Die Demokratiebewegung im Iran
18.06.2013 um 21:10Lightstorm schrieb:Für Öl muss man eigentlich ein Land nicht durch die Unterstützung einer Opposition destabilisieren und nicht mit Krieg drohen.Wenn es nur die politische Opposition wäre die da unterstützt würde, im Fall von Syrien werden absolut radikale Terroristen und Aufständische hochgepusht. Im Iran reicht der Arm des Westens kaum rein, jedoch haben viele Firmen erkannt das im Iran ein sehr großer Absatzmarkt herrscht und die Sanktionen im Prinzip auch dem Westen in diesem Punkt selbst schaden und ein Geschäft flöten geht, darum gehen manche "heimlich" auch als Wirtschafter in den Iran, ziemlich scheinheilig sogar die USA haben so einige Firmen die da Handel über 3 Ecken betreiben.
Lightstorm schrieb:Länder wie China schaffen es ja auch Öl aus dem nahen Osten zu bekommen, einfach mit ordentlichen Handelsverträgen. Ist ja nicht so das der Iran kein Öl verkaufen möchte, wenn die ganzen politischen Spielchen nicht wären, wäre der Westen für den Iran auch nur einer von vielen Kaufinteressenten.Genau so ist es, nur ist der Westen einfach zu stur und will für sich den größten Gewinn zu den geringsten Kosten abstauben, am besten in der eigenen Währung, die Chinesen sind da deutlich flexibler und dynamischer (nach außen sind die Chinesen weit liberaler als nach innen :D )
Lightstorm schrieb:Beim Iran geht es um mehr als nur Öl. Um was es genau geht weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie auch, wenn die Medien nur Bullshit erzählen und die Politik trotz Demokratie zu viel Hintergrundpolitik betreibt.Der Iran hat eine ziemlich moderne Infrastruktur und es ist auch ein ziemlich großer Absatzmarkt, der Wohlstand ist recht gut verteilt. Das einzige große Problem des Iran ist die große Jugendarbeitslosigkeit, ohne die Sanktionen wären diese jungen Leute weit mehr eingebunden (immerhin eines der Länder mit den meisten Studenten neben China). Würde der Iran nach innen auch noch liberaler werden und seine Religion reformieren und ein säkularer Staat werden, dann würde ich sagen wäre der Iran ein potentialer Kandidat für ein neues Wirtschaftswunder und könnte der ganzen Region so Orientierung geben. Es hat neben seinem Erdöl und Erdgas auch technologisches Know How auf vielen Gebieten.
JoschiX schrieb:Meine Antwort bezog sich eher auf das zurückziehen aus der ganzen Region, das geht ja nicht.Das geht schon nur macht es keiner, aus reinem Eigennutz und der einen oder anderen politischen Agenda.
interrobang schrieb:Wobei ich auch die reine Atomkraftnutzung für energie im Iran schwachsinnig finde. In Japan sah man ja was passiert wen es Erdbeben gibt...Das stimmt schon, jedoch ist die Energieeffizienz so hoch und ausgiebig das der Iran diese auch haben will, allein mit dem Hintergedanken das irgendwann auch mal das Öl und Gas knapp wird. Die Iraner wollen keine Atommacht werden aber ein Atomnutzer. Leider ist der Iran in einem Punkt da aber auch nicht sonderlich weitsichtig (neben der Tatsache das auch der Iran ne geologisch aktive Region ist) auch das Uran wird immer knapper und teuer, es kann gut möglich sein das der Iran zu spät kommt für diese "günstige" Energiequelle, auch die Förderung wird da immer aufwändiger und kostenintensiver. Ich glaube in der Hinsicht geht es dem Iran einfach um das Prinzip es auch nutzen zu dürfen und zu können. Eine Atombombe würde dem Iran nur in einen kalten Krieg mit Israel steuern und der nächste der dann auch solche Waffen haben will ist dann Saudi Arabien :D
Lightstorm schrieb:Es sollte jedem klar sein, dass die Menschen für diese Ziele instrumentalisiert werden. Oder warum berichten unsere Medien nicht von der Unterdrückung in Saudi Arabien, der fehlenden Demokratie und die Theokratie.Money talks ;)
Scheinheiliger, vergilbt goldener Westen sag ich da immer, dem gehen mehr und mehr die Argumente aus und sonderlich liberal ist auch der Westen nicht, denn selbst in den USA gibt es in einigen Regionen altmodische Theokraten. Saudi Arabien hat einige glänzende Städte die sich als weltoffen präsentieren, doch mehr sehen die USA eben nicht und romantisieren die Beziehung zu den Scheichs. Aber da der Iran so eigenwillig ist mögen die USA diese Sturköpfe eben nicht, aber der Hass beruht auf Gegenseitigkeit. Israel ist da der permanente Scheinliberale Flugzeugträger der Demokratie und der spaltet die ganze Region wie ein Keil (was vielleicht auch die Form dieses Landes schön umschreibt). Dabei würde ich dem Iran aus rationaler Sicht weit mehr Vertrauen schenken als den Saudis, auch wenn mich beide Theokratien nerven.
Lightstorm schrieb:Und sobald der Iran kooperiert wird man nur noch am Rande von den Misständen im Iran berichten.Genau so schaut es aus und wir hören jeden Tag die gleiche Leier auch im Bezug auf Syrien, aber ich hab das Gefühl das auch hier einige der noch wenigen rationalen Geister erkennen welche Gefahr da droht wenn man die falsche Seite unterstützt, das kann nur übel enden. Es sei denn man baut sich einfach ein neues starkes Feindbild auf um einen möglichst lange andauernden, unlösbaren Konflikt zu haben, also immer einen guten, ewigen Absatzmarkt für Waffen, Sicherheitspolitik und Sicherheitskräfte schaffen, im Gegenzug bietet man selbst ein schönes Feindbild für die Gegenkräfte, die Schlage beißt sich in ihren eigenen Schwanz.
Da frage ich mich, sind die Medien wirklich so deutlich gesteuert oder fällt uns ein gesellschaftliches Kollektiv nicht auf, das wir diese ganze Politik unbewusst unterstützen.
Lightstorm schrieb:Es ist also ein Trugschluss, wir werden für dunkle Mächte missbraucht, wir helfen mit ein Imperium der erzwungenen Kooperation zu vergrößernSchau dir mal dieses nette Video an, ich kann es wirklich empfehlen auch wenn es nur ein kleiner Low Budget Film ist, sehr sehr interessante Gedankengänge die da formuliert wurden:
Harodim - Unsere Zukunft......?
Die Völker sind dabei nur ein Spielball der Mächte. Der Iran ist eine Nuss die der Westen bis heute nicht knacken konnte, doch auch der Iran hat seine Schattenseiten die man nicht vergessen sollte, so wie jeder andere Staat in dieser Region. Despotismus, Theokratie und auch Demokratur sind gescheiterte Modelle, eine liberale, soziale Demokratie besitzen scheinbar nur Länder die vom Leid anderer profitieren, durch möglichst stabile Rohstoffpreise, konstanten Konsum von Produkten die teilweise durch pure Ausbeutung produziert werden. Der wahre Feind dieser Welt, der Menschen und auch der Natur ist der Kapitalismus!