das so gewaltig war und so unglaublich ekstatisch schön, rein, intensiv, allumfassend, vollständig erfüllend, dass es mich komplett niederwarf. Ich verlor jedes Zeitgefühl, rang nach Luft, hörte mich stammeln, davon "ich wusste nicht, wie groß du bist" .. und fand mich auf einmal in Sonnenlicht.
Blinzelnd zum großen Fenster, durch das, innerhalb der dichten Wolkendecke, eine winzige Lücke einem einzelnen Sonnenstrahl Raum bot, der genau durch das Fenster und auf mich fiel. Und ein letzter Rest Rationalität in mir, flüsterte spöttisch etwas von "Kitsch pur, das kannst du niemandem erzählen" .. während ich, diese Situation als komplett abgefahren realisierend, die Arme um meinem schmerzenden Körper schlang, einfach immer weiter weinte und in den Raum die Bitte flüsterte: "Bleib, bitte bleib bei mir. Lass mich nie wieder allein.. nie wieder."
Und das hat er/es auch nicht getan. Der Sonnenstrahl verschwand und dieses Ungeheure in mir ließ nach, und wich etwas, das ich bis dato nicht kannte - Frieden. Einem unglaublich tiefen Gefühl davon. Ein Gefühl wie: "Und wenn ich jetzt sterbe, dann ist das okay. Ich weiß wo ich landen werde - danach." Und ja, das weiß ich, davon bin ich überzeugt. Seit jenem Tag fürchte ich den Tod nicht mehr, nur das Sterben als solches, bzw. die möglichen Schmerzen dabei. Aber das Danach, nein, das fürchte ich nicht mehr. Aber ich starb nicht. Im Gegenteil, die Qualen ließen nach diesem Erlebnis merklich nach und waren bald vergessen. Die Nachuntersuchungen zeigten zuerst einen steten Rückgang und nach einige Monaten war ich frei von nachweisbaren Tumorzellen. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Ich lächelte - und betete, bedankte mich, so wie ich es seit jenem Tag täglich tue.
Und seit dem "es" da ist, tief in mir, seit es dort wohnt, wo früher nur Zorn war, Hass, Destruktion, Verzweiflung und ungezählte Fragen, seit dem dort Frieden ist und dieser "Draht zu Gott" (und damit immer mehr Liebesfähigkeit), seit dem wird mein Leben immer besser, Jahr um Jahr. Mir erscheint es, als würde ich, nach und nach, vollumfänglich entschädigt, weil meine Gebete erhört werden. Es erfüllt Wünsche, so fühlt es sich an. Doch davon dann im weiteren Verlauf. Ich bin jetzt ziemlich fertig. Müde und musste, in Erinnerung an dieses Gefühl, das so schön war, das Schönste, was ich ich jemals spüren durfte in meinem ganzen Leben, auch ein bisschen weinen. Ich hätte es gerne nochmal. Nochmal "so". Ich weiß, dass ich es irgendwann endgültig haben werde, wenn ich nach Hause gehen werde, für immer. Dort wo meine Familie bereits ist, besonders mein Vater, der mir noch heute manchmal so unsäglich fehlt.
Ja. Damit möchte ich hier starten. Ich freue mich ggf. über Berichte, persönliches Erleben und den wohlwollenden, angeregten Austausch darüber.
..
@Moderation - ich hoffe sehr, dass er hier bleiben darf. Er ist zwar nicht für Pro/Contra Glauben Diskussion, sondern für Austausch innerhalb des Glaubens, aber ich nehme an, dass es "spiritueller" kaum gehen wird. *hoff*
..
Und zum "guten Schluss" ein bisschen christlicher "Lobpreis" (Worship) aus Amiland. Gebete / Anbetung in Musikform. Und selbst, wenn ich kein Christ bin, finde ich die mitunter wirklich schön:
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Ich grüße Euch! Willkommen im Thema für Offenbarungserlebnisse und Glaubensbekenntnisse. Ich finde, in einem Forum für Spiritualität macht sich ein Thema gut, in dem man Zeugnis ablegen kann, darüber, wie man Gott / seinen Glauben / seine Spiritualität gefunden hat. Oder wie er/es einen fand.
Oft bin ich gefragt worden, was mich so sicher machen kann, dass das, was ich als mein Offenbarungserlebnis betrachte, tatsächlich mit dem korreliert ist, was man gemeinhin Gott nennt? Und ich kann nur sagen, dass ich es nicht weiß. Und, dass es mir im Grunde auch vollkommen gleichgültig ist. Gott ist nur ein Name. Ein Name für etwas, das unendlich viele Namen hat und ebenso viele Formen kennt. Aber wenn es einem begegnet, dann weiß man was man vor sich hat, instinktiv. Und ich möchte den Anfang machen, davon zu erzählen.
Weil ich mir wünsche, dass dann womöglich auch andere Menschen hier den Mut finden werden, Zeugnis abzulegen, davon, wie - nennen wir es jetzt der Einfachheit halber "Gott", synonym für alle spirituellen Erscheinungsformen, die einem davon so begegnen können - in ihr Leben getreten ist und es womöglich verändert hat.
Vorweg einmal eine genauere Darlegung, was in dieses Thema hinein gehört:
Es ist religionsfrei! Jeder spirituell erlebende / fühlende Mensch ist willkommen und herzlich eingeladen von sich zu erzählen! Es geht ausschließlich um das persönliche Verhältnis zu Gott / der eigenen Spiritualität - unabhängig der Glaubensrichtung / Konfession.
Folglich -> Bitte KEINE Bibelzitateschlacht! ;-)
Stattdessen bitte (und gerne):
- Persönliche Berichte und Austausch über Situationen und Erlebnisse, in denen einem spürbar und erlebbar wurde, dass da etwas existiert und einen berührt, das über das alltägliche Erleben hinaus reicht. Eine Art "Geist und Ordnung hinter allen Dingen". Etwas, das man selbst, rein gefühlsmäßig als "die Seele" erweckend und berührend definieren würde. Kurzum, eine Art Offenbarung und Erwachen in einem, das einen zutiefst berührte und etwas in einem veränderte.
- Austausch darüber, wann dieses spirituelle Erleben im Alltag auftritt? In welchen konkreten Situationen (furiose Naturereignisse z. B. oder eine Art Flow im Zusammensein mit Anderen oder bei Tätigkeiten (und sei es putzen, töpfern, gärtnern etc. pp.), die einen in einen Modus bringen, sich mit "etwas Höherem, dem Kosmos o. ä. verbunden / alleins" zu erleben und dennoch "ganz bei sich" zu sein) sich ein spirituelles Erleben manifestiert und quasi "die Gegenwart Gottes" spüren zu können.
- Beschreibungen des eigenen Erlebens, der Gedanken und Gefühle, zum Thema Gott und Heimat in Gott, bzw. sich selbst als "Heimstatt Gottes" zu empfinden. Das Gefühl, dass Gott in einem selber lebt und wirkt. Dass er/es einen trägt, tröstet und heilt. Dass er/es, einem den Weg weist und man mit diesem Etwas, das tief in einem spürbar ist, in Kommunikation tritt.
- Beten / sprechen mit Gott:
Tut Ihr es?
Und wenn, wie tut Ihr es?
Habt Ihr das Erleben, dass Ihr erhört werdet?
- "Kleine Wunder". Dinge, die Ihr für Euch als ganz besondere Highlights erlebt habt und die Euch sagten: Ja - da existiert etwas / Gott existiert! Hoffnungsmomente. :) Momente, im Alltag, in denen Ihr Gott um und in Euch spüren könnt. Situationen, in denen dieses Erleben eines Gottes Euch "getragen" und getröstet hat.
Und noch einmal anders: Lasst uns darüber sprechen, wie Gott zu Euch kam, was Ihr mit ihm erlebt, wie Ihr mit ihm lebt und wie Euer Leben für Euch ist, mit diesen, Eurem Gott darin?
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Dann fange ich mal an.
Ich bekenne, meinen Gauben an und meine unbedingte Liebe zu Gott. Daran, dass alles Gott ist und alles in Gott. Daran, dass Gott Liebe ist und das Leben selbst - und dass es für mich nichts gibt das ich mehr liebe als Gott, weil ich glaube, dass es nichts und niemanden gibt, das/der mich mehr liebt als Gott es tut.
Hier die Geschichte dazu. ..
Mein Vater starb als ich noch ein kleines Mädchen war. Ich war das älteste von drei Geschwistern und hatte noch eine jüngere Schwester und unser Nesthäkchen, den kleinsten Bruder. Unser Onkel trat danach in unser Leben, bzw. das unserer schwer orientierungslosen Mutter und vereinnahmte sie für sich, indes er uns Kinder dem organisierten Kindesmissbrauch zuführte. Wir wurden über einen längeren Zeitraum schwer missbraucht. Als das vorbei war, suizidierte sich zuerst mein jüngster Bruder, danach verstarb meine Schwester an Krebs, ebenso wie meine Mutter daran erkrankte, die jegliche Behandlung verweigerte und zu Tode kam, als sie unser Elternhaus abbrannte, mit sich darin. Besagter Onkel erhängte sich in seiner Zelle und damit verblieb ich als die letzte Überlebende unseres engeren Familienkreises.
Ich war schwer persönlichkeitsgestört aus alledem hervorgegangen, was mich aber im Grunde rettete, denn durch meine fast vollständige Gefühlstaubheit konnte ich trotz schwerer Traumatisierung ein relativ normales Leben führen, ein Studium abschließen und selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen. Dann erkrankte ich selber an Krebs. Eine Form, die ohne Primärtumor auftritt. Mein gesamter Rumpf war voller Metastasen und mir wurde mein baldiges Ende prognostiziert. Es fand sich ein Arzt, der bereit war, mich, auf mein eigenes Risiko und eigene Kosten, mit einer experimentell überhöhten Strahlendosis zu behandeln. Dabei traten großflächige Hautverbrennungen auf, die, zusätzlich zu den schier unerträglich brennenden, inneren Schmerzen, hinzu kamen und dafür sorgten, dass ich, trotz Schmerzpumpe, heftigste Qualen litt.
Ich ging dennoch nach Hause, auf eigene Gefahr. Wollte nur noch alleine sein. Ich war so unendlich verzweifelt, so voller Hoffnungslosigkeit und all diesen Fragen: Warum ich? Warum mir? Warum nahm das einfach kein Ende? Hatte das Universum mich zu seinem höchstpersönlichen Prügelknaben ausersehen? Was zur Hölle war nur los? Was sollte das für ein Leben sein? .. Und in mir erstand, in all diesem Elend und der Kraftlosigkeit eine Art Sturm der Entrüstung. Da stand ich dann, aufstampfend in meinem Wohnzimmer, schreiend, die Faust schüttelnd und brüllte dem wolkenverhangenen Himmel hinter der großen Fensterscheibe entgegen: "Ist es das, was du willst? Mich richtig am Arsch haben, ja? Glückwunsch! Hat geklappt! Bist du jetzt zufrieden? Ist es jetzt endlich genug, ja? Geht dir jetzt einer ab, oder was? .. und so ging das eine ganze Weile, bis die Verzweiflung immer mehr durch die Wut hindurch kam und ich halb weinend schrie: "Tu doch nur ein einziges, verschissenes Mal auch was für mich .. Gnade .. B I T T E!"
Ich hatte dieses BITTE noch nicht ganz ausgesprochen, noch keinen weiteren Atemzug getan, da war ich auf einmal von einem derartig unglaublich intensiven Gefühl vollkommener Liebe erfüllt, dass mir die Knie nachgaben und ich auf den Teppich zusammensackte. Ich realisierte am Rande, dass ich weinte, die Tränen liefen in Sturzbächen aus mir heraus und in mir war etwas, das so gewaltig war und so unglaublich ekstatisch schön, rein, intensiv, allumfassend, vollständig erfüllend, dass es mich komplett niederwarf. Ich verlor jedes Zeitgefühl, rang nach Luft, hörte mich stammeln, davon "ich wusste nicht, wie groß du bist" .. und fand mich auf einmal in Sonnenlicht.
Blinzelnd zum großen Fenster, durch das, innerhalb der dichten Wolkendecke, eine winzige Lücke einem einzelnen Sonnenstrahl Raum bot, der genau durch das Fenster und auf mich fiel. Und ein letzter Rest Rationalität in mir, flüsterte spöttisch etwas von "Kitsch pur, das kannst du niemandem erzählen" .. während ich, diese Situation als komplett abgefahren realisierend, die Arme um meinem schmerzenden Körper schlang, einfach immer weiter weinte und in den Raum die Bitte flüsterte: "Bleib, bitte bleib bei mir. Lass mich nie wieder allein.. nie wieder."
Und das hat er/es auch nicht getan. Der Sonnenstrahl verschwand und dieses Ungeheure in mir ließ nach, und wich etwas, das ich bis dato nicht kannte - Frieden. Einem unglaublich tiefen Gefühl davon. Ein Gefühl wie: "Und wenn ich jetzt sterbe, dann ist das okay. Ich weiß wo ich landen werde - danach." Und ja, das weiß ich, davon bin ich überzeugt. Seit jenem Tag fürchte ich den Tod nicht mehr, nur das Sterben als solches, bzw. die möglichen Schmerzen dabei. Aber das Danach, nein, das fürchte ich nicht mehr. Aber ich starb nicht. Im Gegenteil, die Qualen ließen nach diesem Erlebnis merklich nach und waren bald vergessen. Die Nachuntersuchungen zeigten zuerst einen steten Rückgang und nach einige Monaten war ich frei von nachweisbaren Tumorzellen. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Ich lächelte - und betete, bedankte mich, so wie ich es seit jenem Tag täglich tue.
Und seit dem "es" da ist, tief in mir, seit es dort wohnt, wo früher nur Zorn war, Hass, Destruktion, Verzweiflung und ungezählte Fragen, seit dem dort Frieden ist und dieser "Draht zu Gott" (und damit immer mehr Liebesfähigkeit), seit dem wird mein Leben immer besser, Jahr um Jahr. Mir erscheint es, als würde ich, nach und nach, vollumfänglich entschädigt, weil meine Gebete erhört werden. Es erfüllt Wünsche, so fühlt es sich an. Doch davon dann im weiteren Verlauf. Ich bin jetzt ziemlich fertig. Müde und musste, in Erinnerung an dieses Gefühl, das so schön war, das Schönste, was ich ich jemals spüren durfte in meinem ganzen Leben, auch ein bisschen weinen. Ich hätte es gerne nochmal. Nochmal "so". Ich weiß, dass ich es irgendwann endgültig haben werde, wenn ich nach Hause gehen werde, für immer. Dort wo meine Familie bereits ist, besonders mein Vater, der mir noch heute manchmal so unsäglich fehlt.
Ja. Damit möchte ich hier starten. Ich freue mich ggf. über Berichte, persönliches Erleben und den wohlwollenden, angeregten Austausch darüber.
..
@Moderation - ich hoffe sehr, dass er hier bleiben darf. Er ist zwar nicht für Pro/Contra Glauben Diskussion, sondern für Austausch innerhalb des Glaubens, aber ich nehme an, dass es "spiritueller" kaum gehen wird. *hoff*
..
Und zum "guten Schluss" ein bisschen christlicher "Lobpreis" (Worship) aus Amiland. Gebete / Anbetung in Musikform. Und selbst, wenn ich kein Christ bin, finde ich die mitunter wirklich schön:
Feast & Remember - Kingdom Culture Worship ft. Jessie Rose Rayner (Lyrics)
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