Kephalopyr schrieb:Weißt Du denn, dass Du nicht stirbst, wenn Du stirbst?
Zunächst erinnert mich dieser Gedanke an meine Empfindungen als ich ein mittlerweile älteres Kind geworden war und an meine Jugend, dass mir das Leben und Dasein mit dem Körper nicht plötzlich gegeben und mit dem Ende des Körpers mit dem Tod genommen würde, sondern dass es mehr geben und bieten müsste als nur geboren zu werden und zu sterben. Sinnlosigkeit würde sich gegenüber dem kurzen Dasein ergeben und um dem zu entgehen, könnte man auf die Idee kommen, sich mit körperlichen Genüssen und Drogen verschiedenster Art vollzupfropfen, um der Leere zu entgehen. Zwar vollgepfropft, würde doch der Tod doch alles nehmen. Nein, es muss etwas geben, das über solchen, in einer Art Torschlusspanik erzwungenen Genüssen ohne zeitliche Grenze steht. Sinn gäbe es mir nur, wenn das Dasein grenzenlos ist und ich ohne jene Begrenzung am Dasein mitarbeiten könnte. Der Gedanke des Grenzenlosen lässt mich ins Universum aufblicken, was mich eine Beziehung zwischen meinem Leben auf der Erde und überhaupt dem Leben auf ihr zum Universum erahnen lässt.
Im nächsten Schritt ist es mir als Erwachsener ein Bedürfnis geworden, die Ahnung durch Erkenntnisse ins Bewusstsein zu bringen.
.
.
Kephalopyr schrieb:Wer kann schon von sich behaupten zu wissen, was der Tod ist? Ich spreche nicht von Nahtoderfahrungen, sondern vom Hirntod - dem endgültigen Ableben eines Individuums.
Ist man bereit, die Mauern des Materialismus zu durchbrechen, ist man bereit, auf Forschungsreise zu gehen, um zu entdecken, was sich hinter diesen Mauern befindet, dann steht dafür natürlich keine Wissenschaft, die sich an die Materie bindet, sondern notwendig eine, die im wahrsten Sinne des Wortes eine philosophische Wissenschaft des Geistes ist.
.
.
Kephalopyr schrieb: Vielleicht könnte das Ganze nur ein sich ewig wiederholender Kreislauf sein. Nie einen Anfang und nie ein Ende zu haben. Es IST einfach DA.
Das würde auch zum Konzept Zeit passen, da diese selbst keinen Anfang und kein Ende kennt. Das Konstrukt Zeit als solches existiert ungebunden. Es ist da, mit oder ohne uns. Zeit läuft nicht ab, sie ist viel mehr etwas passives.
Im Schlaf kennen wir keine Zeit, auch im Wachleben ist Zeit umso weniger erlebbar, je man man sich auf eine Sache konzentriert. Schlaf, Traum, traumloser Schlaf, Konzentration und Bewusstlosigkeit lassen Zeit nicht erleben. Wir kennen also durchaus Zeitlosigkeit und ist eine Sache des menschlichen Bewusstseins.
Beim Wort „Universum“ dreht sich alles ohne Ausnahme umeinander, aber nicht chaotisch, sondern wie in einem Gedicht aus Versen geordnet. Beim Universum als Gedicht gibt es keinen Beginn und kein Ende, wenn sich alles wie reimend dreht.
Wollen wir die alten Überlieferungen und besonders die Bibel als sinnvolle Zusammenstellung sehen, die den kosmischen Reim in ihren Worten in Verbindung mit unserem Leben beschreibt, so heißt es dort:
"Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort." Joh. 1,1
Man lese solche Verse genau, denn es steht dort nicht „Am Anfang“, sondern „Im Anfang“, was eine andere Bedeutung annimmt. Es umschreibt keine Linearität und keinen absoluten Anfang, wie es mit „am“ wäre. Es versucht, dem Leser eine andere Art des Anfangs zu vermitteln, das sich in das sich ewig drehende Universum einfügt.
So kommen die Überlegungen dann zu den sieben Schöpfungstagen, sie sind nicht Tage, wie wir sie im irdischen Leben kennen, sondern bezeichnen Äonen, in denen Mensch und Erde sich gemeinsam entwickeln. Sie sind nicht linear zu verstehen, sondern sind ein Auszug eines universalen Gesetzes der Siebenheit, das besagt, alles dreht sich in geordneten Rhythmen, nicht aber, um am Ende zur bloßen Wiederholung dessen, was am Anfang schon gewesen ist, neu zu starten, das wäre stupide, sondern das göttliche Wort ruft innerhalb der Zeitlosigkeit auf zu einem gesteigerten Neubeginn auf, der als neuer Werdekreis auf dem vorherigen Zyklus aufbaut.
Es ist also ein ewiges Wachsen in einander aufbauenden Zyklen, zu denen geometrisch eine senkrechte Spiralform aus aufeinander hochwachsenden Siebenheiten besser passen würde.
Bin ich mir bewusst, innerhalb dieser gewaltigen Ordnung zu gehören, so ist mir bewusst, dass etwas in mir so ewig wie das Universum ist. Es ist nicht der materielle Körper, der kommt und vergeht, der sich zusammen mit dem Bewusstsein von Äon zu Äon natürlich verändert, sondern es ist so geistig wie das Gesetz, nach dem das Universum geordnet ist.
Aus dieser übergeordneten Schau wird es möglich, unser Leben und alles Weltgeschehen in einem Größeren eingefügt zu erfassen, aus dem natürlich karmische Folgen entstehen, wenn das Geschehen nicht der universalen Harmonie entspricht.