Abahatschi schrieb:Genau das ist Umweltverschmutzung. Lieber nimmt man einen Dienstleister (protiq zB), bei dem laufen die Drucker 24/7. Es macht keinen Sinn einen Druck zu kaufen der 99% der Zeit rum steht.
Es kommt auf den Nutzer an. Bei uns auf der Arbeit wäre der Dienstleister Umweltverschmutzung, weil er regelmäßig was liefern müsste. Wir können den 3D-Drucker wirklich öfter gebrauchen aufgrund der Größe des Unternehmens. Der Bedarf ist definitiv da.
Es sei denn, 3D-Drucker treten in die Fußstapfen von normalen Druckern und gehen immer kaputt.
:DAbahatschi schrieb:Und wer zahlt es? Wenn Firmen weniger Umsatz machen, zahlen sie weniger Gehalt an wenigen Arbeitern und die können sie diese Reparatur auch nicht leisten da weniger Kaufkraft vorhanden ist.
Die Reparatur machen sie doch selbst. Aber den Punkt habe ich doch schon aufgeführt. Die Arbeitszeit ist teurer als ein Neukauf. Mein Problem ist, dass wir Teile wegschmeißen, obwohl man sie weiternutzen könnte, weil ihre Aufarbeitung mehr kostet als ein Neukauf. Es landet brauchbares Zeug im Müll wegen Geld.
Weißt du, mein Chef lässt uns (teure) Fachkraft sogar manchmal Sachen machen, für die wir zu teuer sind. Defekte Teile reparieren, kehren, umräumen, vermischte Schrauben ins Schraubenlager einsortieren, wenn es mal passiert, dass nichts zu tun ist. Er muss uns bezahlen, ob wir produktiv sind oder nicht. Und da lässt er uns dann halt auch mal sowas machen.
Abahatschi schrieb:Da fragt man sich warum es den nicht mehr gibt.
Weil das 101 Jahre alte Unternehmen von Siemens aufgekauft wurde. War halt ein ernster Konkurrent.
;)Abahatschi schrieb:Dann wird Tauschen noch billiger als Reparieren.
Durch die große Masse und einheitlichen Einzelteile lohnt sich die Reparatur dann aber trotzdem.
Abahatschi schrieb:Zeit zum Entsorgen. Ich fahre einen dieser bei den Grünen beliebten SUV mit 7 Plätzen und komme nicht über 9l.
Warum entsorgen? Alles top am Auto. Einziges Manko ist der Spritverbraucht. Solange es seinen Dienst tut, ist alles in Butter. 14L sind zwar viel, doch mit meinen 2.500 km im Jahr nicht so schlimm.
Abahatschi schrieb:Das ist eine Annahme.
Nein, das ist Fakt. Ich bin aus der Branche und wir entwickeln derzeit ein solches System zur Erweiterung unseres Angebotes für die Kunden.
;)Abahatschi schrieb:Und puhh...der Rest...was ist die Erkenntnis bzw. was ist die Erkenntnis aus der Corona Krise?
Naja, Kollege... Mein "Monsterbeitrag" ist EINE Antwort auf mehrere Beiträge verschiedener User. Sieht man doch.
Und wenn man die zusammenhängenden Texte in Fetzen reißt, dann kann man natürlich keine Erkenntnis aus der Coronakrise erkennen.
;)Aber für dich fasse ich mich gerne nochmal kurz: Durch die Coronakrise müssen wir unser Leben im Überfluss nochmal überdenken. Den Unternehmen fehlen Einnahmen und die Bürger verlieren ihren Job oder kriegen weniger Geld wegen Kurzarbeit. Da will man doch mal schauen, ob man dies und jenes nicht vielleicht länger haltbar macht, sodass die "Hauptsache-Billig-Gesellschaft", die nur Müll produziert, endlich ein Ende findet. Man kann Produkte langlebig bauen, wenn man will.
abberline schrieb:Ein Auto muss fahren😉 braucht man elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Motoren in Sitzen, tausend Kontrollämpchen etc? Nein, ich ärger mich jedes Mal, wenn ich für Dinge, die man früher simpel reparieren konnte, in die Werkstatt fahren muss und die müssen das halbe Auto auseinanderbauen, weil irgendwelche Teile absichtlich kurios verbaut wurden. Bisschen salopp ausgedrückt.
So sehr ich Einfahrheit gut finde, so sind meiner Meinung nach auch einige Helferlein im Auto super. Elektrisch verstellbare Außenspiegel (besonders Beifahrerseite) und elektrische Fensterheber (besonders Beifahrerseite) sind schon gut. Dann kann man mit einem Knopfdruck was verstellen und sich weiter auf den Verkehr konzentrieren.
Es gibt total unnötige Dinge wie elektrisch verstellbare Sitze, aber nicht alles ist schlecht.
Abahatschi schrieb:Also bleiben wir doch bei notwendiger Elektronik heute...was früher nicht gab:
- ohne Motorsteuergerät erfüll man keine Abgasnormen
- ohne Bremssteuergerät und ABS...tja
- Abstandstempomat und Stop& Go
- ohne ESP..oh ha
- ohne Airbag auf keinen Fall
- Regensensor
- Reifendrucksensoren, gesetzlich vorgeschrieben
- Klimaanlage wird als Sicherheitsfeature beschrieben
finde ich nicht verzichtbar!
Und.
- elektrische Fensterheber, wie praktisch dass man mit Knöpfen lüften kann oder per Fernbedienung auf/ab
- elektrische Sitzverstellung, wie praktisch wenn man das Auto zu zweit nutzt und mit dem Schlüssel stellt sich der Sitz passend ein
- elektrische Spiegelverstellung, wie praktisch wenn man alleine ist
finde ich auch nicht verzichtbar.
Bei einigen Dingen stimme ich dir zu, bei einigen aber auch nicht.
Was will ich mit einem Regensensor? Ich habe schon sehr viele moderne Autos verschiedener Marken gefahren und bisher waren alle Regensensoren der letzte Dreck. Besonders bei Mercedes. Wischen viel zu oft oder viel zu selten.
Da bin ich lieber dafür, dass man einfach mehrere Intervalle ermöglicht. Dank Steuergerät ist das absolut kein Problem. Aber der Regensensor war nie nützlich.
Reifendrucksensoren sind gesetzlich vorgeschrieben. Wahrscheinlich, weil alle zu dumm sind. Wie ein Arbeitskollege von mir, der zehn Kilometer mit einem Platten gefahren ist. In der Innenstadt. Teils mit 50km/h. Und die anderen Fahrer sind auch alle blind oder Egoisten. Keiner hat was gesagt, obwohl gerade in der Innenstadt genug Autofahrer so nen Platten sehen oder hören sollten.
Also ja, wegen dummen Menschen braucht man sowas.
Aber eigentlich braucht man es nicht. Ich schaue vor jedem Fahrtantritt (ganz ehrlich) auf alle vier Reifen. Das sind drei Sekunden meines Lebens. Wer längere Fahrten vor hat, sollte ohnehin mal genauer schauen und bei einer Pause auch nochmal drüberschauen. Die vielen elektrischen Helferlein lassen uns vergessen, mal selbst das Hirn einzuschalten.
Und mal ehrlich, elektrische Sitzverstellung? Also bitte... Unsere Dienstwagen nutzen (je nach Auto) fünf bis 20 verschiedene Personen. Keins dieser Autos hat eine elektrische Sitzverstellung. Und obwohl jedes Mal der Sitz verstellt ist und ich ihn daher neu einstellen muss, verliere ich dabei keine zwei Sekunden. Reinsetzen, griff ziehen, bewegen, fertig. Das wars. Um mir zwei Sekunden vor Fahrtantritt zu sparen, baue ich also so nen Schwachsinn ein, der bloß teuer ist, wenn er kaputt geht und der mir den Ausbau des Sitzes erschwert?
Abahatschi schrieb:Steuert zwar auch die Lichter, aber stimmt Du brauchst es nicht. Auch wenn das im Auto ist, nutzt das nicht...könnte ja kaputt gehen.
Ist dir mal aufgefallen, wie viele Leute vergessen, das Licht einzuschalten, weil sie immer irgendwelche Helferlein im Auto haben? Dann fahren sie mal ein älteres Auto ODER der Sensor reagiert doch mal nicht.
Oder noch schlimmer, oft genug gesehen: Panne am Straßenrand. Alle Lichter aus, weil einfach keiner mehr daran denkt.
:palm:vincent schrieb:Betrachten wir es mal so. Wieso ist es besser, wenn es ewig hält? Wieso ist es schlecht wenn es nach 15 Jahren kaputt geht? Überspitzen wird das etwas. Die metallischen Zahnräder halten 50 Jahre, was gar nicht unwahrscheinlich ist. Dann haben wir in 50 Jahren Milliarden Zahnräder, die aufgrund überholter Technik möglicherweise völlig unnütz sind und wir überlegen müssen, ob sie überhaupt einen anderen Zweck erfüllen können.
Auf der anderen Seite könnten wir möglicherweise Materiale verwenden, die biologisch abbaubar sind und das Zahnrad würde sich nach geplanten 15 Jahren biologisch abbauen. Wollen wir im Auto-Beispiel vermutlich nicht. Aber auch da ist es nur eine Frage der Dauer. Kein Auto von heute sollte 50 Jahre halten. Was wollen wir in 50 Jahren mit so vielen technisch überholten Autos anfangen?
Man muss sich halt mal fragen, was man lieber haben möchte. Nachhaltigkeit und somit Langlebigkeit oder Rohstoffe schnell in den Kreislauf zurückzubringen, aber dafür gehen Bauteile öfter kaputt.
Ein 50 Jahre altes Auto tut auch seinen Dienst. Es gibt genug Länder auf der Welt, denen das ausreicht. Nagut, die haben meist kein Geld für ein modernes Auto, aber bei ihnen erfüllt es seinen Zweck.
vincent schrieb:Es macht energetisch betrachtet auch nicht immer Sinn. Du kannst doch nicht 20 Minuten an einem gewöhnlichen kaputten Zahnrad schleifen, polieren wenn die Produktion eines neuen nur ein Bruchteil des Energieaufwands benötigt. Mal von der Arbeitszeit abgesehen.
Ob das mit den Transportkosten etc. sich dann alles lohnt muss man überschlagsmäßig rechnen, oder für die betriebliche Praxis halt mal genauer kalkulieren. Aber da setzt das Problem eigentlich an. Die Berechnungen funktionieren nicht ganzheitlich. Der Betrieb, der ein Zahnrad oder meinetwegen 100 Zahnräder bestellt, lässt nur die direkten Kosten in seine Rechnung einfließen. Sprich, Bestellung inkl. Lieferung. Zu keinem Zeitpunkt wird standardmäßig mitberechnet, wie der Transport und die CO2 Belastung in das neue Produkt einfließt. Deswegen ist es halt so wichtig die gesamte Bilanz zu betrachten.
Du hast ja auch nicht immer nur die Herstellungskosten, sondern Ausfallzeiten an den Anlagen und Kosten durch Transport und Reparatur. Im privaten Bereich mag das weniger ein Problem sein, in der Industrie aber schon. Anlagenstillstand schmerzt schon, aber in einer Krise wie durch Corona umso mehr.
Ich hatte mal einen Vorgesetzten, der nach zwei Jahren die Nase voll hatte und den Hersteller zur Sau machte und fragte, was das eigentlich soll mit den immerwiederkehrenden sich gleichenden Fehlern. Defekt, Baugruppe tauschen, einschicken, nach Reparatur einlagern. Dann hat es geklappt. Oh wunder... Jetzt läuft alles reibungslos.
Wenn das in der jetzigen Situation kommt, belastet das die ohnehin schon geschwächten Unternehmen noch mehr. Ausfallzeiten und Kosten wegen total bescheuerten Mängeln. Alles nur, weil unsere Produkte so ausgelegt sind, dass sie ja eh bald kaputt gehen.
abberline schrieb:Ich bin da wahrscheinlich wirklich nicht Zielgruppe, ich nutz nämlich auch keine Freisprechanlage im Auto und mein Handy mach ich nur an, wenn ich muss😉im Auto nie. Aber Du hast für die Mehrheit der Menschen sicher recht, das stimmt.
Hier kommt es auch wieder auf den Anwender an. In meinem privaten Auto habe ich keine Freisprechanlage. Wenn das Handy klingelt, drücke ich durch die Hosentasche den seitlichen Knopf am Handy und somit den Klingelton stumm. Aber auf dem Dienstwagen braucht es die Freisprecheinrichtung dann schon. Manche Weiterentwicklungen sind je nach Berufsgruppe schon sinnvoll.