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Gut
@Kephalopyr ..
ich persönlich, sehe Glaubensfragen, wie ich ja schrieb, eher im psychologischen Kontext. Weil hier die Wissenschaft, zumindest in Teilbereichen, an ihre Grenzen stößt. Seriöse Wissenschaft kennt ihre Grenzen und versucht auch nicht diese zu kaschieren. Wenn schon Wissenschaft, im Kontext Religion, dann könnte man ggf. im Verlauf die Soziologie und die Hirnforschung bemühen. Quantenphysik ist eine hübsche Spielerei, nur bringt sie uns, nach meinem Dafürhalten, im Kontext (persönlicher) Glaube auf keinen grünen Zweig. Natürlich liest es mitunter hübsch klug und hochtrabend, nur finde ich, vielleicht auch, weil ich zu beschränkt bin, das muss ich riskieren, darin nichts, was mich im Alltag substanziell weiter bringen könnte / würde.
Kephalopyr schrieb:Sehr schwierige Frage, ich versuche da immer einen Mittelweg zu finden aber rein vom Empfinden her, wie wir einander ja auch im Blog mitteilten, ist es eher, als könnte das Universum einfach weit mehr sein als reiner Zufall. Ich will nicht sagen, dass es nicht alles auch ein solcher sein kann, aber für mich bzw. wie auch für dich, fühlt sich all das nach etwas an, das nicht einfach SO willkürlich ohne "Hintergrund" entstanden ist, ob es tatsächlich so ist, weiß ich natürlich nicht. Es geht gerade nur um ein empfinden! :)
Glaubensfragen sind - logisch zwingend - ein NICHT WISSEN. Sonst wären sie keine Glaubensfragen mehr. Nun hat das Glauben eine Komponente, die, rein psychologisch, dazu führt, dass alle diese Fehden entstehen, diese, fast schon Kriege mitunter, die zwischen Gläubigen und (nicht) Wissenden geführt werden. Diese psychologische Komponente nennt sich "Überzeugung". Eine unerschütterliche Überzeugung ist im Grunde ein - formal nicht beweisbares / belegbares - (inwändiges / inneres) Wissen. Ich z. B. bin, vollkommen unerschütterlich, der Überzeugung, dass Gott existiert. Warum? Weil ich etwas erlebt habe, was mich davon überzeugte - unerschütterlich. Ich
kann das glauben / annehmen, es ist mir glaubhaft. Hierbei geht es im Grunde nicht um formale Tatsachen, die diskutabel wären, auch mit den Menschen, die ein solches Erlebnis nicht hatten und folglich andere Interpretationen heranziehen würden, würde ich mein Erleben schildern. Sondern es geht um ein Gefühl, das in mir existiert. Derartig fest und fundamental, dass ich es auch nicht verteidigen muss. Der Rest der Welt kann mich für bekloppt erklären, das juckt mich nicht. Ich WEIß was ich in mir trage. Das ist glauben. Meine Psyche / Seele ist überzeugt und damit wissend im urpersönlichen, individuellen Sinne. Das ist kein formales Wissen, sondern eine Fähigkeit. Nicht umsonst wird oft davon gesprochen, den Glauben (inhärent, die Fähigkeit zur eigenen Überzeugung) zu verlieren.
Und nun noch einmal Deine Frage:
"Warum ist es falsch an eine Form der Schöpfung zu glauben"WENN man daran glaubt / glauben KANN, ist es
nicht falsch. Tut man es indes nicht, so ist man gut beraten, anderen Menschen ihren Glauben zu lassen, weil es sonst nur kollidieren kann. Ich nehme an, darum geht es bei Dir im Kern. Um die Frage, warum es als problematisch deklariert sein könnte, einen Schöpfer anzunehmen. (?) Die Antwort ist, weil es nur die können, die es in sich FÜHLEN. Die, die ÜBERZEUGT sind. Und diejenigen wiederum, die es nicht fühlen und nicht überzeugt sind, werden das, logisch zwingend, als Fehlschluss ansehen. Darum ist es für die Einen falsch und für die Anderen richtig. Und BEIDES ist korrekt. Es gibt keine Einigung. Es gibt nur Akzeptanz / Toleranz für zwei verschiedene Weltsichten. Gott ist nicht belegbar und das ist richtig und wichtig so. Wäre er belegbar, wäre alles Glauben dahin und obsolet. ;-)
LG Mina