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Teuerung und Inflation

695 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Teuerung und Inflation

04.02.2022 um 17:45
Wenn man die Nachrichten verfolgt, hat man den Eindruck, daß die aktuelle Teuerung eine Folge der Inflation sein soll. Doch ist dem wirklich so? Inflation heißt doch eigentlich, daß zu viel Geld im Umlauf ist, eine Teuerung kann aber auch unabhängig von der Geldmenge entstehen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Rohstoff sich verknappt.

Es stellen sich aber auch die folgenden Fragen zur Inflation:
- kann man Inflationswerte verschiedener Länder unbedingt direkt miteinander vergleichen? Schließlich hängt doch der Wert davon ab für welche Güter man die Preisentwicklung nimmt und die kann ja auch durch unterschiedliche Besteuerung ganz verschieden sein.
- da man heute viel Geld in rein elektronischer Form hat, könnte man doch sehr schnell die Geldmenge ändern, um Inflation möglichst zu vermeiden. Wäre es eine gute Idee dies durch einen Algorithmus durchzuführen? Welche Probleme hätte eine inflationsfreie Währung?


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Teuerung und Inflation

04.02.2022 um 17:51
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Inflation heißt doch eigentlich, daß zu viel Geld im Umlauf is
Überleg Dir mal wieviel Geld die Bevölkerung alleine in dem Punkt Urlaub und Fahrkosten seit 2020 gespart hat, dieses Geld geben sie für andere Sachen aus und das nennt man gesteigerte Nachfrage.


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04.02.2022 um 18:51
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:da man heute viel Geld in rein elektronischer Form hat, könnte man doch sehr schnell die Geldmenge ändern, um Inflation möglichst zu vermeiden. Wäre es eine gute Idee dies durch einen Algorithmus durchzuführen? Welche Probleme hätte eine inflationsfreie Währung?
Überleg dir mal genauer wie das konkret funktionieren soll und wo du das Geld konkret (!) reduzieren willst. Es ist ein Unterschied, ob das Geld digital ist oder ob du nur digital darüber Buch führst.


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Teuerung und Inflation

04.02.2022 um 18:58
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ãœberleg dir mal genauer wie das konkret funktionieren soll und wo du das Geld konkret (!) reduzieren willst.
Typisch deutsch wäre Steuern erhöhen und dann Schulden zurück zahlen...und schwupps hat die Bevölkerung die alles mitmacht weniger und es ist weniger Geld im Umlauf.


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Teuerung und Inflation

04.02.2022 um 20:32
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wenn man die Nachrichten verfolgt, hat man den Eindruck, daß die aktuelle Teuerung eine Folge der Inflation sein soll
Naja, Teuerung und Inflation sind eigentlich dasselbe.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Inflation heißt doch eigentlich, daß zu viel Geld im Umlauf ist, eine Teuerung kann aber auch unabhängig von der Geldmenge entstehen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Rohstoff sich verknappt.
Einerseits wird fleißig Geld gedruckt (wegen Corona), andererseits werden die Güter und Dienstleistungen künstlich knapp gehalten (durch Corona)


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Teuerung und Inflation

05.02.2022 um 01:00
Zitat von parabolparabol schrieb:Einerseits wird fleißig Geld gedruckt (wegen Corona), andererseits werden die Güter und Dienstleistungen künstlich knapp gehalten (durch Corona)
Ich weiß nicht wieso dir annahme so weit verbreitet ist, das Geld einfach nach Lust und Laune gedruckt wird.
Das ist einfach nicht richtig.
Man erschafft ja durch seine Hände einen Mehrwert aus dem Nichts heraus.
Beispielsweise kauft man für 1€ ein Stück Holz und schnitzt 5 Löffel draus. Die verkauft man für je 1€, also hat man 5€ eingenommen abzüglich des einen euros für das stück Holz.
Und der Betrag den alle Menschen in Deutschland mit ihrer Arbeit erschaffen nennt sich Bruttosozialprodukt.
Und genau an diesem Bruttosozialprodukt ist die Geldmenge abhängig die die EZB raus gibt.
Denn wäre der Betrag größer, wäre von vorne herein klar das man ihn nicht zurück zahlen kann. Die Inflation steigt grade wegen anderen Dingen als zum jetzigen Zeitpunkt "zu viel" gedrucktem Geld, das ist viel komplexer. Das ist quasi die Auswirkung von vor Jahren die aber jetzt erst mies sind eben durch den Nachfrage Angebots Kram der Pandemie bedingt ist.


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Teuerung und Inflation

05.02.2022 um 05:15
@BenSensei:
Zitat von BenSenseiBenSensei schrieb:Und genau an diesem Bruttosozialprodukt ist die Geldmenge abhängig die die EZB raus gibt.
Ähm ...
Als Reaktion auf die Coronakrise haben die Notenbanken des Euro-Systems die Menge an Zentralbankgeld (M0) noch schneller ausgeweitet, als es in den letzten Jahren bereits zu beobachten war. Diese – auch als Geldbasis bekannte – Geldmenge umfasst das Bargeld bei Banken, Unternehmen und privaten Haushalten sowie die Guthaben der Banken bei der Zentralbank.

Sie ist der Ursprung jeglicher Liquidität. Jene Geldbasis war im Januar [2021] erstmalig größer als fünf Billionen Euro – ein Anstieg um 60 Prozent seit dem Vorjahresmonat und eine Vervierfachung gegenüber dem Jahr 2014.

(Handelsblatt am 19.03.2021 -- Hervorhebung von mir)



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Teuerung und Inflation

05.02.2022 um 18:08
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:könnte man doch sehr schnell die Geldmenge ändern
Wärst du denn bereit dass bei einer Verkleinerung der Geldmenge deine private Geldmenge "geändert" wird?
Zitat von parabolparabol schrieb:Einerseits wird fleißig Geld gedruckt (wegen Corona)
Ich finde den Ansatz immer bedenklich, dass man die Schuld an der Geldschöpferei durch solche Aussagen "dem Staat" in die Schuhe schiebt. Der Großteil des Geldes "aus dem Nichts" ist immer noch das durch Privatbanken geschaffene Giralgeld. Der Staat erschafft dem gegenüber einen deutlich kleineren Teil. Ansonsten hast du natürlich Recht. Niemand weiß so richtig wohin mit seiner eingesparten Asche und damit ist klar dass die Preise steigen und das Geld weniger wert ist.

Das Problem ist ja gerade überall in der "Mittelschicht" (für mich sind das jene, die monatliche Rücklagen im höheren drei -bis niedrigen vierstelligen Bereich bilden können) präsent. Es ist einfach schwierig das Geld sinnvoll zu verwerten.


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Teuerung und Inflation

06.02.2022 um 03:10
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Typisch deutsch wäre Steuern erhöhen und dann Schulden zurück zahlen...und schwupps hat die Bevölkerung die alles mitmacht weniger und es ist weniger Geld im Umlauf.
Typisch Deutsch ist es über Abgaben zu meckern und zu behaupten daß es in allen anderen Ländern viel geiler ist...


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Teuerung und Inflation

06.02.2022 um 05:41
Zitat von cejarcejar schrieb:Typisch Deutsch ist es über Abgaben zu meckern
Da siehst Du wie gut ich mich integriert habe :D
Zitat von cejarcejar schrieb:und zu behaupten daß es in allen anderen Ländern viel geiler ist...
Ich sage eher: in anderen Länder kriegt man eher weniger bis gleich (bereichsabhängig), man zahlt aber deutlich weniger.


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Teuerung und Inflation

06.02.2022 um 12:37
@cejar und @Abahatschi

Typisch deutsch im Sinne von "Michel" ist für mich wohl eher das laute Lamento, das regelmäßig nach Wahlen zu vernehmen ist, für einen Zustand, den er (der Michel) selbst zu verantworten hat ...

Es wird sich mir wohl in diesem Leben nicht mehr erschließen, warum bspw. ausgerechnet die aktuell gewählten Politikdarsteller, also die Luxuslinken bourgeoiser Bohème (Die Grünen), die den größten Sozialabbau nach dem WK II zusammen mit der Gas-Gerd-Partei ("s"PD) mitzuverantworten haben (Hartz-Gesetze), gemeinsam mit den neoliberalen nepotistischen Mantra-Lügen-Triathleten (niedriger-einfacher-gerechter), in den Fragen von zu hohen Mieten, zu wenig Bildung, mehr sozialer Gerechtigkeit, geringerer Energiepreise etc., auf einmal Lösungen bzw. sozialgerechte Antworten liefern sollen ...

Ein gewisser A. Einstein konstatierte bereits sehr treffend:
"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten"

Wer wählt noch gleich seinen Metzger selber ???
Genau !!!


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Teuerung und Inflation

08.02.2022 um 17:28
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb am 04.02.2022:Inflation heißt doch eigentlich, daß zu viel Geld im Umlauf ist
Ursprünglich war das tatsächlich so, sieht man auch an der Wortherkunft („inflatio“, „Sichaufblasen“). Heutzutage wird aber mit Inflation meist der Anstieg des Preisniveaus beschrieben.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb am 04.02.2022:eine Teuerung kann aber auch unabhängig von der Geldmenge entstehen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Rohstoff sich verknappt.
Das stimmt. Es gibt ganz unterschiedliche Meinungen, was der Hauptgrund für die aktuelle Inflation ist. Die Abwertung der Währung, starke Nachfrage nach bestimmten Gütern durch Corona, Störungen in der Lieferkette etc. Normalerweise ist es eine Kombination verschiedener Ursachen.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb am 04.02.2022:kann man Inflationswerte verschiedener Länder unbedingt direkt miteinander vergleichen? Schließlich hängt doch der Wert davon ab für welche Güter man die Preisentwicklung nimmt und die kann ja auch durch unterschiedliche Besteuerung ganz verschieden sein.
Meist vergleicht man ja erstmal innerhalb eines Landes die Entwicklung. Z.B. Inflation von 5% gegenüber Vorjahr und vergleicht diese mit einer Inflation von 4.5% innerhalb desselben Jahres eines anderen Landes. Wenn es jetzt z.B. in einem Land eine Änderung der MwSt. gab, kann man diese auch rausrechnen, damit man die Länder besser vergleichen kann.
Die Art und Weise wie die Inflation gemessen wird, ist übrigens auch nicht unumstritten. Es muss dazu erst einen "Warenkorb" zusammengestellt werden, welcher Waren und Dienstleistungen enthält, die ein Durchschnittsbürger so in etwa konsumiert. Je nach Land werden da bestimmte Kategorien herausgerechnet, z.B. für die Berechnung der Kerninflation in DE. In den USA (soweit ich weiss) wirken sich z.B. Elektronikartikel deflationär auf den Warenkorb aus. Aber nicht etwa weil der Durchschnittsamerikaner weniger dafür ausgibt, sondern weil er mehr dafür bekommt (das Gerät hat z.B. eine höhere Auflösung). Das "Problem" ist aber hier, dass es die "alten" Geräte ja häufig gar nicht mehr gibt und somit laut der Statistik diese Branche immer günstiger wird.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb am 04.02.2022:- da man heute viel Geld in rein elektronischer Form hat, könnte man doch sehr schnell die Geldmenge ändern, um Inflation möglichst zu vermeiden. Wäre es eine gute Idee dies durch einen Algorithmus durchzuführen? Welche Probleme hätte eine inflationsfreie Währung?
Ob Geld rein elektronisch oder physisch im Umlauf ist, ändert nichts daran, dass es wem gehört. Selbst höhere Steuern lassen das Geld nicht direkt verschwinden, sondern landen beim Staat, der es wiederum für etwas ausgeben kann. Die einzige Geldmenge, die die Zentralbank direkt reduzieren kann, ist M0. Bisher ist aber seit Jahren das Gegenteil der Fall und die EZB kauft nach wie vor Anleihen auf und hält den Leitzins auf 0%. Damit kommt das Geld relativ einfach in den Markt. Ein Steuern in die gegensätzliche Richtung birgt verschiedene Gefahren: Plötzliche Deflation, Crash am Aktienmarkt, hohe Staatsverschuldung, ...
Zitat von BenSenseiBenSensei schrieb am 05.02.2022:Und genau an diesem Bruttosozialprodukt ist die Geldmenge abhängig die die EZB raus gibt.
Darf ich fragen woher du diese Info hast?

War vieles aus dem Kopf, also danke für eine Info, falls etwas nicht 100%ig korrekt ist :)


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Teuerung und Inflation

08.02.2022 um 17:53
@switchy:
Zitat von switchyswitchy schrieb:Es gibt ganz unterschiedliche Meinungen, was der Hauptgrund für die aktuelle Inflation ist.
Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen M0 und Inflation, aber es liegt schon sehr nahe, dass die Vervielfachung der Zentralbankgeldmenge (M0) in den letzten Jahren (ohne dass dem ein entsprechendes Wirtschaftswachstum gegenübersteht) zu den wesentlichen Ursachen gehört.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Teuerung und Inflation

08.02.2022 um 20:04
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich sage eher: in anderen Länder kriegt man eher weniger bis gleich (bereichsabhängig), man zahlt aber deutlich weniger.
Das ist wohl so, wenn man es mit England vergleicht, wo die Lebenshaltungskosten wesentlich geringer sind, wenn man denn keine Immobilie im Besitz hat.

Dort ist das Problem ein anderes: Bildung kostet sehr viel Geld, nachdem die Lib Dem mit Nick Glegg und David Cameron eine Koalition eingingen. Gerade die Lib Dem. hatte es sich aber in den Zeiten vor dieser besagten Wahl auf die Fahnen geschrieben, die Bildung erschwinglicher zu machen ( Vorgänger war Blair). Es trat das absolute Gegenteil ein.

In den Folgejahren studierten weniger Absolventen die das GC SE ( A-Level) erhielten. Die Bürger wurden so gesteuert ( auch von Blair/ Labour) , dass die allgemeinen Kosten englandweit ziemlich niedrig blieben, sie sind damit allerdings auch wettbewerbsfähiger, aber nicht dümmer. Darum sind ja auch viele ausgewandert. Die hatten es einfach satt.

Ob das gut ist in Zeiten, wie die die England jetzt durchmacht mit eben auch dieser Inflation, steht auf einem anderen Blatt.

Hier kostet wie Bildung so gut wie nichts, (für Einige sogar umsonst oder ganz umsonst) und die Sozialversicherungen sind im Berufsleben eklatant höher.

Jedoch ist auch hier in der EU eine Inflation zu verzeichnen, die aber offensichtlich gewollt ist, weil rumlamentiert wird.


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Teuerung und Inflation

08.02.2022 um 22:07
Beim Lesen einiger Texte aus den 1960ern zum Thema Inflation ist mir aufgefallen, wie sich der Einfluss der Erinnerung an die finanzgeschichtlichen Ereignisse in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Laufe der darauffolgenden Jahrzehnte verändert hat. Ich nehme an, dass allen Teilnehmern hier die Hyperinflation in Deutschland 1923 ein Begriff ist. Mich würde interessieren, wie häufig dazu noch ein persönlicher Bezug besteht, der über vages Hörensagen hinaus geht. Bei mir ist es z.B. so, dass meine Grossmutter väterlicherseits als junge Frau zusammen mit ihren Geschwistern ihr Elternhaus geerbt hatte, und den Erlös aus dem Verkauf dieses Hauses durch die Hyperinflation 1923 verloren hat. Das ist eine Geschichte, die mir aus meiner Kindheit sehr eindringlich in Erinnerung ist. Wer hat ebenfalls noch einen ähnlichen persönlichen Bezug zu den damaligen Ereignissen, und wer kennt sie nur als weitgehend abstrakte Information?


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Teuerung und Inflation

09.02.2022 um 01:05
Zitat von uatuuatu schrieb:Das ist eine Geschichte, die mir aus meiner Kindheit sehr eindringlich in Erinnerung ist.
meine Großeltern hatten mir erzählt, dass sie mit einem Handwagen voller Geld zum Einkaufen gehen mussten. Und nach der Lohnzahlung sofort losziehen mussten, damit sie noch genügend für den Lohn bekommen.
Sie erzählten auch, dass die Mieten gedeckelt worden waren und Hausbesitzer z.T. enteignet worden waren.
Inwieweit das vielleicht übertrieben dargestellt war, kann ich natürlich nicht beurteilen.


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Teuerung und Inflation

09.02.2022 um 06:38
Zitat von uatuuatu schrieb:Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen M0 und Inflation, aber es liegt schon sehr nahe, dass die Vervielfachung der Zentralbankgeldmenge (M0) in den letzten Jahren (ohne dass dem ein entsprechendes Wirtschaftswachstum gegenübersteht) zu den wesentlichen Ursachen gehört.
Ich persönlich sehe dies auch als Hauptursache. Das Argument der Gegenseite ist ja häufig: Wieso hat man dies nicht schon früher gespührt. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass es aktuell mehrere Einflussfaktoren gibt.
Zitat von uatuuatu schrieb:Wer hat ebenfalls noch einen ähnlichen persönlichen Bezug zu den damaligen Ereignissen, und wer kennt sie nur als weitgehend abstrakte Information?
Ich kenne Hyperinflation nur aus Lehrbücher. Mache mir selber aber schon länger Gedanken darüber.


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Teuerung und Inflation

09.02.2022 um 20:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:meine Großeltern hatten mir erzählt, dass sie mit einem Handwagen voller Geld zum Einkaufen gehen mussten. Und nach der Lohnzahlung sofort losziehen mussten, damit sie noch genügend für den Lohn bekommen.
Mich würde mal interessieren, wie das da mit der Lohnangleichung aussah. Gab es jeden Tag neue Lohnverhandlungen zwischen Arbeitnehmern und -gebern, oder haben die sich darauf geeinigt, daß der Lohn einfach entsprechend der Inflation täglich angepasst wird?


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Teuerung und Inflation

09.02.2022 um 20:43
Zitat von zaeldzaeld schrieb:Mich würde mal interessieren, wie das da mit der Lohnangleichung aussah. Gab es jeden Tag neue Lohnverhandlungen zwischen Arbeitnehmern und -gebern
ich erinnere mich nur noch an die Erzählung, dass es jeden Tag Lohn gab - und natürlich jeden Tag mehr als am Vortag, weil ja die Preise jeden Tag viel höher waren.
Wie das ausgehandelt worden war oder ob das automatisch ablief, das weiß ich nicht mehr - ob mir das erzählt wurde...
Zitat von zaeldzaeld schrieb:daß der Lohn einfach entsprechend der Inflation täglich angepasst wird?
ich denke mal, so wirds sicher gelaufen sein, anders kann ich es mir nicht vorstellen.


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09.02.2022 um 21:48
Zitat von zaeldzaeld schrieb:Gab es jeden Tag neue Lohnverhandlungen zwischen Arbeitnehmern und -gebern, oder haben die sich darauf geeinigt, daß der Lohn einfach entsprechend der Inflation täglich angepasst wird?
In Berlin und Frankfurt wurden zum Teil während der absoluten Höchstphase die Löhne und Preise bis zu 6 mal täglich angepasst, irgendwann dann nur noch mit Kreide auf Schiefertafeln und ähnlich vergänglichen Methoden. Zu dem Zeitpunkt hat man nicht mehr verhandelt, sondern entweder die Löhne gleich in Fremdwährungen ausgezahlt wie z.B. Dollar oder Franken, einfach nur noch Stunden aufgeschrieben oder Naturalien ausgegeben.


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