Teuerung und Inflation
04.10.2023 um 11:59Du kannst nicht mal deine Zeilen erklären und dann willst Du meine verstehen :Dazazeel schrieb:Aber dann kommt wieder so was dümmliches und belehrt mich eines besseren.
Du kannst nicht mal deine Zeilen erklären und dann willst Du meine verstehen :Dazazeel schrieb:Aber dann kommt wieder so was dümmliches und belehrt mich eines besseren.
Schon interessant, vor allem da man sieht, dass auch einiges wieder günstiger geworden ist. Insgesamt überwiegt die Teuerung aber doch deutlich. Und hier vor allem bei den höher verarbeiteten Gütern (Fertigprodukte) und Säften.sören42 schrieb:Hier kann man die Preisentwicklung in den letzten 12 Monaten für um die 500 Produkte (ja! = Rewe-Eigenmarke, i.d.R. mit Discounter Preisen vergleichbar) sehen (Stand: 11.12.2023), im Kapitel "Preismonitor":
Das ist aber auch folgerichtig. Wenn die Löhne steigen (um steigende Lebenshaltungskosten auszugleichen) steigen dann auch die Preise für Waren mit höherem Fertigungsanteil deutlicher.Ilian schrieb:Und hier vor allem bei den höher verarbeiteten Gütern (Fertigprodukte) und Säften.
Gerade der ganze Quatsch wie Fertigsuppen usw. werden ja heute schon industriell mit geringem Personalaufwand hergestellt.azazeel schrieb:Das ist aber auch folgerichtig. Wenn die Löhne steigen (um steigende Lebenshaltungskosten auszugleichen) steigen dann auch die Preise für Waren mit höherem Fertigungsanteil deutlicher.
Ich bin sehr für angemessene Löhne, aber man muss berücksichtigen, dass damit auch Waren und Dienstleistungen teurer werden. Irgend wann kippt es und Automatisierung wird billiger (wo es eben sinnvoll geht), was wieder Arbeitsplätze (eher im Niedriglohnsegment) kostet.
Wenn man mal schaut wie viele Menschen demnächst aus dem Berufsleben ausscheiden werden… Aktuell baucht sich keiner vor der Automatisierung zu fürchten, meiner Meinung nach. Gerade auch im geringeren Qualifikationsbereich brauchen wir sogar mehr Leute, die das machen können: vor allem Bau- und Pflegehelfer z.B..azazeel schrieb:Das ist kein besonders dankbares Thema für eine nachhaltig gute Lösung.
Ich glaube halt nicht, dass die Schnittmengen identisch sind. "Ungeliebte Jobs" sind oft auch solche, die sich nur schlecht automatisieren lassen.Ilian schrieb:Aktuell baucht sich keiner vor der Automatisierung zu fürchten, meiner Meinung nach.
Das stimmt. Aber Du kannst Menschen nicht dahin zwingen. Da bleibt in meinen Augen nur eine Motivation übrig: Mehr Geld und ein besserer Personalschlüssel. Das Problem daran ist, dass "Menschen mit nicht übermäßig viel Geld" an beiden Enden dieses Sachverhalts stehen. Schon heute sind Pflegestellen sehr teuer. Da brauche wir eine echte gesellschaftliche Lösung.Ilian schrieb:Gerade auch im geringeren Qualifikationsbereich brauchen wir sogar mehr Leute, die das machen können: vor allem Bau- und Pflegehelfer z.B..
Es gibt ja letztlich zwei Gründe, wenn Anbieter Preise erhöhen. Manche müssen es, weil die Kosten steigen. Und manche nützen die Gunst der Stunde und steigern den Ertrag.Ilian schrieb:Gerade der ganze Quatsch wie Fertigsuppen usw. werden ja heute schon industriell mit geringem Personalaufwand hergestellt.
Da gab es sicherlich sehr viele Gewinnmitnahmen. Offen ersichtliche und versteckte, teilweise ging das ja auch durch die Medien.azazeel schrieb:Da kann man eigentlich davon ausgehen, dass eine Preiserhöhung nur gerechtfertigt ist, wenn Material- und Energiekosten entsprechend steigen. Aber diese großen Hersteller sind auch recht geschickt darin, Preisvergleiche zu erschweren.
Das ließe sich aber grundsätzlich ändern, zumindest aber etwas ausgleichen.Ilian schrieb:Letztendlich zahlen die Rechnung vor allem die Ärmsten, ja.
Der Staat hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Letztlich zieht er den Bürgern schon genug Geld aus der Tasche. Vielleicht sollte er einfach weniger eingreifen.azazeel schrieb:Aber wer heute von mehr Erbschafts- und Schenkungssteuer redet, wird ja nicht gewählt.
Als hätte ich es bestellt.sören42 schrieb:Letztlich zieht er den Bürgern schon genug Geld aus der Tasche. Vielleicht sollte er einfach weniger eingreifen.
Das habe ich doch erklärt, weil die Steuergelder in die Kassen der Energiekonzerne gelandet sind:azazeel schrieb:Als hätte ich es bestellt.
Woran genau machst Du es fest, dass es genug Geld gäbe? Und warum genau sind die Leute arm?
Für die Industrie soll jetzt der Strompreis auf 6ct gedeckelt werden. Das kostet eine Stange Geld. Und wie lange soll das laufen? Und was, glaubst du, passiert, wenn diese Subvention irgendwann aufhört? Der Staat kann das ja nicht dauerhaft machen? Genau, dann werden die Leute, die in den Unternehmen gearbeitet haben, dem Staat finanziell zur Last fallen. Deshalb sind Umverteilungen kontraproduktiv. Zusammengefasst: Weniger Wohlstand für alle!sören42 schrieb:Siehe zum Beispiel die Strom- und Gaspreisbremsen. Der Preis ist schon von selbst wieder gefallen und wurde von den Konzernen noch eine Weile künstlich hoch gehalten. RWE konnte so das Nettoergebnis bis Ende 09/2023 um das Doppelte ggü. dem Vorjahreszeitraum steigern! Mit Steuerzahlergeld! Das ist unglaublich.
Ilian schrieb:Mich als Aktionär freut‘s. Die Börse boomt trotz hoher Zinsen.
Das betrifft ja nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Steuergelder. Das ist kein Argument, dass der Staat zu viel Geld hätte. Bestenfalls dafür, dass die Verteilung nicht in allen Punkten optimal ist.sören42 schrieb:weil die Steuergelder in die Kassen der Energiekonzerne gelandet sind
Über Sinn und Unsinn kann man sich streiten. Da kann man von Wettbewerbsnachteilen und daran hängenden Arbeitsplätzen reden. Oder vom Missbrauch solcher Subventionen. Für beides gibt es Argumente.sören42 schrieb:Für die Industrie soll jetzt der Strompreis auf 6ct gedeckelt werden.
Markige Worte. Eine nachhaltig geschwächte Industrie würde auch weniger Wohlstand für alle bedeuten.sören42 schrieb:Zusammengefasst: Weniger Wohlstand für alle!
Dann definiere diese doch einfach mal. Was für Rahmenbedingungen wünschst Du Dir und was bewirken sie?sören42 schrieb:Vernünftige Rahmenbedingungen sind das Zauberwort.
Das ist natürlich schlecht. Aber auch das sind letztlich markige Worte. Wie ginge es denn besser? Betriebe verstaatlichen? Betriebe pleite gehen lassen? Das ist alles möglich, nur was davon ist warum sinnvoll?sören42 schrieb:Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen.
Dafür kommt bei den Erzeugern nichts an. Die stehen jetzt genauso bescheiden da wie vorher, nur das die Preise im Einzelhandel gestiegen sind und dort die Marge erhöht wurde. Dazu ein interessantes Interview mit einem Bauern aus Sachsen-Anhalt (hörenswert!):Ilian schrieb:Die Basics (Molkereiprodukte, Mehl, Nudeln, Fleisch) scheinen allesamt wieder günstiger geworden zu sein. Seit letztem Dezember zumindest.
Wenn man ehrlich ist: Nein. Denn dann könnte man den Leuten das Geld besser (mit weniger Wohlstandsverlust) direkt geben, als sie in unrentablen Betrieben malochen zu lassen, die nur durch die Subventionen rentabel sind.azazeel schrieb:Über Sinn und Unsinn kann man sich streiten. Da kann man von Wettbewerbsnachteilen und daran hängenden Arbeitsplätzen reden. Oder vom Missbrauch solcher Subventionen. Für beides gibt es Argumente.
sören42 schrieb:Zusammengefasst: Weniger Wohlstand für alle!
Nein, leider wahr. Siehe oben.azazeel schrieb:Markige Worte.
Gut ausgebildete Leute, Bildung. Da könnte der Staat etwas tun. Hängt leider noch schiefer als der Turm der Stadt, nach der die Studie benannt ist. Das nur als Beispiel.azazeel schrieb:Was für Rahmenbedingungen wünschst Du Dir und was bewirken sie?
Das weiß jeder, dass der Staat, wenn auch gut gemeint, nicht gut wirtschaften kann. Ist nunmal so. Letztlich wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass man mit dem Geld anderer nicht ganz so sorgfältig umgeht, wenn man so will, dem persönlichen Egoismus der einzelnen Akteure geschuldet. Also im Prinzip so ein ähnlicher Grund, weshalb Sozialismus als Staatsform nicht wirklich effizient funktioniert, rein wirtschaftlich.azazeel schrieb:Betriebe verstaatlichen?
Ja natürlich. Das ist ganz normal, dass Betriebe pleite gehen und auch neue entstehen. Wenn das Geschäftmodell nicht mehr stimmt oder neue Geschäftsfelder entstehen. Wenn Betriebe aufgrund staatlicher Eingriffe pleite gehen, ist das natürlich nicht normal. Da sollte man dann schon sehr genau hinschauen, weshalb und ob und warum das so gewollt ist. Also: Ist nicht ganz ausgeschlossen, sollte aber die Ausnahme bleiben.azazeel schrieb:Betriebe pleite gehen lassen?
ja und? Genau die meinte ich ja auch mit - vor allem die Geringverdiener.Ayashi schrieb:Während diejenigen die tagtäglich arbeiten gehen, ab kommenden Jahr noch weniger Geld in der Tasche haben.
Geringverdiener waren schon immer am stärksten betroffen.Optimist schrieb:Genau die meinte ich ja auch mit - vor allem die Geringverdiener
sehe ich nicht so, die haben zumindest ein kleines bissel mehr in der Tasche als Bürgergeldempfänger (die sind mMn am stärksten betroffen - Stichwort "prozentual mehr für Lebensmittel...") - aber denen werden halt die 12% nicht gegönnt.Ayashi schrieb:Geringverdiener waren schon immer am stärksten betroffen.