Somayyeh schrieb:Die Menschen im Iran sind durchaus in der Lage, sich ihre eigenen Gedanken zu machen und ein System abzulehnen oder gutzuheissen und gegebenfalls ihr eigenes System zu weiter zu entwickeln.
Das liest sich hoffnungsvoll
@Somayyeh Wann wollen die Menschen im Iran denn damit beginnen, ihre eigene Demokratie zu aktivieren?
Jeder Tag zählt! - sollte man es ernst meinen mit einer eigenen Demokratie.
Ich meine, das Volk, was sich den Ajatollah Chomeini ins Land holte, ist doch wohl auch in der Lage die Auswüchse dieser Fehlentscheidung wieder gerade zu biegen, oder? Oder gibt es im Iran doch mehr Menschen, die gar nicht so unglücklich über die aktuellen Geschehnisse sind, als wir uns hier vorzustellen wagen?
Menschenrechte in Iran
08.08.2010
Strafe auf Homosexualität
Iran will 18-Jährigen trotz falscher Vorwürfe hinrichten
Der Iraner Ebrahim Hamidi soll gehängt werden. Vorwurf: Der 18-Jährige sei schwul und habe versucht, einen Mann zu vergewaltigen. Beweise gibt es nicht, sogar das vermeintliche Opfer dementiert - Menschenrechtler sind entsetzt.
Teheran - Er soll versucht haben, einen Mann zu vergewaltigen - dafür wurde Ebrahim Hamidi am 21. Juni von einem Provinzgericht in Iran zu Tode verurteilt. Denn auf Homosexualität steht in Iran die Todesstrafe. Jetzt, da die Hinrichtung unmittelbar bevorsteht, versucht die britische Menschenrechtsorganisation Outrage und das Portal Gay Middle East den 18-Jährigen vor der grausigen Bestrafung zu retten.
Inzwischen hat nach Angaben von Gay Middle East und dem Anwalt Hamidis das vermeintliche Opfer seine Anklage sogar zurückgezogen - und zugegeben, dass es den Überfall nur erfunden habe. Doch obwohl der oberste Gerichtshof Irans einen Schuldspruch in der Sache zweimal aufgeboben und an das Provinzgericht zurückverwiesen hatte, kann das Urteil jetzt jederzeit vollstreckt werden.
Deshalb rufen Gay Middle East und Outrage Menschen auf der ganzen Welt auf, bei ihren Botschaftern und Außenministerien Protest gegen die Hinrichtung einzulegen. Peter Tatchell, Mitbegründer von Outrage, hat dem britischen Außenminister William Hague bereits einen Brief geschickt und ihn dazu aufgefordert, sich dringend in der Angelegenheit einzuschalten, um die Hinrichtung des 18-Jährigen aufzuhalten.
"Unschuldige werden in Iran aufgrund falscher Beschuldigungen verurteilt"
Dabei ist Ebrahim Hamidi nach eigener Aussage nicht einmal schwul. Trotzdem kann Hamidi nach iranischem Gesetz wegen homosexueller Handlungen verurteilt werden. Die Beweislastführung ist so geregelt, dass derartige Handlungen als erwiesen gelten, wenn entweder ein viermaliges Geständnis vor dem Richter abgelegt wird, Zeugenaussagen von vier unbescholtenen Männern vorliegen - oder das eigene Richterwissen herangezogen wird.
Genau das war in Hamidis Prozess der Fall. Diese sonderbare Vorschrift erlaubt es, die subjektive Wahrnehmung des Richters mit einzubeziehen, wenn es ansonsten keine Beweise für die homosexuellen Handlungen gibt. "Ebrahims Fall ist der Beweis, dass Unschuldige in Iran aufgrund falscher Beschuldigungen zum Tode verurteilt werden können", sagte Tatchell dem "Guardian".
Viele Falschaussagen - keine Beweise
Grund für die Anklage Hamidis war offenbar ein öffentlicher Streit zwischen Hamidis Familie und der des vermeintlichen Opfers. Hamidi und drei weitere Jugendliche, Freunde von Ebrahim Hamidi, wurden vor zwei Jahren in einem Vorort der iranischen Stadt Täbris bei einer Auseinandersetzung beider Familien von der Polizei festgenommen und verhört.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710753,00.html (Archiv-Version vom 11.08.2010)Die derzeitige Demokratie im Iran ist ja fast so demokratisch wie die in Afghanistan. Wenn man es mal genau überlegt, gibt es noch mehr Gemeinsamkeiten. Woran das wohl liegt?