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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

141 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 11:39
Zitat von smashinpumpkinsmashinpumpkin schrieb:Ich habe den Zweifel (manchmal und eigentlich nur zu richtig miesen Zeiten), dass es eben keinen Gott gibt und ich meinen Glauben und meine mentale Energie ins Leere laufen lasse.
So war das bei mir auch. Zunächst war da der Zweifel, ob es Gott gibt. Ich hab ja eine katholische Erziehung gehabt, die bis weit in meine Lebenszeit als Jugendlich reichte. Und die katholische Kirche hat ja einen Absolutheitsanspruch. Das habe ich als Kind im Kinderheim bemerkt, als ich mir etwas zu Weihnachten wünschen durfte, wie alle Kinder dort. Ich hab ja schon als Kind großes Interesse an Ägyptologie gehabt und mir ein dementsprechendes Buch gewünscht. Ich habe es nicht bekommen, mit dem Hinweis, ich solle mich mal nicht so viel mit Götzen beschäftigen. Bekommen hab ich zwei "Mädchenromane", die ich nie gelesen habe. Das hat mich als 12-Jährige stark beschäftigt. Wir mussten jeden Samstag zur Beichte und irgendwann wollte ich das nicht mehr. Ich bin also nicht mehr hingegangen und bekam den größten Ärger! Von den Ordensschwestern, die uns betreuten! Der Dorfpfarrer redete also mit den Schwestern über uns und wusste auch genau, wer zur Beichte gekommen war. Dabei hieß es immer, die Beichte sei anonym und geheim. Dadurch wurden meine Zweifel immer stärker und ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Also ging ich zur Beichte und hab nur noch das gesagt, von dem ich meinte, dass es der Pfarrer hören wollte. Danach war Ruhe!
Später dann, in der Klosterschule, war es etwas lockerer, weil wir in der Stadt, im Münster, zur Beichte gingen. Da bin ich gar nicht mehr gegangen! Es hatte ja auch keine Konsequenzen mehr. Weil ich keine Singstimme habe, aber auch vor großen Menschenmengen frei sprechen kann, brauchte ich nicht im Kirchenchor zu singen, sondern durfte die Lesung halten, das ist ein Teil der katholischen Messe. So habe ich mich durchgeschlagen, nach außen hin fromm und angepasst, aber innen sah es ganz anders aus.
Und dann starb meine Mutter, vollkommen überraschend, mit 50 Jahren! Sie war lange sehr krank gewesen, aber für mich kam das urplötzlich. Meine Eltern waren kurz zuvor geschieden worden, meine Mutter hatte das alleinige Sorgerecht für mich und meine jüngere Schwester. Es gab noch eine Halbschwester, aus der 1. Ehe meiner Mutter, bei der fand meine Schwester Unterschlupf. Obwohl Mutter und Vater zusammen 10 Geschwister hatten, die in ordentlichen Verhältnissen lebten, Familien hatten und alle wussten, dass mein Vater ein jähzorniger Schläger war, hat niemand mir angeboten, mir ein "Obdach" zu geben. Ich war ja kein kleines Kind mehr, sondern eine Heranwachsende, aber eben noch Schülerin.
Also musste ich zu meinem Vater und dessen zukünftiger Frau ziehen, mit der hatte mein Vater schon lange eine Beziehung. Die mochte mich nicht und als mein Vater dann anfing, mich zu misshandeln und auch, zu missbrauchen, hat sie mir nicht geholfen, sondern es stillschweigend hingenommen. Zu dem Zeitpunkt hab ich an nix Gutes mehr geglaubt. Auch an keinen Gott mehr! ich bin dann da weggelaufen und hab mich beim Jugendamt in der nächsten Stadt gemeldet. Von dem Missbrauch wagte ich nix zu berichten, weil ich mir damals dachte, ich bin ein Einzelfall. Aber ich konnte diverse blaue Flecken und auch einen gebrochenen Arm vorweisen und ich musste nicht zurück.
Mein ganzes Leben hab ich mich dann alleine durchgeschlagen, Ausbildung gemacht, sogar zwei Ausbildungen, geheiratet, zwei Kinder bekommen, geschieden.
Ich bin 20 Jahre mit meinem jetzigen Mann verheiratet und ich bin glücklich.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 12:48
@Meriruka
Das ist wirklich heftig, was du erzählst. Da hat man wirklich jeden Grund den Glauben aufzugeben.
Dostojewski nannte die katholische Kirche mal den Antichristen^^
Ich rede nicht gerne über meine Vergangenheit, aber die evangelische Kirche hat auch viele Leichen im Keller. Ich hab das als Tochter eines Pfarrers selbst erlebt und hatte es nicht viel besser als du zu Hause.

Eins ist jedenfalls sicher; die Erde ist kein Ort des Friedens.

Danke für deine Geschichte 🤍


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 15:18
@Meriruka
Oh, wie schrecklich.!
Aber ich merke, was für ein starker Mensch du bist und wohl immer schon warst. Das hilft hoffentlich Anderen, die denken, ihr Leben ist ausweglos, sich Hilfe zu suchen.
Hast du schon mal überlegt, deine Geschichte aufzuschreiben ?

Bei mir war es kein sexueller Missbrauch, da alles von , ihr , ausging .Es war eher radikaler Natur...natürlich auch mit genügend Schlägen, später eingesperrt sein, tägl. Demütigungen usw.
Auch bei mir haben genug Leute weggesehen und ihr Leben weitergelebt, als wüssten sie nix. Die leben auch ohne schlechtes Gewissen weiter.
Die Menschen, die uns das angetan haben, können uns unsere heutige Stärke nicht mehr nehmen. Manchmal sehe ich einen von ihnen als Statisten im Traum in einer Ecke stehen. Ich gehe eifach an ihnen vorbei oder zwischen ihnen durch, und es ist gar kein Gefühl damit verbunden. Ich weiss nicht, wer von ihnen noch am Leben ist. Es ist mir auch völlig egal.

Schlimm ist nur, dass dein , Vater , nicht das bekommen hat, was er verdient hat.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 15:55
Zitat von SephoraJohnSephoraJohn schrieb:Schlimm ist nur, dass dein , Vater , nicht das bekommen hat, was er verdient hat.
Nun, mein Vater ist dies Jahr 30 Jahre tot, der 4. Herzinfarkt hat ihn hingerafft, mit 65 Jahren. Er war Kettenraucher.
Zitat von SephoraJohnSephoraJohn schrieb:Auch bei mir haben genug Leute weggesehen und ihr Leben weitergelebt, als wüssten sie nix. Die leben auch ohne schlechtes Gewissen weiter.
Fast meine ganze Verwandschaft hab ich zuletzt bei der Beerdigung meiner Mutti gesehen.
Die haben sich alle nicht gekümmert, als ich Hilfe brauchte, aber als sie dann alt wurden, haben sie gejammert, warum ich sie nicht besuchen komme.
Die hab ich mir alle eisern vom Leibe gehalten. Inzwischen sind sie fast alle tot.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 16:52
Zitat von smashinpumpkinsmashinpumpkin schrieb:ich frage mich wie du darauf kommst^^ hab das ja eigentlich erklärt am Anfang. Nein, ich will nichts verbotenes machen. Ich habe den Zweifel (manchmal und eigentlich nur zu richtig miesen Zeiten), dass es eben keinen Gott gibt und ich meinen Glauben und meine mentale Energie ins Leere laufen lasse.
Das hatte ich so nicht verstanden. Alles gut.
War auch nur ne Frage eben deswegen.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 16:55
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Willst du iwas tun was eigentlich nicht erlaubt ist um zu sehen was passiert?
@zaramanda
Bei mir ist sowieso alles gut. Naja wenn sich deine Frage erledigt hat


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 16:58
Ich hatte das einfach nicht ganz verstanden wie du das meintest.😊 Alles ok.
@smashinpumpkin


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 17:44
@Meriruka
Weisst du was, das hast du vollkommen richtig gemacht.


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24.09.2024 um 17:48
@SephoraJohn
Danke dir, dass du mir zustimmst. ich hatte früher ein schlechtes Gewissen, wegen meiner Konsequenz.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 17:55
@Meriruka
Das musst du absolut nicht.
Du hast das getan was für DICH am besten war.
Den Kontakt abgebrochen.
Man muss Leuten nicht immer alles lang und breit erklären. Die wussten es doch!
Umdrehen und gehen.
Genau So!


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 18:00
@zaramanda
@Meriruka
Genau !
Das ist nur die Konsequenz aus ihrem Handeln bzw Nichthandeln.
Man muss auch nicht vergeben, nur weil Andere das vorschlagen. Das sollte man nur, wenn man das für seinen eigenen Frieden braucht.
Ich brauche das nicht. Ich bin einfach weitergegangen.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 18:04
Zitat von SephoraJohnSephoraJohn schrieb:Das sollte man nur, wenn man das für seinen eigenen Frieden braucht.
Und selbst das geht mit sich allein im Stillen.
Ich hab auch mit vielem abgeschlossen.
Die Leute die damit zu tun hatten oder haben wissen das nicht mal.
Aber in mir ist es dadurch friedlicher.
Und das genügt vollkommen.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 18:08
@zaramanda
Die meisten Menschen interessiert sowieso nicht, ob du ihnen vergibst-und wenn, dann nehmen sie es als Freibrief, weiterzumachen. So habe es ich jedenfalls erlebt.
Von daher gebe ich dir vollkommen recht.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

24.09.2024 um 20:35
@SephoraJohn
@zaramanda
Das tut gut, zu lesen, dass ihr das auch richtig findet...ich drück euch beide mal....lg von meriruka


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 18:05
Zitat von smashinpumpkinsmashinpumpkin schrieb:Ich habe den Zweifel (manchmal und eigentlich nur zu richtig miesen Zeiten), dass es eben keinen Gott gibt und ich meinen Glauben und meine mentale Energie ins Leere laufen lasse.
Verständlich, allerdings gebe ich zu bedenken dass ohne Gott, wenn du dann auf eine atheistische Weltanschauung umschwenkst, jede Energie sowieso ins Leere läuft. Denn das Universum dehnt sich aus, kühlt ab, alles stirbt.
Daher muss dann zwischen Gott und sinnloser Laune der Natur ein anderes Glaubenskonzept her, wenn auch nur unterbewusst.
zB. Familie ist der Sinn des Lebens, Reisen, Spass, Gesundheit, Beruf, etc.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:...Mein ganzes Leben hab ich mich dann alleine durchgeschlagen, Ausbildung gemacht, sogar zwei Ausbildungen, geheiratet, zwei Kinder bekommen, geschieden.
Ich bin 20 Jahre mit meinem jetzigen Mann verheiratet und ich bin glücklich.
Danke dass du deine Geschichte so ausführlich und ehrlich hier erzählt hast!
Zitat von SephoraJohnSephoraJohn schrieb:Schlimm ist nur, dass dein , Vater , nicht das bekommen hat, was er verdient hat.
Hat er in dem Fall schon.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Die haben sich alle nicht gekümmert, als ich Hilfe brauchte, aber als sie dann alt wurden, haben sie gejammert, warum ich sie nicht besuchen komme.
In dem Fall haben aber vorallem Menschen dich enttäuscht und nicht Gott.
Aber oft wird das dann trotzdem Gott vorgeworfen: "Warum hast du das nicht verhindert?"
"Warum geht es den Gottlosen so gut?"

Diese Frage wird schon in der Bibel von einem Schreiber in Psalm 73 gestellt und auch an anderen Stellen.
Wir sollten aber das Ende der Gottlosen beachten (und ja selbstverständlich können auch Katholiken und sogar Pfarrer und Päpste absolut gottlos sein).

Es heisst doch auch in der weltlichen Justiz:
Die Mühlen der Justiz malen langsam.

Und Gott hat mit allen viel Geduld noch von ihrem bösen Weg umzukehren.
Aber viele nutzen ihre Gelegenheiten nicht.


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 18:09
Zitat von FreeofdomsFreeofdoms schrieb:In dem Fall haben aber vorallem Menschen dich enttäuscht und nicht Gott.
Stimmt, meine Verwandtschaft hat mich bitterlich enttäuscht. Das aber hab ich Gott nicht vorgeworfen, auch nicht, dass meine Mutter so früh hat sterben müssen. Sie war eben sehr krank.
Ich werfe Gott gar nix vor. Ich glaube nicht mehr an ihn oder sie!


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 18:53
@Freeofdoms
Ich hab hier mal ne Frage zu deinem Glauben.
Was denkst du z.Bsp. über Feiertage wie Geburtstag oder Weihnachten...Ostern. ???


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 20:22
Zitat von FreeofdomsFreeofdoms schrieb:allerdings gebe ich zu bedenken dass ohne Gott, wenn du dann auf eine atheistische Weltanschauung umschwenkst, jede Energie sowieso ins Leere läuft.
Naja, das kannst du gar nicht wissen.
Zitat von FreeofdomsFreeofdoms schrieb:Denn das Universum dehnt sich aus, kühlt ab, alles stirbt.
Das würd ich auch bezweifeln.
Zitat von FreeofdomsFreeofdoms schrieb:Daher muss dann zwischen Gott und sinnloser Laune der Natur ein anderes Glaubenskonzept her, wenn auch nur unterbewusst.
Das ist mir zu schwarz/weiß. Muss auch nicht sein


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 23:03
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Ich werfe Gott gar nix vor. Ich glaube nicht mehr an ihn oder sie!
Ok aber sollte trotz deinem jetzigen Glauben Gott doch existieren, dann wäre ihm (oder von mir aus auch ihr) das vorzuwerfen oder!?
Denn er hätte ja was (anderes) machen können und hat es nicht.
Entweder er kann nicht, weil es ihn nicht gibt zB. dann kann man ihm das auch schlecht vorwerfen.
Oder er ist da hat das aber alles zugelassen, dann ist er zu verurteilen!?
Oder... zB. er hat noch einen viel genialeren liebevolleren Plan als wir uns ausdenken können und reisst erst mal innerliche und äusserlich Blockaden ab.
Oder... es gibt noch so einige Möglichkeiten.
Noch ist Gnadenzeit.
Zitat von SephoraJohnSephoraJohn schrieb:Ich hab hier mal ne Frage zu deinem Glauben.
Was denkst du z.Bsp. über Feiertage wie Geburtstag oder Weihnachten...Ostern. ???
Ich persönlich bin kein grosser Freund von all dem. Feiern liegt mir nicht so. Immer viel zu viel essen und trinken und erwartete Fröhlichkeit und zu fixen Tagen und Zeiten.

Andererseits hat Gott selbst Feiertage und Feste eingeführt zur Erinnerung, Erholung, Freude, Abwechslung. Daher hoffe ich, ich bekomme noch mehr Freude für diese Feste.
Ich bin ja auch echt dankbar für Jesu Geburt, seinen Tod und Auferstehung und auch für jedes Jahr das ich weiterleben kann und darf.

Und was denkst du darüber?
Zitat von smashinpumpkinsmashinpumpkin schrieb:Das ist mir zu schwarz/weiß. Muss auch nicht sein
Graue undefinierte .... Unklarheit... oder was dann?
Was ist dann dein Ziel und Sinn im Leben?


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Wie ist es seinen Glauben aufzugeben?

gestern um 23:37
@Freeofdoms
Willst du mich damit etwa zum nächsten Gedächtnismahl der Zeugen Jehovas einladen ?


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