Wieder mal so ein Monsterbeitrag. Ich sollte öfter hier vorbeischauen.
:Dvincent schrieb:Das hört sich bei dir so an, als wäre es automatisch schlecht nur weil es aus Kunststoff ist. Das sollte man mMn nicht schlussfolgern.
Nehmen wir beispielsweise das Gewicht, da ist ein Bauteil wie ein Zahnrad, was jetzt keine hohe Kräfte übertragt bei der Scheibenwischeranlage, ggü. metallischen Zahnrädern klar im Vorteil. Und das Gewicht eines Fahrzeugs wiederum trägt zu seiner Nachhaltigkeit bei durch den geringeren Verbrauch.
Bleiben wir bei dem Bauteil. Da ist Kunststoff natürlich automatisch schlecht. Die Zahnräder bewegen sind ständig und verschleißen somit. So eine Wischwasserpumpe kann doch ewig halten. Nach sagen wie mal 15 Jahren könnten die Motorkohlen platt sein oder Kunststoffteile so langsam porös werden, aber verschlissene Kunststoffzahnräder sind Pfusch.
Das ist ein gutes Gerät, weil man Gewicht gespart hat, sondern ein schlechtes Gerät, weil es wegen falschem Material kaputt geht.
Ist schon klar, dass man Gewicht sparen muss. Da muss man aber mal schauen, wo man das Gewicht einspart und ob sich das Gesamtprodukt anschließend verbessert oder verschlechtert.
vincent schrieb:Außerdem geht der Trend klar - gerade in deinem Sinne - zu reproduzierbaren Bauteilen durch beispielsweise 3D-Druck. Ein kaputtes Zanhrad muss in Zukunft nicht in einer Gießerei erst in Form gebracht werden, gefräst, entgratet, oberflächenbehandelt mit irgendwelchen Chemikalien usw. usf. sondern kann in der Werkstatt einfach durch ein "bisschen Pulver" gedruckt werden. Sind ohnehin meist Normteile, oder Teile, die technisch betrachtet zur Verfügung stehen.
Also die Frage, muss man am Material sparen, sollte man sich zwar stellen. Aber eigentlich sollte die Antwort ja sein. So weit es eben sinnvoll ist, sollte am Material gespart werden. Wieso auch nicht? Rein theoretisch wird der Kostenvorteil auch weitergereicht.
Konstruktionmängel mal außen vor gelassen, das ist eine andere Thematik.
Der 3D-Druck ist super und den verfolge ich gespannt. Wir haben auf der Arbeit auch schon den 3D-Druck ausprobiert und besonders Teile gedruckt, die schweineteuer oder kaum zu beschaffen sind. Das hat noch Potential und ich freue mich schon drauf, bis wir nen eigenen Drucker beschaffen.
3D-Druck hilft bei der Nachhaltigkeit, weil Teile nachgebaut werden können. ABER: Die Bedigungen müssen auch passen. Bleiben wir bei der Scheibenwischwasserpumpe.
-Der Techniker stellt fest, dass sie Pumpe defekt ist, tauscht sie aus und schmeißt die alte Pumpe weg.
Genau hier muss schon ein Umdenken stattfinden. Nicht wegschmeißen, sondern weglegen und eine Reparatur beauftragen.-Der Techniker legt die Pumpe beiseite. Einige Zeit später wird sie genommen, geprüft und zerlegt.
Auch an dieser Stelle wird es schon Probleme geben. Wenn die Gehäuse verklebt sind, kriegt man sie kaum noch zerstörungsfrei auseinander. Besitzt das gestanzte Gehäuseblech zur Fixierung gebogene Laschen, werden sie durch das Zurückbiegen möglicherweise irreparabel beschädigt. Das Gehäuse muss leicht zerlegbar sein zum Beispiel durch Schrauben.-Das defekte Teil wird lokalisiert. Zum Beispiel verschlissene Zahnräder. Nun muss der Techniker schauen, wo er das Teil bestellt oder es nachmodellieren. Dann baut der alles zusammen, testet das Gerät und es ist wieder nutzbar.
Du brauchst eine Stückliste mit der Normteilbezeichnung oder ein 3D-Modell als Dateil um das Teil drucken zu können.Alles machbar. Jedoch müssen die Teile schon leicht demontierbar gebaut werden, damit alles klappt. So können die noch intakten Teile des Gerätes weitergenutzt werden. Auf die Masse gesehen spart man sehr viel.
Ein Problem sehe ich bei all dem aber. Solche Teile kosten einfach nichts. Die Arbeitszeit, die bei der Reparatur benötigt wird, ist teurer als ein Neukauf des Teils. Das ist eigentlich der Hauptgrund dafür, dass alles weggeschmissen wird. Ein Neukauf ist einfach günstiger. Das ist ein gewaltiges Problem.
Das sind die Schlüsse, die man für ein nachhaltiges Wirtschaften ziehen muss. Man muss halt überlegen, was einem lieber ist.
Ich handhabe es derzeit so, dass ich in Leerlaufzeiten defekte Geräte, die sich so angehäuft haben, instandsetze. Das kommt meinem Chef immernoch günstiger, als wenn ich nichts tue. Lehrlinge lasse ich aber auch gerne solche Teile instandsetzen. Nicht, weil sie günstige Arbeitskräfte sind, sondern weil das meiner Meinung nach sehr lehrreich ist. Mit jedem Gerät gibt es neue Fehler. Sie üben die korrekte Nutzung ihres Werkzeuges, erstellen eigene Vorgehensweisen bei der Fehlersuche, verstehen durch die Reparatur die Funktionsweise der Bauteile und vor allem (das vergessen leider viele!) haben sie am Ende, wenn das Gerät wieder funktioniert, ein Erfolgserlebnis. Das Teil liegt vor ihnen und es funktioniert, weil sie Hand angelegt haben.
vincent schrieb:Das auf jeden Fall. Da ist man politisch aber auch schon aktiv und erlässt Gesetze
>> https://www.bmu.de/themen/wirtschaft-produkte-ressourcen-tourismus/produkte-und-konsum/oekodesign-richtlinie/
>>https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-waschmaschinen-kuehlschraenke-co-ab-2021
Ach wie schon, das freut mich. Wirklich! Ich hab von diesem Gesetz noch nichts gehört bisher, aber das ist klasse. Der richtige Weg.
:)vincent schrieb:Das ist eigentlich genau das was du zu Recht anprangerst. Nur kommen dann auf der anderen Seite wieder welche, die was von EU-Diktatur oder sonst irgendwas reden, oder teilweise zu Recht von Wettbewerbsgleichheit. Da muss man halt Prioritäten setzen.
Den Anbieter wirst du nicht davon überzeugen können, Ersatzteile 10 Jahre auf Vorrat zu halten, wenn seine Erfahrungswerte sagen, dass der Konsument nach vier, fünf Jahren nach Produktionsende ein neues Gerät anschafft; als Beispiel
Sollen alle von einer EU-Diktatur reden. Vielleicht kommt mal die Einsicht, dass man nicht immer alles wegwerfen muss. Plötzlich ist die Mülltonne nicht immer so voll.
:DDie Hersteller, die Ersatzteile 10 Jahre auf Vorrat leben müssen, werden dann schon ihre Produktion überdenken. Glaub mir, da werden einige sehr schnell übergehen und bei neueren Geräten nicht das Rad neu erfinden, sondern einige Teile weiternutzen.
Und ja, das funktioniert. Es muss nicht immer mit jedem Modell alles neu gemacht werden.
Da kann ich wieder aus meiner Berufserfahrung schöpfen. Schienenfahrzeuge. Es gab mal einen Hersteller (DUEWAG), der Modellübergreifend viele Teile einfach weitergenutzt hat. Manchmal modifiziert, aber sie haben überall gepasst. Etwa 40 Jahre lang wurden verschiedenste Modelle gebaut und du konntest sehr viel beliebig umhertauschen.
Also es geht. Man muss es nur wollen. Wenn man nicht will, muss man gezwungen werden. Teile normen und fertig.
Diesbezüglich verweise ich mal auf den sogenannten "Standard-Bus". Ist dir mal aufgefallen, dass moderne Busse alle so verschieden aussehen, aber alle alten Busse irgendwie gleich sind? Das hat schon seinen guten Grund!
Wikipedia: Standard-BusReicht schon, wenn du den ersten Abschnitt liest. Bei "Vorgeschichte" steht auch noch, wie es dazu kam.
Du konntest also herstellerübergreifend identische Ersatzteile einbauen. Die Geschichte zeigt, dass sowas geklappt hat. Somit ist diese "EU-Diktatur" etwas, was funktionieren kann, wenn man mal in die Geschichte kauft. Du kannst deine Produktpalette erweitern, auch wenn du, weil du für das vorherige Produkt Teile vorrätig haben musst, Teile des Vormodells verwendest.
Das Netzteil in meinem jetzigen Fernseher kann doch identisch sein mit dem des Vorgängermodells. Klar, irgendwann muss man mal weiterentwickeln, aber nötigenfalls kann man das weiterentwickelte Teil so konzipieren, dass es abwärtskompatibel ist.
vincent schrieb:Aber was machen denn die Konsumenten? Im Zweifel auf die Marke gucken, drauf scheißen, ob man den Akku wechseln kann, das Display umtauschen kann, ob irgendwo in China Kinder arbeiten, der Müll in Afrika auf der Deponie landet, wo sich vermutlich Corona-Super-Mutanten entwickeln.
Das ist genau der Punkt, den ich weiter früher mal angesprochen habe. Das Umdenken muss auch bei den Konsumenten stattfinden. Da sehe ich die größten Probleme. Ich befürchte, dass die Menschen einfach verdummt sind und nicht nachdenken. Alle tun derzeit voll auf Solidarität, klatschen den Pflegern zu, helfen der Oma beim Einkauf, aber sie hinterfragen das bisherige Leben nicht.
Wenn alles rum ist, habe ich die Angst, dass Ottonormalbürger keine Schlüsse aus der Coronakrise zieht. :/
vincent schrieb:Um es mal etwas überspitzt zu formulieren.. wenn du mit deiner 30 Jahre alten Karre, die Kiloweise CO2 ausstößt und 20 Liter auf 100 Kilometer Sprit verbraucht, zum McDonalds oder sonstwas fährst um lecker Chicken Wings zu essen, hat das mit Nachhaltigkeit auch nicht mehr viel zu tun. Da kann man die Karre auch noch weitere 20 Jahre selbst zusammenflicken.
Schau dir den Footprint des Menschen an, oder schau dir mal an, welche Belastung konkret für ein Auto anfällt. Kleiner Spoiler: Die ökologisch größte Belastung ist die Nutzung, also der Spritverbrauch.. Nicht die Herstellung, auch nicht die Entsorgung.
Das ist richtig. Doch es ist nicht unbedingt das ganze Auto, was auf den Schrott muss. Stell dir mal eine Welt vor, in der alte Verbrennerautos nicht verschrottet werden. Ihre Motoren wandern auf den Schrott, aber den Rest des Autos nutzt man weiter, indem ein genormter Elektroantrieb verbaut wird. Die Karosserie und der Rest am Auto sind schließlich doch völlig in Ordnung.
Leider ist das mit dem genormten Elektroantrieb nicht so einfach, weil sich das nicht lohnt. Wieder sind wir beim Geld...
Mein vorheriges Auto hätte ich nach dem Motorschaden auf Elektro umgebaut, gäbe es einen bezahlbaren Antriebsbausatz. Als Stadtauto hätte das ganze Auto locker viele weitere Jahre dienen können. Nicht jeder Autofahrer braucht 500km Reichweite am Tag.
Mein vorheriges Auto und mein jetziges Auto schlucken 14L.
:Xabberline schrieb:Was den Benzinverbrauch angeht, müsste die Versorgung durch Supermärkte auf dem Land wieder besser werden, ging in den 80ern ja auch. Zum anderen müsste der ÖPNV auf dem Land viel besser ausgebaut sein. Zwei Busse am Tag bringt nicht viel.
Hier bringen neue Technologien wahrscheinlich die Lösung. Früher hielten die Verkehrsbetriebe verschiedene Busmodelle für verschiedene Zwecke vor. Es gab somit ganz kurze Busse, Minibusse usw. Heutzutage ist sowas nicht mehr weit verbreitet. Personal- und Wartungskosten sind den Betrieben zu hoch.
Die Lösung sind selbstfahrende Fahrzeuge. Ich denke, dass in einigen Jahren auf dem Land vermehrt selbstfahrende Kleinbusse fahren werden. Eventuell auf Zuruf. Willst du jetzt raus, rufst du dir so einen Wagen und es kommt zu dir. Natürlich bezahlbar dank Flatrate oder Monatskarte.
Hier wird die Coronakrise vielleicht die Entwicklung etwas anfeuern.
calligraphie schrieb:Eines ist mal sicher , auch dieser Sturm wird vorübergehen . Und natürlich sagen sich jetzt alle " Stay Together , wir sind eins , alle für alle, kümmert euch um Opa, erfreut euch am Kl Dingen. Holt tief Luft , nutzt die Zeit der Stille usw. Apelle und gute Ratschläge von allen Seiten. Aufeinmal beklatschen wir unser medizinisches Personal , nehmen uns vor netter zu sein . Man erkennt, was man alles nicht braucht im Leben und wie lächerlich oder überflüssig manche unserer Problemchen hier sind .
Aber , wie nach jedem Klassentreffen, es werden Nummern getauscht , aber angerufen wird danach nie. Der Mensch ist vergesslich.
Wir werden ein paar Schrammen abbekommen, aber ich wette mich euch, spätestens am Jahresende sind wir alle wieder wie vorher .
Das befürchte ich auch, wie weiter oben geschrieben. Dann ist alles nur Heuchelei.
calligraphie schrieb:Vor allem der Gesundheitssektor sollte nie mehr so vernachlässigt werden . Sowohl was Bezahlung, Image und Wahrnehmung durch unsere polit Parteien betrifft .
Da bin ich sogar sehr gespannt, wie das Thema nach der Coronakrise aufgegriffen wird. Unser jetziges System steht auf dem Prüfstand und es versagt.
Vomü62 schrieb:Ein Tempolimit wäre z.B. genau so wirksam wie Millionen in "neue" Motoren zu stecken, die dann den verbrauch vlt. um ein viertel Literchen senken. Meine alte Bude hat 6-7l Benzin auf der Autobahn bei 120km/h verbraucht. Wenn ich natürlich durchgängig damit 170 fahre, brauch ich mich nicht zu wundern...
Ein Tempolimit nützt dir überhaupt nichts, wenn die Leute kein Auto fahren können. Um Auto fahren zu können, muss man es nicht nur beherrschen, sondern vorausschauend fahren.
Man sieht diese Trottel doch jeden Tag im Berufsverkehr. Die Ampel wird grün und sie geben Vollgas, um erster an der nächsten roten Ampel zu sein. Oder man fährt auf eine grüne Ampel zu und sieht, dass die Autos da noch nicht alle losgefahren sind. Dann geht man vom Gas runter, sodass man nicht auch bremsen muss, sondern sich rollend an die Kolonne anschließen kann.
Ich fahre immer so, wie die Straße vor mir Platz bietet. Daher bremse ich auch nur wenig. Wer richtig fährt, muss nicht viel bremsen. Das spart alles Sprit, verschleißt die Bremsbeläge weniger und man schleudert den Bremsstaub nicht in die Luft.
Hab da noch ne nette Geschichte.
:DMein vorheriges Auto hatte mal nen Massefehler. Wenn das Licht an war, ich links geblinkt habe und dabei das Bremslicht an war, dann haben alle meine Rücklichter wie auf einer Lichterkette geblinkt. Nun war es abends, ein Rücklicht und ein Bremslicht waren schon kaputt. Die Polizei fuhr hinter mir und ich wusste, dass sie mich rechts ranziehen, wenn ich bremse. Dann sehen sie, dass nur ein Bremslicht geht und wenn ich dann noch links abbiege (blinkend oder nicht) und dabei meine Festbeleuchtung hinten wild blinken, würde den Beamten wohl der Kragen platzen.
:DDank schonender Fahrweise musste ich die vielleicht 500m nicht bremsen und die eine Kurve konnte ich auch rollend nehmen. Die Polizei fuhr an dieser Kreuzung geradeaus weiter. Vorausschauendes Fahren erspart Strafzettel.
:troll:(ja keine Sorge, hab den Fehler die Tage danach behoben)
sacredheart schrieb:Ich hätte unseren Miele Trockner bei amazon bestellen können. Da wäre er ganze 30€ billiger gewesen als bei dem kleinen Haushaltselektrogeschäft 800m von uns weg. Ich hätte vorab mit einem viel größeren Preisunterschied gerechnet. Deshalb schaut doch in Eurer Umgebung, wenn das wieder möglich ist. Wenn das Ding plötzlich nicht funktioniert, kann ich jetzt überdies vor Ort anfragen. Das ist mir den Mini Aufschlag wert.
Da sind die Läden vor Ort aber auch ein Stück weit selbst schuld. Man schaut doch mittlerweile gerne im Internet, welche Artikel es so gibt und ob sie im Markt verfügbar sind. Brauche ich irgendeinen Artikel unbedingt noch an diesem einen Tag, dann schaue ich im Onlineshop nach, ob die örtliche Filiale den Artikel vorrätig hat.
So habe ich neulich meine neue Fotokamera gekauft. Wegen Arbeit und Abendschule schon wenig Zeit. Hab mir schon im Internet die Modelle und Bewertungen angeschaut und habe mich für ein Modell entschieden. Der Fotoladen in der Innenstadt führt seine Artikel nicht online. Vor Ort vorbeischauen heißt: Parkplatzsuche in der Innenstadt und Parkgebühren zahlen. 1€ je 30 Minuten. Es werden also schonmal locker mehr als 30 Minuten und ich weiß nicht, ob der Laden das Kameramodell überhaupt führt. Und selbst wenn es vorhanden ist, dann will ich doch nicht gleich nach Hause, sondern will vorher in der Innenstadt auch was essen. Da sammeln sich dann schnell 4€ oder mehr an und ich weiß nicht, ob ich den Artikel überhaupt bekomme.
Ein Elektronikfachgeschäft am Stadtrand führt das Modell, ich muss aber vorbestellen und es wird nach 2-3 Tagen in die Filiale geliefert. Nö!
:no:Der Fotoladen in der Nachbarstadt führte die Kamera in seinem Onlineshop und zeigte an, dass sie vor Ort verfügbar ist. Nach Feierabend fuhr ich also vorbei (10 Min Anfahrt). Hab erstmal im Burgerladen was gefuttert, mir dann die Kamera angeschaut. Wurde beraten, fand die Kamera gut: Gekauft!
Das Einkaufsverhalten ändert sich. Vor allem bei denjenigen, die nicht viel Zeit verschwenden wollen. Da schaut man halt lieber von zu Hause aus, ob sich die Anfahrt überhaupt lohnt.
vincent schrieb:Du, ich denke ernsthaft darüber nach. Die alten Autos sagen mir einfach zu. Das Problem ist, wie ja auch Ford - also der User, nicht der "Konkurrent" - schon anmerkte, die Teileversorgung etc.
Könnte auch widersprüchlich anmuten anhand meiner Beiträge, aber: es ist für mich kein Transportmittel. Ich würde so ein Fahrzeug vermutlich keine 1000 Kilometer im Jahr bewegen. Es ist nur Interesse, Hobby.. das aber eben wahrscheinlich wegfällt, wenn man nicht selbst auch Hand anlegen kann. Die Reparatur Möglichkeiten werden sich in Grenzen halten.. nehme ich mal an. Es soll ja auch eine Regelung geben, die besagt, dass man für das Oldtimer-Kennzeichen nur oder überwiegend? Originalteile verwenden muss..? Nicht dass ich vor hätte moderne Alufelgen mit Niederquerschnittsreifen so einem Auto zuzumuten. Aber es fallen sicherlich auch andere Teile an.
Klar ist die Teileversorgung ein Problem. Du musst aber bedenken, dass alte Autos aufgrund der Einfachheit und robusten Bauweise zu reparieren sind. Wenn was kaputt geht, musst du nicht unbedingt gleich neue Teile einbauen, sondern kannst das defekte Teil oft reparieren und brauchst nichtmal viel Spezialwerkzeug.
Das wäre für eine nachhaltige Welt super. Stell dir mal vor, in der jetzigen Coronakrise geht jemandem das Auto kaputt und da derjenige in Kurzarbeit ist, schmerzt ihn das sehr. Reparatur kompliziert, Teil irreparabel beschädigt: Rechnung hoch.
Da wünscht man sich doch ein Auto, das man notfalls auch selbst reparieren kann. Anlassertausch? Kein Problem, macht die Werkstatt. "Ziehen Sie sich nen Kaffee", sagt der Meister zum Kunden.
Ha, heutzutage fährst du mit dem Leihauto nach Hause, weil der halbe Motor demontiert werden muss und dabei noch Teile kaputt gehen. Hab das mal selbst erlebt. Hab mit nem Kollegen ein Auto repariert. Der Besitzer wollte am Folgetag in die Heimat nach Kroatien. Modernes Auto, Lichtmaschine musste neu. Um ranzukommen, mussten einige Teile am Motor demontiert werden und der Kühler gelöst werden, um ihn wegdrücken zu können. Was passiert beim Abziehen des Kühlwasserschlauches? Das Anschlussrohr des Kühlers ist abgebrochen. WTF? War weggegammelt... Da war dann halt mal der Kühler jetzt auch im Arsch.
Konnten über nen Kumpel zum Glück für den nächsten Morgen nen neuen Kühler besorgen, sodass der Besitzer wie geplant abreisen konnte.
Da siehst du mal, was die blöde Positionierung von Bauteilen auslöst. Es gehen andere Dinge kaputt, weil man sie auch demontieren muss. Aber auch wenn nichts kaputt geht, ist die Arbeitskraft lange belegt. Nachhaltig? Nö. Teuer? Ja!